Bemerkt ihr bei euch auch eine "Verbrenner-Scham"?

Bemerkt ihr bei euch auch eine "Verbrenner-Scham"?

  • Ja, ich würde meinen Verbrenner am liebsten schnellstens los werden

    Stimmen: 10 15,2%
  • Ja aber ich fahre meinen Verbrenner noch weiter

    Stimmen: 3 4,5%
  • Nein, ich fahre weiterhin Verbrenner ohne schlechtes Gewissen

    Stimmen: 53 80,3%

  • Umfrageteilnehmer
    66
Als Vielfahrer wird die nächste Mühle auch ein eAuto. Wird diesen Monat auch noch bestellt. Der Grund für die Wahl ist eine Mischung aus Neugier auf die "neue" Technologie, die mittlerweile in meiner Gegend sehr gute Infrastruktur zum Laden und die Änderung meiner persönlichen Fahranforderungen. Sehr lange Strecken auf einem Rutsch habe ich nicht mehr so viele wie früher, da komme ich mit der nun zu erwartenden Reichweite von 400km gut über die Runden ohne zu viel Zeit an Ladesäulen der Autobahn verbringen zu müssen. Ein schlechtes Gewissen jahrelang einen Diesel gefahren zu haben habe ich allerdings nicht.
 
ich finds immer wieder lustig, wie einige sich anmaßen die Lebensumstände anderer beurteilen zu können und sie einfach als zu faul oder unflexibel deklariert! Bei aller Notwendigkeit zur Änderung und bei aller nötigen Flexibilität: so was geht nicht und es geht auch meilenweit an der gelebten Realität vorbei. Wer für Änderungen ist, der sollte auch realistisch bleiben, sonst wird es unglaubwürdig.
Wieso die Lebensumstände „anderer beurteilen“?
Eine Anregung, dass alles möglich ist, finde ich absolut sinnvoll.
Das Einzige, worauf es dabei ankommt, ist die jeweilige Intention und die Bereitschaft dazu.

Es wäre sogar möglich komplett autark in einer Hütte zu leben – ohne Strom und Wasser und ähnlichem.
Sowas müsste und sollte man aber schon auch wollen – aber darum geht es ja hier auch nicht.

Das hat doch auch rein gar nichts mit „Ermahnung realistisch zu bleiben“ zu tun.
Es geht durchaus – und es ist auch möglich die eigenen Dinge schrittweise zu minimieren und eben minimalistisch zu leben.
Wer diesen möglichen Vorteil erkennen kann, kann sehr glücklich werden ohne viel zu verbrauchen.

Und ja, exakt „die gelebte Realität“ kann beginnend bei einem selbst geändert werden.
Die Konsequenzen, Bedingungen und Begleiterscheinungen sind unterschiedlich.
„Lebensgewohnheiten“ sind halt auch nur Gewohnheiten.

Man braucht und muss nicht gleich ein Aussteiger zu werden;
Was für sehr viele Individuen als „Verzicht“ erscheint, kann tatsächlich eine Befreiung mit einem Nicht-Brauchen sein.
Dies alles ist möglich; im Geringen bis zum Extremen – und liegt auch in der Realität und ist Glaubwürdig.

Alleine diese simplen Punkte:
- werfe keine brauchbare Nahrung weg oder vergeude sie
- kaufe nicht unnötige Kleidung, sondern wähle klug
- sei möglichst nirgendwo unnötig verschwenderisch
- kompensiere Verbrauch auch durch Sparsamkeit

Die generelle Unflexibilität liegt eher imo woanders – nämlich im Verständnis zur Bereitschaft des Einzelnen.
Es gibt weder ein Recht auf „Nicht-Empörung“, noch auf „Spaß-verbieten“.
Nicht verzichten zu wollen ist etwas anders als nicht verzichten zu können.
Und die Tendenz der Richtung dieser Waagschalen der beiden Kategorien ist ziemlich deutlich.
 
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Wieso die Lebensumstände „anderer beurteilen“?
Eine Anregung, dass alles möglich ist, finde ich absolut sinnvoll....

Wegus hat schon nicht unrecht. Es kommen oft Kommentare die nur den Blick aufs eigene Millieu Lebenssituation als Basis haben.

- Da sinds die Flachländer - wieso wir haben keine Steigung.
- Die Städter - sei doch alles da an Infrastruktur, Verkehrsmittel und Einkaufsmöglichkeiten
- Die Singles - och ich komm mit meinem Bollerwagen gut zu Potte und gehe eh gerne
- die Gesunden - siehe zuvor, 15 km Fahrrad oder laufen sind doch gar kein Problem, man möge sich nicht so anstellen.
- Die Home-officer, gut von anderen versorgten, die Gut Situierten....etc. pp. könnte man noch Gruppen dazu nehmen.

eines ist aber immer gleich, man sieht die eigene Lebensrealität, weiß von der anderen wenig bis nichts und kommt dann gerne mit einem:

"Wieso, ist doch alles kein Problem" um die Ecke. So wie der schmächtige Bautechniker, der die 500 Tonnen Baumaterial nur im Kopf transportieren muss, aber nicht echt, nicht selbst und von eigener Hand, das machn immer andere.

Dieser immer gleiche Tenor, wo eben die zuhauf, zuhauf unterschiedlichen Lebensentwürfe, die auch einfach mal so eben nicht angepasst werden können keinerelei bis enig Berücksichtigung finden, das nervt schon manchmal. Da hats man selber schön machbar eingerichtet, dann muss das automatisch doch für alle anderen oder einen Grossteil problemlos auch gehen. Komische Logik, die teils auch mal nervt.
 
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"Wieso, ist doch alles kein Problem" um die Ecke.

Ich habe Difools Aussage so nicht aufgefasst. Eher, wenn es nicht geht, ändere etwas, damit es geht. Wenn man auf dem Land wohnt kann man in die nächst größere Stadt ziehen oder so nahe heran, das man zu Fuß, mit dem ÖPNV, mit dem Rad alle wichtigen Anlaufstellen erreicht. Man kann mehr Zeit für den Arbeitsweg einplanen um nicht das Auto nehmen zu müssen. Man kann die eigenen Lebensstandards anpassen.

Ich fahre, auch wegen meinem "Verbrennerscham", seit 3 Wochen mit dem Zug auf die Arbeit. Dafür muss ich mit dem Rad zum Bahnhof, mit dem Rad dabei 2x umsteigen und dann noch zur Arbeit fahren. Das war in den letzten Tagen wo es so stark geregnet hat schon auch nicht immer schön. Und ich brauche statt 20 Minuten mit dem Auto jetzt 65 Minuten je Strecke mit der Bahn. Aber dafür lasse ich das Auto stehen. Und ich gebe dabei eine Menge Komfort auf aber wir können auch eben nicht weitermachen wie bisher.

So spar ich auch Spritgeld um schneller das eAuto kaufen zu können. :) Und ich kann nicht mal zuhause laden und muss mir dann immer andere Plätze suchen zum laden aber das mache ich gerne um auf einen Verbrenner endlich zu verzichten.
 
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Ich habe Difools Aussage so nicht aufgefasst.
War jetzt auch weder auf ihn, seinen Post gemünzt - weißschon grob wie gemeint.
Sondern eher auf die Vorgeschichte oder sonstige Äusserungen zu dem Thema. Und da hörte man auch schon oft, " hoppla ist doch ois gonz easy"
wo zig leute meinen so Bla-bla einfach, und dabei gerne die anderen Szenarien als rückständig und egoistisch motiviert noch etikettieren zu müssen.

Solche Geschichten sind also der Hintergrund, denke auch wegus etwas bissige Argumentation schliesst auf dies zurück.
 
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Wasser-/Bierkasten auf dem Radl macht auch Spass und ist sehr sportlich.
 
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Ah, der Herr wohnt nicht in einer alten Stadt mit Holpersteinböden und auch nicht auf dem Land mit nicht planierten Wegen.


Ah, der Herr wohnt nicht zwei Dörfer vom nächsten Supermarkt entfernt.

Leitungswasser trinken

Bei der Wahl zwischen "ordentlich Diesel rausblasen" und "nur noch langweiliges Zeug trinken" dürften sich sehr viele Menschen vernünftiger entscheiden. ;)
 
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Ah, der Herr wohnt nicht zwei Dörfer vom nächsten Supermarkt entfernt.

Mein Weg zum Supermarkt: 4km. Und ja, ich wohne auf dem Land. Ich trinke Leitungswasser und die restlichen Sachen aus dem Supermarkt kann ich problemlos auf dem Rad transportieren. Also 8km hin und zurück. Wenn man das 3-4 mal gemacht hat ist es ganz normal. :)
 
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Mein Weg zum Supermarkt: 4km. Und ja, ich wohne auf dem Land. Ich trinke Leitungswasser und die restlichen Sachen aus dem Supermarkt kann ich problemlos auf dem Rad transportieren. Also 8km hin und zurück. Wenn man das 3-4 mal gemacht hat ist es ganz normal. :)
Du hast aber sicherlich keine 12% Steigungen/Gefälle. Da sieht es dann schon ganz anders aus.
 
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Du hast aber sicherlich keine 12% Steigungen/Gefälle. Da sieht es dann schon ganz anders aus.

;) Man wird immer eine Ausrede finden solange man danach sucht. Wie gesagt, ich war bis vor ca. einem Jahr auch noch so unterwegs. Wenn nicht noch auto-fixierter. Alles mit dem Auto, habe mein Auto geliebt und bin gerne gefahren. Davon habe ich mich inzwischen aber sehr weit entfernt und ja, dabei auch einiges an Komfort, Luxus, "Spaß" aufgegeben. Ich sehe aber ein dass ich so egoistisch nicht weiter machen konnte. Ich musste was ändern, nicht zuletzt für mein eigenes Gewissen und Seelenfrieden.
 
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die restlichen Sachen aus dem Supermarkt kann ich problemlos auf dem Rad transportieren

Also auch keine große Familie, die irgendwie ernährt werden möchte.

Das ist so das Problem der Verkehrswendepriester: das völlige Unvermögen, den eigenen Lebensstil als abstrakt zu begreifen. Vgl.:

Wie gesagt, ich war bis vor ca. einem Jahr auch noch so unterwegs.

Es ist sicherlich sehr schön für dich persönlich, dass dir das so gut gelingt. Die Relevanz dieses Umstands endet allerdings exakt da, wo das Leben einer anderen Person beginnt. Möchtest du einen Preis verliehen bekommen?
 
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Man wird immer eine Ausrede finden solange man danach sucht...
..oder man hat schlicht völlig verschiedene gegebenheiten.. ;)
die meisten die sagen es wäre kein Problem alles mit dem Rad zu machen wohnen in der Stadt oder auf dem Flachen Land.. hier im Mittelgebirge hört man davon weit und breit nichts..

Meine Frau z.B. hat nur 8km auf die Arbeit, aber (gerade mal bei google gecheckt) hin und zurück 420hm. Einkaufen geht sie im gleiche Ort wo sie arbeitet, und muss dennoch von Arbeitsstätte zu den Einkaufsläden 180hm überwinden.. heißt einmal auf die Arbeit + Einkaufen = 600hm.. (das sind übrigens nur Bergauf hm, nicht Bergauf + Bergab ;))
Ach ja, den kurzen hat sie dabei auch noch hintendran im Fahrradanhänger, der muss ja zur Kita.. aber darauf kommts dann ja auch nicht mehr an.. wir haben ja alle stramme Waden..
 
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..oder man hat schlicht völlig verschiedene gegebenheiten.. ;)
die meisten die sagen es wäre kein Problem alles mit dem Rad zu machen wohnen in der Stadt oder auf dem Flachen Land.. hier im Mittelgebirge hört man davon weit und breit nichts..

Meine Frau z.B. hat nur 8km auf die Arbeit, aber (gerade mal bei google gecheckt) hin und zurück 420hm. Einkaufen geht sie im gleiche Ort wo sie arbeitet, und muss dennoch von Arbeitsstätte zu den Einkaufsläden 180hm überwinden.. heißt einmal auf die Arbeit + Einkaufen = 600hm.. (das sind übrigens nur Bergauf hm, nicht Bergauf + Bergab ;))
Ach ja, den kurzen hat sie dabei auch noch hintendran im Fahrradanhänger, der muss ja zur Kita.. aber darauf kommts dann ja auch nicht mehr an.. wir haben ja alle stramme Waden..

Kann ich absolut nachvollziehen. Und es geht ja auch wohl niemandem darum, das NIEMAND mehr ein privates Auto haben soll. Es gibt eben aber sehr sehr viele die ein Auto haben obwohl es wirklich in vertretbarem Rahmen auch ohne ginge. Oder wenn es ein Auto sein muss, dann jetzt eben stark auf Elektro setzen um wenigstens da einen Beitrag zu leisten.

Aber schau doch mal was aktuell für Autos verkauft werden. Mercedes hat gerade den neuen GLC AMG vorgestellt. Das ist doch einfach krank sowas zu produzieren und zu kaufen. Ich werde auch weiterhin ein eigenes Auto haben aber eben möglichst schnell einen Stromer. Und wesentlich weniger fahren als früher werde ich auch wenn ich den Stromer dann habe, ich habe mich jetzt schon ans Rad gewöhnt.

Meinen aktuellen Benz würde ich lieber gestern als heute abgeben. Und so wäre halt die Hoffnung das sich etwas tut.
 
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Mein Weg zum Supermarkt: 4km. Und ja, ich wohne auf dem Land. Ich trinke Leitungswasser und die restlichen Sachen aus dem Supermarkt kann ich problemlos auf dem Rad transportieren. Also 8km hin und zurück. Wenn man das 3-4 mal gemacht hat ist es ganz normal. :)


Jetzt argumentierst Du aber gleich einseitig und eindimensional nur aus paar Szenarien aus Deinem Leben

Mein Weg, ich wohne, ich trinke, kann ich - problemlos, Alles ganz normal, wenn an es 3-4 mal gemacht hat so wie Du...

Das ist genau der immer gleiche Käse. Also dann bleib mal gesund, jung und aktiv und am besten ohne Kinder oder gebrechliche Alte in Nachbarschaft und Familie, ohne Grund und Boden usw. und schon ist die ois easy Erzählung um eine Story bereichert.
 
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Wie gesagt, ich war bis vor ca. einem Jahr auch noch so unterwegs. Wenn nicht noch auto-fixierter. Alles mit dem Auto, habe mein Auto geliebt und bin gerne gefahren. Davon habe ich mich inzwischen aber sehr weit entfernt...
Also ein Mobilitätsveganer... :crack:
 
Es gibt eben aber sehr sehr viele die ein Auto haben obwohl es wirklich in vertretbarem Rahmen auch ohne ginge. Oder wenn es ein Auto sein muss, dann jetzt eben stark auf Elektro setzen um wenigstens da einen Beitrag zu leisten.
Das mag sein, wir haben ein E-Auto, weil mein 17 Jahre alter Diesel mit 300tkm durch war und mein Arbeitgeber passend einen Firmenwagen spendiert hat, da stand für mich ein Verbrenner übrigens nie zur Debatte.. wir haben hier (trotz Kleinkind) die effiziente Limousine dem großen SUV zum gleichen Preis vorgezogen.
Privat wäre es aus Kostengründen wohl wieder ein gebrauchter Verbrenner Kombi geworden.. ganz ohne schlechtes Gewissen und obwohl die Infrastruktur (PV-Anlage und Wallbox) bereits vorhanden war.. Aber es ist halt (für uns und sicher auch viele andere) ein unterschied ob man 15k oder 40k investiert..

Als zweitwagen haben wir nun neu einen ebenfalls 17 Jahre alten Benziner Kombi meiner Eltern übernommen, weil diese nun als Rentner keinen Zweitwagen mehr brauchen (war auch etwas überzeugungsarbeit ;-) ) und mit Kleinkind ist dieser für uns sinnvoller als der vorherige Fiesta (16 Jahre alt) .. der kommt aber eh nur auf ca. 3-4000km im Jahr da wir alles was geht mit dem E-Auto erledigen und der Kombi sich außschließlich auf der Strecke Zuhause-Kita-Einkauf-Arbeitsplatz meiner Frau innerhalb von einem 20km Radius bewegt..

Das Alter habe ich bewusst dazu geschrieben.. wir fahren hier keine Autos als Statussymbol, sondern als Altagsgegenstand der benötigt wird..
..wie alt war nochmal Dein Mercedes? :p
 
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