Wenn du Designer bist, wofür willst du denn dann eine Website machen? So kannst du vielleicht mal schnell etwas winziges privates machen, ein großes Webprojekt wird dir aber ohne Codekenntnisse um die Ohren fliegen. Was uns wieder zum ursprünglichen Punkt bringt: Du bist Designer, warum würdest du ein großes Webprojekt ohne HTML / CSS / usw Kenntnisse angehen wollen? Diese Software bleibt für mich also weiter etwas fern ab jedes Sinns - für die kleine Private "Ich hab keinen Plan und will kurz was zusammen zaubern" Ecke gibt es dann nämlich wieder bessere Lösungen, die auch mehr "Mac Like" sind als Adobe Muse.
Und zum Thema "Wozu hab ich mich denn für nen Mac entschieden?" Ja, ich liebe die Bedienung meiner Macs im vergleich zu meinen Windowskisten auch und hab mehr Spass bei der Arbeit mit ihnen. Aber: Intuitive Bedienung und Wissen über das eigene Arbeitsfeld sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe. Wenn ich jetzt anfange im Photoshop irgendwelche Printarbeit zusammen zu stümpern, wirfst du mir ja auch zu recht vor, dass ich hinten und vorne keine Ahnung habe, was genau ich da grad mache. Apple schränkt vielleicht hier mal die Ports deines Notebooks und dort den Softwaremarkt deines Telefons ein, das Lernen von Fachwissen nun aber mit der Begründung "deswegen hab ich nen Mac gekauft" als unnötig darzustellen und sich deswegen in seinen Mitteln einschränken zu lassen wäre aber doch schade.
Muse hat hier den Charakter einer Gehhilfe - Leuten, die sich mit der Materie nicht auseinander gesetzt haben, hilft es bei den ersten Schritten. Alle anderen bremst es und wirft es sie auf Dauer zurück.
Und zu guter Letzt der Witz mit den Websafe Fonts: Sie machen Sinn. Löst du das als Bild, verlierst du Barrierefreiheit und Möglichkeiten beim Einfluss auf Suchmaschinen. Löst du es mit den FontFaces, die mit CSS3 Einzug halten, solltest du dich wiederum vorher mal damit beschäftigt haben wie FontRendering in verschiedenen Betriebssystemen funktioniert und ob du die Font Lizenztechnisch verwenden darfst. So oder so, man sollte Wissen man macht um die einzelnen Effekte einschätzen zu können und die Entscheidungen bewusst treffen zu können - da hilft nun Adobe Muse auch nicht.
Noch ein kleiner Nachtrag: Web- und Printarbeit sind an dieser Stelle nicht vergleichbar. Beim Print (ich geh jetzt mal davon aus, dass es nicht im Druck versaut wird
) kann ich mir sicher sein: Dinge sehen so aus, wie ich sie angelegt habe. Das Medium hat beim Kunden eine einheitliche Größe, ich muss mir keine Gedanken darum machen, wie ich meine Arbeit dynamisch an verschiedene Papiergrößen anpassen muss. Ich muss mir keine Sorgen machen, ob Kunden, deren Brillen von einem Optiker aus Redmond kommen, etwas anderes sehen werden, als das was ich will. Meine Schrift wird immer den Font haben den ich möchte, ihre Abstände bleiben immer gleich.
Print- und Webumsetzung sind zwei völlig unterschiedliche, jeweils faszinierende Arbeitsfelder. Ein Designer der aus der Printecke kommt und eine Website erstellt, tut aber immer gut daran sich vorher einmal mit diesen Besonderheiten auseinander zu setzen und sich zu überlegen, was genau das für seine Arbeit bedeutet.