Haste dem damals auch nur 30-40€ bezahlt ?
Und kommt er auch noch nach Jahren und baut dir hier und da mal was um oder ändert was?
Der Maurer hat es gleich 'richtig' gemacht. Qualitätsarbeit. Da gab es keine Bluescreens oder Fehler. Kommen die ja auch nicht drumrum, wenn es eine seriöse Firma ist. Die wollen einen nicht bescheissen und wollen auch nicht den Hammer zweimal anpacken (alte Bauarbeiterregel!. Da liefert mal Qualität ab. Fertig.
Was wiederum Software betrifft: ja. Es gibt zig Software-Beispiele, die früher schon (und selbst heute) wenig Probleme machten, aber großen Nutzen und auch Wert hatten und haben. Dafür bezahlt man dann. Man kauft, was man braucht zum Zeitpunkt, wann man es haben will und mit den Funktionen, die beworben und funktionieren werden. Aber bei zig Abo-Modellen geht das nicht mehr: Du zahlst und zahlst... Und wenn Du es weiter nutzen möchtest, musst Du weiter zahlen. Klar, kann man sich aussuchen. Oder auch nicht. Denn das Argument 'niemand zwingt einen' stimmt nicht. Denn es gibt Software (s. Adobe), das als Quasi-Standard unvermeidbar ist für viele Anwender. Dieses Monopol wird natürlich ausgenutzt. Aber es besteht durchaus Gefahr, dass sich das miese Geschäftsmodell noch weiter etabliert. Wenn man einmal eine funktionierende Software hat, bleibt man da oft. Wir sind Gewohnheitswesen. Darauf kann man setzen.
Aber es gibt ja auch einfach den Aspekt der Freiwilligkeit/Freiheit. Ich kaufe gerne Updates und neue Programmversionen, wenn ich sie will und ich durch das Geschäfts- oder sogar Softwarestandard-Policies nicht dazu genötigt werde. Alles andere sind doch Drückerkollonnen-Methoden. Leider etabliert. Da werden künstlich Inkompatibliätten kreiert. Völlig sinnlos. Apple ist da ein Vorreiter. Fans nennen das 'alte Zöpfe abschneiden'. Kritischere Gemüter können da auch einfach anders sehen, nämlich Zwang zum Konsum, künstliche Obseleszenz usw. Bei Software/Hardware-Kombis ist das schnell gezaubert. Aber das wird von vielen Kunden in ihrer Konsum-Gewöhnung nicht mehr groß hinterfragt. Habsucht siegt über alles, was zum Innehalten anregen müsste.
Ich hatte dagegen nie Probleme für ein Produkt zu zahlen. Für ein "Produkt"! Ein Produkt ist kein Service. Ein Produkt 'Service' zu nennen, ist schlicht betrügerische Augenwischerei. Bei Software ist das leider zunenehmend etabliert, sich hinter einer Patchkultur zu verbarikadieren, was man dann 'Service' nennt, wo der beschissene Kunde noch dankbar sein soll. Aber, hey, man hat Scheiß abgeliefert, repariert es über Jahre – und bezeichnet es als Service?
Bei Software ist der Umdefinierungs-Trick gelungen. Apple hat mit MacOS seine Variante entdeckt: Bananen-Produkt beim Kunden reifen, alte Baustellen dennoch nicht reparieren, die Kunden unter Update-Stress setzen ... und einmal im Jahr freuen sich Enthusiasten (und fürchten Realisten), dass ein 'neues OS' rauskommt (bei dem aber die meisten am besten damit fahren, wenn sie erst ab Revision .3 einsteigen und Early-Adopter den jährlichen Dreck schlucken lassen (oder bei MacOS einfach mal 1, 2 Jahres-Versionen überspringen, bevor sie sich wieder Update-Stress aussetzen.
Was meinen Maurer wiederum betrifft: Qualitätsarbeit. Updates brauchte es nicht. Ich habe gerne dafür bezahlt. My home is my castle. Ich bin nicht abhängig von dem. Ich hab bezahlt und bin frei, mit dem Ding zu machen, was ich will. Das nennt man Besitz. Das war bei Software-Produkten immer schon fragwürdig, war und ist aber bei Kaufmodellen ein verlässlicher Aspekt, wenn man eine Software 'hat' und nicht zeitlich (weil man das Abomodell nicht mitmacht) plötzlich ausgesperrt ist.
Ist aber ein umfangreiches Thema. Kann mann (erst Recht online) Seiten mit füllen. Ich finde eben (abschließend), dass die Software-Industrie generell auf ein falsches Gleis abgebogen ist. Ich befürchte auch, dass sich das eher verschlimmer wird, weil es keinen wirklich wirksamen Verbraucherschutz gibt, wo Schäden, die entstehen, weil Software scheiße ist, mal gegengerechnet wird. Ich mein, Microsoft/Gates wären dann pleite. Apple stünde dann ebenfalls schlechter da. Aber wir werden von der Politik ja nichtmal vor experimentellen Gifstoffen einer Industrie geschützt, die Milliarden an Entschädigungen an ihre Opfer zahlen musste (und wird), während die meisten Menschen einfach (mittlerweile sogar verbrecherisch erpresst) dumm mitmachen, obwohl sie es besser wissen sollten (
hier,
hier hier hier), warum sollte es dann Verbraucherschutz vor Abofallen bei Softwareprodukten geben...