Digitaldruckprofis im Stoffbereich gesucht – zu hoher Farbauftrag

Pamela

Pamela

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
18.03.2004
Beiträge
2.941
Reaktionspunkte
6
Hallo in die Runde.

Ich bin absolut ratlos und habe folgendes Problem: Ich erstelle Designs die als Meterware auf Textil gedruckt werden. Genutzt wird die Alpha190 von Durst. Meine Dateien haben einen ungewöhnlich hohen Farbauftrag und ich komme nicht hinter das Geheimnis. Meine Kolleginnen haben teilweise Farbaufträge von zum Beispiel 6g/qm meine Dateien benötigen hingegen rund 20g/qm.

Wir haben gerade mit einer Datei herum experimentiert, bei der der Magenta-Farbauftrag schier durch die Decke geht und ich bekomme das nicht in den Griff!

Meine Daten werden mit Photoshop (aktuelle Version) erstellt. In meiner Verzweiflung habe ich schon alle möglichen Farbprofile (auch ISO_Coated_v2 300%) versucht, die Dateien in RGB, in CMYK ausgegeben, Photoshop zurückgesetzt… ich raufe mir die Haare!

Ich bin datenmäßig kein Profi – ganz und gar nicht, denn im Grunde ist das alles für mich ein Buch mit sieben Siegeln, seid also nett mit mir ;) und versucht mir konstruktiv zu helfen! Das wäre grandios!

Welche Infos fehlen, was kann helfen mein Problem verständlicher zu machen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mausfang und Chaostheorie
Normalerweise steuert das der RIP. Die Durst habt ihr auch auf den Stoff kalibriert? Macht ihr eine Dichtelinearisierung?
 
Hallo Pamela,

den jeweiligen Farbanteil von CMYK kannst du mit der Pipette in Photoshop auslesen.
Wenn du da z.B. 0/100/0/0 hast, wäre das nur 100% Magenta. Mehr geht da nicht von deiner
Seite aus, im Offsetdruck und auch auf Textil sollte das kein Problem sein, eine (1) Farbe
mit 100% zu drucken.

Probleme kann es geben, wenn alle Farbanteile hoch sind, z.B. 90/100/70/60 oder so.
 
Mal den Support von Durst kontaktiert...?
 
könntest du mal eine datei (oder äquivalent) mit zu hohem farbauftrag bereitstellen?
 
Mach dich einfach schlau über den »Unbuntaufbau«. Anstatt dunkle Farben aus einer Mischung von Cyan, Magenta und Yellow aufzubauen, kannst du einen sehr großen Teil des dazu benötigten Farbauftrags durch relativ wenig Schwarz ersetzen. Beispiel: Erstellst du einen Farbton aus 30 % Cyan, 70 % Magenta und 40 % Yellow, kannst du bei jeder dieser Bunt-Farben den kleinsten verwendeten Wert abziehen (also 30%) und durch eine relativ geringe Menge Schwarz ersetzen, das ist die »Tiefe«. Je dunkler die Farbe, um so mehr lässt sich (anteilsmäßig) Farbauftrag einsparen.

In Photoshop kannst du den Unbuntaufbau bei der Separation von RGB in CMYK in den Separations-Einstellungen selbst bestimmen (GCR). Es empfiehlt sich aber bei deiner Art von Entwurfsarbeit, schon bei der Farbwahl die Farben von Hand einzustellen. Man sollte dazu keine von den Programmen angebotenen Farbpaletten (z.B. Pantone) benutzen, sondern die Farben »intelligent« selbst anlegen. Und dann gleich von Anfang an im Vierfarbmodus arbeiten und nicht in RGB, und auch während der Arbeit nicht auf RGB und zurück wechseln.

Die Drucker an der Maschine werden's dir danken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KOJOTE, phonow und masta k
Das kenne ich nur zu gut. Da kommen enorme Unterschiede bei den Textilqualitäten zusammen. Beim Polyester rinnt es dir davon und bei der Baumwolle langts nicht. Ohne Kalibrierungsmöglichkeit hast du da keine Chance. Mich wundert, ob du überhaupt ein schönes Druckbild zusammenbekommst, trotz Farbüberschuss. In deinem Fall irritiert mich die RIP-Funktion, weil das RIP müsste da klare Ansagen machen. Das mit RGB und CMYK wechseln bringt dir nur im Druckbild was und nicht beim Farbauftrag. Ich würd auch mal mit den Dustleuten reden.
 
Hi Pam, :)

soweit ich raus las bietet der Durst Hersteller ein Plugin für Illustrator (Infos) an.
Gedruckt wird mit: CMYK Light Cyan, Light Magenta, Light Black bzw. Sonderfarben

Frag mal die Leute, die den Alpha 190 stehen haben, ob die diese Plugins im Software-Bundle haben
und ob sie dir das Plugin und die bzw. eine mögliche Kontroll-CSV-Datei geben können.

Wenn ich den Workflow richtig verstanden habe, sollte es möglich sein über diese CSV-Datei und dem Plugin
eine Art "Preflight" im CMYK durchführen zu können.

Alternativ verwende mal Adobe Illustrator statt PS und lasse dir bestenfalls deren Farbprofil geben,
damit du das in Adobe Illustrator importieren kannst.

PS:
Arbeiten mit Farbprofilen in Photoshop
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: phonow
Ja, könnte mit Vektordateien besser funktionieren. Keine Ahnung wie das RIP dort arbeitet. Ich krieg auf jeden Fall immer die Krise, wenn ich EPS Dateien mit Verläufen und Transparenz daherkommen.
 
Ja, könnte mit Vektordateien besser funktionieren. Keine Ahnung wie das RIP dort arbeitet. Ich krieg auf jeden Fall immer die Krise, wenn ich EPS Dateien mit Verläufen und Transparenz daherkommen.

Was ist EPS? :crack:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Olivetti
Ja, könnte mit Vektordateien besser funktionieren. Keine Ahnung wie das RIP dort arbeitet. Ich krieg auf jeden Fall immer die Krise, wenn ich EPS Dateien mit Verläufen und Transparenz daherkommen.
Zumindest musste ich damals immer den Segeltuch-Bedruckern ausschliesslich Vektor-Dateien liefern,
die ich mit deren importiertem ICC-Profil erstellt hatte.
 
Welches RIP nutzt ihr? Ist das Medienprofil des RIPs auch passend? Ggf. kann man da noch Änderungen vornehmen. Ich kenne die Durst Maschinen nicht so gut, aber beim Digitaldruck, mit dem ich mich immer so rumschlagen muss (HP Latex hauptsächlich) gibt es da schon noch Möglichkeiten...
 
An dieser Stelle schon mal herzlichen Dank für die super konstruktiven Antworten!

Das mit dem RIP und die anderen Sachen werde ich mal erfragen und schau mir jetzt als erstes mal diese Sache mit dem Unbuntaufbau an. :)
 
An dieser Stelle schon mal herzlichen Dank für die super konstruktiven Antworten!

Das mit dem RIP und die anderen Sachen werde ich mal erfragen und schau mir jetzt als erstes mal diese Sache mit dem Unbuntaufbau an. :)
Pam, als ich deine Website mal durchsah, hätte ich nie erwartet, dass du die Designs mit Photoshop erstellst.
Ich würde die immer vektorbasiert machen – zumindest habe ich das so mal gelernt: Freehand > icc-Profil > export: eps > zum RIP / Drucker :D

Und das RIP nutzt natürlich selbes Farb-Profil.

Mit PS "durften" wir allenfalls "digital scribbeln" – Reinzeichnung musste mit Freehand/Illustrator erfolgen, sowie daraus der Export der Druckdaten.
Und immer an die Linienstärken denken… :Oldno: :crack:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: phonow
Pam, als ich deine Website mal durchsah, hätte ich nie erwartet, dass du die Designs mit Photoshop erstellst.
Ich würde die immer vektorbasiert machen – zumindest habe ich das so mal gelernt: Freehand > icc-Profil > export: eps > zum RIP / Drucker :D

Und das RIP nutzt natürlich selbes Farb-Profil.

Ernstgemeinte Frage: Wir haben 2020, wozu noch EPS?
@Pamela importierst du die Datei im RIP und schießt sie darüber aus? Korrektes Profil für den Stoff ausgewählt?
 
Ernstgemeinte Frage: Wir haben 2020, wozu noch EPS?
@Pamela importierst du die Datei im RIP und schießt sie darüber aus? Korrektes Profil für den Stoff ausgewählt?
Ich sagte ja auch "damals"… es gibt schon einen Grund, warum ich seit 14 Jahren ausschliesslich nur noch Webdesign mache. :D

edit:
Zumindest meine ich mich erinnern zu können, dass wenn das RIP spinnt oder dessen Einstellungen nicht stimmen,
ist's fast egal wie du deine Druckdaten erstellst.
Das sollte sich so verhalten wie in den '90zigern als man mit RIP Offsetfilme belichtet hatte.
Der ganze Plunder muss abgestimmt sein, sonst gibt es schlicht Fehler und Unstimmigkeiten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Veritas
@Pamela importierst du die Datei im RIP und schießt sie darüber aus? Korrektes Profil für den Stoff ausgewählt?

Meine Arbeit endet quasi mit dem Versenden der Dateien, darauf habe ich also keinen Einfluss und muss darauf vertrauen, dass beim RIP und an der Maschine das richtige passiert.
 
Pam, als ich deine Website mal durchsah, hätte ich nie erwartet, dass du die Designs mit Photoshop erstellst.
Ich würde die immer vektorbasiert machen – zumindest habe ich das so mal gelernt: Freehand > icc-Profil > export: eps > zum RIP / Drucker :D

Jein. Die Designs bis einschließlich 2017 waren vektorbasiert. Mit dem Umstieg auf die Maschine (vorher haben wir im Rotationsdruck gedruckt) hat sich stilistisch bei mir einiges verändert und irgendwie bin ich dann bei vielen Sachen bei Photoshop hängengeblieben. Wobei ich auch Kolleginnen habe, die von je her ihre Dateien mit Photoshop erstellt haben.

Ach falls jemand neugierig ist, um was es hier so genau geht: https://www.instagram.com/enemenemeins
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: mausfang und r_o_b_e_r_t
Zurück
Oben Unten