Das Aus für Macs an Bremer Schulen?

BlueFalcon

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Hi,

heute morgen ist mir fast der Toast aus dem Mund gefallen als ich das hier gelesen habe:

Sterben die Macs an Bremer Schulen?

Mir scheint die Politik hat sich mal wieder ein tolles neues Konzept ausgedacht um kurzfristig die Investitionen klein zu halten, ohne über die mittel- und längerfristigen Auswirkungen zu bedenken. Auf der einen Seite klagen Sie über "Die Schulen stießen bei der Wartung an ihre Grenzen, ... Außerdem würden die technischen Möglichkeiten nicht voll genutzt. Unter anderem, weil die Geräte mangels technischer Unterstützung nicht immer zuverlässig liefen." Damit beziehen sie sich aber im wesentlichen wohl auf die Windows-Rechner die in den Schulen stehen, denn die GSM berichtet ja, das sie seit zwei Jahrzehnten Macs erfolgreich einsetzt ohne zusätzliche Personalkosten.
Die Wahrheit liegt wohl eher hier: "Wartungkosten sind das eine, Anschaffung das andere: "Ein neuer PC kostet uns 250 Euro, ein Mac 500 Euro", sagt Karla Götz (Pressesprecherin der Senatorin für Bildung und Wissenschaft)." Wer diesen Satz liest, erkennt klar die eigentlichen Hintergründe. Es soll mal wieder weniger Geld ausgegeben werden für die Anschaffung neuer Rechner. Die angeblichen Vorteile einer einheitlichen Ausstattung mit Windows-Rechnern in sinkenden Supportkosten hingegen dürften eine Milchmädchenrechnung sein.

Wie seht Ihr das?
 
Wie seht Ihr das?

Ich sehe, dass es Macs immer schwerer haben werden. Wenn ich (an einer Uni in einem reichen Bundesland im Süden der Republik) Rechner kaufe, für die es eine landesweite Ausschreibung gab, dann liegt zwischen PC und Mac (gleichwertige Hardware) preislich ca. ein Faktor von 2.5. Auf PC-Seite sind das dann z.B. Dells oder HPs mit drei Jahren Garantie, bei Apple nur 1 Jahr. Es wird immer schwerer, diesen Preisunterschied zu rechtfertigen.

Hinzu kommen die Spiegeldisplays, die Du in Deutschland an keinen Arbeitsplatz stellen darfst - zu Recht. Bleibt nur noch ein Mac Mini - aber genau den bekommst Du von Apple nur zum normalen EDU-Preis, sodass ein Arbeitsplatz mit Monitor wieder bei ca. 900 Euro liegt.
 
Auf PC-Seite sind das dann z.B. Dells oder HPs mit drei Jahren Garantie, bei Apple nur 1 Jahr. Es wird immer schwerer, diesen Preisunterschied zu rechtfertigen.


Wenn du deinen Rechner bei einem anderen Händler wie z.B. mactrade.de kaufst hast du auf bestimmte Rechnertypen auch 2 Jahre garantie. Wenn nicth sogar bei jedem.
 
Wenn du deinen Rechner bei einem anderen Händler wie z.B. mactrade.de kaufst hast du auf bestimmte Rechnertypen auch 2 Jahre garantie. Wenn nicth sogar bei jedem.

Es geht nicht um 'meine' Rechner, sondern um den Kauf von größeren Mengen Rechner für Arbeitsplätze an Schulen und Universitäten. Die normalen Handelspreise (auch mit den EDU-Rabatten, die man so kennt) liegen da jenseits von Gut und Böse, sprich: erheblich höher.

Was meinst Du, was in den Mitteilungen über die erfolgreich abgeschlossene Ausschreibung immer als erstes und fett steht? Richtig: "Ein Privatkauf dieser Rechner ist nicht möglich". Bei den Preisen (bei Apple und erst recht bei PCs) muss Otto Normalverbraucher nämlich ganz schön schlucken ...
 
Die höheren Preise mögen ja ein Grund sein, jedoch ist das nur kurzfristig gedacht - jedenfalls in meinen Augen. Wie der Leiter der GSM (Gesamtschule Mitte) sagte, benutzen sie seit 20 Jahren Macs, ohne zusätzliche Personalkosten für die Wartung oder den Support zu generieren. Versuch das mal bei Windows-Rechnern. Hier hast du in der Regel in den Folgejahren nach der Anschaffung externe Kosten für genau diese Punkte.
 
ich verstehe sowieso nicht warum an "einfachen" schulen Macs vorhanden sind.

mal ganz ehrlich 90% derer haben privat ne Dose und werden auch in zukunft ( privat und arbeit ) eine Dose haben.

Die Bereiche in der Dosen eingesetzt werden überwiegen leider nunmal.
 
So wie man es hier bei us haelt finde ich es am besten.
Hier werden normal PCs ohne OS gekauft und diese werden dann alle mit Linux bestueckt.
Den Support uebernehmen hier die Schueler. Kann auch sein das es hier viel einfacher ist sowas umzusetzen da hier weniger Schueler auf der Schule sind.
Aber Mac an normalen Schulen halte ich fuer unnoetig da die meisten zuhause eh nur an Dosen sitzen.

An UNIs mag das vllt schon wieder anders aussehen.
 
Die höheren Preise mögen ja ein Grund sein, jedoch ist das nur kurzfristig gedacht - jedenfalls in meinen Augen. Wie der Leiter der GSM (Gesamtschule Mitte) sagte, benutzen sie seit 20 Jahren Macs, ohne zusätzliche Personalkosten für die Wartung oder den Support zu generieren. Versuch das mal bei Windows-Rechnern. Hier hast du in der Regel in den Folgejahren nach der Anschaffung externe Kosten für genau diese Punkte.

Ich habe schon Industriekunden erlebt, die argumentieren, das de Wartungsaufwand geringer wäre, weil sie die Leute ja eh da haben und bezahlen müssten, dann könnten sie das ja auch mitmachen...
Ähnlich läuft das vermutlich an Schulen:
Man stellt WinRechner hin, an denen jeder Schüler nach seinen Fähigkeiten rumschraubt und biegt, schon weil die Dinger ja BS-seitig dazu einladen und die Verantwortlichen oftmals keine Mittelweg zwischen Ganz zu und ganz offen finden. Die eigentliche Mehrarbeit wird dann irgendwelchen Lehrern aufgedrückt, die weder Ahnung, noch Lust dazu haben und Zeit schon gar nicht...

Wenn ich den Instandhaltungsaufwand bei dem PC meiner Frau sehe (WinXP), so kam ich auf mindestens 100 Std im Jahr. Da war immer was. Seit 1,5 Jahren hat meine Frau einen iMac. Verwaltungsaufwand seitdem? 0=Null=Nichts=Nix. Wenn ich nun meinen regulären Stundensatz rechne, habe ich mir rund 4500,- € an Leistung erspart. Wie billig war dagegen der 17" iMac aus em Refurb...
 
Finde Macs haben an Schulen auch nichts zu suchen. Es geht darum den Umgang mit PCs für die spätere Berufswelt zu erlernen, und dort setzt man nunmal Win-PCs ein.
 
Ja, aber in Bremen geht es nicht um Rechner mit Linux, sondern darum alle Rechner auf der gleichen Basis zu haben, und die heißt Windows. Wenn es sich um Linux-Systeme handeln würde könnte ich die Gedankengänge ja zum Teil noch nachvollziehen.
Zudem ist der Gedankengang, Rechner zuhause ist Dose, also ist es besser auch in der Schule eine Dose zu haben, nicht ganz schlüssig. Wie die Argumentation des Leiters der GSM zeigt, sind viele seiner Schüler später in der schulischen Laufbahn (Grafik und Design an der Oberstufe) sowie im späteren Berufsleben mit Macs als Standard konfrontiert. somit würde es gerade in der Hinsicht besser sein auch in der aufbauenden Schule mit Macs zu arbeiten. Zumal inzwischen die Macs auch in der Lage sind unter Linux und Windows zu booten (oder emulieren), um so alle möglichen Systemwelten für die Schüler zugänglich zu machen.
 
Finde Macs haben an Schulen auch nichts zu suchen. Es geht darum den Umgang mit PCs für die spätere Berufswelt zu erlernen, und dort setzt man nunmal Win-PCs ein.

Nun, ich habe meine LKW Führerschein auf einem alten MAN-LKW mit unsynchronisiertem Getriebe und ohne Lenkhilfe gemacht, obwohl es so Sachen wie Powershift und Servolenkung schon lange gab. Hat mir nie geschadet. Man muss mit Dreck fahren können, um einen guten LKW würdigen zu können.

Deswegen gebe ich dir Recht:
Man muss auch mit Windows gearbeitet haben, um einen Mac richtig würdigen zu können!
 
Wenn es sich um Linux-Systeme handeln würde könnte ich die Gedankengänge ja zum Teil noch nachvollziehen.
Wieso?
Windows Server + Active Directory + fähiger Admin + Windows auf den Workstations = ziemlich top.

Nur ob die Masse der Schulen fähige Admins haben, wage ich zu bezweifeln.


Edit:
Es ist schon möglich, ganze Betriebsystem in sehr guter Performance zu streamen. Citrix bietet ein entsprechendes Produkt an. Dann reichen beim Enduser/Schüler nur noch einfache, abgespeckte, Billigrechner und als Admin ist man sehr flexibel.
 
Oftmals müssen das die Lehrkräfte selbst übernehmen, da für eigene Admins kein Geld da ist.
 
Oftmals müssen das die Lehrkräfte selbst übernehmen, da für eigene Admins kein Geld da ist.
Ja, schon klar.

Wenn das Streamen von Anwendungen und ganzen Betriebsystemen in der Praxis wirklich so gut funktioniert, wie auf einer Citrix-Präsentation behauptet wurde, sehe ich darin durchaus die Zukunft in vielen Bereichen.
 
Finde Macs haben an Schulen auch nichts zu suchen. Es geht darum den Umgang mit PCs für die spätere Berufswelt zu erlernen, und dort setzt man nunmal Win-PCs ein.

Nein, das ist ein großer Fehler der an den Schulen begangen wird. Woher nimmt sich die Schule das Recht heraus, dass Schüler nur im Umgang mit Windows geschult werden müssen? Am Anschaffungspreis kann und darf es nicht liegen. Hier müssen die Schulen wieder an Ihren Auftrag erinnert werden. Und einer dieser Aufgaben ist die Förderung von Kreativität. Ein Mac bringt da sehr viel mehr mit und ermöglicht es seine Kreativität zu entdecken.

Was mir auch schon auffiel ist das Schulen die Verwendung des Office Paketes vorgeschrieben haben. Auch das halte ich für grundlegend falsch, da nicht jeder die Kohle hat sich neben einem Rechner auch noch gleich Office Lizenzen zu kaufen.

Mein Fazit: An den Schulen sollte an Windows, Linux und an Mac OS geschult werden, da die Wirtschaft in die die Schüler später entlassen werden ebenso alle Plattformen nutzt.
 
@nicknolte

ist einfach so das der umgang mit dosen aufwendiger zu erlernen ist.

wer sich dann auf ner dose auskennt der wird es wohl schaffen eigenständig auf Mac umzusatteln falls er es benötigt oder wünscht.
 
Es ist schon möglich, ganze Betriebsystem in sehr guter Performance zu streamen. Citrix bietet ein entsprechendes Produkt an. Dann reichen beim Enduser/Schüler nur noch einfache, abgespeckte, Billigrechner und als Admin ist man sehr flexibel.

Schon mal dran gearbeitet? Ich hasse IGEL-Stations!
 
Mein Fazit: An den Schulen sollte an Windows, Linux und an Mac OS geschult werden, da die Wirtschaft in die die Schüler später entlassen werden ebenso alle Plattformen nutzt.
Die Realität ist, dass du in der Wirtschaft, in die die Schüler später entlassen werden, fast nur Windows findest. Ich war schon auf einigen Messen (z.B. die Systems in München) und da war fast ausschliesslich nur Windows, Windows Server und Active Directory das Thema. Linux habe ich auch kaum gesehen. Mac eigentlich Fehlanzeige.
OK, kann sein, dass ich in den falschen Hallen war. Aber in den Firmen und Banken, in denen ich Einblick hatte, sah es ziemlich ähnlich aus.

Ich kenne eine Schule, die auf OpenOffice umsteigt, zumindest dort wo möglich.
 
Schon mal dran gearbeitet? Ich hasse IGEL-Stations!
Nein, gebe ich zu. Aber ich bin mir nicht sicher, ob wir von der gleichen Technologie sprechen.
Mir ist schon klar, dass es ähnliche Technologien schon länger gibt nur ebenso leistungsfähig? Selbst Multimedia ist schon möglich.

Würde mich schon gerne mal selber überzeugen.
 
Was mir auch schon auffiel ist das Schulen die Verwendung des Office Paketes vorgeschrieben haben. Auch das halte ich für grundlegend falsch, da nicht jeder die Kohle hat sich neben einem Rechner auch noch gleich Office Lizenzen zu kaufen.

Ich habe mal in einem Elternprojekt den Vorschlag gemacht, das man den Schülern den Computer durchaus näher bringen sollte und über den üblichen Standard hinaus etwas zeigen sollte.

Erste und mehrheitliche Reaktion der anderen Eltern (eigentlich nur Mütter, denn ich war meist der einzige Vater bei solchen Veranstaltungen):

Prima, die sollen mal richtig Word lernen! (!??!)

Oh Mann, ich konnte es kaum fassen, man redet über das Lehren eines Technikverständnis und der Fähigkeit, sich Lösungen zu erarbeiten und dann kommt sowas. Ich habe dann jegliche Versuche in dieser Richtung unterlassen und habe meine zwei Kinder selbst dahingehend gefördert. Bei der einen reicht es zum Benutzen des PCs, bei der anderen zum Bau, Programmieren und Verständnis der Technik. Hätte ich das nicht gemacht, hätte ich der einen eine Chance geraubt.

Ich glaube einfach, die Eltern sind oftmals unfähig, die Wichtigkeit zu erahnen, die Schulen sind nicht in der Lage, entsprechendes Personal vorzuhalten, die Kultusministerien sind nicht in der Lage die Schulen adäquat (vielleicht auch gemischt) auszustatten und die Wirtschaft ist nicht in der Lage, sich einig zu werden, welche Fähigkeiten sie denn als wichtig erachtet. So ist und bleibt das alles Flickwerk, abhängig von Einzelnen, die sich engagieren und versuchen, mit knappen Mitteln und noch weniger Möglichkeiten den Schülern anwendbares Wissen zu vermitteln.
 
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