grabmeru schrieb:
(ich kann da einfach keinen Rattenschwanz entdecken)
Der Rattenschwanz in diesem Falle wäre folgender: Das Ablage-Menü (das im Tiger-Finder eh schon zu lang ist) wird noch länger, denn es müsste ja ein zusätzlicher Menüpunkt eingefügt werden (dazu dann noch einer als Ersatz für strg-X siehe diese Diskussion
https://www.macuser.de/forum/showthread.php?t=109280 und und und). Dazu müsste ein Systemdienst eingerichtet werden, der die möglichen Dateitypen von den Programmen abfragt, die der Finder anlegen können soll (bzw. die LauchServices entsprechend erweitert werden. Die Windows-Lösung über Registry-Einträge, ist für den Mac nicht akzeptabel, weil undynamisch; funktioniert nur in einem System, in dem Programme installiert und deinstalliert werden müssen.).
Das ist jedenfalls so, wenn man die Windows-Lösung mit dem Submenü vor Augen hat. Die für mich akzeptable Lösung "Neue Datei" (Apfel-ctrl-Wahl-N) ohne Definition eines Dateityps (also nur einen Eintrag in das Dateisystem erzeugen) würde natürlich nur das Ablage-Menü verlängern.
Interessant an der Stelle übrigens, dass hier im Explorer Ordner und Dateien gleich behandelt werden, was ja sonst nicht der Fall ist. Das einzig konsequente bei Windows ist die Inkonsistenz.
Im Job habe ich ständig damit zu tun, Systemdesignern einzubleuen, sie sollten die Anforderungen von Anwendern erst einmal respektieren. Auch wenn die nämlich oft ungeschickt formuliert sind, oder unsinnig klingen, so verraten sie bei genauerem Hinsehen erstaunlich viel über die wahre Problemstellung der Anwender. Wenn du dich nicht drum kümmerst, lernst du nix dazu.
Daraus sollte aber nicht um jeden Preis Features entstehen, sondern es sollten durchdachte Lösungen entwickelt werden. Es sollte abgewägt werden, wie wichtig dieses angeforderte Feature ist, welche Gruppen davon profitieren (in diesem Falle profitieren ja, wenn überhaupt, eigentlich nur Programmierer oder Administratoren), ob es nicht schon genügend andere Lösungen gibt (gibt es am Mac eh schon sehr viel mehr, als bei Windows) etc. Der Systemdesigner muss auch den Mut haben, ein Feature eben nicht einzubauen. Wenn er jedes Feature einbaut, das irgendein Benutzer fordert, wir das System unbedienbar.
Ein guter Systemdesigner sollte einen Überblick über das Ganze haben, denn das ist mehr, als die Summe seiner Teile.
P.S. Eine Frage, die sich mir gerade stellt: Gibt es eigentlich solche Diskussionen in Windows-Foren? Also, dass jemand fragt, warum es kein Tastenkürzel für das Erstellen eines neuen Ordners gibt, man Dateien nicht mit einem Befehl Duplizieren kann oder wie man einen Formularblock erstellt etc. Wenn ja, wie laufen solche Diskussionen?