Briefträger beschädigt Buch, Post wirft mir "Brosamen" als Entschuldigung hin

ichfragmal

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Hi Leute,

ich will hier keinen großen Aufrisss machen, um die paar Kröten geht es mir auch nicht, sondern mehr ums Prinzip; ich ärgere mich gerade über die Post und wollte mal Fragen, wie Ihr die Sache seht.

Ich habe über EBay ein gebrauchtes Buch gekauft, welches an sich schon in der betreffenden Version gebraucht eher weniger zu finden ist. Und wenn doch, dann in einem meistens recht stark gebrauchten Zustand und dann auch noch für mehr Geld, als ich bezahlt habe.
Das Buch, das ich erworben habe, befindet, besser gesagt, befand sich in einem sehr guten, definitiv als neuwertig zu beschreibenden Zustand. Das lässt sich auch anhand der Abbildung in der Artikelbeschreibung nachweisen.
Neu kostet es 30€, ich habe etwas weniger als die Hälfte bezahlt.

Verschickt wurde das Buch als Büchersendung.
Leider passte der Umschlag nicht ohne Weiteres in den Briefschlitz, was den Briefträger leider nicht nur nicht anfocht, sondern ihn im Gegenteil dazu brachte, sich herausgefordert zu fühlen, den Umschlag trotzdem irgendwie, in diesem Fall mit viel Kraft und Gewalt, so tief wie möglich in den Briefkasten zu rammen.
Beim mühsamen Herausziehen des im Schlitz verkeilten und verknickten Umschlags (trotz aller "lobenswerter" Anstrengungen war es dem Briefträger lediglich vergönnt, den Umschlag zu zwei Dritteln in den Schlitz zu quetschen) war mir direkt klar, dass das neuwertige Buch diese Beschreibung zukünftig nicht mehr verdienen würde.
Der Buchrücken hat nun nämlich mehrere "schöne" Knickstellen.
"Danke" dafür, lieber Postbote.

Ich habe mich umgehend bei der Beschwerdestelle gemeldet und geschrieben, dass ich das Buch gerne in dem neuwertigen Zustand, in welchem ich es gekauft hatte, zurück hätte.

Naja, gestern hatte ich tatsächlich einen Umschlag der Post im Briefkasten.
Darin lagen ein Entschuldigungsschreiben und zwei Briefmarkenheftchen mit Marken im Gesamtwert von 5,60€ als Entschädigung.
Jetzt weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob ich lachen oder weinen soll; ob ich mich mehr darüber ärgern soll, dass mit keinem Wort auf meine Forderung nach einem adäquaten, sprich neuwertigen, Ersatz eingegangen wurde, oder über den Versuch, mich "großzügig" mit ein paar im übertragenen Sinne "bunten Glasperlen" abzuspeisen.

Wie würdet Ihr die Reaktion der Post bewerten?

Danke und Grüße ::)
 
Ärgerlich ist es sehr, keine Frage.
Aber ich denke, das Problem geht wohl eher vom Absender aus, der einen einfachen Umschlag als Verpackung genommen hat. Wenn ein Buch unbeschädigt ankommen soll, gehört es in einen Bücherkarton. Die gibt es extra dafür.
 
Naja, die Post ist schon für eine ordnungsgemäße Zustellung zuständig. Sollte dies nicht möglich sein, weil bspw. der Versender eine ungeignete Versandform oder Verpackung gewählt hat, ist die Lieferung an den Absender zurückzustellen. Keinesfalls aber darf versucht werden, die Post, wie bei Dir, auf Teufel komm raus in den Briefkasten zu pressen und so eine Beschädidgung in Kauf zu nehmen.
 
Zumal es für Büchersendungen, übrigens genau wie bei Warensendungen, exakt definierte Richtlinien seitens der Post für die Auslieferung gibt:
"Manche Büchersendungen sind zu groß für den Briefkasten des Empfängers. Ist dies der Fall, und der Zusteller trifft den Adressaten nicht zu Hause an, werden diese Sendungen, genau wie Pakete, entweder beim Nachbarn abgegeben oder in der Filiale hinterlegt. Der Empfänger wird dann mit einer Benachrichtigungskarte über den Verbleib der Sendung informiert."

Ehrlich gesagt, fühle ich mich, und zwar nicht nur ein bisschen, verhöhnt und verarscht, durch die Reaktion der Post.
 
Okay, diese Vorgabe kannte ich nicht.
Genau diese würde ich mit, einem Dank für die Briefmarkenheftchen, als Antwort schicken. Natürlich würde ich fragen, ob ich die Marken zurück schicken soll, wenn endlich das Ersatzexemplar eintrifft.
 
...hättest dich sicher über eine Tüte KORINTHEN mehr gefreut.:cool:


gebrauchtes Buch?:mad:
 
...hättest dich sicher über eine Tüte KORINTHEN mehr gefreut.:cool:


gebrauchtes Buch?:mad:
Idiot, manche Buecher die in sehr in kleiner Auflage gedruckt wuerden kann man eben nicht an jeder Ecke bekommen. Bei Deinen Porn-Buechern sicher kein Thema.
 
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Ob nun das Buch gebraucht war oder nicht, ob es wertvoll war oder nicht. Der Briefträger hat fremdes Eigentum nicht achtlos zu behandelt und zu beschädigen. Punkt.

.
 
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Da hast du schon Recht, aber in den heutigen Zeiten wo die Post nun mal nicht von verbeamteten und ausgebildetetn Postboten ausgetragen wird sondern von preiswertigen HiWis kann man schon froh sein dass diese die Adresse unfallfrei lesen können. :rolleyes:
 
kann man, aber dann kann man der Post auch zum wiederholten mal deutlich sagen, dass ihre Geschäftspraxis für den Arsch ist ;)
 
sondern von preiswertigen HiWis kann man schon froh sein dass diese die Adresse unfallfrei lesen können.
Ich war ebenfalls mal als Zusteller bei der Post. Habe aber nach 3 Monaten das Handtuch geworfen. Großes Lob an alle Altzusteller, die seit Jahren diesen Beruf machen und das vor allem auch ordentlich.

Das traurige an der Post ist: Die Locken einen mit guten alten AG Verträgen. Also mehr Lohn mit steigender Betriebszugehörigkeit, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, 13. Monatsgehalt. Die Realität sieht anders aus. Man wird nur noch befristet eingestellt. 4 Wochen, 8 Wochen, 12 Wochen, etc. Und die, die schon seit 2-3 Jahren dabei sind bekommen als Festvertrag nur noch den GmbH Vertrag angeboten. Also DER, für den die Post Wochen gestreikt hatte. KEIN Urlaubsgeld, KEIN Weihnachtsgeld, KEIN 13. Monatsgehalt und das wichtigste: KEINE Lohnerhöhung mit längerer Betriebszugehörigkeit. Würde man also 20 Jahre als Zusteller arbeiten würde man weiterhin nur sein Einstiegsmickergehalt haben.

Weiterhin hätte ich den Bezirk, wo ich angelernt wurde verlassen und als Springer arbeiten sollen. Jeden Tag in einem anderen Bezirk. Heißt: ich hätte mir 16 Bezirke auswendig lernen müssen mit allen Feinheiten und Sonderwünschen der Kunden.

Das schlimmste allerdings an der gesamten Post ist die Tatsache, dass Werbung ÜBER die bezahlte Briefpost gestellt wird. Einmal in der Woche kommt dieses "Einkauf Aktuell" Das muss der Zusteller zu JEDEM verdammten Haus bringen und die Arbeitsanweisung war eindeutig: "Wenn ihr es zeitig nicht mehr schafft, dann lasst die Briefe und Pakete liegen und verteilt die Werbeblätter!"
Das war eine Tatsache, die mich wirklich schockiert hat. Ich meine, wir bezahlen für den Transport Geld und teils werden ja auch wichtige Unterlagen verschickt und dann wird die Werbung vorgezogen, weil die der Post mehr Profit bringt.

Tut mir leid, ich rege mich schon wieder auf. Das schlimmste was der Post passieren konnte war die Privatisierung!
 
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Das Problem hatte ich schon öfters... Also das Sendungen einfach in den Briefkasten gequetscht werden. Nach der 3 Beschwerde gab es dann eine neue Briefträgerin in meiner Straße. Seit dem hab ich keine Probleme mehr gehabt.
Geld oder Entschädigung habe ich nie erhalten. Man solle dann als versichertes Paket verschicken, dann gäbe es solche Diskussionen nicht, war unter anderem einer der Antworten die ich erhalten habe...
 
Das war eine Tatsache, die mich wirklich schockiert hat. Ich meine, wir bezahlen für den Transport Geld und teils werden ja auch wichtige Unterlagen verschickt und dann wird die Werbung vorgezogen, weil die der Post mehr Profit bringt.

Ich vermute mal, dass die Post bei normalen Sendungen durchaus Spielraum hat was die Schnelligkeit der Zustellung angeht. Soll heißen, die Post kann durchaus mal ein oder zwei Tage länger für die Auslieferung brauchen, ohne dass sie dadurch Probleme bekommt. Wenn sie auf der anderen Seite dann Werbekunden haben, die bestimmte befristete Angebote möglichst schnell an den Verbraucher bringen will und entsprechende Vorgaben macht, kann ich schon verstehen, dass die Post sagt: „Gut, die normale Post kann noch einen Tag länger brauchen, die Werbung muss aber heute noch komplett raus, also sorgt dafür, dass die Werbung zugestellt ist, notfalls eben zu Lasten der normalen Postsendungen“.
Das mag betriebswirtschaftlich sinnvoll sein, ich als Mensch finde das allerdings gar nicht gut, denn Werbung landet bei mir ungelesen in der Papiertonne, während Briefe und ähnliches in der Regel wichtig sind.

Dass Zeitproblem der Zusteller ist ein typisches Problem unserer heutigen Leistungsgesellschaft und überzogener Erwartungen an die Logistikunternehmen. Der Verbraucher will beim Online-Händler ab 20 Euro Bestellwerte keine Versandkosten zahlen, also will der Online-Händler, der für jedes Paket zahlen muss, die Versandkosten so gering wie möglich halten, macht also entsprechenden Druck auf die Logistik-Unternehmen, die wiederum mit spitzem Bleistift optimieren bis zum geht nicht mehr (und darüber hinaus). Zustellbezirke werden größer bzw. die Zeit, die einem Zusteller pro Sendung zugesprochen wird, auf das absolute Minimum reduziert, dann soll er noch Werbung verteilen und natürlich wird davon ausgegangen, dass jede Zustellung immer reibungslos klappt. Die Zusteller arbeiten also auf der letzten Rille um das zu große Pensum zu schaffen, müssen dafür vielleicht noch unbezahlte Überstunden machen (weil die Zentrale ja ausgerechnet hat, dass der Zusteller für n Pakete x Minuten braucht). Das geht natürlich auf die Substanz. Ist die dann irgendwann aufgezehrt, kommen Sendungen erst am nächsten Tag oder der Zusteller stopft Sendungen mit Gewalt in den Briefkasten, um ein paar Sekunden zu sparen.
 
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Bei meinen Großeltern auf dem Lande ist der Postbote, nachdem er die Post gebracht hat, oft noch auf einen Kaffee und ein paar Plätzchen geblieben.
 
Die anderen Zustellfirmen sind leider auch nicht besser.

Die von Zuckerherz beschriebene Priorisierung der Werbung gab es schon vor der Privatisierung. Aber die Art der Arbeitsverträge und das damit zusammenhängende Betriebsklima "erlaubten" eine bessere Arbeitsqualiät. Die erste Verschlechterung trat ein, als die Zustellbezirke extrem ausgeweitet wurden. Zeit für einen Kaffee blieb da nicht mehr.
 
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Brosamen... Danke, wieder ein Wort gelernt. "Brosame, poetisch und südwestdeutsch für Brotkrümel" Das musste ich wirklich erst googlen. Das Problem an der Sache: Ohne versicherten Versand, keine angemessene Entschädigung. Der Fehler lag also eigentlich bei dir / dem Absender.
 
War auch schon permanent daran das in "Brotsamen" ändern zu wollen – "Brosamen" ist mir bis dato auch ungeläufig gewesen.
Allerdings ergibt "Brotsamen" absolut keinen Mehrgewinn an Bedeutung.
Dachte es wurde sich via iPad-Tastatur o.s.ä. vertippt… :D
 
Die Zustelldienste werden immer schlechter, da Hermes nie der beste war sind sie auch nicht mehr schlecht :crack:
 
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