iMac (Monitor) für Bildbearbeitung vorteilhaft?

Es geht bei hardwarekalibrierbaren Monitoren nicht nur um den Vorteil der entspiegelten Oberfläche. Ein softwarekalibrierbarer Monitor ist im Grunde nur profilierbar. Es wird ein Farbprofil erstellt, das die Ausgabekurven auf der Grafikkarte so verbiegt, dass am Monitor selbst die ungefähr richtige Farbe angezeigt wird. Das führt zu einem DEUTLICHEN beschneiden des Farbumfangs und zu einem darstellbaren Farbraum, der bestenfalls noch sRGB entspricht. Wem das reicht, der kann natürlich damit arbeiten.
Es gibt auch viele Bereiche im Druck und der Bildbearbeitung, die aufgrund des Farbumfanges der Drucktechnik oder auch der Ausgangsdateien nicht mehr benötigen.
Will man jedoch auf der sicheren Seite sein, so sollte man einen hardwarekalibrierbaren Monitor benutzen. Hier findet die Korrektur IM Monitor über eine 16-Bit LUT statt, die aufgrund der exorbitant höheren Rechengenauigkeit gegenüber einer 8- oder 10-Bit-Grafikkarte grosse Vorteile hat.
Am besten kann man diese Arten von Monitoren natürlich nebeneinander vergleichen. Es ist erstaunlich, was man da sehen bzw. nicht sehen kann.
Im Bereich Verpackungsdruck und Proofing verwenden wir ausschliesslich hardwarekalibrierbare Monitore von Eizo. Im privaten Bereich habe ich noch einen Quato IP 270 und ich freue mich jedesmal beim Drucken, dass keinerlei Korrekturen nötig sind.
Ein weiterer grosser Vorteil der Monitore ist auch der automatische Helligkeits- und Farbausgleich über 24 Zonen. Damit wird ein wirklich gleichmässiges Erscheinungsbild gewährleistet.
Gute hardwarekalibrierbare Monitore bekommt man bei Eizo schon für unter € 900.-

Und nein: ich bekomme keine Provision von Eizo und ich verdiene auch kein Geld mit deren Verkauf, bin aber seit vielen Jahren in diesem Bereich Tätig und unterrichte Colormanagement in weiterführenden Schulen sowie auf Ausstellungen und Veranstaltungen.
 
Danke Dir Carmageddon, dass Du Dir die Mühe gemacht hast Dein Wissen hier zu teilen! Das hilft mir weiter!
Ich würde mir jetzt auch gerne einen Monitor mit Kalibrierung im Monitor kaufen. Klar, bei EIZO (und eventuell ich bei NEC bei den entsprechenden Modellen) scheint man nicht viel falsch zu machen. Aber die kosten halt auch einiges (teils auch zu viel).

Eventuell tut's dann ja auch ein Dell, Viewsonic oder sogar Benq (der hier lockt ziemlich mit seinem günstigen Preis: http://www.benq.de/product/monitor/sw2700pt/), wenn es doch kein iMac werden würde?
 
Klingt auf dem Papier nicht schlecht. Ich würde dazu noch ein paar Testberichte lesen.
Denk auch daran, dass Du noch zusätzlich ein Messgerät zur Kalibration brauchst. Und auch hier bitte nicht zum billigsten greifen. Ich empfehle minimal das i1 Display Pro.
 
Klingt auf dem Papier nicht schlecht. Ich würde dazu noch ein paar Testberichte lesen.
Denk auch daran, dass Du noch zusätzlich ein Messgerät zur Kalibration brauchst. Und auch hier bitte nicht zum billigsten greifen. Ich empfehle minimal das i1 Display Pro.
Braucht es dann nicht auch noch einen passenden Drucker?
 
Die Frage ist, wie anspruchsvoll du die Nachbearbeitung angehen willst. Wenn du als Fotograf zum Beispiel Druckvorlagen für Kataloge etc. bereitstellst, kommst du um farbverbindliche Monitore nicht herum. Diese sind extern, hardwarekallibriert, matt und auch oft vom Umgebungslicht geschützt (Haube etc.). Ohne Werbung machen zu wollen, zusätzlich sind sie auch sehr oft von Eizo.
Ich arbeite am CG277 und habe so ein realistisches Bild, was Farbe, Helligkeit etc. betrifft. Die Darstellung des iMac ist ziemlich poppig, sein Arbeitsfarbraum ist ein Farbraum aus dem Filmbereich.
Klar ist aber auch, dass das für viel Anwendungsgebiete, auch in der Berufsfotografie, reicht. Müsstest du mal mit deinen Kunden abklären (falls vorhanden und relevant), was sie mit den Bildern weiter vor haben. Gut ist es als Fotograf auf jeden Fall, ein farbrichtiges Bild abzuliefern zu können. Was die Abnehmer dann später damit machen, ist deren Sache. Eine solide Basis haben sie bekommen.
Zum Thema matt oder glänzend: der matte Monitor bietet ein für die Augen wesentlich entspannteres arbeiten, als die glänzende Oberfläche des (bei mir etwas älteren) iMacs. Und so weit ich weiß, sind glänzende Monitore im beruflichen Umfeld (in Firmen, Banken etc.) auch nicht zugelassen.
Grüße
Hook
 
Braucht es dann nicht auch noch einen passenden Drucker?
Prinzipiell kann man für jede Drucker-Papierkombination ein Profil erstellen. Es sollte aber auch einer sein, der aufgrund seines Farbumfanges, der Anzahl an Farben und vor allem deren Langlebigkeit geeignet ist.
 
Die Frage ist, wie anspruchsvoll du die Nachbearbeitung angehen willst. Wenn du als Fotograf zum Beispiel Druckvorlagen für Kataloge etc. bereitstellst, kommst du um .
Klar ist aber auch, dass das für viel Anwendungsgebiete, auch in der Berufsfotografie, reicht. Müsstest du mal mit deinen Kunden abklären (falls vorhanden und relevant), was sie mit den Bildern weiter vor haben. Gut ist es als .
Grüße
Hook
Das meinte ich ja. So wie ich es verstanden habe, macht er die Bearbeitung nur für sich selbst. Klar ist ein edler Monitor was feines, aber mir reicht der Mac zum gucken und für "schick mir mal per Mail..."
 
Ich kenne genügend Profi-Fotografen die mangels Alternativen von Apple mit dem iMac arbeiten. Gehen tut das sicherlich.

Ich selbst bin im Verpackungsdesign tätig und möchte im Leben nicht am iMac arbeiten, da wechsel ich eher zu Windows. Wir haben einige iMacs in der Agentur stehen (ebenfalls aus der Not, mangels Alternativen) und da gibt es schon mal den einen oder anderen Retuschefehler, den der Kollege am iMac nicht sieht, ich an meinem NEC aber sehr wohl. Zudem stört jede ungünstige Lichtquelle (wir haben in der Agentur viele Fenster) unterbewusst. Spiegelungen sind immer da, man lernt nur diese unterbewusst auszublenden. Optimal nenne ich was anderes.

Zudem ist das Arbeiten am Spiegeldisplay tatsächlich anstrengender für die Augen. Irgendjemand von Samsung sagte mal in einem Interview zum Thema TV-Geräte schon vor Jahren, dass der damalige Trend zum Spiegeldisplay für die Augen absoluter Blödsinn ist. Und dabei ging es "nur" um TV-Geräte!

Ich hatte mal ein MBP 17" mit glossy-Display und habe mir danach geschworen nie wieder etwas mit spiegelndem Display zu nehmen. Privat nutze ich deshalb einen Mac Pro 1,1 am Eizo CG, ein MBP late 2011 mit HD matt-Display und nun zwangsläufig ein Acer Laptop mit mattem HD-Display.
 
Man muss aber dazu sagen, dass die ganze Profi-Monitor und Kalibrierungs-Sache nur sinnvoll ist, wenn
man dann auch ständig unter optimalen Lichtverhältnissen arbeitet. D.h. immer gleich hell, ständig Kunstlicht,
und in abgedunkelter Umgebung, denn Sonnenschein würde das ganze Bild wieder verfälschen.

In dieser Situation ist aber „Glossy“ gar nicht mehr relevant. Hier stört mich dann eher der Kristalleffekt der
matten IPS Monitore. Wer das nicht sieht, der braucht auch keine Retina Auflösung. Deshalb macht diese hohe
Auflösung der iMacs zusammen mit mattem Display auch wenig Sinn.

Ich arbeite auf beidem parallel, nutze aber meistens das iMac Display für meine tägliche Arbeit in der Grafik.
 
Das sollte selbstverständlich sein.

Ja, sollte es. Aber ich wage mal zu behaupten, dass die übergroße Mehrheit das entweder nicht weiß oder es eben nicht so handhaben wird. Ich habe seit ein paar Jahren so ein Spider Kallibriergerät. Ich höre zum ersten mal (obwohl es mir einleuchtet), dass Einfall von Tageslicht die Farben ändert. Ich glaube, die meisten, die so ein Teil noch dazu kaufen, Kalibrieren und denken, jetzt passt es.

Und genau aus diesem Grund denke ich mir, ist manches, was die Profis wirklich brauchen für den Otto-Normalbenutzer vielleicht wirklich irrelevant, weil er es gar nicht bemerkt. Oh Mann, echt schwierig. Ich würde in dem Fall wohl zu 99% nur so kaufen, dass ich sagen kann, wenn es irgendwann mal eine Rolle spielt, wird es passen. Und wenn es nie eine Rolle spielt, ist es ja auch egal. Nur kostet mich das halt ne Stange Geld ;).

Entweder ich mach einfach ein upgrade zum nächstgroßen DELL 27 Zoll in der Hoffnung, dass er ungefähr gleich gut ist wie mein jetziger 25 Zoll, da ist der Aufpreis gering, oder ich kaufe mir einen NEC/EIZO für ordentlich Geld und das Gewissen ist beruhigt. Ob es mir wirklich was bringt???

Worin unterscheiden sich die NECs von den EIZOs eigentlich? Gibt's da irgendwelche nennenswerten Unterschiede?

Und da der iMac noch nicht ganz raus ist aus der Lostrommel, auch wenn sich jetzt tauch ein paar kritische Stimmen gefunden haben: Ist das Panel vom derzeitigen 21,5 Zoll iMac für die Bildbearbeitung vergleichbar gut (oder eben ungut ;)) zu gebrauchen wie das des 27er Modells? Könnte mir vorstellen, dass das größere vielleicht Vorteile hat. Ich glaube zwar, dass 21,5 zu klein sein wird, aber für den Geldbeutel wäre es schon eine Entlastung. Vielleicht gewöhnt man sich ja dran?
 
Ehrlich? Welcher Otto-Normal-Verbraucher bringt sein Wohn/Arbeitszimmer in einen solchen Zustand? Ich würde mir einfach den 27" iMac kaufen und es dabei belassen, aber ich bin halt auch kein Bildbearbeitungsprofi. ;)
 
Und da der iMac noch nicht ganz raus ist aus der Lostrommel, auch wenn sich jetzt tauch ein paar kritische Stimmen gefunden haben: Ist das Panel vom derzeitigen 21,5 Zoll iMac für die Bildbearbeitung vergleichbar gut (oder eben ungut ;)) zu gebrauchen wie das des 27er Modells? Könnte mir vorstellen, dass das größere vielleicht Vorteile hat. Ich glaube zwar, dass 21,5 zu klein sein wird, aber für den Geldbeutel wäre es schon eine Entlastung. Vielleicht gewöhnt man sich ja dran?

Ich habe bisher noch nicht an einem 27er gearbeitet. Denke zwar, dass ein großer Monitor schon seine Vorteile hat, bin aber bisher mit dem 21,5er zufrieden. Es kommt eben darauf an, was du vor hast. Für die Bearbeitung deiner "Urlaubsfotos", also Bildbearbeitung im Amateurbereich, dürfte der 21,5er vollkommen ausreichen. Deutlich mehr brauchst du nur im Professionellem Bereich, wie die Vorgänger ja schon angedeutet haben.
 
Worin unterscheiden sich die NECs von den EIZOs eigentlich? Gibt's da irgendwelche nennenswerten Unterschiede?
Die nennenswerten Unterschiede liegen vor allem in der Software und im Service. Auch die Qualität des Materials ist meines Erachtens bei NEC nicht so gut. Der Service eine Katastrophe. Man muss im Fall des Falles tage- oder wochenlang auf ein Austauschgerät warten.
Die Software von Eizo ist intuitiv und Benutzerfreundlich. Ausserdem haben die NECs immer einen Hang zum Grünlichen. Eine Nachjustierung per Hand ist meist unerlässlich.
Der Spectraview Profiler von NEC entspricht basICColor Display. Die Software ist sehr gut, aber nicht intuitiv zu bedienen.

Ähnlich verhält es sich bei den Messgeräten. Konstruktiv bedingt taugen die Spyder Produkte nicht sehr viel. Darum sind sie auch so günstig. Also nicht, weil sie nicht viel taugen, sondern wegen der günstigen Konstruktion.
Ich habe mehrfach Vergleiche verschiedener Messgeräte und Softwarelösungen durchgeführt.

Zum Thema Umgebungslicht und Situation bei der Bildbearbeitung: es sollte selbstverständlich sein, dass man sich mit dem Thema so weit auseinandersetzt, dass einem so etwas bewusst ist. Beim Autofahren sollte auch selbstverständlich sein, dass man tankt - auch wenn einem das niemand sagt.
 
Ehrlich? Welcher Otto-Normal-Verbraucher bringt sein Wohn/Arbeitszimmer in einen solchen Zustand?
Ich. Ich verdiene mein Geld nicht mit Fotografie. Aber wenn ich ernsthaft damit arbeiten und auch mal gute Drucke aufhängen will, komm ich nicht drumherum.
Abgesehen davon ist es nicht besonders schwierig ein paar TL D90 aufzuhängen.
 
@Carmageddon: Ich denke dem TE (und sogar mir) ist das sehr wohl bewusst. Die Frage ist: benötigt er diesen Aufwand für hobbymässige Bildbearbeitung?

PS: Ok, dann betreibst Du dein Hobby halt mit profimässigem Aufwand. Muss halt jeder selbst entscheiden, ob ihm das den Aufwand wert ist.
 
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