BILD-Kampagne vs. Wir sind Helden

...aber es ist traurig, dass sie es nicht so auf's Papier / an die Öffentlichkeit bringen kann, dass sie nicht innerhalb von zwei Sätzen rhetorisch an die Wand geklatscht wird.

Ein trauriges Bild, was Judith Holofernes von der deutschen Jugendkultur (oder wie auch immer man das gerne bezeichnen möchte) abliefert.

Tja, so ist es. Mit diesem "Geschreibsel" hat sie sich echt einen Bärendienst erwiesen.
Wenn man schon mit einer (m.E auch noch falsch geschriebenen) sehr umgangssprachlichen Redewendung anfängt - um sich dann in eine (in Anbetracht des Anlasses) völlig überzogene und teils auch etwas wirre Generalverurteilung zu ereifern, die schon fast etwas psychotische Züge hat, kommt dies bei der ganz überwiegenden Mehrheit sicher nicht gut an.
Im Gegenteil kann sich wohl manch einer mit dem Bild, das die gute Frau da von sich und ihrer Gruppierung abgibt, noch deutlich weniger anfreunden als selbst mit der BILD.

Hätte sie dagegen ganz simpel gesagt: "Nein, mit ihrem Schundblatt will ich nichts zu tun haben!" - wäre das der BILD wohl deutlich peinlicher gewesen.

Si tacuisses, philosophus mansisses..
 
Warum sollte man der BILD die selber alles andere als eine Gehobene Art hat auf einer solchen Ebene entgegen treten ?
 
naja, so tief war sie mit ihrem brief nun auch nicht... da müsste man bei BILD schon buddeln und es würde verdammt warm werden. Also lasst die Kirche mal im Dorf
 
Warum sollte man der BILD die selber alles andere als eine Gehobene Art hat auf einer solchen Ebene entgegen treten ?

Weil die Köpfe und Agenturen hinter der BILD alles andere als blöde sind. Der Springer-Verlag ist heute nicht umsonst da, wo er ist. Und nur, weil in der BILD nichts außer Hauptsätzen gedruckt steht, heißt das noch lange nicht, dass sie es nicht auch besser könnten.

Schönes Beispiel ist Franziska Drohsel, Chefin der JuSos.
Von der hab ich (zugegebener Maßen bestimmt schon ein bis zwei Jahre her) eine Talkshow Debatte gesehen: Unter anderem war auch Michael Spreng anwesend. Der gute Mann hatte zwar dem Zeitpunkt politisch fast nichts mehr zu melden, bei den entsprechenden Medien war er auch nicht mehr aktiv, aber er hat die liebe Frau Drohsel nach allen Regeln der Kunst an die Wand geredet. Die arme Frau wusste gar nicht mehr was sie sagen solle, obwohl ihre Ideen gar nicht so schlecht waren.

Was ich damit sagen will: Wenn ich schon jemanden auf die Öffentlichkeit los lass und mich mit den mächtigsten Medien dieser Republik anlegen will, dann sollte der- oder diejenige auch wissen, was sie tut. Vor allem, wenn das in schriftlicher Form geschieht.
So hat Frau Holofernes genau das getan, was die BILD von ihr wollte: Sie gehörig zum Deppen gemacht und mehr als ausreichen Munition geliefert. Wäre die Anfrage der BILD einfach im Müll gelandet, würde es heute keinen Menschen interessieren und die BILD könnte nicht noch Kapital daraus schlagen.

StevieJobs hat das mit dem "Geschreibsel" und dem "Bärendienst" recht gut auf den Punkt gebracht.

Ich kann bei so einer Aktion (seitens von Frau Holofernes) einfach nur den Kopf schütteln und mich fragen, wie man nur so dämlich sein kann - und das noch dazu, als Person die ja durchaus wissen sollte, wie der Hase läuft.
 
Sehe ich ähnlich.
Allerdings: Unterschätzt nicht des Mädels Eitelkeit. Ich wette, ihr geht ... äh .... einer ab :D ... wenn Sie Ihren Brief in der Taz gedruckt sieht, und wenn's 'ne Bildanzeige ist.

Ferner profitiert sie auch von der Werbung.

Da schwelgen nun alle Beteiligten in 'ner schleimigen winwin-Situation und können sich dankbar gegenseitig einen ... äh ... :D
 
Warum die Bild in der taz inserieren darf: http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/28/unsere-finanzielle-abhaengigkeit/

mMn hat die taz ihr gesicht verloren auch wenn sie noch so finanziell abhängig und in Nöten ist. Ich mag/mochte die Zeitung wirklich, aber das ist wirklich eine Katastrophe. Judith spricht genau alles an, was die Bild kann und was sie so gefährlich macht und was macht die taz? Sie druckt die Werbung auf die gleiche Doppelseite wie das Interview.
Genau hier sieht man, dass Judith in allem recht hatte. Die Bild glaubt ja nicht wirklich mit der Werbung Leser_innen gewinnen zu können. Es zeigt einfach, dass die Bild ein gefährliches Instrument ist und sich alles erlauben und kaufen kann. Die taz unterstützt das auch noch und wenn sie den Sinn hinter der ganzen Aktion nicht versteht, ist das töricht und dumm.
Das habe ich wirklich nicht geglaubt. Die "Ausrede" der taz ist scheinheilig und widerlich.

vA
Gibt es denn nicht wenigstens einzelne Anzeigen, die die taz ablehnt?

Doch, doch. Wir haben uns festgelegt, dass wir sexistische, rassistische und kriegsverherrlichende Anzeigen ablehnen.
Quelle:http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/28/unsere-finanzielle-abhaengigkeit/

Und dann ein Inserat der Bild schalten schon klar :mad:

ne, ich glaub das war es erst mal mit der taz und mir. Viele haben ihr Abo gekündigt wie es aussieht. Der Schaden dadurch sollte etwas größer sein, als die einmaligen 12.500€, die die taz durch die Anzeige gewonnen hat. Das hat sie sich selbst zuzuschrieben. Mal schauen wie das bei der taz weitergeht. Finde ich jetzt interessanter als das Thema an sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum die Bild in der taz inserieren darf: http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/28/unsere-finanzielle-abhaengigkeit/

mMn hat die taz ihr gesicht verloren auch wenn sie noch so finanziell abhängig und in Nöten ist. Ich mag/mochte die Zeitung wirklich, aber das ist wirklich eine Katastrophe. Judith spricht genau alles an, was die Bild kann und was sie so gefährlich macht und was macht die taz? Sie druckt die Werbung auf die gleiche Doppelseite wie das Interview.
Genau hier sieht man, dass Judith in allem recht hatte. Die Bild glaubt ja nicht wirklich mit der Werbung Leser_innen gewinnen zu können. Es zeigt einfach, dass die Bild ein gefährliches Instrument ist und sich alles erlauben und kaufen kann. Die taz unterstützt das auch noch und wenn sie den Sinn hinter der ganzen Aktion versteht, ist das töricht und dumm.
Das habe ich wirklich nicht geglaubt. Die "Ausrede" der taz ist scheinheilig und widerlich.

vA

Quelle:http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/28/unsere-finanzielle-abhaengigkeit/

Und dann ein Inserat der Bild schalten schon klar :mad:

ne, ich glaub das war es erst mal mit der taz und mir. Viele haben ihr Abo gekündigt wie es aussieht. Der Schaden dadurch sollte etwas größer sein, als die einmaligen 12.500€, die die taz durch die Anzeige gewonnen hat. Das hat sie sich selbst zuzuschrieben. Mal schauen wie das bei der taz weitergeht. Finde ich jetzt interessanter als das Thema an sich.

Das perfide ist ja auch, dass das taz-Interview mit Holofernes von Josef Winkler geführt wurde. Der ist Redakteur bei der Musikexpress, die wiederum im Springer-Verlag erscheint. Ekelhaft, das ganze ...
http://blogs.taz.de/hausblog/2011/02/27/bild-zeitung_wirbt_mit_holofernes-absage/
 
Man muss einfach mal kreativ werden... gegen die BILD.

Bestenfalls aktiv im Alltag, Leute z.B. davon abbringen, BILD zu kaufen. Das Mittel ist häufig die Anschaffung einiger Konsum-Produkte. Besonders wenn sonst die Mittel fehlen, lohnt es sich, den zukünftigen Ex-BILD-Abhängingen vorzurechnen, was man sich alles leisten kann, wenn man z.B. weniger raucht und die (mindestens ebenso gesundheitsschädliche) BILD nicht mehr konsumiert... Statt BILD... kann man z.B. wieder mehr rauchen... :D
Sinvoll oder völlig sinnlos genutzte Tablets erstehen - statt BILD... Bierchen und Wein - statt BILD... Jemandem, dem man schon immer einen versemmeln wollte, es nicht mehr rauszuschieben (angesparte Versicherungskosten, statt BILD). So macht das Leben gleich wieder mehr Spaß... Und wenn man dann noch erreichen kann, dass die BILD-Zeitung den Bach runtergeht... Ach, das wäre doch mal 'ne deutschlandweite Party wert... Da käme sicherlich auch Frau Holofernes mit ihrer Band hin. Musik umsonst - statt BILD... :D
 
Zurück
Oben Unten