erikvomland
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Zum einen geht es ja nicht um die Kassiererin sondern um die Daten wann du wo für welchen Betrag welche Produkte..
Ein Beispiel: Aus deinem "Warenkorb" (und ja, Netto gehört zu Edeka und Penny zu Rewe ) kann ich schließen, wie du wann was einkaufst. Die Daten mögen unvollständig sein. Denn manchmal bist du ja bei Lidl. Oder Aldi. Oder bezahlst bar.
Im "Regelfall" wird der "Käufer" aber am Monatsanfang xy kaufen. Das ist ein vollkommen vorhersehbares menschliches Verhalten. Du kannst statistisch gesehen sogar aus der Reihenfolge der Abrechnung (ein Karton Milch, zwei Brote, Tomaten, Tampons) schließen, wie deine Prioritäten sind. Auch das ist nicht vollständig. Es sind aber erkennbare Muster weil sich Menschen eben so verhalten wie sie sich verhalten.
Du kannst sogar ableiten, wie das Einkommen des Käufers ist. EC-Karte Veritas -> Monatsanfang -> Grundnahrungsmittel (Milch, Brot) lässt darauf schließen, dass du entweder nicht zu Spontankäufen neigst oder nicht reich bist. EC-Karte Barry -> Kaviar, Sekt, Kondome in unregelmäßigen Abständen und am Monatsende (gemessen an der Masse der sonstigen Verkäufe) lassen darauf schließen, dass er Geld hat und ein Lebemann ist.
Und du bist dir sicher, dass du dir das aussuchen kannst?
Und Veritas.. DU bist mir dabei vollkommen egal. Deine "Käufergruppe", die ich mehr oder minder willkürlich festgelegt habe aber nicht. DAS ist das Problem. Nicht dass du darum fürchten musst, dass deine Gewohnheiten beim Toilettengang plötzlich im Netz stehen.
Diese Arten von Daten werden schon lange erhoben. Nur viel mühsamer und langsamer (und lokaler). Mir ist auch klar, warum Apple, Google und Konsorten ihre eigenen Payment Systeme haben wollen. Offline sind wir für die derzeit noch ein schwarzes Loch was das Kaufverhalten angeht.Hast du dich mal gefragt, warum xy aus dem Sortiment verschwindet, obwohl du das total gerne mochtest? Willkommen bei Big Data.
Na klar. Man muss ja auch nicht immer gleich ein Endzeitszenario generieren. Letztlich bietet der eine oder andere Aspekt ja auch ein Stück Lebensqualität.Aber von da bis zur gezielten Beeinflussung von Wahlen ist es noch ein Stück Weg.
ich glaube, ich kann schon verstehen was Veritas meint. Dass die Daten erhoben werden, ist halt so. Das kann man toll finden, oder auch nicht -- zurückdrehen werden wir das Rad niemals. Die Frage ist eher, wie (richtig) sie ausgewertet werden; wenn ich schon erfasst werde, dann will ich nicht in die falsche Schublade gesteckt werden. Obwohl mich durchaus mal interessieren würde, was amazon über mich so denkt: ich kaufe über meinen account haufenweise Bücher über Sucht und die unterschiedlichsten Drogen (für meine Frau), über forensische Psychiatrie und seit neuestem auch noch medizinische Fachbücher (für meine Tochter). Dazwischen kommt immer wieder mal ein IT Fachbuch für mich. Da fände ich meine "Schublade" bei denen interessantDu kannst sogar ableiten, wie das Einkommen des Käufers ist. EC-Karte Veritas -> Monatsanfang -> Grundnahrungsmittel (Milch, Brot) lässt darauf schließen, dass du entweder nicht zu Spontankäufen neigst oder nicht reich bist. EC-Karte Barry -> Kaviar, Sekt, Kondome in unregelmäßigen Abständen und am Monatsende (gemessen an der Masse der sonstigen Verkäufe) lassen darauf schließen, dass er Geld hat und ein Lebemann ist.
Das waren dann sich selbsterfüllende Prophezeihungen der Datenbanken. Personalisierte Werbung werden die Sache schon richten.Wie gesagt.. Du interessierst mich nicht die Bohne. Und weil das so ist, passe ich mein Angebot auch nicht an deine Bedürfnisse an sondern an die der Lemminge um dich herum.
Und du bist dir immer noch sicher, dass du ein selbstbestimmtes Leben führst? Analogkäse ist in. Glaub mir. Das habe ich statistisch ermittelt. Und das sehr sehr gründlich und zuverlässig mit (am wissenschaftlichen Anspruch gemessen) sehr belastbaren Zahlen.
Hast du dich mal gefragt, warum xy aus dem Sortiment verschwindet, obwohl du das total gerne mochtest? Willkommen bei Big Data.
ich glaube, ich kann schon verstehen was Veritas meint. Dass die Daten erhoben werden, ist halt so. Das kann man toll finden, oder auch nicht -- zurückdrehen werden wir das Rad niemals. Die Frage ist eher, wie (richtig) sie ausgewertet werden; wenn ich schon erfasst werde, dann will ich nicht in die falsche Schublade gesteckt werden. Obwohl mich durchaus mal interessieren würde, was amazon über mich so denkt: ich kaufe über meinen account haufenweise Bücher über Sucht und die unterschiedlichsten Drogen (für meine Frau), über forensische Psychiatrie und seit neuestem auch noch medizinische Fachbücher (für meine Tochter). Dazwischen kommt immer wieder mal ein IT Fachbuch für mich. Da fände ich meine "Schublade" bei denen interessant
Und wenn es um den eigenen Komfort geht, dann werden viele Bedenken sowieso fortgewischt. Ich finde es auch hübsch, wenn ich abends in einer Kneipe sitze, und mit einem Fingerwisch auf dem Telefon erfahre, wann der nächste Bus geht -- schei33 drauf, dass google dafür weiss, wo ich gerade sitze
Dann haben wir das globale Dorf mit Betonung auf Dorf.Negativ wirken sich dann Discobesuche aus, wenn ich 2x die Woche 80 € in mich reinschütte, bei McDonald's frühstücke, beim Pizzaservice ne Pizza bestelle und ständig auf Pump lebe.
zumal man sein "gesundheitsschädliches Verhalten" bestens verschleiern kann. Zahle ich im Biomarkt und im Fitnessstudio mit der Karte, beim grossen M und beim Pizzadienst bar (oder vice versa), bekommt mein Profil schnell SchlagseiteDann haben wir das globale Dorf mit Betonung auf Dorf.
Das kann doch niemand wollen! Oder doch?
zumal man sein "gesundheitsschädliches Verhalten" bestens verschleiern kann. Zahle ich im Biomarkt und im Fitnessstudio mit der Karte, beim grossen M und beim Pizzadienst bar (oder vice versa), bekommt mein Profil schnell Schlagseite
Ich verstehe irgendwie immer noch nicht, warum du glaubst, dass du als Person interessant bist. Ob dein Profil bei Facebook für andere.. und ob du dich über Facebook bei xy authentifizierst, ist völlig wumpe.Nehmen wir mal Facebook als Beispiel, mein Profil ist für andere komplett gesperrt, Job und Firma nicht angegeben. Mein Job und die Firma kann man aber über andere Netzwerke herausbekommen, da man ja gewillt ist, dass andere die eigenen Arbeiten sehen und bewerten können. Dazu zählen dann evtl LinkedIn, Facebook, Xing, Behance, 500px, Instagram und Pinterest. Aber diese Information finde ich in unserer Branche eher als Vorteil.
Aber auch das ist wieder kein Fall von Big Data. Natürlich gibt es Personen und Organisationen die sich für solche Daten (deine Facebook Sauffotos) interessieren, aber bei Big Data geht es doch nunmal um das Auswerten großer Mengen von Daten und nicht das gezielte nachforschen über eine einzelne Person in einem Einzelfall.
Du hast schon recht damit, dass man mit Big Data auch Informationen über die einzelne Person akkumulieren kann und da möchte ich auch Saugis Aussagen widersprechen. Aber die von dir genannten Beispiele treffen aber nicht darauf zu. Beispielsweise könn(t)en deine Facebookaktivitäten, dein wöchentlicher Ausflug zum nächsten Casino und deine Besorgnis erregende ungesunde Ernährung sich auf deine Bonität bei der Schufa auswirken. Stichwort Big Data Kreditscoring (mal den ersten Googlelink genommen) Daher würde ich Saugis Punkte 1-6 schon als interessant ansehen.
Das Problem Veritas ist, dass du dich auf generell auf die anwachsende Bereitschaft der Leute beziehst, irgendetwas über sich im Internet preiszugeben und entsprechend die einfachen Möglichkeiten viele Informationen über ein Individuum herauszubekommen. Aber schon mehrfach gesagt: Das ist nunmal nix was mit dem Konzept Big Data zu tun hat. Und das ist nunmal Thema des Threads
Doch natürlich. Und das ist natürlich ein großes Problem, das wir ohne weiteres auch nicht in den Griff bekommen. Dazu müssten wir auf sozialer, gesellschaftlicher Ebene bereit sein, Privatleben als privat zu aktzepieren auch wenn es derjenige mehr oder weniger zwangsweise öffentlich macht.Ich glaub, du verstehst nicht, worauf ich hinaus will.
Frag doch mal den Personaler, ob er dich einstellt, wenn er dein Facebook Profil beim Feiern und Saufen sieht.