Ein Wort zum Sonntag

Freunde! Da ich am Kurzgeschichtenwettbewerb des Floristen Punky teilzunehmen gedenke, sollte ich mich hier ein bisschen einstimmen, denn lang, lang ist es her, dass ich einen barryschen Beitrag verfasst habe.


„Von den bemerkenswerten Gedächtnislücken unserer gnädigen Damen“


Fall 1. Eine Gymnasiallehrerin, die mich einst in ihre versiffte Bude abschleppte, mindestens 3 Stunden lang unter der barryschen Behandlung brüllte, als würde sie ein Kalb gebären, die einen Stuhl und einen Aschenbecher nach mir warf, weil ich nicht den Rest der Nacht bei ihr verweilen wollte, diese Lehrerin also, der wir die Bildung unserer Kinder anvertrauen, erkannte mich ein Jahr später in der gleichen Kneipe nicht wieder.


Fall 2. Eine Blonde, hoch und schlank, Typ „Mitte Vierzig“ aber die Kurven sind alle noch am richtigen Platz, spricht mich und meinen Kumpel am Tresen - wir trinken Kölsch - an, ob sie sich zu uns gesellen dürfe. Wir tauschen Höflichkeiten aus, wie es sich in gepflegter Gesellschaft gehört, bis ich mich barrymäßig an sie wende:


Barry: „Wir sind uns schon mal begegnet. Karneval vor 4 oder 5 Jahren hast Du, angetrunken, mich hier aufgegabelt. Schliesslich habe ich Dich zu Dir nach Hause gebracht. Du wolltest auf der Couch mit mir schmusen und weiter Wein trinken, was ich dankend ablehnte. Ich fragte Dich, ob Du stattdessen mit mir ficken wolltest, worauf Du mit Ausflüchten antwortetest. Außerdem brachtest Du Deinen Freund ins Spiel. Als ich mich verabschiedete, beschworst Du mich an der Türschwelle: „Ja, ich will Dich ficken!“. Ich ging trotzdem fort.“


Die Mitvierzigerin (sehr überrascht über diese Gesprächswendung): „Das war ich nicht, das kann nicht sein, denn ich hatte damals keinen Freund“.


Barry: „Hast Du aber behauptet.“


Sie: „Jaa, ich hatte einen Liebhaber, aber keinen festen Freund.“


Dann fasste sie mich am Arm an und rief, dass sie sich nun doch an mich erinnere, und dass wir die Fickerei jetzt nachholen könnten.


Barry: „Nein, denn ich bin verliebt.“

Sie: „Kannst Du Dich nicht entlieben?“

Barry: „Nein. Du hattest vor 5 Jahren Deine Chance ...“

Sie (laut): „Revival! Revival! Lass uns ein Revival machen!“


Und dann, als sie mein Alter erfuhr: „Was? Du verarscht mich! Wenn Du wirklich so alt bist, dann ficke ich mit Dir hier auf dem Klo, oder ich ficke Dich draußen an der Laterne!“


Ihr müsst zugeben, liebe Mitforisten, dass die Dame sich trotz ihres alkoholisierten Zustands eine poetische Ader bewahrt hatte.

Dass sie mich 20 Jahre jünger geschätzt hatte, ging bei Eurem Diener Barry runter wie Öl, oder, wie wir in Spanien sagen: „Se me hizo el culo pepsicola“.


Fall 3. Eine Bekannte aus Studienzeiten, Basketballerin.

Barry: „Weisst Du noch, das Turnier in der Schweiz, wir schliefen im Bunker, nachts verkrochen wir uns in einer Ecke und Du hast mir einen runtergeholt.“

Basketballerin: „Das stimmt nicht, Barry, das hast Du erfunden!“

Barry: „Doch doch! Ich erinnere mich genau an Dein Grinsen, am Glanz in Deinen Augen, als ich mich spritzend ergoss.“


Jungs, wie viele Schwänze muss diese Basketballerin gerieben und gedrückt und liebkost haben, dass sie den barryschen Hammer vergessen konnte?



Fühlt Ihr auch manchmal, liebe Mitforisten, dass Ihr von gedächtnislosen Zombies umgeben seid?
 
wir trinken Kölsch

:Oldno: Kölsch macht impotent!

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:hug: Willkommen zurück.

Edith: DEG führt 2:0 :freu:
 
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Und dann, als sie mein Alter erfuhr: „Was? Du verarscht mich! Wenn Du wirklich so alt bist, dann ficke ich mit Dir hier auf dem Klo, oder ich ficke Dich draußen an der Laterne!“

Ihr müsst zugeben, liebe Mitforisten, dass die Dame sich trotz ihres alkoholisierten Zustands eine poetische Ader bewahrt hatte.


Schön, dass Du wieder da bist! Aber was bitte ist daran poetisch? Ich mein, ok... So ein Angebot kriegt man nicht oft, aber... Poesie?
 
Hast Glück gehabt, das sie Dich nicht vor Gericht gezerrt hat #metoo :hehehe: :Pfeif:
 
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Schön, dass Du wieder da bist! Aber was bitte ist daran poetisch? Ich mein, ok... So ein Angebot kriegt man nicht oft, aber... Poesie?

Tja, mein Lieber, Dir als Rocker ist der Zugang zur poetischen Wahrnehmung verwehrt.

Aber vielleicht ist das nicht immer so gewesen, vielleicht hat der damals 15- oder 16-jährige Ezekeel für eine Jutta oder Sabine oder Marlies geschwärmt, vielleicht hat er sie einmal abends nach Hause begleitet, vielleicht ist sein Herz zunächst voller Hoffnung gewesen, als er, unser Ezekeel, der Hannelore zaghaft seine Zuneigung vor dem Hauseingang und im Licht einer Straßenlaterne erklärte ... ja, vielleicht hüpfte seine Pumpe auf ähnliche Art und Weise, wie sie jetzt hüpft, wenn er ein neues iPad auspackt, oder wenn er, unser lustiger Ezekeel, in die Hausbar greift und sich die Schnapsflasche schnappt ... ja ... auf jeden Fall hat ihm damals die Katharina einen fetten Korb verpasst, im Licht der Straßenlaterne, so dass sich unser Ezekeel ab dann nur noch den Ramones und ähnlichem Schund verschrieben hat ...

Also bitte, Freunde, wem der Satz einer leckeren Milf, in der Kneipe und vor anwesendem Publikum laut und deutlich ausgesprochen:
"Wenn Du wirklich xx Jahre alt bist, dann ficke ich Dich draußen an der Laterne"
keine romantisch-poetisch Assoziationen weckt, dem ist nicht zu helfen und er verdient unser Mitleid. :heul:
 
Tja, mein Lieber, Dir als Rocker ist der Zugang zur poetischen Wahrnehmung verwehrt.

(Hard)Rock und Poesie müssen sich nicht gegenseitig ausschließen, es gibt in der Rockmusic wahre Kunstwerke der Poesie, die dann zugegebenerweise etwas deftiger vorgetragen werden und deswegen nicht von jedem Poeten als soche erkannt werden. ;)
 
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Aber vielleicht ist das nicht immer so gewesen, vielleicht hat der damals 15- oder 16-jährige Ezekeel für eine Jutta oder Sabine oder Marlies geschwärmt, vielleicht hat er sie einmal abends nach Hause begleitet, vielleicht ist sein Herz zunächst voller Hoffnung gewesen, als er, unser Ezekeel, der Hannelore zaghaft seine Zuneigung vor dem Hauseingang und im Licht einer Straßenlaterne erklärte ...

Ist bestimmt so passiert. Auch mehr als einmal. Dir als perfekten Lover vermutlich nie. Ist mir aber auch nicht peinlich. Auch das anschliessende Suhlen in pubertierendem Selbstmitleid gab's. Auch reichlich, nehme ich an. Und ja, Musik war immer ein sehr wichtiger Teil davon. Kennst Du das alles nicht? Dann tust Du mir leid. Das sind ein paar sehr wertvolle Erfahrungen und Momente gewesen, die ich rückblickend nicht missen möchte. Auch wenn sie damals schmerzlich waren.

PS: Die beiden Mädchen hiessen übrigens Sandra und Natalie. :D
 
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Nein, WollMac. Das war damals nicht so unsere Baustelle... Anfang der 80er hörten wir anderes :)
 
Vielleicht tut es auch ne Annemarie? :D



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