Arbeitszeugnis, Note 3 oder 4?

nö...das ist grammatikalisch falsch, da es keine steigerungsform dieses wortes gibt. aber weil BWLer mal wieder alles besser wissen, hat sich der schwachsinn halt eingebürgert...

Die Schwierigkeit, nichts negatives zu sagen, hat wohl zu dieser Steigerungsform beigetragen..;)

Bewertung der Arbeitsleistungen

Sehr gute Leistungen

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen/ihren Leistungen in jeder Hinsicht außerordentlich zufrieden.
Seine/Ihre Leistungen haben in jeder Hinsicht unsere volle Anerkennung gefunden.

Gute Leistungen

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen/ihren Leistungen voll und ganz zufrieden.
Seine/Ihre Leistungen haben unsere volle Anerkennung gefunden.
Er/Sie hat unseren Erwartungen/Anforderungen in bester Weise entsprochen.

Befriedigende Leistungen

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen/ihren Leistungen voll/jederzeit zufrieden.
Er/Sie hat unseren Erwartungen in jeder Hinsicht entsprochen.

Ausreichende Leistungen

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenden Arbeiten zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Wir waren mit seinen/ihren Leistungen zufrieden.

Mangelhafte Leistungen

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenen Arbeiten im großen und ganzen zu unserer Zufriedenheit erledigt.
Seine/Ihre Leistungen haben unseren Erwartungen entsprochen.
Er/Sie war immer mit Interesse bei der Sache.

Unzureichende Leistungen

Er/Sie hat sich bemüht, die ihm/ihr übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit zu erledigen.
Er/Sie hat sich bemüht, unseren Erwartungen/Anforderungen zu entsprechen.
Konnte unseren Erwartungen entsprechen.
Er zeigte für seine Arbeit Verständnis.
 
"Er war stets bemüht, die ihm übertragenen Aufgaben im Rahmen seiner Möglichkeiten zu erledigen."
 
Ach, es ist ein Graus mit den Arbeitszeugnissen. Auf den ersten Blick so wohlwollend und wenn man sie auseinanderklamüsert, bricht das Jüngste Gericht über einen herein.
Die Personaler sollten lieber Schulzeugnisse ausstellen - mit klar verständlichen, quantifizierbaren Noten.

Ich würde das auch nicht überbewerten, nicht jeder personaler ist voll im Bild und achtet auf jede kleine Formulierungsfeinheit bzw. macht sich darüber Gedanken - auch wenn er es vielleicht sollte. Oft hängt die Wertigkeit des Zeugnisses auch vom Anspruch und Umfang der Stelle ab die man ausgeführt hat. Die Unternehmen für die ich bisher tätig war haben einser Zeugnisse z.B. nur Führungskräften ausgestellt.
 
Ich würde das auch nicht überbewerten, nicht jeder personaler ist voll im Bild und achtet auf jede kleine Formulierungsfeinheit bzw. macht sich darüber Gedanken - auch wenn er es vielleicht sollte.

Als Personaler würde ich auch nicht jede Formulierung auf die Goldwaage legen und hinter jedem Wort eine "kodierte Nachricht" für mich vermuten. Schließlich setzt ein solches Herangehen voraus, dass der, der das Zeugnis ausgestellt hat, hier wirklich jede Formulierung mit Bedacht und großer Sorgfalt gewählt hat. Mal ganz davon abgesehen, dass man den Aussteller des Zeugnisses auch missverstehen kann, wenn eine Formulierung nicht präzise genug gewählt war und man da zu viel hineininterpretiert (war im Deutschunterricht ja auch gerne mal so, da interpretierte man in Aussagen auch gerne mal mehr hinein als da wirklich da ist). Daher würde ich jedem Personaler dringend raten vom "Sezieren" des Arbeitszeugnisses abzusehen, schließlich will man ja einen guten Angestellten finden und nicht einen Angestellten, dessen früherer Arbeitgeber gut formulieren konnte.
 
Erstmal danke für die Antworten. Das Problem war vielleicht das ich erstmal versucht habe, das Zeugnis selbst zu "entziffern". Da kommt man schnell durcheinander. Ich habe das Gefühl das ein Wort reicht um ein Satz ins negative zu verändern.
Die neue Stelle ist ziemlich gut, und ich wollte eigentlich alles richtig machen.




Das zielt glaube ich auf die Tatsache, dass ich immer versuche alles selber zu machen und nie um Hilfe frage.

Er arbeitet stets sicher und vollkommen selbständig und erzielt auch bei Spezial- und Zusatzaufgaben stets gute Lösungen.



Daraus würde ich auch schließen, dass du nicht unbedingt Teamfähig bist. Aber ansonsten doch ganz gut das Zeugnis.
Also im Sinne von er arbeitet lieber für sich als in einem Team. Nicht falsch verstehen...
 
ach diese Teamfähig ist immer so eine Sache... wenn das Team aus einem Haufen Pfosten besteht hat man auch lieber das Bedürfnis die Arbeit selbstständig zu erledigen damit es wenigstens funktioniert...
 
Die ganze Geschichte mit Zeugnissen in Deutschland ist ein völlig hirntoter Schiss. Da füllt irgendein Vorgesetzter ein Excelsheet aus und vergibt Noten, die Sekretärin übersetzt die Noten dann in diese extremste fehleranfällige "Geheimsprache". Auf der anderen Seite prüft dann eine Halbtags HR Tante das Zeugnis wiederum mit einem Excelsheet und übersetzt das ganze wieder in Noten. So einen Schwachsinn kann es nur in Deutschland geben.
 
naja nicht immer :) Ich durfte mir schonmal selbst ein schreiben und chef hats abgesegnet :D
 
Yep, bei mir genauso. Mein erstes Arbeitszeugnis durfte ich mir selber schreiben. Der Chef hat es dann ohne Anmerkungen unterschrieben. Fand ich cool.
 
Der Sinn von Arbeitszeugnissen ist einfach sehr begrenzt. Auch und vor allem, wenn man es sich selber geschrieben hat. Ich weiss nicht, wieso das in Deutschland immer noch so Ernst genommen wird. In anderen Ländern benötigt man Referenzen, oder es wird einfach darum gebeten bei den Kollegen/ alter Chef mal anrufen zu dürfen.
 
verfolgt beharrlich die selbst gesteckten Ziele
Das fiel mir auch als erstes auf. Das kann man so und so sehen. Entweder pfeifst du auf die Vorgaben des Chefs und machst was du willst oder du zeigst Eigeninitiative, allerdings lässt du dich davon auch nicht abbringen.

Er arbeitet stets sicher und vollkommen selbständig und erzielt auch bei Spezial- und Zusatzaufgaben stets gute Lösungen. Herr xxx erweitert ständig in Eigeninitiative seine Kenntnisse und opfert dafür auch einen Teil seiner Freizeit.

Mit den überzeugenden Leistungen von Herrn xxx sind wir stets außerordentlich zufrieden. Er ist ein verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der zu Vorgesetzten und Kollegen stets ein gutes Verhältnis hat.

"Vollkommen selbstständig": Vielleicht bist zu eher ein Einzelkämpfer und kein ausgeprägter Teamplayer, auch wenn dein Verhältnis zu den Kollegen und Vorgesetzten gut ist. Du versuchst aber auch, mehr an Wissen zu erreichen als man dir dort gibt, also etwas ehrgeizig - fühlst du dich unterfordert?

Es kommt nun auch drauf an, auf was andere Arbeitgeber Wert legen, denn der Rest ist zweifelsfrei gut und das Angesprochene Interpretationssache bzw. abhängig von deinem angestrebten Job.
 
Der ursprüngliche Post ist mittlerweile über 1,5 Jahre alt ;-) Ich denke mal, dass muss nicht mehr analysiert werden...
 
Oh - verdammt!

Es bräuchte eine Möglichkeit, ältere Beitrage optisch vergilben oder wie zerknittert aussehen zu lassen ...
 
Zurück
Oben Unten