Aber auch "Kiezzerstörung" ist kein Argument bzw. keine Rechtfertigung für die mutwillige Zerstörung fremden Eigentums. Ich zünde ja auch keine Hunde an, weil ich mich durch die ganzen "Tretminen" auf den Bürgersteigen gestört fühle. Glauben die Leute denn wirklich, dass sich nie etwas an ihrem schönen, coolen Viertel ändern wird?
Es läuft doch fast überall nach dem gleichen Schema ab. Zuerst entwickelt sich eine lebendige Jugendkultur in einem eher sozial schwächeren Umfeld, dann kommen die ganzen Kreativen, die die Atmosphäre toll finden, danach die möchtegern Kreativen und am Ende die ganzen "spießigen" und solventen Mitmenschen, die gerne im "In-Bezirk" wohnen wollen (obwohl man mittlerweile das "In" streichen kann). So ist es in Prenzlauer Berg abgelaufen, die "Grenzregionen vom Wedding sind gerade in so einem Umbruch, Friedrichshain erlebt es ebenfalls und einige Gebiete in Neukölln und Kreuzberg stehen auch kurz davor (einige Projekte gibt es ja bereits).
Dieser Prozess beschränkt sich aber nicht nur auf Berlin, sondern findet überall statt. Jede größere Stadt mit einer ausgeprägten (Jugend- und Kunst-) Szene erlebt diese Prozesse. Wem dieser Prozess nicht passt, der kann nur noch aufs Dorf ziehen bzw. in eine Kleinstadt.