Intel selbst wirbt mit dem niedrigsten Energieverbrauch aller Hersteller. Die extrem geringe Leistungsaufnahme von rund 0,1 Watt im Leerlauf ist allerdings nur mit dem in der Serial-ATA-Spezifikation vorgesehenen Device Initiated Power Management (DIPM) erreichbar. Stehen keine Kommandos mehr zum Abarbeiten an und befindet sich das Laufwerk im Leerlauf, kann es den SATA-Link in einen Energiesparmodus versetzen und die Schnittstellenelektronik nahezu komplett abschalten. Greift man wieder auf die Flash-Disk zu, lässt sie sich aus diesem Schlummermodus (Slumber Mode) innerhalb weniger Mikrosekunden wieder aufwecken, sodass keine spürbaren Verzögerungen auftreten. Die Auswirkungen der Energiesparfunktionen lassen sich aus einem Diagramm unserer Messungen mit dem Oszillos-kop (siehe nebenstehende Grafik) beim Rechnerstart mit und ohne DIPM herauslesen.
Bislang lassen sich die Energiesparfunktionen von Intels X25-M jedoch nur in sehr speziellen Umgebungen nutzen. Laut Intel braucht man ein Notebook mit Chipsatz ab GM965, also mit ICH8M- oder ICH9M-Southbridge. Außerdem muss der SATA-Hostadapter, an dem die SSD angestöpselt ist, im AHCI-Modus laufen, und Windows XP oder Vista brauchen den AHCI-Treiber von Microsoft oder den Intel Matrix Storage Manager (IMSM) mindestens in der Version 7.8. Angeblich soll DIPM bei neueren Notebooks von Dell und Lenovo standardmäßig aktiviert sein. Ob das tatsächlich so ist, lässt sich in der Registry überprüfen. Dort sollte unter Vista unter
\\HKLM\System\CurrentControlSet\— Services\msahci\Controller0
als Wert für DipmEnabled eine „1“ gesetzt sein beziehungsweise bei Nutzung des Matrix Storage Manager unter XP oder Vista unter dem Eintrag
\\HKLM\System\CurrentControlSet\— Services\iaStor\Parameters\Port(x)
für jeden einzelnen Port der Wert für DIPM auf „1“ gesetzt sein.
Intel nennt im Datenblatt eine „typische“ Leistungsaufnahme der SSD im Betrieb bei regelmäßigen Zugriffen (Active Mode) von nur 150 mW, die während der Laufzeit des Mobile- Mark 2007 und aktiviertem DIPM ermittelt wurde. Dabei fließen jedoch die Idle-Zeiten der Platte mit ein. Unter Volllast nimmt die SSD unseren Messungen mit dem Iometer-Profil (IOMix) zufolge bis zu 2,4 Watt auf. Trotzdem konnte Intels SSD bei aktiviertem DIPM die Akkulaufzeit eines HP Compaq 6730b von 270 auf 290 Minuten verlängern. Ausschlaggebend hierfür dürfte in erster Linie die um gut ein halbes Watt niedrigere Leistungsaufnahme der SSD im Leerlauf im Vergleich zur standardmäßig verbauten Fujitsu-Festplatte (MHZ2250BH) sein. Ohne DIPM benötigt die Intel-SSD wiederum wie die SSD-Konkurrenzmodelle um 0,6 Watt im Leerlauf und verlängert die Akkulaufzeit nicht.