50" + 4k= alles so komisch

tombik

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Vor ein paar Wochen habe ich mir was gegönnt: ein 50"-SmartTV und AppleTV 4k. Vorher nur auf einem kleinen uralten TFT Fernsehen geguckt.
Es ist schon eine große Umstellung: alles so groß und so klar vorallem. So weit, so "gut".
Aber: irgendwas ist komisch. Die Filme wirken nicht mehr wie Filme auf mich, eher wie ein "Making of".
Alles wirkt so künstlich. Ich habe immer das Gefühl, ich bin einfach nur bei den Dreharbeiten dabei.
Keine Spannung mehr, kein "in den Film fallen mehr", jeder Film, ob alt von der Festplatte oder neu gekauft in 4k bei iTunes, ist steril, unnatürlich klar und ohne jedes Filmgefühl.

Vorgestern war ein Freund da, der schon länger auf einem großen TV in FullHD mediale Inhalte genießt und fand alles ganz normal.

Meine Frage nun: muss ich wirklich umgewöhnen? Wochenlang? Monatelang?
Oder stimmt was mit meinen Augen/Verarbeitung im Gehirn nicht?

Wenn das so weiter geht, verkauf ich den ganzen Kram wieder.
Es wirkt einfach nicht. Wie koffeinfreier Kaffee oder alkoholfreies Bier.

Kann es nicht besser beschreiben, sorry..

Kennt jemand das Problem? Liegt es an der Entfernung zum Gerät? Irgendeine Einstellung?

Danke für jede Antwort.

PS: Wenn ich die gleichen Sachen auf meinem iMac 27" gucke, ist alles in Ordnung.
 
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Du musst die Bildverschlimmbesserer deaktivieren welche das Bild mit mehr Hz darstellen.
MotionPlus oder je nachdem wie der Hersteller das nennt. Manche bieten auch einen Kino Modus
wo dies dann automatisch deaktiviert wird.
 
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Ich nenne es den "Hobbit"-Effekt. Denn bei den Hobbit Filmen hat es mich schon im Kino gestört, dass man jeden Gummifuß in 60fps sehen konnte. Normalerweise hatten Kinofilme immer 24 Hz und das war man gewohnt, 60 Hz sehen aus wie eine Soap auf RTL. Also: Alles am Fernseher deaktivieren, was Einfluss auf "weichere Bewegung" oder die Bildwiederholfrequenz hat, damit er direkt die 24 Hz wiedergibt.
 
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Ich nenne es den "Hobbit"-Effekt. Denn bei den Hobbit Filmen hat es mich schon im Kino gestört, dass man jeden Gummifuß in 60fps sehen konnte. Normalerweise hatten Kinofilme immer 24 Hz und das war man gewohnt, 60 Hz sehen aus wie eine Soap auf RTL. Also: Alles am Fernseher deaktivieren, was Einfluss auf "weichere Bewegung" oder die Bildwiederholfrequenz hat, damit er direkt die 24 Hz wiedergibt.
What?! Ich war/bin begeister von "HFR" mit ihren 48fps, endlich alles butterweich und angenehm anzusehen, auch auf Grossleinwand, ich wünschte, es würden künftig alle Filme so produziert. :eek: :jaja:
 
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Aber: irgendwas ist komisch. Die Filme wirken nicht mehr wie Filme auf mich, eher wie ein "Making of".
Alles wirkt so künstlich. Ich habe immer das Gefühl, ich bin einfach nur bei den Dreharbeiten dabei.

Solch einen Bildeindruck habe ich bei meinem Tv immer dann, wenn ich das Bild auf "dynamisch" stelle.
Das erhöht bei mir Helligkeit, Kontrast und Farben auf unnatürlich hohe weise, ist aber sinnvoll, wenn die Sonne ungünstig aufs Bild fällt.

Vielleicht also mal mit den Einstellungen spielen. An den Hauttönen orientieren und die Helligkeit soweit runter drehen, dass es einem ehr zu dunkel vorkommt. :)
Für den Kontrast ebenso.
 
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Aber: irgendwas ist komisch. Die Filme wirken nicht mehr wie Filme auf mich, eher wie ein "Making of".
Alles wirkt so künstlich. Ich habe immer das Gefühl, ich bin einfach nur bei den Dreharbeiten dabei.
Keine Spannung mehr, kein "in den Film fallen mehr", jeder Film, ob alt von der Festplatte oder neu gekauft in 4k bei iTunes, ist steril, unnatürlich klar und ohne jedes Filmgefühl.

Willkommen im 21. Jahrhundert.

Das erste Mal fiel mir dieses Phänomen als Jugendlicher auf, als ich eine Szene von James Bond: Golden Eye im Making Of sah. Die Szene, wo Brosnan vor der Explosion im vor dem Tunnel stehendem Zug davonläuft. Mir fiel sofort auf, dass es ganz "anders" aussah als die gleiche Szene im eigentlichen Film. Mit "anders" meine ich genau was du beschreibst: Eine Bildqualität wie bei der Tagesschau.

Die Erklärung meiner großen Schwester (und Bond-Expertin): Für unterschiedliche Zwecke wird unterschiedliches Bandmaterial für die Aufnahme verwendet.

Genau dieser Effekt tritt auch bei den ganzen hypermodernen Sachen wie "Rote Rosen" oder "In aller Freundschaft" auf. Das finde ich schade, denn schauspielerische Leistung lässt sich mit dem "klassischen", also leicht gekörnt-gepuderten Bild, viel besser übermitteln. Ein großer Teil der grässlichen Schauspielerqualität heutzutage beruht also nicht direkt auf den Schauspielern, sondern dass Spielfilme mit dem gleichen Bandmaterial abgedreht werden wie die Tagesschau. Und von einer Susanne Daubner erwartet man nun einmal eine andere schauspielerische Leistung als von einer Halle Berry.

Das ist alles, was ich zu diesem Thema sagen kann, denn so einen großen Fernseher habe ich nicht, geschweige denn jemals 4K gesehen zu haben.
 
Danke für die Antworten.
Bin heute schlapp von der Arbeit, werde morgen abend mal fummeln.

Nochmals danke! Habe wieder Hoffung und das ist schon was.
 
Für unterschiedliche Zwecke wird unterschiedliches Bandmaterial für die Aufnahme verwendet.

Von welchen Bond-Filmen redest du? (edit: auch von den neueren? ) Bei den älteren ist klar, dass analog aufgenommen wurde, aber die neueren sicher nicht. Skyfall wird auf Wikipedia dabei erwähnt:

Digitale_Kinokamera

95% der Aufnahmetechnik ist im Kinofilm mittlerweile digital. Es gibt allerdings verschiedene Systeme. In der Postproduktion wird dann nachgearbeitet, Filter usw., die die gewünschte Optik erzielen.
 
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Ich habe diesen Effekt noch nie bemerkt.

Mich wundert es, dass mehr Bilder pro Sekunde „schlechter“ sein sollen. Flüssigere Bewegungen sind doch realistischer?
 
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Google auch mal nach den optimalen Einstellungen für dein TV Gerät. Da gibt es in der Regel viele gute tipps. Habe ich bei meinem neuen 65" auch gemacht da mir die Einstellungen am Anfang nicht gefallen haben....
 
Zunächst mal wäre es wichtig zu wissen, von welchem TV Gerät (Marke und Modell) wir hier reden.

Was der TE wahrscheinlich meint ist der so genannten "Soap Effekt" oder "Video Look". Damit hat es, vereinfacht ausgedrückt, folgendes auf sich:

Filme werden in der Regel mit 24 Bildern pro Sekunde (frames per second, fps) aufgenommen. Halbwegs gute DVD oder BD Player geben diese Filme auch mit 24fps wieder, bei der Ausstrahlung im TV wird die Abspielgeschwindigkeit leicht auf die TV Norm von 50 Hz angehoben, deshalb unterscheiden sich die Längenangaben der Spielfilm im TV auch oft von denen auf der DVD BD.

Bei 24 Bildern pro Sekunde kann das menschliche Auge noch ein leichtes Ruckeln der Bilder wahrnehmen. Das nennt man das 24p Ruckeln oder den 24p Judder, und dieses nicht ganz flüssige Bild sind wir gewohnt, wenn wir Filme im Kino oder von DVD ansehen.

Die moderne TVs können Bilder zwar in 24p wiedergeben, viele Kunden wünschen sich aber ein "flüssigeres" Bild, wie sie es von Produktionen (TV Shows, TV Serien) gewohnt sind, die mit elektronischen Kameras auf anderen Aufzeichnungsmedien als Celluloid aufgenommen werden, sowie vor allem von Videospielen inzwischen gewohnt sind. Deshalb haben moderne TVs eine künstliche Schaltung, die das Bild glätten oder flüssiger darstellen soll. Das geschieht durch das künstliche Hinzurechnen von Bildern, die im Originalmaterial nicht vorhanden sind. Diese Schaltung hat bei den TV Herstellern unterschiedliche Bezeichnungen, bei meinen LG OLEDs z.B. heißt sie "TrueMotion", bei Sony, Panasonic, Samsung etc. gibt es dafür jeweils eine andere Bezeichnung. Wenn diese künstliche Bildglättung bei Dir eingeschaltet ist, wirkt das Bild für Menschen, die an den "Kinolook" mit 24 fps gewohnt sind, künstlich, so wie früher z.B. einige englische TV Serien, die mit elektronischen Kameras und höherer Bildwiederholrate auf Bandmaterial aufgezeichnet wurden. Wenn Du diese künstliche Bildglättung ausschaltest, hast Du wieder den "normalen" Bildeindruck. Das solltest Du auch tun, denn bei den meisten Herstellern führt diese "Bildglättung" zu anderen Bildfehlern.

Des Weiteren gibt es noch andere künstliche Bildverbesserer (Dynamischer Kontrast, Dynamische Farbe, Kantenschärfer etc.) die das Bild an sich, nicht aber den Bewegungsablauf, künstlich erscheinen lassen. Die meisten dieser Schaltungen bewirken, jedenfalls wenn sie zu hoch eingestellt sind, eher das Gegenteil einer Verbesserung, man nennt sie deshalb auch gern "Bildverschlimmbesserer". Die sollten, wenn überhaupt, nur auf dem niedrigsten Wert eingestellt oder abgeschaltet sein, wenn man ein möglichst natürliches Bild haben will.

Wenn Du dich mit deinem neuen TV und den vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten etwas näher auseinandersetzen willst, empfehle ich Dir das HiFi Forum (www.hifi-forum.de), wo es für jede Art von TV und für nahezu jedes Modell einen thread gibt, in dem die Vor- und Nachteile, Problem, Lösungen etc. diskutiert werden.
 
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Generell möchte ich anfügen (und kenne 6+8K Videomaterial beim Filmschnitt), dass es ein "entwicklungstechnisches" Problem gibt: die Technik entwickelt sich (schneller! bunter! heller! schärfer!) unser Hirn und unsere Augen nicht! Das menschliche Auge nimmt physikalisch/anatomisch viel mehr Details unbewusst wahr als unser Gehirn verarbeitet, sogar bei alten Kinofilmen, daraus resultiert eine selektive Wahnehmung. Füttern wir das Gehirn mit immer mehr Daten gleichzeitig, entsteht ein "Verarbeitungsstress" wie ich es nenne, wir sehen die Bilder klar und scharf, aber dem Hirn fehlt irgendwann die Zeit für die simultane emotionale Verarbeitung!

Jeder hat den Begriff Multitasking schon gehört und einige Menschen scheinen mutlitasking"fähiger" zu sein als andere - Studien belegen dieses aber nicht! Fakt ist, dass wir bei gleichzeitiger Aufgabenausführung bei allen Aufgaben insgesamt eine schlechtere Leistung abgeben, maximale Leistung erzielen wir nur bei maximaler Konzentration! Wir haben heute oft den Eindruck, dass Menschen nicht mehr konzentriert zuhören wenn wir mit ihnen sprechen - es ist wohl nicht nur ein Eindruck… (smartphones, Musik, Bilder, Geräusche, es gibt kaum noch sterile Umgebungen!).

Bei den hochauflösenden Bildern kommt noch ein weiterer Aspekt hinzu: die meisten sitzen viel zu nah am Bild, welches zwar immer nch scharf erscheint (Technik sei dank), ABER einen so weiten Raum des Sehfeldes, mit sehr schnellen und detailreichen Bildern einnimmt, dass wir in "Schonschaltung" gehen. Kino wirkt durch Emotionen, wenn die "verarbeitungstechnisch" auf der Strecke bleiben, wirkt alles steriler. (Wir konzentrieren uns dann z.B. auf die kleinsten Fältchen unter den Augen unserer Liebingsdarstellerin, als uns auf ihre gesamte Ausstrahlung zu konzentrieren > die besten Filme erzielen ihre Wirkung oft durch das was sie NICHT zeigen!

Werden wir uns daran gewöhnen? Es steht zu befürchten das wir irgendwann dem Charme des eigenen Kopfkinos nicht mehr erliegen, denn viele wollen "Tageschauqualität im Spielfilm" und das Ergebnis kommt dann dem des TE beschriebenen Effektes nahe…
 
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Ich sehe das problem auch an vielen fernsehgeräten.
Fernsehen macht damit einfach keinen spaß mehr.
 
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Nur 10“ Unterschied.
 
Einfach mal den Retail-Modus abschalten. Viele Geräte verfügen über bestimme Betriebsmodi, damit die Bilder beim Mediamarkt besonderen geil aussehen.
 
Ja, war ein Tippfehler. Es ist der UE50.
 
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