Ich kenne ein paar (wirklich nur sehr wenige), die vom Mac auf den PC umgestiegen sind.
Besonders auffällig dabei ist zu bemerken, dass diese Leute ihr neues System schön geredet haben (mit dem PC geht auch alles, was ich mit dem Mac machen kann, nur viel billiger, der Mac ist viel langsamer usw.). Gern habe ich dann die usability zur Sprache gebracht (drag´n drop z.B. von Internetinhalten auf den Desktop, annähernd durchgängige Programmbedienung, nach Browserstart kann gleich die Web-Adresse eingetippt werden während beim PC erst umständlich mit der Maus die Adresszeile angeklickt werden muss.....), zur Kostenfrage immer schön darauf hingewiesen, dass ich keinen Fiat (NoName PC) mit einem Mercedes Benz (Apple) sondern wenn schon, dann mit einem BMW (HP, IBM, Compaq, Dell...) vergleichen darf, und dann ist der Preisunterschied im Grunde nicht mehr vorhanden oder sogar umgekehrt, wenn man das PowerBook Flagschiff von Apfel mit den Topmodellen der Mitbewerber vergleicht blablabla....
Ihr werdet es kennen: Schnell wird man als Spinner hingestellt (...die usability ist nur was für Leute, denen sonst kein sachliches Argument mehr einfällt, gerne wird einem auch "Sektengehabe" vorgeworfen usw.).
Zurück zu den Fakten:
Apple ist keineswegs mehr teuer (nach meiner Meinung waren Mac´s das auch nie...)
OS X 10.3 ist das am durchdachtesten System, seit ich Computer einsetze (habe vor 20 Jahren mit CP/M angefangen und mich über DOS zu Windows 3.1 zu System 6.08 über alle Updates bis zum jetzigen 10.3.8 herübergerettet)....
Und trotzdem habe ich die Nase voll.
Nicht von dem Betriebssystem, aber der ganze Rest...
Lächerliche 12 Monate Garantie.
Und das ist auch gut so, sonst wäre Apple sicher schon ein durchlaufender Posten beim Konkursverwalter.
Irgendwann im Laufe der Preisdiskusion um Appleprodukte muss dort irgend jemanden eingefallen sein, gefahrlos Hardware mit Prototypenstatus in Masse für Endkunden produzieren zu lassen, weil die Endkunden ja sicher eine hohe Markentreue aufweisen...
Diese Kalkulation schein aufgegangen zu sein. Die Leute kaufen, beschweren sich manchmal ein bisschen, sind aber unverständlicher weise trotz defekter Hardware noch zufrieden. Das schlimmste für mich dabei ist, dass sich das Prototypenhafte durch die ganze Produktpalette zieht, so dass ich gar keine Chance habe, selbst für 1000 € mehr ein solides Arbeitsgerät ohne Kinderkrankheiten zu kaufen.
Beispiele:
Inzwischen liegen mehrere iMac´s mit defektem Netzteil bei mir im Lager. Reparaturkosten deutlich über Marktwert, also kapitaler Totalschaden. Mein 12 Jahre alter LC 475 läuft immer noch...
Neues iBook. Nach knapp 1/2 Jahr spricht die Trackpad-Taste nicht mehr an (so etwas gab es allerdings auch schon vor 10 Jahren bei den ADB II Mäusen mit Produktionstätte in China. Damals konnte man nach öffnen der Maus den Microschalter austauschen. Bei den Irland-Mäusen tritt dieser Fehler bis heute nicht auf und eine Maus ist finanziell auch leichter zu ersetzen als ein ganzes Notebook). OK, das Ding hat noch Garantie, aber nach 13 Monaten hätte ich ein dummes Gesicht gemacht, und eigentlich sollten selbst nach vielen Jahren solche Fehler nicht auftreten...
Die guten alten Display´s passend zum G3 b&w. Selbst einige eingesetzt und glücklicherweise wieder früh genug verkauft. Von den dreien läuft keiner mehr. Brizzel-Geräusche beim Einschalten, und dann wird toter Mann gespielt (entweder Hochspannungseinheit oder Netzteil defekt. Haben sich die iMac´s wohl abgeguckt...).
Neulich bei einem Kunden. Hat der doch tatsächlich einen Mac mini (Gott sei dank) im Versandhandel gekauft. Super dunkles Bild, leicht unscharf... Erster Gedanke: Mist Monitor (Medion von Aldi). Aber auch ein NEC machte an dem Rechner kein besseres Bild. Inzwischen hat sich ja schon herumgesprochen, dass der Analogausgang an mittelmäßigen Displays nix auf die Reihe kriegt...
Springende optische Mäuse, die gerne einmal an der Gehäuseeintrittsstelle des Kabels ein Kabelbruch haben, fleckige Display´s bei einigen PB-Serien, Viel zu laute Lüfter in einigen G4-Reihen und das Problem, dass sehr stark an einer ganz bestimmten Stelle der Einschaltknopf gedrückt werden muss, weil das Ding sonst nicht angeht, Ersatznetzteile von iBook und PowerBook, die sich gerne einmal wegen Spannungsspitzen!? (laut Apple eine Funktion, und warum hat das Original mitgelieferte Netzteil die nicht?) abschalten, und morgens der Accu natürlich leer ist weil er deshalb auch nicht aufgeladen wurde, und es könnte aus meinem Dunstkreis noch endlos weitergehen...
Alles in allem habe ich schlicht Angst, einen neuen Mac zu kaufen, der letztlich vielleicht schon defekt ankommt und den Fehler erst nach Ablauf der Garantie zeigt. Ich bin gerade auf dem Weg, noch ein Notebook anzuschaffen. Warum geben einige Mitbewerber 2, andere sogar 3 Jahre Garantie? Inzwischen ist das für mich ein Kaufargument geworden, auch, wenn eben kein OS X darauf läuft, aber letztlich will ich mit diesem Werkzeug mein Geld verdienen und nicht mit AppleCare telefonieren müssen, welche mich dann vielleicht vertrösten oder es kommt unrepariert zurück oder es tritt nach kurzer Zeit der gleiche Fehler wieder auf, oder, oder, oder...
Alles in allem bin ich doch sehr unzufrieden mit der Situation und vielleicht kommt ja noch einmal der Tag, an dem Apple nicht nur Design und Kaninchen aus dem Hut zaubert sondern wieder Rechner baut, die nur dass tun, was ich von ihm erwarte, nämlich technisch unauffällig und zuverlässig nur seine Arbeit.