Der CSI-Effekt

thrill-house

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Ein Freund von mir hat mir vorhin etwas von einem sog. "CSI-Effekt" erzählt. Ich dachte erst er will mich auf den Arm nehmen, hab dann aber bei Wikipedia nachgeschaut und tatsächlich was gefunden.

Vom CSI-Effekt wird in der Jurisprudenz der USA gesprochen, wenn die Auswirkungen kriminologischer Fernsehserien auf das Verhalten sowohl von Geschworenen als auch Verbrechern untersucht werden.
Der Begriff bezeichnet den Umstand, dass die Geschworenen an US-Gerichten seit Mitte der 90er Jahre, beeinflusst durch zahlreiche die Forensik thematisierende Fernsehserien wie CSI – Den Tätern auf der Spur, verstärkt auf forensische Beweise pochen und beim Fehlen eben dieser eher geneigt sind, Angeklagte für unschuldig zu befinden, oder aber, wenn die Beweise gegen den Angeklagten sprechen, ihn unter Missachtung weiterer Umstände schuldig sprechen.
Nach einigen Urteilen, die sich auf ein derartiges Verhalten zurückführen ließen, sind viele US-Anwälte inzwischen dazu übergegangen, Geschworene abzulehnen, die sich als Fans von CSI, Crossing Jordan oder ähnlichen Serien bezeichnen.
Ein Problem besteht darin, dass viele der Serien keine Dokumentationen über reale Kriminalfälle sind, sondern imaginäre darstellen und manche der dargestellten Möglichkeiten reine Fiktion sind, da sie über den Stand der Technik hinausgehen oder gar aus prinzipiellen Gründen unmöglich sind. So sind zum Beispiel der Vergrößerung von Bildern durch die Auflösung der Optik und die Körnung des Films oder der Pixelzahl des CCD-Chips prinzipielle Grenzen gesetzt. Auch Dauer, Verbreitung, Fehleranfälligkeit und Zuverlässigkeit von Analysen werden nicht immer realistisch dargestellt.

Ist glaub ich ganz vernünftig. Was denkt ihr?
 
ich bin absoluter csi fan.
aber reele gerichtsverfahren auf solche serien zurück zu führen ist schwachsin.
ich meine damit das die sendung sehr cool ist, aber alles funktioniert immer, und wie schon gesagt die verfahren sind wohl manchmal auch einfach erfunden, oder sehr stark verbessert.

der auszug hört sich sehr gut an, und klingt vernünftig.
 
Ein weiterer CSI-Effekt: das Weglassen der Quelle. :)
Aber über die Auswirkungen dieser ganzen Serien gab es schon einiges zu lesen.
 
Stimmt, überlesen. Dann heißt der CSI-Effekt halt: Wikipedia. :)
 
Starke mediale Präsenz beeinflusst den Konsumenten. Ist ja ganz was neues :D
 
Das eine ist Unterhaltung, das andere Realität. :noplan:
 
Ich zitiere mich ungern selbst, aber wozu alles nochmal tippen?

Nur meine Meinung:
Ich verstehe nichtmal im Ansatz, wie man diese dümmlichen CSI-Machwerke auch nur eine Minute aushält! Jeder, der auch nur einen Fuß über die Schwelle eines Labors gesetzt hat, verfällt augenblicklich in hysterisches Gelächter, wenn er sieht, mit welcher Geschwindigkeit jedwede "Analyse" durchgenudelt wird; DNA ist bei den Witzfiguren ohnehin der Schlüssel zu Allem und Jedem, jedes Labor ist blitzbalnk sauber und Computerprogramme piepen und rattern bedeutungsschwanger, während man sie benutzt! :rolleyes: Auch lustig: "Indizien" tauchen immer so auf/werden immer so gefunden, daß das Ganze dann möglichst abstrus zusammenpaßt.

Die Behelfsprotagonisten erzählen sich minütlich immer und immer wieder gegenseitig ihr "Wissen", damit der Zuschauer auch ja mitbekommt, wie toll sie sind und wenn ich diesen aufgesetzt-arroganten "Gestehe,-Du-Hast-Eh-Keine-Chance-Denn-Ich-Habe-Die-Gesamten-Naturwissenschaften-Höchstselbst-ERFUNDEN"-Blick sehe, weiß ich nicht, ob ich vor Lachen zusammenbrechen soll, oder doch lieber heule, weil dieser Dämlichkeitsausfluß so viele Zuschauer hat.[…]

Wenn sich jetzt schon die Realität an solchem ausgemachten Schwachsinn orientiert, bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Erst recht, wenn die Entscheidung über Einzelschicksale durch pseudowissenschaftliche Billigst-Fernsehserien beeinflußt wird.

:nono:
 
... vor gut 10 Jahren wurde via Intranet der ProSieben Gruppe dringend ein Richter-Hammer für eine deutsche Gerichtsshow gesucht.. die RedaktionsPraktikantenKinder wussten nicht, dass dies nur zur Requisite in US courtyard dramas gehört.

Wenig später erfuhr ich von einer Lehrerin, dass ihre Zöglinge beim Besuch eines Deutschen Gerichtes lange Gesichter zeigten, da weder 12 Geschworene noch eloquent daher schwätzende Verteidiger, die aus dem library chair hochschnellen, um 'Einspruch Euer Ehren! zu rufen, vorhanden waren...-

... ich will hier kein Ami-bashing anzetteln, aber meine persönliche Erfahrung mit den meisten US-Eingeborenen (Stichworte Allgemeinbildung & Weltbild aus TV) lässt mich nicht staunen, dass es diesen Effekt geben sollte...-
 
Schade, einen NCIS-Effekt scheint es nicht zu geben. :)

Was soll das für ein Effekt sein? Das alle mit Null Talent plötzlich Schauspieler werden und Werbung für Starbucks und die Navy machen? :hehehe:
 
Und dass man Migräne bekommt von den vielen Kopfnüssen. :)
 
Das Beste fand ich die Schlussfolgerung als sie einen Splitter einer Autowindschutzscheibe gefunden haben. Nach 10 Sekunden wussten sie aus welchem Auto, welches Baujahr und wo es verkauft oder eingebaut worden ist. Und das alles aus dem Kopf... Hallo? Gehts noch?
 
Nicht nur die Amis fallen auf so was rein, spätestens seit dem "Millionen Spiel" von Wolfgang Menge denke so um 1970, sind auch die Deutschen dem Fernsehen für wahr nehmen recht stark verbandet. Mußte damals als ich den Film gesehen hatte, recht gut gemacht, sehr stark lachen, als dann am Folgetag bekannt gegeben wurde das sich nicht gerade wenige Zuschauer beim WDR bewarben, um auch gejagt und eventl. getötet zu werden oder um eben zu töten.
 
habe letzthin eine unterart des csi-effekts im radio mitbekommen: der institutsleiter der forensik in erlangen hat in den letzten 5 jahren einen anstieg der einschreibungen von 75% vermerkt.
 
Man darf auch nie die Dummheit der Leute vergessen:

Es gab und gibt viele Leute, die nicht nach Bad Tölz ziehen würden, weil da ja jede Woche einer umgebracht wird.
 
Ich zitiere mich ungern selbst, aber wozu alles nochmal tippen?



Wenn sich jetzt schon die Realität an solchem ausgemachten Schwachsinn orientiert, bleibt mir das Lachen im Halse stecken. Erst recht, wenn die Entscheidung über Einzelschicksale durch pseudowissenschaftliche Billigst-Fernsehserien beeinflußt wird.

:nono:

Die Serie ist einfach langweilig und mit schlechten Schauspielern besetzt, nicht mehr und nicht weniger.
 
finde ich nicht. ich mag die csi-serien (las vegas hat die leckersten boys). nur glaube ich nicht, das die ermittlungsmethoden realistisch sein könnten.
 
Die Serie ist einfach langweilig ...

najaaaa, also der weltweite Erfolg behauptet das Gegenteil. Natürlich hat die Dramaturgie jeder Episode ein, ichsachma, enges, sich wiederholendes Korsett.. aber langweilig? Nö, ich schau's mir immer gern an.

Nett, wenn man dann das Bild eines Fotohandys soweit verlustfrei vergrößern kann, bis man in der Pupille des Abgebildeten ein messerscharfes Bild des Fotografen sehen kann.. das is doch luschtich! ^-^
 
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