ATT App Tracking Transparency völlig nutzlos?

Moriarty

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Heise berichtet von einer Untersuchung der Washington Post, dass das mit iOS 14.5 eingeführte ATT in der Realität völlig nutzlos ist, weil App-Anbieter sich nicht daran halten.
Besonders brisant ist die Tatsache, dass der Nutzer durch das Abwählen des Trackings im Glauben ist, etwas für seine Sicherheit getan zu haben…

https://www.heise.de/news/Populaere-iOS-Apps-tracken-auch-nach-Nutzerverbot-weiter-6200064.html

Was Eltern wissen: Drohe nichts an was Du nicht einhalten kannst… das wird scheinbar Apple zum Verhängnis, denn sie können (wollen?) die Einhaltung ihrer eigenen Regeln scheinbar nicht prüfen. Und mit welchem Ergebnis? Große Anbieter zu verlieren?

Wenn‘s ums Geld geht, zeigen sie sich kämpferisch, siehe EPIC. Aber bei der Nutzersicherheit?
 
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Ein Problem dürfte sicher auch die Kundenresonanz sein, wenn man restriktiv vorgeht > nicht wenige Seiten dürften dann für AppleUser einfach nicht mehr nutzbar sein…
und das GESCHREI kann ich mir dann auch gut vorstellen. Ich blocke Scripte im FireFox und kann daher ganz gut nachverfolgen wer da alles an meine Daten will. Zudem sind ja manche weitergegebene Infos ja auch tatsächlich nötig, wie Positionsangaben etwa, einmal zugelassen wird die Kontrolle schwierig bis unmöglich.

edit: auch auf MacUser sind google-analytics und googletagmanager tätig wenn man die Seite vollständig nutzen möchte…
 
Es geht dabei ja gar nicht um Webseiten, sondern um Apps im AppStore.
Apple verlangt ausdrücklich von den Entwicklern, dass sie das entsprechende Framework einbauen und von den Nutzern die Erlaubnis einholen, Daten zu tracken.
https://developer.apple.com/app-store/user-privacy-and-data-use/

Damit Kunden das auch wissen, informiert Apple darüber auf seiner Webseite - das passt natürlich zum Image Apple's als Unternehmen, welches verantwortungsvoll mit Nutzerdaten umgeht. Diese Sicherheit erkaufen sich Nutzer ja auch mit der Sandbox und dem AppStore-Zwang von iOS.
https://www.apple.com/de/privacy/

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Jetzt kommt aber heraus, dass schon willkürlich herausgepickte Apps aus den Top-Listen der Charts allesamt und vollständig darauf pfeifen und trotz kompletter Einschränkung durch den Nutzer dutzende, teils hunderte von Daten getrackt und "nach hause gesendet" werden.

Ich hoffe wirklich, dass das größere Wellen schlägt als nur ein Bericht in der C't und ein schulterzuckendes "Andere sind auch nicht besser"-Abtun der Nutzer.
 
Nutzlos nicht, aber vermutlich weniger effektiv, als viele das glauben. Es sensibilisiert immerhin viele Nutzer für das Thema, die das bisher nicht interessiert hat. Und viele Apps werden sich auch daran halten. Die Apps, die da nun negativ aufgefallen sind, legen Apples Vorgaben vermutlich eng aus und halten sich in dem Rahmen daran, umgehen sie aber gleichzeitig mit anderen Tracking-Mechanismen. Wenn dein komplettes Geschäftsmodell darauf aufbaut, deine Nutzer zu tracken, wundert nicht, das da skrupellos mit allen Mitteln versucht wird, das aufrecht zu erhalten. Das Katz- und Mausspiel wird weitergehen.
 
nö, dir Seite kann ich auch so nuzten, zumindest sind mir noch keine Einschränkungen aufgefallen.
Hier auf MacUser gibt es keine Einschränkungen, bzw. bei mir muss ich erst weitere Scripte erlauben um Texte bearbeiten zu können, aber dies ist nicht per se tracking!

Dem TE ging es auch nicht um Webseiten wie ich leider übersah, sondern um den Einbau entsprechender Konzepte in Apps und das geflissentliche Missachten der Vorgaben zur Einholung einer Erlaubnis der Datenweitergabe. Es wird viel über Tracking, Datenschnüffelei, BigData etc. geredet, sehr viele User sehen aber scheinbar keinen Zusammenhang mit ihrem eigenen Verhalten (…"ich habe doch gar keine sooo interessanten Daten weitergegeben…"), weil sie a) das Problem nicht erkennen (BigData!) oder b) die Relevanz im Zusammenhang mit kleinsten Informationsschnipseln, die über viele Seiten oder Apps verstreut sind und dann von z.B. google wieder zusammengeführt werden, begreifen …

Wer mal sieht, erlebt oder nachvollzieht, welche Schlüsse eine KI (und die neuronalen Netzwerke wirken hier "Wunder") aus Belanglosigkeiten und scheinbaren "Nicht-Infos" zieht, sollte schon eine Gänsehaut bekommen. (Mein Neffe promoviert in dem Bereich, so bleibe ich einigermaßen im Bilde… ;))
Ein Fakt dürfte sein, dass wenn ca. 74% der Nutzer bekannt und registriert sind (im weitesten Sinne, IP etc.), dass eine KI ab einem gewissen Zeitpunkt auch Menschen errechnet die sie NICHT vorher kennt. (Aus dem Surfverhalten, der Rechnerconfig., dem Wohnort, dem Sprachgebrauch, dem Recchner oder Smartphone…). Das ermöglicht dann die Manipulationen a là cambridge analytica bei der US-Wahl von Trump! Heute geht das sogar noch viel feiner / genauer…
 
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Richtig, mir ging es in diesem Thread speziell um Apps im AppStore und die Technologie "ATT App Tracking Transparency" - und damit verbunden verschiedene Aspekte.

Scheinbar gibt es durchaus große und bekannte Apps, die sich nicht daran halten. Wenn man der Untersuchung der Washington Post glaubt, ist das eher die Regel als die Ausnahme. In der Praxis zeigt sich das also so, dass Apple mir als Nutzer eine Möglichkeit gibt, selbst zu bestimmen, ob und was die App meiner Wahl tracken darf und dann bekomme ich keine Rückmeldung mehr dazu. Jeder muss also davon ausgehen, wenn er "Nein" angehakt hat, dass das dann auch so nicht passiert.

Und hier sehe ich Apple in der Verantwortung. Deren Marketing besteht zu einem maßgeblichen Teil aus Datensicherheit und sie grenzen sich gerne gegen die Konkurrenz Android mit genau diesen Aspekten ab. Man gibt der Trackingkontrolle sogar einen eigenen Namen und produziert Werbefilmchen dazu (siehe Link im Post oben). Wenn sich diese Technik als zahnloser Tiger entpuppt, oder als schiere Werbemaßnahme, dann brauche ich als Nutzer dafür nicht iOS, das kann ich bei der längst den Markt beherrschenden und günstigeren Konkurrenz "gratis" bekommen.

Apple macht gerne auf integer, schmeißt Epic-Spiele aus dem Store, weil man sich nicht an die Regeln hält. Hier haben wir ein flächendeckendes, verächtliches Treten der Regeln mit Füßen - und was passiert? Moment, das eine waren ja Regeln zum Geldverdienen und das andere Regeln zum Userschutz. Ein Unterschied?
 
Was Eltern wissen: Drohe nichts an was Du nicht einhalten kannst…
Offtopic: Ohje, da ist aber jemand noch aus der ganz alten Schule. Was Eltern heute wissen sollten: Mit Drohungen erreicht man nichts, außer zeitweilige Anpassung (Konformität)
Wenn sich diese Technik als zahnloser Tiger entpuppt, oder als schiere Werbemaßnahme, dann brauche ich als Nutzer dafür nicht iOS, das kann ich bei der längst den Markt beherrschenden und günstigeren Konkurrenz "gratis" bekommen.
Wenn du als Konsument jetzt erst verstehst, dass Werbeversprechen oft nicht eingehalten werden, dann kommt diese Erkenntnis allerdings sehr spät.
 
Offtopic: Ohje, da ist aber jemand noch aus der ganz alten Schule. Was Eltern heute wissen sollten: Mit Drohungen erreicht man nichts, außer zeitweilige Anpassung (Konformität)

Wenn du als Konsument jetzt erst verstehst, dass Werbeversprechen oft nicht eingehalten werden, dann kommt diese Erkenntnis allerdings sehr spät.

Weder noch. Das Erziehungs-Zitat habe ich nur zum Vergleich herausgekramt, bin ansonsten ganz bei Dir, und Werbeversprechen traue ich auch nicht über den Weg.
Was aber nicht bedeutet, dass man Apple nicht für deren getätigte Versprechen in die Pflicht nehmen sollte. Und da passt auch das Elternzitat wieder.
 
Aktuell halten die Anbieter sich nicht an die Empfehlungen/Regeln.
Langfristig werden die damit aber eher nicht durchkommen...
Denn dass irgendwann was passieren muss ist vermutlich allen klar.

Ich denke, dass Apple die Anbieter noch ein paar mal ermahnt und dann aber dazu übergeht exempel zu statuieren.


halbe Off-Topic:
Hätten die Grünen vor 10-15 Jahren ein Tempolimit von 200 gefordert wären damals schon viel mehr Leute dafür gewesen.
Dann hätte man das Sukzessive im laufe der Jahre auf 190/180/170/160 verschärfen können.

Jetzt müssen sie sich im Grunde mit viel mehr Leuten rumärgern weil sie immer noch direkt 130 Einfordern.
Das ist Selbst für mich recht niedrig und mein Auto schafft nur 150 ;)

Apple hat jetzt einfach mal was ähnlich "nerviges" eingeführt - bin gespannt wie sie das jetzt so nach und nach durchsetzen.
Ich persönlich bin auch bereit noch ein großzügige Übergangszeit einzuräumen.
 
Hinterhältig wird vor allem dann, wenn vorgeblich gewisse Daten erhoben werden "müssen", diese zum einen nicht wirklich nötig sind (Ortsangaben etwa) und dann trotzdem gezielt missbraucht werden. Apple gesteht den Anbietern der Apps ja durchaus zu, dass für ein Funkionieren gewisse Daten erhoben werden müssen (per Programmierung, nicht aus logischem Zwang…) und in einigen Fällen macht es ja auch Sinn, bsp. ist eine Navigation nur über die Ortsangabe sinnvoll. Auch Gerätetyp oder Größe (ob Mobilephone oder Rechner) sind nicht unwichtig, viele Daten übermittelt der User ohnehin (Browser, OS, IP, Config. etc.), für en "wirklich" anonymes Surfen ( wie einige sich das vorstellen) ist der Aufwand aber nicht unerheblich, der Tor-Browser allein etwa reicht da nicht, bei Apps sieht es noch düsterer aus, weil viele im Vorfeld und der Installation schon geflossen sind (Plattform z.B.)…

Letztlich hilft nur das Verständnis und die aktive Mithilfe des Users bestimmte Schnüffelei zu unterbinden oder zu erschweren!
 
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albe Off-Topic:
Hätten die Grünen vor 10-15 Jahren ein Tempolimit von 200 gefordert wären damals schon viel mehr Leute dafür gewesen.
Dann hätte man das Sukzessive im laufe der Jahre auf 190/180/170/160 verschärfen können.

Jetzt müssen sie sich im Grunde mit viel mehr Leuten rumärgern weil sie immer noch direkt 130 Einfordern.
Das ist Selbst für mich recht niedrig und mein Auto schafft nur 150 ;)

Apple hat jetzt einfach mal was ähnlich "nerviges" eingeführt - bin gespannt wie sie das jetzt so nach und nach durchsetzen.
Ich persönlich bin auch bereit noch ein großzügige Übergangszeit einzuräumen.
Vollkommen unerhebelich was die Gruenen gefordert hätten, denn hier bei uns gilt das schon seit Jahrzehnten und es wird immer wieder Idioten geben die selbst in der 50er Zone 200 dahin brettern, meist und ich sage das bewusst mit migrantischem Hintergrund inkl. steuerbefreitem Leasinghobel der Luxusklasse und oder auch die Spezies der Apres-Ski oder Wörtersee GTI Sympathisanten, die meinen sie die Aufgelegten Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten als Empfehlung und müssten gedoppelt werden...
ne, das wirst Du mit Regulierung nicht hin bekommen nur mit Haftstrafen bei Toten und Verletzten und gestaffelten bin Lebenslangen Führerscheinentzug bei exorbitanten Geschwindigkeitsvergehen inkl. Lebenslanges Einreiseverbot.
In Südtirol oder Italien ist der Schein weg und das Auto weg und geht in die Versteigerung bei groben Vergehen wie Alkohol und Geschwindigkeit.

Das was Apple hier macht war ein kluger Schachzug in Sachen Werbung, denn sie haben die Einführung die Funktion sogar noch nach hinten verschoben um den Pappnasen ich sage mal Verbrecher Zeit zu geben das zu korrigieren und genau das haben sie getan wie man nun lesen kann.
Apple hat dem Kunden gegenüber durch die Ankündigung quasi eine Verpflichtung dazu dies zu Regulieren im Sinne des Anwenders um nicht vollends einen Gesichtsverlust zu erleiden.

übrigens gibt es gerade einen recht interessanten Beitrag zum Thema Tracking auf Golem
https://www.golem.de/news/datenschutz-google-weiss-fast-alles-aber-nicht-ueber-mich-2110-160155.html
 
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So nutzlos scheint es ja nicht zu sein, wie ein anderer Artikel bei heise wenige Tage vor dem obigen zeigt:
es nutzt nur einem, nämlich Apple:
Wer eine App bewerben will, kauft die Banner dafür inzwischen nicht mehr bei Facebook und Google, sondern vor allem direkt bei Apple. Entsprechend nachvollziehbar ist damit auch, dass Apple die Anzahl der Werbeplätze erhöht hat und App-Reklame nun nicht mehr nur in der Suche, sondern auch im Entdecken-Bereich des App Stores anzeigt. Ausschlaggebend dafür ist, dass Apple nach wie vor das personalisierte Ausspielen von Anzeigen zulässt, den Mitbewerbern wie Facebook dies durch die neue Tracking-Abfrage jedoch massiv erschwert hat.
Quelle: https://www.iphone-ticker.de/datenschutz-offensive-steigert-apples-werbe-umsaetze-181187/

Und genau das ist das größte Problem bei Apple, eine Plattform und gleichzeitig Content / Werbung auf der Plattform anzubieten und sich selbst dabei zu bevorteilen ist halt schlicht und ergreifend nicht legal. Zum Glück gucken da die Verbraucherschutzorganisationen div. Länder drauf, die EU, div. andere Organisationen etc. etc.. Dagegen ist der Streit mit Epic nur noch eine Randnotiz.
 
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Und genau das ist das größte Problem bei Apple, eine Plattform und gleichzeitig Content / Werbung auf der Plattform anzubieten und sich selbst dabei zu bevorteilen ist halt schlicht und ergreifend nicht legal. Zum Glück gucken da die Verbraucherschutzorganisationen div. Länder drauf, die EU, div. andere Organisationen etc. etc.. Dagegen ist der Streit mit Epic nur noch eine Randnotiz.
Also ich sehe einen fundamentalen Unterschied in Eigenwerbung und in Werbung eines Werbedienstleisters für andere. Aber eigentlich war mein von Dir zitierter Hinweis ja nur auf das Thema bezogen, dass angeblich alle Apps die Tracking-Einstellungen umgehen und sie deshalb wirkungslos seien. Nur erschien wenige Tage vor dieser Meldung eine Meldung, nach der Facebook angeblich aufgrund der wirkungslosen Maßnahmen erhebliche Einnahmenverluste hat.
 
Aber eigentlich war mein von Dir zitierter Hinweis ja nur auf das Thema bezogen, dass angeblich alle Apps die Tracking-Einstellungen umgehen und sie deshalb wirkungslos seien. Nur erschien wenige Tage vor dieser Meldung eine Meldung, nach der Facebook angeblich aufgrund der wirkungslosen Maßnahmen erhebliche Einnahmenverluste hat.
Sie sind nicht so wirkungsvoll, wie Apple es suggerieren will. Aber dennoch geht Diensten wie Facebook Umsatz verloren.
Apple dagegen kann durch diesen Move ihren Werbeumsatz deutlich steigern, denn die eigenen Regeln gelten ja für Apple nicht.
Und das ist schlicht und ergreifend eine Sache für die entsprechenden Verbände. Ich habe aufgehört zu zählen, wer sich dieses Gebaren alles ansehen will.
 
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