Bischof Mixa legt noch mal nach

Nein, direkt nicht. Nur, wenn man ankündigt, Krippenplätze zu fördern und dabei die Alternative vernachlässigt (die meiner Meinung nach viel schwieriger zu finanzieren ist) dan hat es so diesen Beigeschmack.
die Alternative wird doch nicht vernachlässigt -- nur dass im Krippenbereich die letzten Jahrzehnte gar nix passiert ist
 
Snuggles hat Recht.
Eine Bedingung zur Wahlfreiheit sind genug Krippenplätze für alle Eltern, die weiter berufstätig sein wollen – und diese Krippenplätze sind in westdeutschen Ballungsebieten eindeutig Mangelware.

Aber es gibt auch Familien, die vorübergehend, z.B. 3 Jahre, zuhause bleiben wollen, und das wird ihnen durch die Wirtschaft schwer gemacht, speziell Vätern. Die trauen sich das nicht, weil sie Angst um ihren Job haben.

Für mich hat die Debatte einen unangenehmen Beigeschmack: Die Wirtschaft braucht immer mehr qualifizierte Frauen, überlässt die Sorge für deren Kinder aber dem Staat.
Um das Wohl der Kinder und die Bedürfnisse der Eltern geht es weniger.

So schwer es mir fällt: Was seine Forderung nach familiengerechten Arbeitsplätzen angeht, gebe ich Bischof Mixa recht. Ansonsten nicht.
 
Snuggles hat Recht.
Eine Bedingung zur Wahlfreiheit sind genug Krippenplätze für alle Eltern, die weiter berufstätig sein wollen – und diese Krippenplätze sind in westdeutschen Ballungsebieten eindeutig Mangelware.
natürlch hat Snuggels recht, aber die Wahlfreiheit gibt es definitiv nicht.

Ausserdem was gerne unterschlagen wird: natürlich ist es im Normalfall schön wenn die Kinder von den Eltern erzogen und betreut werden. Es gibt aber auch Kinder bei denen eine "Fremdbetreuung" tagsüber förderlich wäre, weil sie zuhause eben nicht liebevoll und verantwortungsvoll erzogen werden
 
Das denke ich auch, dass wir sehr nah beieinander sind. Ich denke auch das man diesen Bereich ausbauen sollte. Aber vielleicht sollte man doch auch überlegen ob es nicht noch alternativen gibt zum Grippenplatz.

Mit der reservierten Zeit sieht man ja in Ländern mit Ganztagesschule. Es geht ja nicht um die Quantitative Zeit die man mit den Kindern verbringt sondern die Qualität. Ich denke 20 min Mensch ärgere dich bringt mehr, wie 3 Stunden Fernsehen mit dem Kind.

Ich bin einfach der Meinung die Ministerin macht es sich zu einfach, sie haut etwas raus was ankommt und relativ einfach umzusetzen ist. Aber inwieweit es wirklich was für die Familien bringt und inwieweit es die Qualität der Erziehung stegert steht in den Sternen. Von daher ist mir der Bischof sehr willkommen der sich nicht in die Jubelrufe einreit und eben deutlich macht dass sie nicht die Eierlegende Wollmilchsau hat, sondern der Hauptgewinner die Industrie ist da sich die Familie mit Hilfe des Staates der Arbeitswelt anpasst
 
Schöpfungslehre im Biologieunterricht

Na toll, und jetzt fordert der Volltrottel auch noch die Schöpfungslehre im Bio-Unterricht.

"In der Schulpraxis sei bisher eine "Fixierung auf die Evolutionstheorie" üblich. Sich so allein auf eine Erklärung festzulegen, "hat etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig", meinte Mixa." (Quelle: tagesschau.de)

So ein Schwachsinn. Da weiß man nicht mehr, was man sagen soll...
 
Na toll, und jetzt fordert der Volltrottel auch noch die Schöpfungslehre im Bio-Unterricht.

"In der Schulpraxis sei bisher eine "Fixierung auf die Evolutionstheorie" üblich. Sich so allein auf eine Erklärung festzulegen, "hat etwas Totalitäres und ist auch und gerade aus der Sicht der Wissenschaft unvernünftig", meinte Mixa." (Quelle: tagesschau.de)

So ein Schwachsinn. Da weiß man nicht mehr, was man sagen soll...

Nicht zu fassen...

Damit stellt er sich in die Ecke der Kreatonisten, die in Amiland genau das gleiche fordern.
 
mmmhh, in einem sakulären staat hat der imho gar nichts für den bio-unterricht zu fordern.

oder seh ich das falsch?

aber die katholische kirche macht sich im moment ja selbst ziemlich unbeliebt. wir sind die einzige wahre kirche! die messe muss auf verlangen wieder in latein abgehalten werden!

sind die auf fan-suche oder total an der realität vorbei?
 
mmmhh, in einem sakulären staat hat der imho gar nichts für den bio-unterricht zu fordern.

Tja, doch leider kommen aus Richtung der Landesregierung Hessens, bzw. des Kultusministerium dort, das ja den Schulunterricht vorgibt, ähnliche Aussagen. Siehe Frau Wolff.
 
Die Aussagen von Mixa klingen, wie auch schon beim letzten Mal, so unsinnig nicht. Ein Satz wie der mit den familienfreundlichen Arbeitsplätzen stimmt, und er spricht von "elterlicher Verantwortung", was ja auch nicht falsch ist.
Auch der Hnweis auf die Alleinerziehenden und ihre besonders schwierigen finanziellen Notlagen ist richtig.
Aber bei näherem Ansehen seiner konkreten Aussagen – bzw. dem, was er ausdrücklich nicht anspricht – wird klarer, was er eigentlich meint.

Er dankt ausdrücklich den 86% der Mütter, die für ihre Kinder zuhause bleiben, die Väter ermuntert er in keiner Weise.
Die Forderung, Halbtagsjobs für beide Eltern zu ermöglichen, kommt ebenfalls nicht vor. So fragt man sich dann, was er unter familienfreundlichen Arbeitsplätzen eigentlich konkret versteht. Nur so was wie Mutterschutz für Frauen?

Und was die Alleinerziehenden angeht: Grade auf Betreiben der konservativ-katholischen Schichten hat die CDU/CSU eine Schlechterstellung der Alleinerziehenden durchgedrückt – wenn sie mit dem Vater nicht verheiratet waren. Sie rücken jetzt in der Unterhaltstrangliste noch hinter die geschiedene kinderlose Ehefrau, weil die Ehe heilig ist und vorgeht, auch wenn keine Kinder zu versorgen sind.
Dagegen hat sich Mixa auch mit keinem Wort gewandt. Ihm liegen nur die ehelichen Kinder von Alleinerziehenden am Herzen.

Also wissen gute katholische Frauen, was sie zu tun haben: Heiraten, Kinder kriegen und zuhause bleiben. Das wollte Mixa sagen.
Und da er in Einklang mit der Kurie natürlich auch Verhütung ablehnt, dürfte das Zuhausebleiben, wenn die Frauen seinen Vorstellungen folgen, viele Jahre dauern. Eben wie früher, so bis Mitte Vierzig.
Und ist die gebärmaschine dann endlich biologisch ausser Betrieb, braucht sie auch gar nicht mehr über eine Rückkehr in den Beruf nachzudenken.
 
Also ich hatte in Bio in der 13 Evolutionstheorien - und auch der Kreationismus wurde behandelt.

Meine Lehrerin (frisch von der Uni und sehr engagiert) warnte uns vor und erklärte, dass wenn man schon die wichtigsten Evo-Theorien durchnehme, man von dieser zumindest mal gehört haben sollte.

Die Kreationisten sind schon merkwürdige Leute, da sie die Essenz ihrer eigenen Theorie nicht sehen - diese nämlich steht nicht im Widerspruch zu Darwin...


Ich fand es sehr interessant zu hören, das die "christliche Schöpfungslehre" in den Bio-Unterricht soll. Frage: Was ist denn diese Schöpfungslehrer? Das konnte mir bislang niemand beantworten. Man kann ja wohl kaum die erste zwei Seiten der Bibel meinen. Die geben nicht viel her ;)
 
Was mir an der ganzen Sache sehr zu schaffen macht ist die Tatsache, dass zu Beginn des 21. Jahrhunderts scheinbar in vielen Kreisen eine Rückbesinnung auf das Christentum stattfindet: christlicher Gottesbezug in der EU-Verfassung, neue und alte Werte, christliche Schöpfungslehre in den Schulen - und am schlimmsten ist das Argument, Europa hätte ein christlich-jüdisches-abendländisches Erbe und darauf beruhten Werte und Menschenrechte. So ein Schwachsinn! Die Werte Europas entstammen der französischen Revolution und der Aufklärung. Wer mal ansatzweise die Bibel gelesen hat, der lacht sich schräg bei solchen Aussagen...
 
Die Katholiken wittern Morgenluft, das zeigt auch der Alleinvertretungsanspruch als einzig wahre aller Kirchen, jetzt wieder neu vom Papst formuliert.
 
und am schlimmsten ist das Argument, Europa hätte ein christlich-jüdisches-abendländisches Erbe und darauf beruhten Werte und Menschenrechte. So ein Schwachsinn! Die Werte Europas entstammen der französischen Revolution und der Aufklärung. Wer mal ansatzweise die Bibel gelesen hat, der lacht sich schräg bei solchen Aussagen...

So schwachsinnig ist das gar nicht. Die Aufklärung und selbst die Französische Revolution ist ohne die fundamentalen biblischen 10 Gebote nicht zu denken.

Ich sehe jedoch auch, daß diejenigen Werte und Überzeugungen, die die Aufklärung in Europa verbreitet hat, in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr durch reaktionäre religiöse Kräfte in den Hintergrund gerückt werden: siehe bspw. die Säkularisierung. Hierfür sind die Aussagen Mixas und Wolffs die besten Beispiele. Über die USA muss man da garnicht reden.
 
Ach ja, das Argument mit den 10 Geboten. Leider besteht die Bibel nicht nur aus diesen ;) Da stehen noch viel "schönere" Sachen.

Wenn ich über das christliche Erbe Europas nachdenke fallen mir zunächst immer ein: Inquisition, Kreuzzüge, geozentrisches Weltbild.
 
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