B/W is back - Leica M9 Monochrom

Ich hatte mir tatsächlich am Donnerstag überlegt, ob ich das Teil vorbestellen soll. Ich brauche sowieso noch einen zweiten digitalen M-Body, also weshalb nicht?

Dann jedoch fragte ich mich, wie oft ich groß genug ausbelichten (oder klein genug croppen und vergrößern) muss, dass der Auflösungsvorteil gegenüber einer „schnöden“ M9 mir auch tatsächlich etwas bringt. Der Nachteil „nur schwarzweiß“ gegenüber „Farbe und konvertiertes Schwarzweiß“ tat sein übriges. Vielleicht nächstes Jahr ein Auge auf die Gebrauchtteilbörse werfen, aber anders kann ich die MM rational für mich nicht verargumentieren.

Jedoch schön, dass Leica bei Nischenprodukten bleibt. Allrounder gibt’s echt von allen möglichen Herstellern in x Ausführungen … Schade, dass sonst niemand mehr digitale Messsucher baut. :(
 
...nun, wer was mit (digitalem) B/W am Hut hat, für den ist das Teil der Knaller. Wirkliche 18 MP, statt der 4,5 MP einer herkömmlichen M9
genau! und: SW fotografieren ist etwas anderes als Farbe in SW wandeln. Da ich am liebsten SW fotografiere, werde ich mir die Kamera sicher ansehen ...
 
...nun, wer was mit (digitalem) B/W am Hut hat, für den ist das Teil der Knaller. Wirkliche 18 MP, statt der 4,5 MP einer herkömmlichen M9
Das bekommt man bei Sigma auch, für ein Drittel des Preises. Und kann sich sogar aussuchen, ob man in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografieren will –*dank Foveon-Sensor hat beides die volle Auflösung. Zugegeben, der Sensor ist nicht besonders lichtempfindlich. Aber so revolutionär oder einzigartig ist die M9M nicht. Geht es einem nur um die Auflösung und nicht um die Marke, dann ist die M9M zumindest nicht die einzige Option auf dem Markt.

Ich finde es schon etwas schade, dass Leica 3 Jahre nach der M9 statt eines neuen Sensors einfach den gleichen Sensor ohne Bayer-Filter auf den Markt wirft. Da merkt man doch, dass das Unternehmen zwar bei Objektiven top ist, aber bei der digitalen Technik Schwierigkeiten hat, am Ball zu bleiben. Vielleicht sollte Leica die Partnerschaft mit Panasonic ausweiten … (dann hätte die X2 jetzt auch nicht so ein schlechtes LCD).
 
Das bekommt man bei Sigma auch, für ein Drittel des Preises. Und kann sich sogar aussuchen, ob man in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografieren will –*dank Foveon-Sensor hat beides die volle Auflösung. Zugegeben, der Sensor ist nicht besonders lichtempfindlich. Aber so revolutionär oder einzigartig ist die M9M nicht. Geht es einem nur um die Auflösung und nicht um die Marke, dann ist die M9M zumindest nicht die einzige Option auf dem Markt.

ich glaube du hast das Thema nicht so ganz verstanden. Es geht nicht um das Aussuchen man in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografieren will. Beim Foveon-Sensor bleibt ja die selektive Speicherung nach Farben (mit all seinen Problemen), auch in einem b/w-modus. Es ist so als würde man einen Kodachrome-film nicht die Farbentwicklung zukommen lassen, sondern es bei den nach Grundfarben getrennt gespeicherten Werten belassen. Das Ganze kann bei weitem nicht den Kontrastumfang und die Dichte haben, als wenn du einen Schwarz/weiss-Film oder Sensor verwendest, der lediglich die Grauwerte, das aber mit hohem Dynamikumfang speichern kann.

...zudem hatte ich auch nicht gesagt, das das was Leica da mit dem b/w-Sensor "revolutionär" ist, sondern darauf hingewiesen, das es das auch von Phase One (Phase One Achromatic+) gibt, allerdings im MF-Bereich, was ja nicht nur finanziell eine andere Liga ist.

Ich finde es schon etwas schade, dass Leica 3 Jahre nach der M9 statt eines neuen Sensors einfach den gleichen Sensor ohne Bayer-Filter auf den Markt wirft. Da merkt man doch, dass das Unternehmen zwar bei Objektiven top ist, aber bei der digitalen Technik Schwierigkeiten hat, am Ball zu bleiben. Vielleicht sollte Leica die Partnerschaft mit Panasonic ausweiten … (dann hätte die X2 jetzt auch nicht so ein schlechtes LCD).

...genau darauf hat sich Leica eben nicht eingelassen. Stattdessen heben sie alles an Digitaltechnik in in den Modellen M und S selber entwickelt und gebaut. Lediglich die Sensoren kaufen sie von Kodak extern ein, wo er aber nach Vorgaben von Leica gefertigt wird. Mit Panasonic hat Leica ja keine technologische Partnerschaft, sondern sie liefern lediglich die Optik für die Consumer-Kameras von Panasonic und vermarkten im Gegenzug die Lumix Modelle auch unter ihrem Namen. Von Partnerschaften auf technologischer Basis mit Asiaten ist Leica ab, die Erfahrung haben sie in den 50er/60er Jahren gemacht und später mit dem Technologieabfluss kämpfen mussten.

....zudem bin ich froh, das Leica nicht den selben Sensor-hype macht, wie die Japaner, wo dauernd wieder neue Kameras auf den Markt geworfen werden und man als Photograph dazu genötigt wird, alle paar Jahre min. 10.000 Euro zu investieren.
 
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ich glaube du hast das Thema nicht so ganz verstanden. Es geht nicht um das Aussuchen man in Farbe oder Schwarz-Weiß fotografieren will. Beim Foveon-Sensor bleibt ja die selektive Speicherung nach Farben (mit all seinen Problemen), auch in einem b/w-modus. Es ist so als würde man einen Kodachrome-film nicht die Farbentwicklung zukommen lassen, sondern es bei den nach Grundfarben getrennt gespeicherten Werten belassen. Das Ganze kann bei weitem nicht den Kontrastumfang und die Dichte haben, als wenn du einen Schwarz/weiss-Film oder Sensor verwendest, der lediglich die Grauwerte, das aber mit hohem Dynamikumfang speichern kann.
Es geht doch um die effektive Detailauflösung. Beim Foveon-Sensor enthält jeder Pixel exakte RGB-Werte, im Gegensatz zu Bayer-Sensoren, bei denen die Informationen aus nebeneinander liegenden Pixeln interpoliert werden. Und aus diesen exakten RGB-Werten lässt sich dann doch auch ein exakter Grauwert berechnen. Der Leica-Sensor ist wie eine einzelne Foveon-Schicht, ich sehe da den Vorteil nicht. Warum sollte man einen höheren Dynamikumfang bekommen, wenn man die Farben nicht mitspeichert? Es geht doch um die Helligkeitswerte, die sind in RGB-Pixeln genauso enthalten.

Nebenbei soll es mit der M9M wohl recht schwierig sein, Aufnahmen nicht überzubelichten bzw. keine ausgebrannten Lichter zu erhalten. Wo RGB-Pixel immer noch die Möglichkeit bieten, dass vielleicht einer der drei Farbkanäle weniger Licht abbekommen hat und so noch Details enthält, läuft ein grauer Pixel einfach voll und enthält dann keine Informationen mehr.

...genau darauf hat sich Leica eben nicht eingelassen.
Und genau deshalb ist die High-ISO-Performance der M9 nicht konkurrenzfähig und genau deshalb hat die X2 für 2000€ so ein schlechtes Display, während sogar die von Panasonic entwickelte günstigere V-Lux ein wesentlich besseres hat.

Die X2 ist ohnehin das beste Beispiel, warum Leica unbedingt über eine Partnerschaft nachdenken sollte: Der hochwertige Sensor ist von Sony, der EVR (der zweitbeste auf dem Markt nach Sony) ist von Olympus. Was übrig bleibt sind ein langsamer Autofokus (die X1 war eine Katastrophe in dem Punkt), eine langsame Bedienung, ein schlechtes Display und mäßige Ausstattung –*alles von Leica. Wäre die Kamera in Kooperation mit Panasonic entstanden, wäre sie garantiert besser geworden.

....zudem bin ich froh, das Leica nicht den selben Sensor-hype macht, wie die Japaner, wo dauernd wieder neue Kameras auf den Markt geworfen werden und man als Photograph dazu genötigt wird, alle paar Jahre min. 10.000 Euro zu investieren.
Genau, weil Canon und Sony und Nikon dir eine Pistole an die Brust halten und dich zwingen, immer das neueste Modell zu kaufen. :rolleyes:
Die 5DMK2 müsste ungefähr genauso alt sein wie die M9. Jetzt hat Canon einen Nachfolger herausgebracht, der in allen Punkten besser als der Vorgänger ist und vor allem eine bessere Bildqualität mit einer deutlich besseren High-ISO-Performance liefert. Die 5DMK2 ist immer noch eine gute Kamera, aber wenn du jetzt eine neue Kamera kaufen willst, dann bekommst du mit der 5DMK3 topaktuelle Technik. Bei Leica dagegen bekommst du die gleiche alte Technik wie damals, nur inzwischen mit einer Preiserhöhung. Die M9M ist trotzdem eine interessante Kamera, aber für den Preis hätte man doch überarbeitete Technik erwarten können. Ich finde es absurd, technischen Fortschritt als „Sensor-Hype” abzuwerten.
 
nein. Das sind vollkommen verschiedene Baustellen.
Einfach noch mal nachlesen, worum es bei einem echten SW-Sensor geht. ;)

PS: das hätte ein Zitat werden sollen - hat nicht ganz geklappt. ;) Passen tut's trotzdem.
 
Was "nein"? Bei einem Schwarzweiß-Sensor geht es darum, die durch den Bayer-Filter nötige Interpolation zu vermeiden. Auch bein Foveon-Sensor muss nichts interpoliert werden, der Detailgrad sollte also vergleichbar sein. Wenn du mich korrigieren möchtest, dann mach das doch bitte mit Begründung, denn mit einem einfachen "Nein" kann ich nicht sonderlich viel anfangen.
 
ist interessant und eben auch nicht konsequent genug!

ich bleibe bei meiner rollei mit RICHTIGEM MF-sw-film für einen bruchteil des preises...
 
Wenn mir jetzt noch jemand die Lotto-Zahlen nächster Woche verrät.
 
Es geht doch um die effektive Detailauflösung. Beim Foveon-Sensor enthält jeder Pixel exakte RGB-Werte, im Gegensatz zu Bayer-Sensoren, bei denen die Informationen aus nebeneinander liegenden Pixeln interpoliert werden. Und aus diesen exakten RGB-Werten lässt sich dann doch auch ein exakter Grauwert berechnen. Der Leica-Sensor ist wie eine einzelne Foveon-Schicht, ich sehe da den Vorteil nicht. Warum sollte man einen höheren Dynamikumfang bekommen, wenn man die Farben nicht mitspeichert? Es geht doch um die Helligkeitswerte, die sind in RGB-Pixeln genauso enthalten.

Nebenbei soll es mit der M9M wohl recht schwierig sein, Aufnahmen nicht überzubelichten bzw. keine ausgebrannten Lichter zu erhalten. Wo RGB-Pixel immer noch die Möglichkeit bieten, dass vielleicht einer der drei Farbkanäle weniger Licht abbekommen hat und so noch Details enthält, läuft ein grauer Pixel einfach voll und enthält dann keine Informationen mehr.


...der Unterschied ist, dass bei dem Foveon-Sensor Filter im Einsatz sind. Und zudem Filter die auch noch übereinander liegen. Was dazu führt, das nur ein sehr eingeschränkter Dynamikbereich des Lichts vom Sensor in den verschiedenen Erbeben erfasst werden kann. Bzgl. der Schärfe geben ich dir ja recht, da dürften beide Techniken beieinander liegen.

...eine klassische Arbeitsweise der b/w-Fotografie lässt sich aber nicht mit einem RGB-Sensor, egal ob Foveon-Sensor oder Bayer-Matrix, umsetzen, das ist der Einsatz von Farbfiltern zur gezielten Kontraststeigerung des Motivs. Daher sind dann beide Sensor-systeme doch nicht in Bezug auf das Ergebnis vergleichbar.

Und genau deshalb ist die High-ISO-Performance der M9 nicht konkurrenzfähig und genau deshalb hat die X2 für 2000€ so ein schlechtes Display, während sogar die von Panasonic entwickelte günstigere V-Lux ein wesentlich besseres hat.

Die X2 ist ohnehin das beste Beispiel, warum Leica unbedingt über eine Partnerschaft nachdenken sollte: Der hochwertige Sensor ist von Sony, der EVR (der zweitbeste auf dem Markt nach Sony) ist von Olympus. Was übrig bleibt sind ein langsamer Autofokus (die X1 war eine Katastrophe in dem Punkt), eine langsame Bedienung, ein schlechtes Display und mäßige Ausstattung –*alles von Leica. Wäre die Kamera in Kooperation mit Panasonic entstanden, wäre sie garantiert besser geworden.

...ich rede hier nicht von den Kameras im Consumerbereich. Hier geht es um die Geräte der M-Serie. Und ich muss dir widersprechen, auch im high-iso ist die M9 durchaus konkurrenzfähig zu den meisten DSLR. Zudem sollte man immer bedenken, dass die M9 mit 16bit aufzeichnet, wogegen fast alle (auch die highend Geräte von Nikon/Canon) mit 14bit aufzeichnen. Das gibt sowohl in den high-tone, als auch in den low-tone Bereichen deutlich mehr Spielraum, der sich aus den RAWs herausarbeiten lässt.

http://www.stevehuffphotos.com/Steve_Huff_Photos/THE_LEICA_M9_REVIEW_4.html


Genau, weil Canon und Sony und Nikon dir eine Pistole an die Brust halten und dich zwingen, immer das neueste Modell zu kaufen. :rolleyes:
Die 5DMK2 müsste ungefähr genauso alt sein wie die M9. Jetzt hat Canon einen Nachfolger herausgebracht, der in allen Punkten besser als der Vorgänger ist und vor allem eine bessere Bildqualität mit einer deutlich besseren High-ISO-Performance liefert. Die 5DMK2 ist immer noch eine gute Kamera, aber wenn du jetzt eine neue Kamera kaufen willst, dann bekommst du mit der 5DMK3 topaktuelle Technik. Bei Leica dagegen bekommst du die gleiche alte Technik wie damals, nur inzwischen mit einer Preiserhöhung. Die M9M ist trotzdem eine interessante Kamera, aber für den Preis hätte man doch überarbeitete Technik erwarten können. Ich finde es absurd, technischen Fortschritt als „Sensor-Hype” abzuwerten.

...nicht die Hersteller zwingen einen, aber z.T. die Kunden.

...es geht bei M9 M nicht darum,das das ein "Nachfolger" der M9 sein soll. Es ist ein ganz anderer Bereich der Digitalfotografie. Die M9 ist weiterhin das Topmodell der Farb-digital-fotografie. Ein Kollege von mir ist gerade von D700 und D3 S auf die M9 gewechselt. Sein Kommentar nach dem ersten Einsatz -> It blows my mind! Er sagte das in seiner bisherigen Laufbahn noch nie Bilder von solch technischer Qualität mit einer KB-Kamera gemacht hat. Und der Vergleich ist bei ihm recht aussagekräftig, da er sowohl mit Canon und Nikon, als auch nun mit der Leica immer mit den prinzipiell gleichen Objektiven von Zeiss gearbeitet hat.
 
ist interessant und eben auch nicht konsequent genug!

ich bleibe bei meiner rollei mit RICHTIGEM MF-sw-film für einen bruchteil des preises...

...wenn DAS deine Kunden bereit sind zu zahlen, dann gut. Allerdings kommt ein MF-sw-film + scan zu annähernd dem selben Ergebnis. Allerdings mit einem deutlich höheren Zeitaufwand und zu einem deutlich höheren Preis. Zudem wollen gerade im MF-Bereich viele Kunden heute on-location die Arbeit live am Monitor oder iPad verfolgen / kontrollieren. Was natürlich mit Film nicht möglich ist.

...ich arbeite selber auch noch sehr gerne mit s/w-Film, allerdings findet sich kaum noch ein Kunde, der das zu schätzen weiss.
 
...der Unterschied ist, dass bei dem Foveon-Sensor Filter im Einsatz sind. Und zudem Filter die auch noch übereinander liegen. Was dazu führt, das nur ein sehr eingeschränkter Dynamikbereich des Lichts vom Sensor in den verschiedenen Erbeben erfasst werden kann.
Okay, das verstehe ich.

...eine klassische Arbeitsweise der b/w-Fotografie lässt sich aber nicht mit einem RGB-Sensor, egal ob Foveon-Sensor oder Bayer-Matrix, umsetzen, das ist der Einsatz von Farbfiltern zur gezielten Kontraststeigerung des Motivs. Daher sind dann beide Sensor-systeme doch nicht in Bezug auf das Ergebnis vergleichbar.
Andererseits muss man bei einer Schwarzweißkamera Farbfilter verwenden. Bei Farbkameras kann man das bequem digital am Mac machen, wenn man die Fotos nachträglich in Schwarzweiß umwandelt.

...ich rede hier nicht von den Kameras im Consumerbereich. Hier geht es um die Geräte der M-Serie. Und ich muss dir widersprechen, auch im high-iso ist die M9 durchaus konkurrenzfähig zu den meisten DSLR. Zudem sollte man immer bedenken, dass die M9 mit 16bit aufzeichnet, wogegen fast alle (auch die highend Geräte von Nikon/Canon) mit 14bit aufzeichnen. Das gibt sowohl in den high-tone, als auch in den low-tone Bereichen deutlich mehr Spielraum, der sich aus den RAWs herausarbeiten lässt.
Selbst eine Sony NEX rauscht bei hohen ISO-Stufen weniger als die M9. Ganz zu schweigen von aktuellen FF-DSLRs wie der 5DMK3. Das mit dem Dynamikumfang ist interessant, aber wenn das Foto eh verrauscht ist, was bringt das dann noch. Die M9 hat bei niedrigen ISOs sicher eine tolle Bildqualität, aber die Konkurrenz hat in der Zwischenzeit einfach weiter nachgelegt, während Leica immer noch den gleichen Sensor nutzt.

Ob die M9M nun statt oder neben der M9 existiert finde ich dabei nebensächlich: Leica hat mit der M9M jetzt eine neue Kamera vorgestellt, die auf 3 Jahre alter Technik basiert und trotzdem 1000$ mehr kostet. Alternativ kann man sie natürlich auch in einer anderen Farbe angemalt und auf x Stück begrenzt für 40.000€ kaufen. Das steht doch alles technisch in keiner Relation mehr! Ich finde es einfach schade, dass Leica immer mehr vom Premium-Hersteller zum reinen Luxushersteller wird. Ich bin sehr gespannt darauf, wie die M9M sich schlagen wird und ich bin skeptisch, ob sie besser sein wird als eine D800 im Schwarzweiß-Modus – schon jetzt kommen ja Stimmen auf, dass selbst der Unterschied zur M9 eher gering sei.

Ich lese Steves Blog sehr gerne, allerdings war auch seine Berichterstattung am 10. recht kritisch.
 
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Andererseits muss man bei einer Schwarzweißkamera Farbfilter verwenden. Bei Farbkameras kann man das bequem digital am Mac machen, wenn man die Fotos nachträglich in Schwarzweiß umwandelt.


....nein, das MUSS man nicht, aber je nach Motiv kann man so gezielt die Dynamik steigern oder dämpfen. Das nachträgliche umwandeln und bearbeiten am Mac geht aber immer zu lasten der Qualität.
 
Mit dem Rauschen der M9 ist es so eine Sache der Perspektive – eine Kombination aus „verglichen womit?“ und „was wird verglichen?“.

Die höchste ISO-Einstellung an der M9 gilt bei vielen aktuellen dSLR und Systemkameras noch nicht mal als „High-ISO“ – ISO 2500. Andererseits bekommt man fast keine CCD-Kamera, die überhaupt bis ISO 2500 „kann“; die allermeisten MF-Backs machen bei ISO 800 oder ISO 1600 dicht; die ISO 10.000 der Monochrom gibt’s im CCD-Umfeld soviel ich weiß sonst nirgends. Vergleicht man also „Specs“ steht die M9 bereits bei den Rahmenbedingungen entweder hervorragend (höchste Empfindlichkeit auf dem aktuellen CCD-Markt) oder grauenhaft (lächerlich niedrige „High“-ISO im aktuellen CMOS-Markt) da.

Vergleicht man innerhalb einer Bauweise wird’s auch nicht sinnvoller/einfacher – ein Messsucher ist ein anderes Gerät als eine Refex oder Live-View-Kamera. Bleibt also der Vergleich mit der Epson RD-1, der M8-Reihe sowie Film. Die ISO 800 der M9 liefern bedeutend weniger Rauschen als die gesamte Messsucher-Konkurrenz; ISO 2500 rauschen in Farbe weniger als 800 ASA-Film und in Schwarzweiß weniger als 1600 ASA. Weniger Rauschen als die digitale Messsucher-Konkurrenz tut sie eh.

Auch bei der Rausch-Qualität ist eine Vergleichbarkeit nicht leicht zu erreichen. In der 100%-Ansicht rauscht meine M9 bei ISO 800 mehr als die Olympus PEN bei ISO 1600 – zeigt dafür bei ISO 1600 mehr Details als die Oly bei ISO 800. Was ist nun „besser?“

Bleibt die Frage des Ausgabemediums respektive der Praxisrelevanz solcher Vergleiche. Ausbelichtet verschleift das Rauschen der M9; ISO 2500 gehen gut bis A3 (größer habe ich’s noch nicht ausprobiert), besonders bei Aufnahmen mit natürlichem Licht. Andererseits spielen so die ganzen Details, die die M9 gegenüber der Beispiel-Olympus auflöst auch nur eine vergleichsweise kleine Rolle, die erkennt man bei üblichen Betrachtungsabständen so kleiner Bilder nicht mehr. Ich habe 30x30cm-Prints von 400 ASA Film aus einer Holga die rauschfrei und detailreich wirken. In den Fotobüchern mische ich gerne Film, M9 und PEN, die Bilder unterscheiden sich nicht in Details oder Rauschen sondern lediglich in ihrer Anmutung.

Was bewertet man also unterm Strich? 100%-Ansichten, die ausgedruckt Plakatwände füllen könnten? Das Rauschen in einem 1m breiten Fine-Art-Print? 800x600 Pixel große 1:1-Crops, die man fürs Internet nutzen möchte, oder auf 800x600 Pixel skalierte Ganzbilder? 13x9cm Abzüge? Poster aus dem Digidruck-Studio? Aufgezogene Messewände? Fotobücher? Präsentation auf einem Full-HD-Fernseher?

Ich glaube mittlerweile, dass die ISO-Leistungsfähigkeitsdiskussion in der heutigen Zeit eine Geek-Diskussion ist. Echte Relevanz im praktischen Einsatz sehe ich nur in zwei Bereichen:

1) Wie viel ISO geht als absolute Zahl (qualitätsunabhängig), um genug Schärfentiefe auch bei wenig Licht zu erhalten („nur“ schon f/1.4 sind nicht immer tauglich, da wären statt maximal ISO 2500 dann ISO 5000 oder 10000 bei f/2.8 oder kleiner u.U. sinnvoller)?

2) Wie viel ISO geht, um bei extremen (Ausschnitts-) Vergrößerungen noch genug Details fürs Zielformat zu haben (wirklich große Fine-Art Ausbelichtungen à la Schoeller oder Gursky)?

Für Hallensport würde ich so oder so keinen Messsucher verwenden. ;)
 
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Reaktionen: MaxHJPower, Crimson und in2itiv
Auch bei der Rausch-Qualität ist eine Vergleichbarkeit nicht leicht zu erreichen. In der 100%-Ansicht rauscht meine M9 bei ISO 800 mehr als die Olympus PEN bei ISO 1600 – zeigt dafür bei ISO 1600 mehr Details als die Oly bei ISO 800. Was ist nun „besser?“
Die neue Olympus OM-D ist noch mal ein deutlicher Schritt vorwärts und zeigt bei hohen ISO-Stufen sowohl weniger Rauschen als auch mehr Textur als die PENs. Und diese Entwicklung vermisse ich bei Leica einfach.

Ich persönlich fotografiere häufiger bei ISO 1600 oder ISO 3200 und deshalb finde ich die Bildqualität bei diesen Werten schon wichtig. Egal ob ich nun nachträglich croppe, die Fotos im Vollbild auf meinem 27" iMac ansehe, oder mir kleine A3- oder A2-Poster drucken lasse. Aber letztendlich geht es mir darum nicht mal, da ich mir sowieso keine Leica leisten kann (und mich die Objektive sowieso viel mehr interessieren). Mir geht es darum, dass sämtliche Hersteller ihre Technologien weiterentwickeln und dadurch eine immer bessere Bildqualität auch bei hoher Lichtempfindlichkeit ermöglichen, und vor allem Canon und Nikon im High-End-Bereich große Sprünge machen. Leica ist nunmal nicht der einzige Kamerahersteller und deshalb kommen unweigerlich Vergleiche mit anderen Systemen auf. Hätte Leica nun die M9-Serie im Preis reduziert, weil sich an der Technik seit Jahren nichts verändert hat und auch die M9M noch darauf basiert, dann würde doch keiner etwas sagen. Stattdessen erhöht Leica den Preis – da darf man doch fragen, weshalb. Canon hat auch den Preis erhöht – mit Einführung einer nagelneuen Kamera nach State-of-the-art.
 
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