Chaostheorie
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Als Selbstständiger und Freiberufler seit fast 15 Jahren habe ich eigentlich schon alles erlebt - dachte ich. War der festen Überzeugung, mich könne nichts mehr wirklich aufregen, aber ein potentieller Klient meiner Agentur hat es gestern geschafft: Probearbeit von mir angefordert bzw. erstellen lassen - war mit das Beste, was ich in anderthalb Jahrzehnten abgeliefert habe. Da habe ich - im Nachhinein betrachtet - schon Arbeiten erstellt, die eigentlich eher belanglos oder durchschnittlich waren, aber sehr gut bezahlt wurden (die Probearbeit hier wurde natürlich gar nicht bezahlt).
Das Resultat: Probearbeit komplett durchgefallen, nicht gut genug, unlesbar, unbeholfen, plump und dürftige Formulierung. Diese Resonanz kam von einer Firma, die global agiert und selber mit den Top 500 börsennotierten Unternehmen zusammenarbeitet. Meine Ansprechpartner waren ein französischer Muttersprachler sowie ein nicht näher vorgestellter Kollege.
Wie kam es zu dieser Beurteilung: die haben meinen Text in eine Analyse-Software geladen bzw. durchgejagt, die mit Hilfe von maschinellem Lernen und KI die Auswertung erstellt. Eine weitere Person, vermutlich kein Muttersprachler der Zielsprache (weiß ich aber nicht genau), schaut dann noch einmal drüber und vergleicht mit den CAT-Ergebnissen. Dabei kam dann heraus: im Englischen werden weniger Artikel verwendet als im Deutschen und die deutsche Fassung hatte rechnerisch zu wenig Artikel. Usw. usf.
Ich habe gedacht, die wollen mich verarschen, kommt es doch u. a. auf den Lesefluss an, meinten das aber todernst und kamen sich dabei sehr staatstragend vor. Wahrscheinlich hätte eine in zwei Sekunden erledigte Google-Übersetzung näher an die CAT-"Referenz" gereicht.
Unfassbar, was für Deppen sich als globale Gatekeeper aufspielen, einfach krass. Krass vor allem, wenn Leute gar nicht mehr merken, dass sie selber unfähig sind und sich auf irgendwelche Software-Vorgaben als Gralshüter verlassen.
Davon abgesehen dürfte es für den Thread genug Futter geben, speziell was den Freiberufler-Alltag angeht. Was hat Euch bislang am meisten aufgeregt?
Das Resultat: Probearbeit komplett durchgefallen, nicht gut genug, unlesbar, unbeholfen, plump und dürftige Formulierung. Diese Resonanz kam von einer Firma, die global agiert und selber mit den Top 500 börsennotierten Unternehmen zusammenarbeitet. Meine Ansprechpartner waren ein französischer Muttersprachler sowie ein nicht näher vorgestellter Kollege.
Wie kam es zu dieser Beurteilung: die haben meinen Text in eine Analyse-Software geladen bzw. durchgejagt, die mit Hilfe von maschinellem Lernen und KI die Auswertung erstellt. Eine weitere Person, vermutlich kein Muttersprachler der Zielsprache (weiß ich aber nicht genau), schaut dann noch einmal drüber und vergleicht mit den CAT-Ergebnissen. Dabei kam dann heraus: im Englischen werden weniger Artikel verwendet als im Deutschen und die deutsche Fassung hatte rechnerisch zu wenig Artikel. Usw. usf.
Ich habe gedacht, die wollen mich verarschen, kommt es doch u. a. auf den Lesefluss an, meinten das aber todernst und kamen sich dabei sehr staatstragend vor. Wahrscheinlich hätte eine in zwei Sekunden erledigte Google-Übersetzung näher an die CAT-"Referenz" gereicht.
Unfassbar, was für Deppen sich als globale Gatekeeper aufspielen, einfach krass. Krass vor allem, wenn Leute gar nicht mehr merken, dass sie selber unfähig sind und sich auf irgendwelche Software-Vorgaben als Gralshüter verlassen.
Davon abgesehen dürfte es für den Thread genug Futter geben, speziell was den Freiberufler-Alltag angeht. Was hat Euch bislang am meisten aufgeregt?