somunium
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Hallo zusammen.
Angeregt durch den aktuellen Film 'Kick-Ass' hab ich mir mal Gedanken über die Entwicklung der Filme in den letzten paar Jahren gemacht:
Hollywood hat ja irgendwo aufgehört, uns andere Welten im Kino zeigen zu wollen. Vor einigen Jahren war das alles noch schön romantisch angehaucht, der Film blieb im Kino, man hat sich 90 bis 120 Minuten unterhalten lassen, und dann war der Film zu Ende.
Der Trend geht jedoch in genau in die andere Richtung. Man versucht uns durch Realismus vom Hocker zu reißen. Damit meine ich nicht nur die Spezialleffekte, sondern auch die Gestaltung der Geschichte.
Ein gutes Beispiel wäre da Batman. Wer erinnert sich nicht an die Tim Burton Filme, Val Kilmer im Neoprenanzug, gegen den Riddler und Two Face.
Und setzen wir mal die letzten beiden Batman-Filme dagegen.
Niemand würde auf die Idee kommen, dass so etwas wie in den Burton-Filmen mal passieren würde, diese Filme entbehren jeglicher Realität.
Aber die letzten beiden? Klingt doch alles plausibel, einige technische Sachen sind zwar wirklich übertrieben, aber der neue Batman, ist mehr Mensch als Held, da ist die Vorstellung gar nicht mal so weit entfernt, dass es das wirklich gibt.
Ebenso bei den Katastrophenfilmen.
Armageddon zum Beispiel. Im Grunde genauso episch aufgemacht wie 2012. Nur von der Erzählweise vollkommen anders. Statt (Anti-)Helden zu zeigen, die die Erde retten, zeigt man die Schicksale von ganz 'normalen' Menschen. So fühlt man sich mehr in die Geschichte hineinversetzt.
Oder bei den Boune-Filmen, oder 96 Hours (Taken). Uns wird etwas gezeigt, was wir für Real halten.
Selbst bei den wirklich fiktiven Geschichten, wie Transformers wird dieses Stilmittel eingesetzt, in dem man, wie bei dem genannten, einfach ein paar Marines hineinsetzt, die Familien haben, und ein paar Hackergeeks (erster Teil), die ja irgendwo auch Zielgruppe des Films sind
Auch bei Horrorfilmen zeigt sich diese Entwicklung. Vor ein paar Jahren hat man sich vor Geister in einem Schloss gefürchtet, oder Psychokillern mit Maske. Heute sind es Organsisationen, die Touristen kidnappen, damit reiche Sadisten diese Qualvoll hinrichten können.
Ziel des ganzen: Der Zuschauer soll sich mit der Handlung identifizieren, er soll sich als Teil des Films fühlen. Man soll den Film erleben, glauben, dass der Held da gegen etwas Wirkliches kämpft, etwas, was wovon wir ein Teil sein können.
Sicher, es bleibt ein Film, und es bleibt Hollywood, bleibt Unterhaltung. Und sie kommt, zumindest bei mir, gut an.
Aber, jede Fiktion hat ihren Hintergrund.
Ich meine, wir leben in einer Welt, in der Leute sich mit Autos in die Luft sprengen, in der Flugzeuge ins WTC geflogen sind, und dergleichen. Ohne diese Taten verteidigen zu wollen, ich bin sicher, dass diese Menschen nicht die Personifizierung des Bösen sind, die uns Hollywood in seinen Filmen zeigt.
Ich denke, dass keiner dieser Leute sich für 'böse' hält. Würde man sie fragen, würden sie sagen, dass sie sich opfern, für eine gute, höhere Sache, einen Missstand, der korrigiert werden soll. Die reellen Bösen halten sich nicht für Böse, sie können sich erklären, ob jetzt mit Gott, einer politschen Misslage aus Ihrer Sicht oder sonstwas.
Ich denke mal, dass man vieles, was an derartigen Dingen heutezutage passiert, mit Wahn, Fanatismus, Realitätsverlust und psychischen Erkrankungen erklären kann. Das macht es nicht besser, aber das 'böse' was Hollywood uns zeigt ist das nicht.
Selbst bei Guantanamo Bay lehne ich mich mal soweit aus dem Fenster, dass dort nicht wirklich ausschließlich Sadisten arbeiten, denen der Job Spaß macht. Ich denke, hier darf an einen Vergleich zu der SS, Konzentrationslagern und der Zeit unmittelbar nach dem Krieg ziehen. Die Leute tun das, was man ihnen sagt, ohne darüber nachzudenken. Das macht sie nicht zu guten Menschen, eher im Gegenteil, aber der Kopf dahinter, das Ziel der ganzen Aktion ist nicht sich selbst zu berreichern, sondern Angst. Angst vor den Leuten, die da drin sitzen. Das Motiv für diesen Sadismus und Menschenverachtung ist nicht Sadismus und Menschenverachtung, sondern etwas anderes. Man kann es erklären, es gibt Argumente dafür (wenn auch recht stupide). Dass diese Methoden vollkommen hirnverbrannt und nicht zu entschuldigen sind, bleibt aber außer Frage, klar.
Ich kann mich hier in der Bar noch an eine Streubombendisskussion erinnern. Es steht vollkommen außer Frage, dass diese Wafen verboten gehören. Aber sind diejenigen, die sich gegen das Verbot ausgesprochen haben böse Menschen? Oder spielt da auch Angst mit eine große Rolle, Angst, dass man gegen das, was man für Böse hält, nicht gerüstet ist?
Niemand von denen wir in den Nachrichten hören wird sagen 'Ich bin ein böser Mensch', immer einen Grund haben warum er es getan hat, einen Grund, den wir vielleicht verurteilen, aber mit ein wenig Empathie irgendwo nachvollziehen können.
Holywood zeigt Bösewichte, die wirklich Böse sind, die keinem höherem Ziel dienen, außer ihrem eigenem Nutzen. Böse sein, um des Bösen willen.
Aber ist das real?
Selbst die schlimmen Seiten des Lebens, die ich oder enge Freunde miterleben 'durfte', wo dann doch einiges dazugehört (was auch oft genug Thema in Filmen war, zum Beispiel Irreversible, oder auch Lammbock ) kann ich mit Borderline, Schizophrenie und Wahnvorstellungen erklären, (oder einfach damit, dass der Mensch nunmal schwach ist).
Dennoch kenne ich nicht viel von der Welt. Ich war nie wirklich in einem anderem Land. Nachbarstaaten und übliche Reiseziele in Vollpension mal ausgeschlossen. Man könnte sagen, ich hab ein recht normales Leben.
Dennoch interessiert mich, was an den ganzen Geschichten dran ist. Ich würde sie ja nicht für reall halten, wenn ich nicht an so etwas glauben würde.
96 Hours währe für mich nicht so ergreifend, wenn ich nicht wirklich dran glauben würde, dass es diese, oder zumindest eine ähnliche Art von Menschenhandel gibt, ich wäre von den Bourne Filmen nicht so begeistert, wenn ich mir nicht wirklich vorstellen könnte, dass eine staatlische Geheimorganisation wirklich so ein Projekt realisieren könnte. Ich denke, Ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Ich will wissen, was dran ist, an dem, was Hollywood uns zeigt. Nicht an den Helden. Die sind irreal. Aber das, womit Hollywood uns Angst macht, uns fesselt, womit es zum Beispiel auch die Selbstjustiz einiger Helden gegenüber den 'Bösen' rechtfertigt, damit wir das wieder toll finden, wenn Menschen auf der Leinwand zerstückelt werden, was ist da dran?
Ich weiß, dass es so gut wie keine wirklich guten Menschen gibt, Helden sind selten, und jene, die diesen Titel tragen, sollten überdenken, ob sie ihn auch führen wollen.
Aber das Böse, Menschen, denen andere Menschen nicht nur nichts bedeuten (was eigentlich eine Normaleinstellung ist), sondern auch noch nur als Werkzeuge ansehen, wie real ist das?
Man hört immer wieder von Reichen Säcken, die in Thailand Urlaub machen, um, ihr wisst schon was, oder Zwangsprostitution. Aber, wie organisiert ist das ganze?
Stecken da wirklich skrupellose Bastarde hinter, denen es nur ums Geld geht? Oder sind das vielleicht größtenteils Ausnahmesituationen, in denen ein Vater einfach keinen anderen Weg mehr sieht, als dem reichem Touristen aus good old germany seine Tochter anzubieten, damit er für die nächste Zeit was zu essen für seine Familie hat.
Steckt hinter jedem Opfer von Zwangsprostitution eine Mafiaähnliche Struktur, oder sind das einfach zu viele unglückliche Kombinationen aus Borderline bei den Opfern und irrealen Machtvorstellungen der Täter?
Ein weiteres Beispiel wäre die Thematik mit der Kinderpronographie. Aus persönlichen Gründen hab ich mich auch schon bevor das Thema durch die Nachrichten ausgeschlachtet worden ist damit befasst.
Ich weiß nicht mehr wo, ich glaub auf Wikileaks, ist ein Statement, dass es keine große Organisation dahinter gibt, dass der ganze Handel der in dem Bereich getrieben wird, privat betrieben wird, sowohl Herstellung des Materials als auch Vertrieb.
Während hier auch die reale Welt der Nachrichten uns Glaubhaft machen will/wollte, dass das alles organisiert ist. Ob das Statement auf Wikileaks glaubhaft ist, weiß ich nicht, aber es ist realistisch in meinen Augen.
Man merkt, ich unterscheide strickt zwischen Verbrechen aus Not, aus Hilflosigkeit, bei denen die Täter danach Schuldgefühle haben, in gewissermaßen Opfer ihrer eigentn Tat werden, und solchen, die eiskalt berechnet sind.
Unterschiedlich zu verurteilen sind beide nicht, aber es ist meiner Vorstellung nach der springende Punkt, den man wissen muss, um dafür zu sorgen, dass solche Dinge aufhören, weniger werden.
Entschuldigt, dass ich über einige Themen einfach so reden kann, und das auch tue. Ich glaub einfach nicht daran, dass es was bringt, um den heißen Brei zu reden. Mit Mitgefühl und Trauer komm ich nur selten weiter. Ich hab mich lang genug mit sexuellem Missbrauch befasst, kenne eine zweistellige Zahl von Opfern, und irgendwann merkt man einfach, dass es zwar schrecklich ist, aber leider Gottes vollkommen normal. Man verzeihe mir daher meine wohlmögliche Kälte zu diesen Themen, welche aber nicht bedeutet, dass mir die Thematik egal ist, im Gegenteil. Ich denke einfach nur, dass Emotionen hier schnell überreagieren, bzw, weiß das aus Erfahrung, deshalb versuche ich keine aufkommen zu lassen. Das ist meine Art damit umzugehen. Die einzige, mit der ich gelernt hab zu leben.
Oder anders, ohne Filme: nachdem ich jetzt zigtausend Mal das Wort 'Böse' benutzt hab, und versucht hab, euch meine Vorstellung der Bedeutung dieses Wortes nahezubringen:
wie böse ist diese Welt wirklich?
(Was im Grunde eine klare Fragestellung ist, um die nicht herum diskutiert werden kann, also lasst mir die Freude, dass ich den ersten Fred gestartet hab, der so gut wie alle Tabuthemen dieser Welt enthält, aber nicht in eine Grundsatzdisskussion ausarten sollte )
Angeregt durch den aktuellen Film 'Kick-Ass' hab ich mir mal Gedanken über die Entwicklung der Filme in den letzten paar Jahren gemacht:
Hollywood hat ja irgendwo aufgehört, uns andere Welten im Kino zeigen zu wollen. Vor einigen Jahren war das alles noch schön romantisch angehaucht, der Film blieb im Kino, man hat sich 90 bis 120 Minuten unterhalten lassen, und dann war der Film zu Ende.
Der Trend geht jedoch in genau in die andere Richtung. Man versucht uns durch Realismus vom Hocker zu reißen. Damit meine ich nicht nur die Spezialleffekte, sondern auch die Gestaltung der Geschichte.
Ein gutes Beispiel wäre da Batman. Wer erinnert sich nicht an die Tim Burton Filme, Val Kilmer im Neoprenanzug, gegen den Riddler und Two Face.
Und setzen wir mal die letzten beiden Batman-Filme dagegen.
Niemand würde auf die Idee kommen, dass so etwas wie in den Burton-Filmen mal passieren würde, diese Filme entbehren jeglicher Realität.
Aber die letzten beiden? Klingt doch alles plausibel, einige technische Sachen sind zwar wirklich übertrieben, aber der neue Batman, ist mehr Mensch als Held, da ist die Vorstellung gar nicht mal so weit entfernt, dass es das wirklich gibt.
Ebenso bei den Katastrophenfilmen.
Armageddon zum Beispiel. Im Grunde genauso episch aufgemacht wie 2012. Nur von der Erzählweise vollkommen anders. Statt (Anti-)Helden zu zeigen, die die Erde retten, zeigt man die Schicksale von ganz 'normalen' Menschen. So fühlt man sich mehr in die Geschichte hineinversetzt.
Oder bei den Boune-Filmen, oder 96 Hours (Taken). Uns wird etwas gezeigt, was wir für Real halten.
Selbst bei den wirklich fiktiven Geschichten, wie Transformers wird dieses Stilmittel eingesetzt, in dem man, wie bei dem genannten, einfach ein paar Marines hineinsetzt, die Familien haben, und ein paar Hackergeeks (erster Teil), die ja irgendwo auch Zielgruppe des Films sind
Auch bei Horrorfilmen zeigt sich diese Entwicklung. Vor ein paar Jahren hat man sich vor Geister in einem Schloss gefürchtet, oder Psychokillern mit Maske. Heute sind es Organsisationen, die Touristen kidnappen, damit reiche Sadisten diese Qualvoll hinrichten können.
Ziel des ganzen: Der Zuschauer soll sich mit der Handlung identifizieren, er soll sich als Teil des Films fühlen. Man soll den Film erleben, glauben, dass der Held da gegen etwas Wirkliches kämpft, etwas, was wovon wir ein Teil sein können.
Sicher, es bleibt ein Film, und es bleibt Hollywood, bleibt Unterhaltung. Und sie kommt, zumindest bei mir, gut an.
Aber, jede Fiktion hat ihren Hintergrund.
Ich meine, wir leben in einer Welt, in der Leute sich mit Autos in die Luft sprengen, in der Flugzeuge ins WTC geflogen sind, und dergleichen. Ohne diese Taten verteidigen zu wollen, ich bin sicher, dass diese Menschen nicht die Personifizierung des Bösen sind, die uns Hollywood in seinen Filmen zeigt.
Ich denke, dass keiner dieser Leute sich für 'böse' hält. Würde man sie fragen, würden sie sagen, dass sie sich opfern, für eine gute, höhere Sache, einen Missstand, der korrigiert werden soll. Die reellen Bösen halten sich nicht für Böse, sie können sich erklären, ob jetzt mit Gott, einer politschen Misslage aus Ihrer Sicht oder sonstwas.
Ich denke mal, dass man vieles, was an derartigen Dingen heutezutage passiert, mit Wahn, Fanatismus, Realitätsverlust und psychischen Erkrankungen erklären kann. Das macht es nicht besser, aber das 'böse' was Hollywood uns zeigt ist das nicht.
Selbst bei Guantanamo Bay lehne ich mich mal soweit aus dem Fenster, dass dort nicht wirklich ausschließlich Sadisten arbeiten, denen der Job Spaß macht. Ich denke, hier darf an einen Vergleich zu der SS, Konzentrationslagern und der Zeit unmittelbar nach dem Krieg ziehen. Die Leute tun das, was man ihnen sagt, ohne darüber nachzudenken. Das macht sie nicht zu guten Menschen, eher im Gegenteil, aber der Kopf dahinter, das Ziel der ganzen Aktion ist nicht sich selbst zu berreichern, sondern Angst. Angst vor den Leuten, die da drin sitzen. Das Motiv für diesen Sadismus und Menschenverachtung ist nicht Sadismus und Menschenverachtung, sondern etwas anderes. Man kann es erklären, es gibt Argumente dafür (wenn auch recht stupide). Dass diese Methoden vollkommen hirnverbrannt und nicht zu entschuldigen sind, bleibt aber außer Frage, klar.
Ich kann mich hier in der Bar noch an eine Streubombendisskussion erinnern. Es steht vollkommen außer Frage, dass diese Wafen verboten gehören. Aber sind diejenigen, die sich gegen das Verbot ausgesprochen haben böse Menschen? Oder spielt da auch Angst mit eine große Rolle, Angst, dass man gegen das, was man für Böse hält, nicht gerüstet ist?
Niemand von denen wir in den Nachrichten hören wird sagen 'Ich bin ein böser Mensch', immer einen Grund haben warum er es getan hat, einen Grund, den wir vielleicht verurteilen, aber mit ein wenig Empathie irgendwo nachvollziehen können.
Holywood zeigt Bösewichte, die wirklich Böse sind, die keinem höherem Ziel dienen, außer ihrem eigenem Nutzen. Böse sein, um des Bösen willen.
Aber ist das real?
Selbst die schlimmen Seiten des Lebens, die ich oder enge Freunde miterleben 'durfte', wo dann doch einiges dazugehört (was auch oft genug Thema in Filmen war, zum Beispiel Irreversible, oder auch Lammbock ) kann ich mit Borderline, Schizophrenie und Wahnvorstellungen erklären, (oder einfach damit, dass der Mensch nunmal schwach ist).
Dennoch kenne ich nicht viel von der Welt. Ich war nie wirklich in einem anderem Land. Nachbarstaaten und übliche Reiseziele in Vollpension mal ausgeschlossen. Man könnte sagen, ich hab ein recht normales Leben.
Dennoch interessiert mich, was an den ganzen Geschichten dran ist. Ich würde sie ja nicht für reall halten, wenn ich nicht an so etwas glauben würde.
96 Hours währe für mich nicht so ergreifend, wenn ich nicht wirklich dran glauben würde, dass es diese, oder zumindest eine ähnliche Art von Menschenhandel gibt, ich wäre von den Bourne Filmen nicht so begeistert, wenn ich mir nicht wirklich vorstellen könnte, dass eine staatlische Geheimorganisation wirklich so ein Projekt realisieren könnte. Ich denke, Ihr wisst, worauf ich hinaus will.
Ich will wissen, was dran ist, an dem, was Hollywood uns zeigt. Nicht an den Helden. Die sind irreal. Aber das, womit Hollywood uns Angst macht, uns fesselt, womit es zum Beispiel auch die Selbstjustiz einiger Helden gegenüber den 'Bösen' rechtfertigt, damit wir das wieder toll finden, wenn Menschen auf der Leinwand zerstückelt werden, was ist da dran?
Ich weiß, dass es so gut wie keine wirklich guten Menschen gibt, Helden sind selten, und jene, die diesen Titel tragen, sollten überdenken, ob sie ihn auch führen wollen.
Aber das Böse, Menschen, denen andere Menschen nicht nur nichts bedeuten (was eigentlich eine Normaleinstellung ist), sondern auch noch nur als Werkzeuge ansehen, wie real ist das?
Man hört immer wieder von Reichen Säcken, die in Thailand Urlaub machen, um, ihr wisst schon was, oder Zwangsprostitution. Aber, wie organisiert ist das ganze?
Stecken da wirklich skrupellose Bastarde hinter, denen es nur ums Geld geht? Oder sind das vielleicht größtenteils Ausnahmesituationen, in denen ein Vater einfach keinen anderen Weg mehr sieht, als dem reichem Touristen aus good old germany seine Tochter anzubieten, damit er für die nächste Zeit was zu essen für seine Familie hat.
Steckt hinter jedem Opfer von Zwangsprostitution eine Mafiaähnliche Struktur, oder sind das einfach zu viele unglückliche Kombinationen aus Borderline bei den Opfern und irrealen Machtvorstellungen der Täter?
Ein weiteres Beispiel wäre die Thematik mit der Kinderpronographie. Aus persönlichen Gründen hab ich mich auch schon bevor das Thema durch die Nachrichten ausgeschlachtet worden ist damit befasst.
Ich weiß nicht mehr wo, ich glaub auf Wikileaks, ist ein Statement, dass es keine große Organisation dahinter gibt, dass der ganze Handel der in dem Bereich getrieben wird, privat betrieben wird, sowohl Herstellung des Materials als auch Vertrieb.
Während hier auch die reale Welt der Nachrichten uns Glaubhaft machen will/wollte, dass das alles organisiert ist. Ob das Statement auf Wikileaks glaubhaft ist, weiß ich nicht, aber es ist realistisch in meinen Augen.
Man merkt, ich unterscheide strickt zwischen Verbrechen aus Not, aus Hilflosigkeit, bei denen die Täter danach Schuldgefühle haben, in gewissermaßen Opfer ihrer eigentn Tat werden, und solchen, die eiskalt berechnet sind.
Unterschiedlich zu verurteilen sind beide nicht, aber es ist meiner Vorstellung nach der springende Punkt, den man wissen muss, um dafür zu sorgen, dass solche Dinge aufhören, weniger werden.
Entschuldigt, dass ich über einige Themen einfach so reden kann, und das auch tue. Ich glaub einfach nicht daran, dass es was bringt, um den heißen Brei zu reden. Mit Mitgefühl und Trauer komm ich nur selten weiter. Ich hab mich lang genug mit sexuellem Missbrauch befasst, kenne eine zweistellige Zahl von Opfern, und irgendwann merkt man einfach, dass es zwar schrecklich ist, aber leider Gottes vollkommen normal. Man verzeihe mir daher meine wohlmögliche Kälte zu diesen Themen, welche aber nicht bedeutet, dass mir die Thematik egal ist, im Gegenteil. Ich denke einfach nur, dass Emotionen hier schnell überreagieren, bzw, weiß das aus Erfahrung, deshalb versuche ich keine aufkommen zu lassen. Das ist meine Art damit umzugehen. Die einzige, mit der ich gelernt hab zu leben.
Oder anders, ohne Filme: nachdem ich jetzt zigtausend Mal das Wort 'Böse' benutzt hab, und versucht hab, euch meine Vorstellung der Bedeutung dieses Wortes nahezubringen:
wie böse ist diese Welt wirklich?
(Was im Grunde eine klare Fragestellung ist, um die nicht herum diskutiert werden kann, also lasst mir die Freude, dass ich den ersten Fred gestartet hab, der so gut wie alle Tabuthemen dieser Welt enthält, aber nicht in eine Grundsatzdisskussion ausarten sollte )