Original geschrieben von ghuebner
Besonders viel Ahnung hat der Autor des Artikels nicht gehabt, nur das Gejammer der Musikindustrie kopiert, genauso wie diese Industrie sich ständig selbst kopiert. Vor allem deshalb, weil das Produkt "Musik" industriell gefertigt wird, als ständige, austauschbare Kopie seiner Vorgänger, interessieren sich immer weniger Leute dafür.
Mein Vorschlag: wir brauchen einen Kopierschutz, der verhindet, dass die Musikindustrie sich ständig selbst kopiert!
Was der Autor in dem ZEIT-Artikel (fahrlässig oder absichtlich?) außen vor gelassen hat, ist die Tatsache, dass moderne Computer- und Kommunikationstechnologie die klassische Wertschöpfungskette größtenteils überflüssig gemacht haben - wer braucht denn den Einzelhandel, die großen Konzerne und das aufwändige Marketing, wenn man seine Musik auch übers Internet verbreiten kann?
Das einzige Problem dabei - wer auf dem Weg Erfolg haben will, muss musikalisch überzeugen. Gecastete Retortenbands mit ihrem an Beliebigkeit und Austauschbarkeit nicht mehr zu überbietenden Genudel können nur durch aufwändige Videoclips und Marketingkampagnen auf den Markt gedrückt werden. Wer gute Musik machen kann, hat das nicht nötig.
Insofern ist der Zusammenbruch der Musikindustrie ein Zeichen kultureller Reife, wenn da nicht die Gefahr wäre, dass eben jene Industrie ihr Überleben per Gesetz, am besten noch in der Verfassung, festgeschrieben haben will.
Demnächst gibt es also nicht nur den Kohlepfennig, sondern auch staatliche Repressalien und Abgaben zur Lebenserhaltung einer Musikindustrie, deren Zeit längst abgelaufen ist, weil sie die Zeichen derselben nicht erkannt hat.