Kurzer Einwand zu HDR: nur weil ein Display sich auf die Fahne schreibt HDR Signale zu akzeptieren, heißt das noch lange nicht, dass diese auch dargestellt werden können.
HDR ist überhaupt nur sinnvoll, wenn der Bildschirm die Helligkeit lokal ändern kann, das ist der Kern des ganzen: keine homogene Helligkeit mehr (wie wenn man ein Foto ansieht), sondern unterschiedliche Stufen der Helligkeit im Bild (wie es sie in der echten Welt gibt). Das ist essentiell. Bei OLED ist das geschenkt, da hier die Pixel selbst leuchten. Bei LCD ist es notwendig, dass eine Technik wie FALD (bzw. QLED bei Samsung) als Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommt. HDR kann nur funktionieren, wenn die Helligkeit pro Zone (bzw. am besten per Pixel) unterschiedlich sein kann. Edge-lit kann man vergessen.
Im Bereich der Computerdisplays ist mir gerade nur der UP2718Q bekannt der dies beherrscht:
http://www.tftcentral.co.uk/reviews/dell_up2718q.htm
Die Helligkeit ist bei HDR auch anders zu bewerten. Hier gilt: umso mehr, umso besser. Typischerweise wird auch die "Peak Brightness" angegeben: eine Helligkeit, die nur auf einem kleinen Fleck des Displays erreicht wird. Das ist hier ähnlich wie bei modernen CPUs, wo nicht alle Kerne gleichzeitig im Max Turbo laufen können.
Man sagt typischerweiße dass ein FALD LCD Display mindestens 1000 cd/m2 Peak Brightness benötigt, um eine halbwegs gescheite HDR Erfahrung zu ermöglichen. Ansonsten ist die Reichweite einfach zu niedrig, als dass man die Unterschiede groß bemerken würde.
Diese Helligkeit wirkt dabei natürlich nie auf dem ganzen Bildschirm. Im normalen Betrieb ist er wesentlich dunkler. Es geht hier nur darum, dass wenn z.B. in einem Film/Spiel/einer Szene die Sonne aufgeht, der Bildschirm an genau dieser Stelle auch ordentlich die Helligkeit hochdrehen kann.
Zu den Formaten sei noch zu sagen, dass HDR10 eigentlich schon von gestern ist.
HDR10 hat den großen Nachteil, dass es aus globalen Metadaten besteht. Die Konkurrenz, also Dolby Vision und der HDR10 Nachfolger HDR10+, können die entsprechenden Metadaten zum Tone Mapping pro Szene angeben, was die aktuell limitierte Technik wesentlich besser ihre Möglichkeiten nutzen lässt. "Limitierte Technik" heißt, dass HDR Filme aktuell auf 4.000 oder 10.000 cd/m2 gemastert werden, d.h. unser Fernseher muss das in seine technisch mögliche Reichweite runterrechnen.
Des weiteren sei zu sagen, dass es von einem Mac afaik aktuell keine möglichkeit gibt ein HDR Signal an ein Display zu bringen. Das kann gerade nur Windows und Linux. Man muss also andere Zuspieler verwenden, z.B. eine PS4/XBox oder native Apps wie Netflix direkt auf dem Fernseher.