Apple hat jedoch aktuell auch gerade genug Probleme um die Ohren. Die Updates von OS X und iOS, die Betas von iOS und macOS - und nicht zu vergessen die Verarbeitung der ganzen Bug-Reports der überdurchschnittlich mutigen und freiwilligen Tester sämtlicher freigegebener Software. Ach so, und iMessage natürlich. Das hätte ich fast vergessen. Da gibt es ja bald auch einen Sticker-Store. Glück auf ihr Seeligen.
Ich habe mich dazu entschieden, keine Beta-Software mehr freiwillig und kostenlos für Apple zu testen. Ich sehe es nämlich nicht ein, dass Apple mit einem Kontingent von zig Hunderten/Tausenden Programmierern im Rücken in letzter Zeit nicht in der Lage ist, ein OS fehlerfrei und gerätespezifisch oder produktspartenspezifisch zur Verfügung zu stellen. Ich verstehe es nicht, warum man die Arbeit der gut bezahlten Programmierer in Cupertino an freiwillige Tester abschiebt und sich drüben nur auf Tantiemen, Marge und Mothership fokussiert? Für mich ist das schon seit geraumer Zeit ein eindeutiges Indiz dafür, dass auf zu vielen Baustellen gleichzeitig Präsenz gezeigt werden möchte, und das mit aller Gewalt - das betrifft sowohl die (i)OS (X)-Updates (im jährlichen Zyklus) als auch die Gerätekategorien sowie die Produktvielfalt einzelner Geräteklassen als auch sonstige ökologische, gesellschaftliche, politische, genderpolitische, marktstrategische, personalpolitische und andere Probleme.
Ich verstehe es einfach nicht, warum bei fast jedem Update oder Major Release, immer wieder und über Jahre hinweg, stets die gleichen Fehler mitgeschleppt oder wieder reimplantiert werden und diese nicht einfach konstant funktionieren können.
iOS zickt innerhalb von iPhone-Generationen herum, iOS zickt zwischen iPad-Generationen herum, OS X zickt zwischen diversen MBPr-Modellen herum usw. WLAN und BT ist nach jedem Update aktiviert obwohl es vorher deaktiviert war, AirDrop funktioniert mittlerweile halbwegs stabil mit der 9.3.3 aber ich bin mir sicher, dass es mit iOS 10 das gleiche Debakel gibt wie bei iOS 9.0. Die WLAN-Problematik von OS X ist das gleiche Thema - hier funktioniert es, dort nicht, da teilweise, hier zufällig, hüben geht es sporadisch, drüben klappt es seit 3 OS X-Generationen unfallfrei, bei anderen funktioniert es nach wie vor nicht...
Das sind ja schon fast Running-Gags obwohl es schon lange keine Running-Gags mehr sind - wenn man auf grundlegende Dinge oder Peripherie angewiesen ist und mit den Geräten und der Software arbeiten soll, denn das geht teilweise wirklich rein gar nicht. Es ist einfach müßig, sich mittlerweile noch darüber zu echauffieren, weil es ohnehin keinen Sinn hat und diese Sachen erst wieder ab der 3ten oder 4ten Systemversion klappen werden. Es ist halt nicht alles Super-Trump-USA, und nicht jeder hat die Kapazitäten die Amerikaner haben - oder funktioniert das über dem Teich auch teilweise so katastrophal wie hier, wo z.B. nicht 365/24/7 LTE usw. zur Verfügung steht. Das kann ich mir eigentlich gar nicht so recht vorstellen, denn dann würde Apple wohl um einiges mehr an Konstanz zeigen und interessiert sein und ausgereiftere Software zur Verfügung stellen, die auch geräteübergreifend und zumindest plattformintern funktioniert und nicht nur auf 2 von 7 Geräten innerhalb eines Haushalts reibungslos arbeitet bzw. nicht auf mehreren Geräten unterschiedliche Fehler auftreten.
Und nicht jeder hat die Muße oder die Geduld oder den notwendigen Geldbeutel um beim Versagen von BT oder WLAN sich kabelgebunde Tastaturen, Mäuse, Drucker oder Kabel zusätzlich zum vorhandenen Equipment zu besorgen, wozu dann die ganzen Versprechungen, künftig alles kabellos organisiert zu bekommen wenn schon die einfachsten Standards ständig immer wiederkehrende Probleme verursachen? Oder das Thema der Aktualisierung der TimeCapsule-Software, was waren hier Beanstandungen und Problemmeldungen in den letzten Wochen?!
Weiters wird sich ständig über die mangelnde Stabilität von Betas oder fehlende Kompatibilität beschwert - was ich WIRKLICH, WIRKLICH verstehe! Warum klappen bereits funktionierende und lang erprobte Standards in den meisten Betas oder offiziellen .0er-Versionen nicht mehr oder kaum bzw. so unterschiedlich? Aber Hauptsache eigene Standards, Anschlüsse und Kabel etablieren wollen anstatt sich auf jahrelang erprobte und funktionierende Sachen zu verlassen. Nein, es muss etwas eigenes her, aber auch nur dann, wenn es Betas gibt oder bereits genug Hardware und Peripherie verkauft wurde obwohl man im Vorfeld schon weiß, dass bereits an etwas anderem gearbeitet wird um sie im Laufe einer sehr kurzen Zeitspanne wieder einstampfen zu können. Beispiele gibt es genug. Aber was solls, es geht ja um den Gewinn und die Kundenbindung. Denen ist es egal, ob FW, Thunderbolt, HDMI, 30-Pin, Lightning nur kurzfristig am Markt ist und Marktführer wird oder als Nischenprodukt sein Dasein fristet und bald komplett von USB-C abgelöst wird, der Kunde kauft ja eh Adapter, da ist Apple sich gewiss. Mal sehen, ob das nicht ins Auge geht. Nun ja, leisten könnten sie es sich eine Zeit lang. Warum ist jede Beta langsamer als die letzte offizielle Version der jeweiligen Software? Als würde alles immer wieder von vorne und vom Reißbrett weg programmiert werden - von Volunteers und 14-jährigen, so hat es den Anschein.
Und iBooks ist ja nun wirklich nicht neu oder kompliziert im Aufbau, genauso wie andere banale Dinge aber es ist eben immer wieder erstaunlich, dass es nicht gelingt, bewährte Apps so zu lassen wie sie sind, es wird immer wieder daran herumgepfuscht. Malen nach Zahlen wäre einfacher, vielleicht sollten sie sich darauf konzentrieren und ein Baustein-OS herausbringen - sozusagen ein Sandbox-OS worin Apps, die nicht vom Umbau betroffen sind, auch nicht verändert werden (können). Das wäre mal eine Innovation.
So jetzt bin ich fertig. 'Tschuldigung für die Rüge.