250 Euro/Tag: Zu viel verlangt?

NetNic

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Ich bin momentan Festangestellt, hab aber zum 31. August gekündigt um mich selbständig zu machen.

Mein momentaner Chef will mich dann als Freelancer beschäftigen, weil er momentan akuten Personalmangel hat.

Ich hab mit ihm zwar noch nicht über's Geld gesprochen, aber ich hab für mich selbst an ca. 250 Euro pro Tag gedacht.

Ich denke mal, dass eine Tagespauschale für beide Seiten am fairsten ist.
Bei Bezahlung nach Stunden könnte mein Chef benachteiligt werden (jenachdem wie schnell ich arbeite ;)), bei einer Projektpauschale könnte ich jedoch das Nachsehen haben.
Es kommen ja schnell mal ein paar Zusatzstunden zusammen.
 
Na, das kommt doch jetzt wohl auf deine Branche und dein Können an, würde ich sagen. Vielleicht sagst du mal, was du so machst, bzw. wie dein Ausbildungsstand ist? Dann können dir die anderen Freelancer sicher weiterhelfen..
 
250Euro/Tag und wovon willst Du leben?!
mal angenommen Du hast keine Aufträge....
 
Kurz was zu meinem "Ausbildungsstand":
Ich hab Grafikdesgin studiert und dann ein 10 monatiges Praktikum im Printbereich gemacht.
Da wurde ich dann übernommen und bin da noch bis Ende August beschäftigt.

Meine Tätigkeiten dort:
- Kontakt
- Layout und Design
- Reinzeichnung
- Lithoübergabe
- die Macs "pflegen"

Zur Firma:
Ein Drei-Mann-Betrieb (drei mit mir ;)).

@Cyberfly:
Mmmh, ich dachte als "Anfänger" wären 250 Euro/Tag ok.
 
Es gab hier letztens eine nette Debatte dazu mit guten Rechenbeispielen.
Mußte mal suchen ...

Weiß ja nicht, was Du brutto so verdienst, aber das sollte mind. rausspringen,
mußt Deine Abgaben ja dann selbst "abdrücken"! Dazu kommen dann noch Fixkosten
(Miete, Rechner, Auto ...).

Alles zusammen durch die Jahres-Arbeitstage (365 minus We., Urlaub, Krankheit ...)
und schon haste Dein mind.-Tageseinkommen (durch 8 und Du bist beim Stundensatz).


Gruß
 
kemor schrieb:
Es gab hier letztens eine nette Debatte dazu mit guten Rechenbeispielen.
Mußte mal suchen ...

Weiß ja nicht, was Du brutto so verdienst, aber das sollte mind. rausspringen,
mußt Deine Abgaben ja dann selbst "abdrücken"! Dazu kommen dann noch Fixkosten
(Miete, Rechner, Auto ...).

Alles zusammen durch die Jahres-Arbeitstage (365 minus We., Urlaub, Krankheit ...)
und schon haste Dein mind.-Tageseinkommen (durch 8 und Du bist beim Stundensatz).


Gruß

Dazu muss noch ein faktor für DEIN unternehmerisches Risiko kommen. Du musst kosten tragen die sonst Dein Arbeitgeber getragen hat. Bedenke auch den Arbeitgeber-Anteil der Sozialversicherung etc.
Natürlich musst Du die Zeiten ohne Aufträge auch überbrücken, was in Deine Forderungen einfließen muss.
Ich kenn die Branche nicht, aber 50€ /h = ca. 400€ am Tag sollten es schon sein.

Viel Erfolg als Unternehmer
 
250 Euro ist niedlich.

bin IT Controller in einer relativ großen Firma. Nur zur Info, bei uns bewegen sich die externen Mitarbeiter so zwischen 800 und 1.300 EURO am Tag. Wenn du deine Kosten bzw. Abgaben bedenkst, ist das ein realistischer wert
 
Zuletzt bearbeitet:
So um die 65,- bis 80,- Euro/Sunde sollten es schon sein,
damit Du am Jahresende auf einen "Grünen Zwieg" kommst.

Klar, muß man den potenziellen Arbeitgeber im Auge haben
und abschätzen, was der "bringen" kann - aber "Frei" heißt
ja nun nicht "Billig"!!!


Gruß
 
Mit ner Forderung von 250.-- am Tag machst Du Dich IMHO lächerlich.
Die Tagessätze die wir hier verrechnen (und verrechnet bekommen) bewegen sich ja nach Tätigkeit zwischen 700.-- (z.B. normale Netzwerkdienstleistungen) und 2500.-- (z.B. spezifische Arbeiten an heiklen Datenbanken)

Bei Dir wäre das ein Stundensatz von bisschen über 30.-- (auf 8 Stunden gerechnet). Davon zahlst Du noch nicht mal einen Rechner. Büro, Auto, Verdienst, etc. mal ganz aussen vor Gelassen...

Charlie
 
Denkt aber auch mal realistisch!
Eine 2 Mann Firma wird nicht mehr als 300 EUR / Tag rausrücken können.
Meistens reicht einer solchen Firma dann auch ein KnowHow eines noch studierenden Designers, die für den Satz gut und gerne arbeiten.

Wer mehr verlangt muss auch eine Firma suchen, die diese Investition herausbekommt.

Ich (Informatikstudent, vorher Design studiert - Flash/Director/Java Entwicklung) arbeite z.B. für eine recht kleine Agentur mit einem Tagessatz von 310,00 EUR, für eine sehr große Agentur mit einem Satz von 700,00 EUR.

Tagessätze über 1000,00 EUR sind schon deluxe. Ein befreundete AD verdient bei einer der Top10 Agenturen nicht mal 500,00 EUR / Tag - und er ist mehrfach mit ADC, TDC ausgezeichnet.
 
Von Grafik/Design habe ich keine Ahnung, aber 250 EUR sind bei uns Stundensatz.
 
250,00 EUR / Stunde macht bei einer 40 Stunden Woche ein Gehalt von gut und gerne 40.000 EUR / Monat.
Wer verdient das?

Ich habe bei mir erfahrungsgemäß 15 zu 8 Stunden Werktage Vollbeschäftigung, der Rest geht dann für Büro, Service & Aquise drauf.
Und… machen wir kein Geheimnis draus… ich komme im Monat nicht über 1400,00 EUR Netto. Es gibt sogar Monate, in denen ich nicht über 1000,00 EUR komme. Das macht einen Brutto Stundenlohn zwischen 15 EUR und 30 EUR, einen Tagessatz von durchschnittlich 250,00 EUR.

Und ich weiss – es ist teilweise echt knapp.
Zeig mir jemand eine Firma, bei der es zur Zeit so gut läuft, das mehr gezahlt wird.
 
Aber genau das ist doch das Kernpoblem! Warum einen guten Profi für nen reellen Stundensatz beschäftigen, wenn man auch einen Studenten für 'n Butterbrot haben kann?
Genau mit dieser Einstellung macht man sich doch selbst die Preise kaputt! Das es "da draussen" oftmals so läuft ist mir schon klar, aber ich für meinen Teil mach da einfach nicht mit.
Unter nem Stundesatz von 80.-- plus Spesen und Fahrtkosten für "normale" Tätigkeiten verlässt keiner meiner Mitarbeiter das Haus. Wenn ein Kunde nicht bereit ist, das zu bezahlen, ist das eben kein Kunde für mich.

Ich hab das hier schonmal irgendwo geschrieben: Wenn man anfängt über den Preis zu verkaufen, wird man auch immer nur daran gemessen. Man verkauft dann aber keine Qualität oder Dienstleistung, man verkauft dann nen Preis. Und der kann immer wieder unterboten werden. Und ruck, zuck steht man in einem schlechten Licht da. Die Leistung ist dann nebensächlich. Der Kunde sieht dann nur noch, dass man zu teuer ist.

Ich hatte letztens auch nen ziemlich bösen Einsatz (Chefsache ;)). Ein Kunde steckte mitten in der Lohnabrechnung und dann schmirgelte die Datenbank weg.
Anruf kam um 12.00, um 15.00 sass ich bereits im Flieger nach Köln. Nach knappen 25 Stunden Dauerarbeit gab ich den Druckbefehl für die 700 Lohnabrechnungen.
Das hat den auch nen 5 stelligen Betrag gekostet, aber der war glücklich!

Hört sich vielleicht blöd an, aber bei uns ist eine Parole ausgegeben: Andere dürfen billiger sein, aber niemals besser! Meine Kunden jedenfalls wissen dies zu schätzen!

Charlie
 
Zuletzt bearbeitet:
Yves schrieb:
250,00 EUR / Stunde macht bei einer 40 Stunden Woche ein Gehalt von gut und gerne 40.000 EUR / Monat.
Wer verdient das?

Ebbi ist kein Designer, arbeitet nicht in der graph. Branche.

Ich selber arbeite im IT Bereich (Projektmanagement, Softwaretest's, Support) - da sind je nach Qualifikation und Projektlaufzeit Tagessätze zwischen 380,- und 550,- (Ausnahme!) Euro drin.

IT Spezialisten (Netzwerk / SAP / Datenbanken) können da noch DEUTLICH!! drüberliegen.

Zu Eigentlichen Frage:
Für 250,- Euro pro Tag würde ich in beschissenen Zeiten auch arbeiten - lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Daach.

Allerdings würde ich für 250,- pro Tag eine Festanstellung nicht aufgeben!

Gruß Keule
 
Charlie_D schrieb:
Aber genau das ist doch das Kernpoblem! Warum einen guten Profi für nen reellen Stundensatz beschäftigen, wenn man auch einen Studenten für 'n Butterbrot haben kann?

Weil eben manchmal einfach ein Profi her muß.
Andererseits rentiert es sich nicht, wenn z.B. eine Stadtteilzeitung einen renomierten Grafikdesigner oder Setzer für 500 EUR / Tag beschäftigt.
Da reichen die guten Kenntnisse des Studenten einfach aus.
Ein Martin Tazl wäre für z.B. einfach überqualifiziert.

Und meistens sind 2 Mann Firmen nicht in der Position, das sie Kunden mit 1.000.000 EUR Jahreswerbebudget haben ;)

Charlie_D schrieb:
Genau mit dieser Einstellung macht man sich doch selbst die Preise kaputt! Das es "da draussen" oftmals so läuft ist mir schon klar, aber ich für meinen Teil mach da einfach nicht mit.

Wenn man erstklassige und hochgradig professionelle Arbeit liefert, dann schon.
Ich habe z.B. für ein bekanntes Kreditinstitut eine Software zur Abfrage von Personendaten mitentwickelt. Hier habe ich natürlich meinen „vollen Stundensatz“ von 85,00 EUR angesetzt.
Tagessätze kommen auch eh nur ab 3 Tage in betracht.
Ansonsten… wenn der Job weniger als 1 Tag in Anspruch nimmt, dann nehme ich ebenfalls den vollen Stundensatz.
Daten archivieren, Kommunikation usw. lohnen sich sonst gar nicht.

Nur wie gesagt… wir sprechen hier von einer 2 Mann Firma, die nicht gerade BMW & Co als Kunden hat. Und es scheint so, als ergebe sich da regelmäßig Arbeit.
"Einfache" Arbeiten, die keinen exklusiven, innovativen Anspruch haben und als "Brotjobs" durchgehen, können also durchaus mit ab 150,00 EUR / Tag entlohnt werden.

Charlie_D schrieb:
Unter nem Stundesatz von 80.-- plus Spesen und Fahrtkosten für "normale" Tätigkeiten verlässt keiner meiner Mitarbeiter das Haus. Wenn ein Kunde nicht bereit ist, das zu bezahlen, ist das eben kein Kunde für mich.

Du vergisst, das es auch Kunden gibt, die nicht geizig sind, sondern eben WIRKLICH nicht mehr Geld haben. Und für diese Kunden ist dann eben die 2 Mann Agentur mit den Studenten passend.

Charlie_D schrieb:
Ich hab das hier schonmal irgendwo geschrieben: Wenn man anfängt über den Preis zu verkaufen, wird man auch immer nur daran gemessen. Man verkauft dann aber keine Qualität oder Dienstleistung, man verkauft dann nen Preis. Und der kann immer wieder unterboten werden. Und ruck, zuck steht man in einem schlechten Licht da. Die Leistung ist dann nebensächlich. Der Kunde sieht dann nur noch, dass man zu teuer ist.

Ich habe schon mehrfach, beobachtet (bzw. persönlich erlebt), das ein Vorzug erteilt wurde, selbst wenn das Angebot mit das Teuerste war, da eben Kunden mit Anspruch auf Qualität achten.
Es kommt hier aber auch immer auf die Branche an, für die man als Werber arbeitet. Ich kann mir gut vorstellen, das viele Discounter oder 0815 Firmen im gehobenen Mittelstand teilweise auf Qualität verzichten… das ganze eben in Relation sehen und somit gerechtfertigter Weise sparen.
(=> was nützt mir ein typographisch extravagantes Einkaufsprospekt von ALDI, wenn ich für 10% günstiger woanders soliden "Standard" bekomme)

Charlie_D schrieb:
Hört sich vielleicht blöd an, aber bei uns ist eine Parole ausgegeben: Andere dürfen billiger sein, aber niemals besser! Meine Kunden jedenfalls wissen dies zu schätzen!

Naklar. Das sehe ich auch so. Die Jobs, die ich für wenig Geld mache, die leier ich auch "nur" runter.
D.h. ich liefere auch gute und solide Arbeit ab… aber eben nur nach Vorgabe. Eigeninnovation und Extras sind nicht dabei. Einfach einen "Standard Brotjob" abspulen.

Und wenn der Threadautor nun 15 Werktage (3 Arbeitswochen) zu je 250,00 EUR bekommt, dann hat er 3750,00 EUR Brutto. Abzüglich MwSt. und Einkommenssteuerpauschale ist das ein ordentlicher Lohn, den man in einer 2 Mann Firma bekommt.

Yves
 
Yves schrieb:
Weil eben manchmal einfach ein Profi her muß.

Genau. Und wenn ich einen Profi brauche, dann muss ich auch einen bezahlen.

Yves schrieb:
Nur wie gesagt… wir sprechen hier von einer 2 Mann Firma, die nicht gerade BMW & Co als Kunden hat. Und es scheint so, als ergebe sich da regelmäßig Arbeit.
"Einfache" Arbeiten, die keinen exklusiven, innovativen Anspruch haben und als "Brotjobs" durchgehen, können also durchaus mit ab 150,00 EUR / Tag entlohnt werden.
Du vergisst, das es auch Kunden gibt, die nicht geizig sind, sondern eben WIRKLICH nicht mehr Geld haben.
Ich weiss nicht - aber für mich wäre das keine solide Basis zum kalkulieren. Dass es kleine Firmen gibt, ist mir schon klar. Aber dafür kann ich doch nicht krank sein! Wir machen das ganze doch alle nur wegen einem: um Geld zu verdienen. Und nur weil eine Firma nicht Finanzkräftig ist, senke ich ganz bestimmt nicht meine Stundenpreise.
Mein Hardwarelieferant sagt auch nicht: Och, diesen Monat gehts Dir nicht so gut, machen wir 20% Nachlass. Oder was würden meine Mitarbeiter sagen, wenn deren Lohn um 30% kürze weil ich momentan nicht mehr Geld im Unternehmen habe?

Yves schrieb:
Und wenn der Threadautor nun 15 Werktage (3 Arbeitswochen) zu je 250,00 EUR bekommt, dann hat er 3750,00 EUR Brutto. Abzüglich MwSt. und Einkommenssteuerpauschale ist das ein ordentlicher Lohn, den man in einer 2 Mann Firma bekommt.

Sorry, dass ich Dir nochmal wiederspreche, aber das ist eben NICHT Brutto! Da gehen Arbeitsmittel, Versicherungen, Rücklagen, usw, usw. weg!
Das ist nicht Einkommen, dass ist Umsatz! Wenn Du alleine die Lohnnebenkosten hier in DE rechnest, dann komste bei nem Bruttoumsatz von 3750.-- auf nen Bruttoverdienst von um die 2000.--.
Meine Rechnung hat nur noch einen entscheidenen Fehler: Da sind keinerlei Betriebskosten mit eingerechnet. Rechnen wir dann noch, Selbst wenn Du als Einzelkämpfer sehr, sehr spartanisch agierst, für Büro, Telefon, Strom, Wasser, Rechner, etc. lediglich noch 1000.-- EUR weg, bleiben ihm Bruttoverdienst weniger als 1000.--EUR. Das sind dann Nettoverdienst bei St.Kl 1 über den Daumen runde 600.-- EUR.

Und davon soll einer Leben?

Charlie
 
Charlie_D schrieb:
Und nur weil eine Firma nicht Finanzkräftig ist, senke ich ganz bestimmt nicht meine Stundenpreise.

...

Mein Hardwarelieferant sagt auch nicht: Och, diesen Monat gehts Dir nicht so gut, machen wir 20% Nachlass. Oder was würden meine Mitarbeiter sagen, wenn deren Lohn um 30% kürze weil ich momentan nicht mehr Geld im Unternehmen habe?

...

Und davon soll einer Leben?

Wenn im IT-Bereich nicht professionell gearbeitet wird, gibt's ein mittleres bis großes Chaos. Ist ein Grundlinienraster nicht richtig angelegt, merkt das im Zweifelsfall niemand. Genau das ist der Grund, warum sich so viele Semiprofessionelle im Grafik-Markt tummeln. Und im Zweifelsfall heisst es zur Zeit: "Geiz ist Geil!"

Bis auf wenige Ausnahmen ist das Honorarniveau derzeit denkbar niedrig, weil schon dreissig andere Grafiker mit Gewehr bei Fuß vor der Tür stehen, wenn Du auf ein höheres Honorar bestehst. Der nächste Grafiker muss sich nicht lange einarbeiten, der alte nimmt in der Regel kein unternehmenskritisches Know-How mit von Bord. Im IT-Bereich ist das alles anders - und nicht zu vergleichen.

Frag doch mal eine beliebige Druckerei, wie oft sie perfekte Druckvorlagen erhalten ... :D Das ist bei vielen die Ausnahme. Dem Kunden ist's egal, die Druckerei muss es ausbaden - Hauptsache, das Papier ist schön bunt! Traurig, aber wahr.
 
aro74 schrieb:
Wenn im IT-Bereich nicht professionell gearbeitet wird, gibt's ein mittleres bis großes Chaos.
Och, Du glaubst gar nich was ich schon alles an sogenannten Netzwerken und IT-Fachleuten gesehen habe *grusel*!

aro74 schrieb:
Frag doch mal eine beliebige Druckerei, wie oft sie perfekte Druckvorlagen erhalten ... :D Das ist bei vielen die Ausnahme. Dem Kunden ist's egal, die Druckerei muss es ausbaden - Hauptsache, das Papier ist schön bunt! Traurig, aber wahr.
Die Frau meines Geschäftspartners arbeitet in einer Druckerei. Wenn wir Abends öfters noch zusammen einen Drink nehmen, streiten wir uns eigentlich regelmäßig darüber, wer jetzt täglich mit den größeren Dilletanten zu tun hat ;) Nee, die bestätigt das auch jedesmal, und wenn ich ihre Storys höre, seh ich, daß ich nicht alleine bin auf dieser Welt :D

Charlie
 
Charlie_D schrieb:
Genau. Und wenn ich einen Profi brauche, dann muss ich auch einen bezahlen.
Das sage ich ja.
Aber es gibt auch "Mittelklasse Designer" die "Mittelklasse" kosten.

Charlie_D schrieb:
Ich weiss nicht - aber für mich wäre das keine solide Basis zum kalkulieren. Dass es kleine Firmen gibt, ist mir schon klar. Aber dafür kann ich doch nicht krank sein!
Niemand sagt, das Du für diese Firmen arbeiten musst. Bedenke, das Du vielleicht für die Firmen, die wenig Geld haben, überqualifiziert bist.

Charlie_D schrieb:
Wir machen das ganze doch alle nur wegen einem: um Geld zu verdienen. Und nur weil eine Firma nicht Finanzkräftig ist, senke ich ganz bestimmt nicht meine Stundenpreise.

Nein, wenn Du senken musst, ist der Kunde bei Dir falsch. Aber es gibt halt Kunden, die eben kaum Geld haben und sich dann eine "Pommesbuden Agentur" suchen. Die kostet halt weniger ;)


Charlie_D schrieb:
Mein Hardwarelieferant sagt auch nicht: Och, diesen Monat gehts Dir nicht so gut, machen wir 20% Nachlass. Oder was würden meine Mitarbeiter sagen, wenn deren Lohn um 30% kürze weil ich momentan nicht mehr Geld im Unternehmen habe?

So ambivalent ist das nicht gemeint. Du versteht mich scheinbar vollkommen falsch.
Es gibt verschiedene Ligen.
Eine 1. Liga Agentur kann einfach nicht für eine Regionalliga Firma arbeiten, wenn diese auch nur Regionalliga Budget bietet.
Warum liegt auf der Hand.
Es kann aber auch keine Kreisklasse Agentur für eine 1. Liga Firma arbeiten, weil deren KnowHow nicht reicht.

Und so, wie Kunden ein Budget entsprechend ihrer Liga haben, so sollten Agenturen und Designer entsprechend passende Lohnsätze haben.

Jeder in seiner Liga.
Es ist eben Realität, das es anspruchslose(re) Kunden und dafür passende Agenturen gibt. Gemessen an den 1. Liga Preisen sollten dann Budget und Lohnsätze entsprechend günstiger sein.

Und m.E. ist halt ein 250 EUR Tagessatz für einen Regionalliga Studenten in einer 2 Mann Agentur vollkommen passend.


Charlie_D schrieb:
Sorry, dass ich Dir nochmal wiederspreche, aber das ist eben NICHT Brutto! Da gehen Arbeitsmittel, Versicherungen, Rücklagen, usw, usw. weg!

Man muss halt auch seiner Liga entsprechende Ausgaben haben… Kreisklasse fährt halt Bus & Bahn oder Fahrrad, 1. Liga hat entsprechend seinen Armani/Porsche Kontakter.

Wer 250 EUR / Tag verdient, muss halt schauen, was er sich erlauben kann und was er braucht.
Mit 1200 EUR Netto Monat brauche ich keinen Porsche, 120qm Wohnung, Büro mit Vorzimmerdame usw. .
Das passt dann unterm Strich schon… Ligabewusstsein, Verhältnissmäßigkeit, Renditequote sind die Stichworte.


Charlie_D schrieb:
Das ist nicht Einkommen, dass ist Umsatz! Wenn Du alleine die Lohnnebenkosten hier in DE rechnest, dann komste bei nem Bruttoumsatz von 3750.-- auf nen Bruttoverdienst von um die 2000.--.
Ich kann nur von mir selbst reden… ich bin Freiberufler, USt.-pflichtig und studiere (Verbundsstudiengang, daher nur Samstags).
Ich habe eine Renditequote ca. 25%.
2500,00 EUR Brutto ermöglichen mir nach Abzug aller geschäftlichen und privaten Kosten ca. 500,00 EUR Reingewinn, der halt auch mal für Investitionen gespart werden muss.
Die letzten Monate hatte ich bei gleicher Renditequote (solange dieses stabil bleibt, ist alles in Ordnung… man muss nur seine Ausgaben und Verbindlichkeiten balancieren) ungefährt 300,00 EUR Reingewinn.
Ist halt nicht viel und meistens auch zum Ende des Monats weg… aber ich lebe, es geht mir gut, ich bin glücklich und sehe mit meinen 22 Jahren einer guten Zukunft entgegen.
Fatal sind allerdings nachwievor "nicht zahlende Kunden".
3 von denen und ich bin weg vom Fenster. Das ist hart.


Charlie_D schrieb:
Und davon soll einer Leben?

Das reine "Leben"… schau mal, mit was Hartz4 Leute auskommen müssen… als ganz hartes Beispiel.
Man muss sein Leben halt entsprechend seiner Liga ausrichten.
Ich als Freelancer/Student arbeite z.B. frei in Agenturen vor Ort oder von zuhause (55qm, Hafen Altbau) aus. Ich fahre eine klapprige Yamaha, habe "die nötigen Versicherungen" und sparsame Ausgaben.
 
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