[Auto] eine Art "Absturz"

Ach, ich glaube eigentlich nicht. Nur wenn zu viele potenzielle Fehlerquellen zusammenkommen und eine eindeutige Fehlerbestimmung nicht möglich ist.

Jedes System für sich ist eigentlich eine prima Sache. Aber wenn die elektronische Drosselklappensteuerung sowohl auf das DSC als auch auf den Tempomat als auch auf die Gemischregelung reagiert und alle Systeme potenziell fehlerhaft sein könnten..

Solange es nur elektronisch bleibt, ist das auch kein Problem. Die Systeme können ja (zumindest theoretisch) untereinander kommunizieren und den Fehler speichern.

Problematisch wird es dann, wenn das elektronische System korrekt arbeitet, die "Umweltbedingungen" aber dafür sorgen, dass ausgelöst wird, obwohl kein Anlass besteht. Zum Beispiel, wenn der Sensor lose ist, keine Impulse liefert und die Elektronik denkt, dass das Rad steht, während das andere fröhlich vor sich hin dreht.

Das muss IMHO aber die Werkstatt testen können. BMWs haben Macken und Eigenarten. Jede Baureihe. Wenn man die kennt, ist die Fehlersuche auch kein Problem.

Na klar ist jede Elektronik eine potenzielle Fehlerursache mehr. Aber normalerweise ist das Beheben kein Ding.

Ein Beispiel: Mein E30 hat ABS. Nach 20 Jahren fackelt auch mal der Sicherungsdraht vom ABS Relais durch. Passiert auch, wenn einer mit dem Elektroschweißgerät arbeitet und den Stromkreis nicht abklemmt. ABS Lampe leuchtet nicht, wenn die Zündung an ist? Relais ersetzen, gut is. Da muss man vorher gar nicht groß was anderes testen.

Oder das Problem, das Value beim E30 beschrieben hat. Benzinpumpenrelais. Dein Auto geht beim Anfahren (besonders bergauf) fast aus und verschluckt sich? Benzinpumpenrelais tauschen. Die Kontakte sind irgenwann abgebrannt und die Pumpe läuft nicht mehr ordentlich.

Das weiß man aber normalerweise beim Freundlichen. Oder besser.. Man sollte es wissen und nicht rumdoktern.
 
Was das angeht finde ich meine alte Honda ganz überschaubar. Eines morgens stecke ich den Schlüssel rein, drehe um und es passiert nichts. Ein wenig gerüttelt, dann ging es plötzlich. Die Batteriekontakte waren lose und der Kontakt unterbrochen. An dem Teil ist noch keine Elektronik dran, das macht es etwas einfacher. Aber in dem neuen VW, da hätte ich keine Ahnung, was das jetzt ist.
 
Hab das gleiche Auto wie du, und auch schon den gleichen Fehler, mir wurden alle 4 Sensoren gewechselt, ne Woche später kam wieder ne Fehlermeldung und da war es definitiv der Nockenwellensensor. Hatte zum Glück noch Garantie auf das Wägelchen, wäre sonst recht teuer geworden, wie alles andere bei BMW es auch ist.

Empfehle dir aber für solche Fragen das e39-forum.de , bin selbst auch dort.
 
Auf der einen Seite schreien alle wie böse die Elektronik ist, auf der anderen will keiner mehr ohne. In Tests gibt es böse haue, wenn ein Kleinwagen ohne ESP angeboten wird.
Keiner will mehr ein Auto haben was hohe Verbräuche hat, weil die Technik veraltet ist.
Ein Vergaser ist nur mechanisch anfällig, aber der Verbrauch ist gegenüber einem (Direkt)Einspritzer astronomisch hoch. Die Abgaswerte sind auch schwerer zu erreichen.
ESP benötigt nun mal die Drehzahlfühler an den Rädern und den Lenkradwinkel. Querbeschleunigung muss auch gemessen werden, das Kombi und der Bordcomputer zeigt alles an. Damit man die Informationen austauschen kann, muss man die Systeme verbinden. Würde man das mit einfachen Kabeln machen, würde ein Polo wiegen wie ne S-Klasse, weil die Kabel so schwer werden. Daher nutzt man Bussystem wie den CAN-Bus. Das ist aber leider nicht mehr mit ner Prüflampe zu testen. Wenn eine Information ungültig, schlecht oder unplausibel ist, reagieren eben Teilsystem zickig.
Zum Thema Dreck: Der Dreck zwischen dem Fühler und dem Impulsrad verringern die Zuverlässigkeit. Da gehen ab und an einige Impulse verloren. Dadurch ergibt sich rechnerisch Schlupf. Dieser ist aber unplausibel und wird als Fehler erkannt. Normalerweise sollte ein Eintag im jeweiligen Speicher zu finden sein.

Viel Werkstätten kennen sich nicht aus, weil die Leute Erfahrungswerte aus der guten alten Zeit haben, aber die neueren System sind für die Leute eben auch neu. Da kann man nun mal nicht viel mit Werkzeug machen. Wenn die Anleitungen nicht viel hergeben, wird eben getauscht. Was sollen sie denn machen? Ohne Ahnung und entsprechenden Werkzeuge wird es unmöglich den Fehler zu finden.

Gruß Malte
 
Was sollen sie denn machen? Ohne Ahnung und entsprechenden Werkzeuge wird es unmöglich den Fehler zu finden.
Ich möchte dich sehen, wenn das der Techniker im Atomreaktor über das neue System sagt. Kenn ich nicht, passendes Werkzeug hab ich auch nicht. ;)

Ganz einfach: Jemanden fragen, der sich auskennt. Ich finde es erschreckend, wie ahnungslos manche Vertragswerkstätten sind. Man muss ja nicht jeden Mist auswendig wissen und jeden potenziellen Fehler in 2 Min lokalisieren können. Aber man muss als Vertragswerkstatt wissen, wie man vorgeht, um den Fehler in einigermaßen vertretbarer Zeit zu finden.

Ob du es glaubst oder nicht. Mein BMW Schrauber, dessen Werkstatt eher wie eine Schrotthalde aussieht, kann das. Der hat aber auch Ahnung von Autos. Aber dazu muss man sich mit dem Thema auch auseinander setzen und nicht nur stumpf nach Werkstatthandbuch vorgehen.
 
Da liegt wahrscheinlich das Problem. Die Werkstätten sparen sich das Geld für die Weiterbildung.

Und der Vergleich mit dem Atomkraftwerk: Was meinst Du warum alle alternative Energien wollen? ;)
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich habe viel dazugelernt, habe auch über dem Lesen noch Einzelheiten nachgegoogelt. Jedenfalls bin ich jetzt besser als beim letzten Mal für die Konfrontation mit den "Spezialisten" in der Werkstatt gewappnet :D Wenn ich es schaffe, werde ich noch heute hinfahren.

Nachdem ihr alle gut über Autos informiert seid, noch etwas: den 530er BMW wollen wir nicht unbedingt behalten, unter anderem, weil er zu gross ist und weil wir nicht sehr oft und selten weit fahren. Das nächste Auto soll sicher sein, für 2 Personen komfortabel Platz bieten, und über einen bequemen Gepäckraum verfügen. Denkt ihr, dass Mercedes B-Klasse diesen Erwartungen entspricht?

Nochmals vielen Dank, neptun
 
Denkt ihr, dass Mercedes B-Klasse diesen Erwartungen entspricht?

Nein!

Du landest nach 5 Km im Graben, versprochen.

Ich bin neulich eine B-Klasse gefahren. Und nach kurzer Zeit wäre ich fast in den Graben gefahren. Wenn du die Indirekte Lenkung vom BMW gewohnt bist, stellt dich die wahnsinnig direkte Lenkung wirklich vor neue herausforderungen ;)
 
Die Aussage ist ein bisschen viel Ferndiagnose. Ausgehen bei niedriger Drehzahl kann auch der Kurbelwellensensor, die elektrische Drosselklappensteuerung, der Luftmengenmesser oder die DME sein. ;)

AFAIK meldet sich beim Nockenwellensensor aber nicht die DSC-Leute.


:eek: Was es nicht alles gibt!
 
Wie es weiterging

Ich war eben in der Werkstatt, und diesmal war der Fehler im Logfile aufgezeichnet worden. Anscheinend ein Konfigurationsproblem, das zur Folge hatte, dass das "Gaspedal ausgeklinkt" worden war, wie von Multe vermutet. Saugkraft zählte die "elektrische Drosselklappensteuerung" zum Kreis der Verdächtigen; tatsächlich wird bei der Reparatur das "Drosselklappengehäuse" (oder so ähnlich) ersetzt.

Allen noch einmal vielen Dank.

neptun
 
... wirklich vor neue herausforderungen ;)
Traust du mir so wenig zu?:rolleyes:
Immerhin habe ich meine ersten Kilometer auf einem Auto wie diesem zurückgelegt - kurz bevor es verschrottet wurde:
onroad1.gif

Und das war eine Herausforderung ;)
 
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