Es ist noch schlimmer
Bildauflösung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da das TV-Signal direkt (ohne Zwischenspeicherung) aufgezeichnet wird, müssen alle Zeilen (auch die ohne Bildinhalt) berücksichtigt werden, das sind pro Vollbild 625 Zeilen bei PAL und 525 Zeilen bei NTSC. Die vertikale Bildauflösung beträgt bei NTSC-Vollbildern 485 Zeilen, bei PAL 576 Zeilen. In horizontaler Richtung ist die Auflösung 220–240 Linien. Da dies auf die Höhe des Bildes gerechnet wird und VHS für 4:3-Formate entwickelt wurde, ist die tatsächliche Helligkeitsauflösung pro Scanline bei etwa maximal 280–300 Informationen (also etwa 160 Schwingungen pro Scanline.)
Systembedingt ist die Bildauflösung (der Helligkeitsinformation) von VHS also begrenzt – vertikal durch die zugrundeliegende Fernsehnorm mit ihrer festen Zeilenzahl, horizontal durch die gewählte FM-Trägerfrequenz. Das ist unabhängig von der Güte des Gerätes oder der verwendeten Magnetbänder. Infolgedessen werden dünne senkrechte Linien im Bild nur noch unscharf dargestellt, was sich beispielsweise bei der Darstellung von menschlichem Haupthaar deutlich negativ bemerkbar macht (Haare wirken fettig). An harten Kontrasten (z. B. weiß nach schwarz) sieht man auf VHS-Aufzeichnungen oft einen dicken Strich dazwischen (in diesem Falle grau.) Etwas höhere Frequenzen werden nur noch mit schwacher Amplitude gespeichert.
Das komplette Halbbild wird (mit allen Zeilen) in einer einzelnen Spur aufgezeichnet. Bei der Aufzeichnung und Wiedergabe ist die Synchronisation mit dem Zeilen-Anfang (H-Sync) oft nicht exakt, so dass sich ein leichtes „Zeilenwackeln“ beobachten lässt (insbesondere im LP-Modus). Abhilfe schafft im professionellen Bereich ein sogenannter Time Base Corrector.
Da der Farbträger zur Magnetaufzeichnung heruntergesetzt wird und das Farbsignal in der noch verfügbaren Bandbreite nur quadraturamplitudenmoduliert (und nicht frequenzmoduliert) gespeichert werden kann, unterliegt es starken Rauscheinflüssen.
Farbe wird mit deutlich reduzierter Auflösung aufgezeichnet. Pro Zeile werden nur etwa 30–40 unterschiedliche Farbwerte gespeichert. VHS nutzt außerdem ein System zur Farbrausch-Reduktion, in dem die Farbwerte mehrerer Zeilen gemittelt werden, so dass auch die vertikale Farbauflösung deutlich sinkt. Trotz der Rauschreduktion flimmern Bildflächen mit starker Farbsättigung heftig. Eine weitere Folge der Farbrauschreduzierung ist das „Ausbluten“ der Farbe bei mehrfachen Video-Kopien – das Farbsignal kommt beim Abspielen im Vergleich zur Aufnahme verspätet aus dem Gerät heraus, wodurch bei mehrfachem Kopieren die Farbflächen im Vergleich zu den Helligkeitswerten merklich im Bild nach unten rutschen. Das macht VHS für (semi-)professionelle Zwecke ungeeignet, bietet jedoch für den Heimgebrauch einen guten Kompromiss, um das Farbflimmern zu minimieren.
Quelle Wikipedia