In einem Handy werden außerdem etwa 30 Metalle verarbeitet, darunter Gold, Zinn, Kupfer und Kobalt.
Diese Rohstoffe werden größtenteils aus Afrika importiert, vor allem aus dem Kongo.
Dort hat der Abbau laut der Entwicklungsorganisation „makeITfair“ schlimme Konsequenzen für Umwelt und Bevölkerung: „Etwa ein Drittel der Minenarbeiter im Kongo sind Kinder und Jugendliche. Die Arbeit ist sehr gefährlich, und die Familien berichten von einer steigenden Anzahl an Todesfällen. Luft, Böden und Gewässer sind so stark durch Giftstoffe belastet, dass viele Babys in der Region krank geboren werden.“
Darüber hinaus werden gerade die Minen im Kongo oft von Warlords kontrolliert.
„MakeITfair“ schätzt daher die Wahrscheinlichkeit, mit dem Kauf eines Smartphones indirekt den Bürgerkrieg zu finanzieren, auf „quasi 99%“.
Auch dem Team von „Fairphone“ ist es nur teilweise gelungen, ein ethisches Smartphone herzustellen.
„Ein 100% faires Smartphone herzustellen ist derzeit unmöglich“, räumen auch Abel und Salva ein.
„Aber wir können Transparenz schaffen und neue Allianzen schmieden.“
Sie nehmen zum Beispiel an der von mehreren NGOs organisierten „Conflict-Free Tin Initiative“ teil, die auch Philips und Motorola zu ihren Partnern zählt.
Mit dem Zinn im „Fairphone“ wird also kein Krieg finanziert. Aber damit ist erst eines von 30 Metallen abgedeckt.