Alte Kleider zur Kleiderspende des Roten Keuzes, oder lieber nicht?

Will über deine Methodik an der Sache nicht lästern, aber mir wäre die Überlegung ob den eine Kleiderspende moralisch korrrekt mit den Sachen umgeht die ich eh kostenlos loswerde will zu viel Aufwand. Vorallem wenn ich erstmal Recherchen betreibe muss um das herauszufinden.

Natürlich wäre die direkte Weitergabe am idealsten, also persönlich an Leute verschenken die es gebrauchen können (wie scuba), aber ansonsten ist es doch irgendwie auch egal.

Der eBay-Verkauf ist allerdings deutlich mehr Aufwand als Nutzen. Wenn man da mal von 20-30 Kleidungsstücke ausgeht (du sprachst ja von einer Menge), rennst du mit Pech 10mal zur Post und darfst dich mit 30 Bezahlungen/Leuten rumschlagen um dann ein Abendessen zu bezahlen? Ich mein, wenn man sonst nix zu tuen hat, okay.


Ich bin auch gerade gross am Aussortieren und bei mir gilt, ist der Wert unter 10eu oder nicht bestimmbar und ich kenne niemanden der es unmittelbar gebrauchen kann geht es Richtung Tonne. Ist der Wert höher verschenk ich es, und ab 50eu denk ich über ebay/lokale Anzeige nach.

Letztens ging eine Ladung in Richtung Elektro-Schrott-Platz, direkt nachdem Abladen wanderten die meisten Sache gleich wieder in umliegende Autos (Notebooks, Netzteile, Telefone, Handys, etc.). Das war auch völlig okay, die Sachen (meist alle in Ordnung) werden also weiterbenutzt.

ich hab auf die weise bei einem umzug sämtliche ausrangierten sachen losbekommen, einfach eine (kostenlose) anzeige reinsetzen und dann wird der kram aus der wohnung getragen ...

Auch ne gute Idee, man hat keine Arbeit damit und die Leute verkaufen es vermutlich auf dem Flohmarkt oder nutzen es selber. Was will man mehr?

Alex
 
Also das mit der Kleiderspende und der Zerstörung der Textilindustrie in Afrika ist einfach nur Blödsinn.
Es ist schon eine Frechheit der Textilindustrie mit so einem lächerlichen Vorwurf überhaupt an die Öffentlichkeit zu gehen (und dieser Vorwurf kam letztlich von der Textilindustrie selbst).
Essensausgaben in Deutschland oder Österreich zerstören auch nicht die heimische Lebensmittelindustrie.
Denn wer bekommt denn bitte schön Essen oder Kleidung?
Das sind Leute, die sich sowas einfach nicht leisten können und davon gibts auch in Europa mehr als genug.
Schon alleine die Vorstellung der Textilindustrie, daß anscheinend alle Kleider nach Afrika kommen ist wirklich mehr als lächerlich.

Es gibt im Inland genügend Anwendungen für Altkleider... wie z.B. Asylwerberheime.
Weiters gibts natürlich Anwendungen in Krisen- und Konfliktgebieten (in Europa natürlich auch... siehe Bosnien, Kosovo etc.)
Ich finde es einfach abscheulich, daß hier eine Industrie dieses lächerliche Gerücht in die Welt setzt. Wie bitte soll denn eine Altkleiderspende für das Sterben der Textilindustrie in einer Bürgerkriegsregion zuständig sein?
Im übrigen hat sich dieser Blödsinn aber eher nur in Esoterik Foren weiterhin erhalten.
Weiters wird vollkommen ausgelassen, dass eine Altkleiderspende natürlich auch Arbeitsplätze schafft, im Spenderland und - wenn es im Ausland ist - genauso auch im anderen Land.
Diese Menschen werden dann auch nicht so ausgebeutet und müssen dann nicht für einen Hungerlohn auf einer Baumwollplantage arbeiten.

Die Textilindustrie brach übrigens schon in den 60ern in Afrika zusammen... für Baumwolle gibts am Weltmarkt einfach bessere Preise als im Inland.
 
Bin gerade in Marseille und die Kleidermärkte im Freiem sehen so aus, als würden die Altkleider kurz vorm Verschiffen nach Afrika abgezweigt und auf die Marktstände abgekippt werden ;)

Beispielbilder habe ich gemacht,kann sie aber mit dem iPod touch, auf dem ich dieses Posting tippe, nicht mitsenden...
 
Zum Thema Oxfam: Es kommt drauf an, wie groß der jeweilige Laden ist. Mir ist es mal passiert, dass sie im Herbst keine Sommersachen angenommen haben, weil sie sie nicht bis zum nächsten Jahr lagern konnten. Ansonsten ist es eine gute Sache deine Klamotten dort hin zu bringen.

J.

Oxfam nimmt auch nicht mehr alles. Die Klamotten sollten schon noch "quasi wie neu" sein und eher hochwertig.

Den Rest gibt man am besten an eine lokale Kleiderkammer, welche häufig von den Kirchen unterhalten werden. Da tuste auf jeden Fall ein gutes Werk mit und hilfst den Leuten in Deiner Stadt...
 
Such Dir einen Second-Hand-Laden in Deiner Nähe. Ruf dort an und frage, ob die die Kleidung Deiner Freundin nehmen. Laß den Laden die Kleidung verticken und - der Wille, was GUtes zu tun scheint ja vorhanden - spende den Erlös an eine wohltätige Einrichtung (zB Ärzte ohne Grenzen).

Auf diese Weise hast Du (habt ihr) wenig Arbeit und die Kleidung muss nicht einfach weggeworfen werden.

2ndHandRegierung
 
Caritas. Die betreiben Kleiderausgaben für arme Menschen im Inland. Und man weiß, daß dort keine Geschäfte gemacht werden - daher kommen auch Spenden nur dorthin.
 
vielen Dank für die rege Beteiligung :)
Ich hab's jetzt so gemacht, dass ich die Sachen in bessere und "nicht so bessere" aufgeteilt habe.
Die besseren bringe ich zu Oxfam, die können dann versuchen, das Zeug zu vekaufen.
Die schlechteren Sachen, (um Mißverständnisssen vorzubeugen: das sind keine Lumpen, aber aller Voraussicht nach auch nicht als hochwertige Second Hand Kleidung wie etwa bei Oxfam verkaufbar) bringe ich zu einer lokalen Kleiderkammer.
 
Also das mit der Kleiderspende und der Zerstörung der Textilindustrie in Afrika ist einfach nur Blödsinn.

leider nicht. Das Spenden von Kleidern, die dort umsonst verteilt werden, ist genauso fehlgeleiteter guter Wille wie viele andere Projekte der "Entwicklungshilfe". Mit diesen Spenden, egal ob Geld oder Kleidung, treibt man die Leute in neue Abhängigkeiten, zerstört lokale Märkte, und richtet häufig mehr Schaden an als man sich vorstellen kann. Lies dir mal durch, was viele gebildete Afrikaner über die Problematik "Entwicklungshilfe" sagen.
 
Kirchen, gutes Werk? Hab ich irgendwas verpasst?

Grundsätzlich muss ich Dir da schon recht geben :D

Allerdings werden die Kleiderkammern ja meistens ehrenamtlich betrieben und kosten die Leute nix. Zumindest hier in Köln gibt es einige Gemeinden, die Kleidung sammeln und an Bedürftige rausgeben.

Daran kann ich nix verwerfliches sehen. Auch wenn mir der Rest der Läden gepflegt am Allerheiligsten vorbeigeht...
 
Grundsätzlich muss ich Dir da schon recht geben :D

Allerdings werden die Kleiderkammern ja meistens ehrenamtlich betrieben und kosten die Leute nix. Zumindest hier in Köln gibt es einige Gemeinden, die Kleidung sammeln und an Bedürftige rausgeben.

Daran kann ich nix verwerfliches sehen.

nein, verwerflich ist es nicht. Ich helfe nur lieber religions- und konfessionsunabhängig. Wenn die Kleiderkammern bei euch das so handhaben (sprich die Bedürftigen werden weder nach ihrem Glauben gefragt noch missioniert), ist das natürlich ok. Trotzdem würde ich persönlich es lieber einer städtischen Stelle geben.
 
nein, verwerflich ist es nicht. Ich helfe nur lieber religions- und konfessionsunabhängig. ..... Trotzdem würde ich persönlich es lieber einer städtischen Stelle geben.
geht mir exakt genau so.
 
nein, verwerflich ist es nicht. Ich helfe nur lieber religions- und konfessionsunabhängig. Wenn die Kleiderkammern bei euch das so handhaben (sprich die Bedürftigen werden weder nach ihrem Glauben gefragt noch missioniert), ist das natürlich ok. Trotzdem würde ich persönlich es lieber einer städtischen Stelle geben.

Hier läuft das wie bei der Tafel : Hingehen und mitnehmen.
 
Ich kann nur davon abraten die Kleidung in einer dieser Container zu tun. Diese werden entweder an professionelle Firmen vermietet oder direkt von diesen betrieben. Sie sortieren und verkaufen die Kleidung zu Tonnenpreisen nach Afrika. Die Folge ist, dass in Afrika beinahe ausschließlich Secondhand-Ware aus der westlichen Welt verkauft wird und so der einheimische Textilhandel brach liegt.

Obdachlosenheime, Kleiderkammern etc. sind da schon viel besser.
 
Ich kann nur davon abraten die Kleidung in einer dieser Container zu tun. Diese werden entweder an professionelle Firmen vermietet oder direkt von diesen betrieben. Sie sortieren und verkaufen die Kleidung zu Tonnenpreisen nach Afrika. Die Folge ist, dass in Afrika beinahe ausschließlich Secondhand-Ware aus der westlichen Welt verkauft wird und so der einheimische Textilhandel brach liegt.

Obdachlosenheime, Kleiderkammern etc. sind da schon viel besser.

Das stimmt nicht.
Es kommt darauf an wer das macht.
Ich bin selbst langjähriger Rot Kreuz Mitarbeiter und wir haben noch immer Kleiderspenden aus „Nachbar in Not” Zeiten (weder an eine externe Firma verkauft, noch sonstwas), diese sind wie Geldspenden gebunden und können nicht nach „Afrika” (was ja auch ein Blödsinn ist, Afrika ist nicht gleich Afrika) verschickt werden.

Das Rote Kreuz betreibt auch keine Entwicklungshilfe, wir retten Leben und machen keine Präventionsmaßnahmen.
Schon alleine deswegen stimmt die „Problematik solcher Entwicklungshilfe” nicht. Das Rote Kreuz betreibt keine Entwicklungshilfe. Wir reagieren auf Konflikte, Katastrophen etc. und steigen aus sobald diese vorbei ist.

Und wie ich schon sagte, der Textilhandel ist in Afrika in den 60er Jahren von alleine gestorben weil man eben für Baumwolle am internationalen Markt mehr Geld bekommt.
 
Ich persönlich halte es echt für sinnvoller die Klamotten einer Organisation zu Spenden, die die Sachen dann hier in DE verteilt.
Ich kann über Afrika nicht mitreden, aber in Lateinamerika werden die Klamotten, die hier gespendet werden an Händler verkauft. Ob das Geld, welches das Rote Kreuz oder die Caritas, einnimmt auch wirklich bei den richtigen ankommt kann ich nicht sagen. Würde es aber wirklich bei den ankommen die es brauchen, dann frage ich mich, warum sie nicht gleih sagen, dass es gemacht wird.
 
Ich persönlich halte es echt für sinnvoller die Klamotten einer Organisation zu Spenden, die die Sachen dann hier in DE verteilt.
Ich kann über Afrika nicht mitreden, aber in Lateinamerika werden die Klamotten, die hier gespendet werden an Händler verkauft. Ob das Geld, welches das Rote Kreuz oder die Caritas, einnimmt auch wirklich bei den richtigen ankommt kann ich nicht sagen. Würde es aber wirklich bei den ankommen die es brauchen, dann frage ich mich, warum sie nicht gleih sagen, dass es gemacht wird.

Caritas und Rotes Kreuz sind Organisationen die in Deutschland verteilen.
 
Auch... nicht nur!
 
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