Illegale Kopie

Ich habe leider nichts anständiges gelernt, ich kann nur Software entwicklen. Vielleicht hätte ich besser Förster werden sollen.
Als wäre Software-Entwicklung als Lohnberuf ohne geistiges Eigentum sinnlos. Zum einen gibt es einen hohen Bedarf an Dienstleistungen um das Produkt herum, zum anderen heißt die Nichtexistenz vom geistigen Eigentum ja nicht, dass keiner mehr für die Software bezahlt. Wer so etwas annimmt, hat letztlich ein doppelzüngiges Menschenbild...

Und man mag sich gar nicht vorstellen, wie viele Menschen in ihrem Leben gezwungen waren, den Beruf zu wechseln. Ist immer schlecht für den Einzelnen, kann aber niemals eine notwendige juristische Veränderung legitimerweise verhindern.
 
Weisst Du was Piraterie ist? Falls ja, solltest Du diesen Begriff nicht im Zusammenhang mit Software verwenden.

Wer Software entwickelt, die nur kostenlos populär ist, entwickelt am Markt vorbei. Glaubst Du wirklich, solche Software würde gekauft, wenn keine unlizenzierte Nutzung möglich wäre? Schaden durch "Raubkopien" - noch so ein unpassender Begriff! - ist pure Spekulation.

Ganz grosse Zustimmung! Die oben in Zusammenhang mit einem Gerichtsurteil bereits genannte Nullpreis= mehr-Nachfrage-Argumentation ist auch absolut stimmig!

Speziell im Zusammenhang mit Musik kann ich diese fadenscheinigen Milchmädchen-Rechnungen über die "Milliardenschäden" durch "Raubkopien" nicht mehr hören. Und wer dann noch von "Raub", "Piraterie" oder ähnliches im Zusammenhang mit Software spricht, der hat sich sowieso schon für eine fundierte Diskussion (auch und vor allem unter juristischen Gesichtspunkten) disqualifiziert.

Allerdings muss man zwischen Musik und Software trotz allem etwas differenzieren:

Bei Musik kann ich jeden gut verstehen, der nichts dabei findet, sich seine Lieder im Netz zu ziehen: Wenn der Musiker Geld will, soll er gefälligst auf Tournee gehen und Konzerte spielen. Er hat also nicht nur den Vertriebsweg "CD", sondern kann auch auf anderem Weg sein Einkommen sichern.

Bei Software gibt es eben nur die eine Einkommensmöglichkeit: Den Verkauf. Wenn sich kommerzielle Software nicht verkauft, dann können die Entwicklungskosten nicht mehr reingeholt werden und es erscheint dann eventuell keine Nachfolgeversion mehr. PUNKT. Das sagt aber noch lange nichts über die GRÜNDE dafür aus, das sich die Software nicht verkauft.

Wer eine solche Software ohne Lizenz verwendet, der würde sich doch in der überragenden Zahl der Fälle das Stück doch so oder so nicht kaufen. Denk doch einfach mal an euch selbst oder die Leute in eurem Umfeld.
 
Schonmal was von "Verschenke die Lampe, verkaufe das Öl" gehört ...?

Hey Leute!

Ich kann nicht verstehen, wie Apple seinen Kunden so vertraut. Hab nu bei der Installation gemerkt, dass es ja überhaupt kein Key oder sowas in der Art gibt. Warum tolleriert Apple das User sich ganz einfach eine illegale Kopie zulegen und damit osgar auf der sicheren Seite sind?
 
Warum man Software hierbei nicht analog zu Musik sehen kann erschließt sich mir nicht, wo doch teilweise die gleichen Plattformen zur Beschaffung benutzt werden?!?
Ich bin baff. Da kann ich nun nur mit Nuhr antworten. "Wenn man keine Ahnung hat, ...".
Ist Dir klar, dass für Musik ein Mechanismus installiert ist (sagt Dir GEMA etwas?), der genau das Verfahren der Privatkopie regelt und derzeit von der Content-Mafia boykottiert wird und einem jedes Recht nehmen will, mit seinem Eigentum umzugehen?
Das alles hat aber rein gar nichts mit Software zu tun. Dort erwirbt man ein Nutzungsrecht. Und wenn Apple will, dass ein gekauftes Leopard nur auf einem Rechner laufen soll, dann ist das so. Und das weiss man auch vor dem Kauf.
Die Pisa-Generation von heute weiss auch nicht, dass das englische 'copy' in Deutsch 'Exemplar' bedeutet und noch lange nicht 'Kopie'.
Gute Nacht.
 
Für mich ist die Welt nicht schwarz und weiss. Wenn hier aber gesagt wird, das
"Raubkopien" bekanntlich keinen Schaden anrichten
, dann zeigt genau das ein Schwarz/Weiss denken.

Mit der Argumentation, die hier vorgebracht wird, kann ich auch Steuerhinterziehung und jegliches Erschleichen von Dienstleistungen rechtfertigen.

Überspitzt gesagt könnte ich jetzt argumentieren: Wenn ich einen Arbeitslosen engagiere, und ihn dann einfach nicht bezahle? Ist doch keine Schaden entstanden! Er hätte in der Zeit sonst auch nichts verdient!

Ich bitte doch darum, das auch das Entwickeln von Software als eine Leistung, eine Arbeit anerkannt wird. Und da sollte man fair sein: Wenn ich sie brauche, dann muss ich dafür auch bezahlen.

Wenn sie zu teuer ist, dann muss ich Alternativen suchen. Davon gibt es ausreichend viele.

Alex
 
Wollte nur aufzeigen, dass er genannte Grundsatz (wenn auch in etwas anderem Zusammenhang) teilweise schon früh verinnerlicht wird :p

Knappe Ressourcen bestehen übrigens auch und gerade im Gebiet der verteilten Distribution. (Mit der ich aber tatsächlich nichts zu tun habe)
 
ich finde der thread führt zu nix, da hier unterschiedliche meinungen vorherrschen, und sollte eher in der bar fortgeführt werden, und nicht hier oder sehe ich das falsch?
 
Ich bitte doch darum, das auch das Entwickeln von Software als eine Leistung, eine Arbeit anerkannt wird. Und da sollte man fair sein: Wenn ich sie brauche, dann muss ich dafür auch bezahlen.
Klar, keine Frage. Wenn ich sie brauche, sollte ich auch dafür bezahlen. Das ist eine Frage der Moral.
Es ging aber um den Schaden, der dem Entwickler entsteht. Und da kannst du es drehen und wenden wie du willst. Dem Entwickler entsteht durch eine illegale Kopie nur dann ein Schaden, wenn diese eine legale und kostenpflichtige Kopie verdrängt. Das ist sicher oft genug der Fall, oft aber eben auch nicht.

EDIT: @ cptboa: Nein, das siehst du völlig richtig, der Thread gehört in die Bar.
 
Ich bitte doch darum, das auch das Entwickeln von Software als eine Leistung, eine Arbeit anerkannt wird. Und da sollte man fair sein: Wenn ich sie brauche, dann muss ich dafür auch bezahlen.
Alex

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist, dass es ja Software-Projekte gibt, die sich seit langer Zeit als Donationware finanzieren. (Auch so große Projekte wie z.B. NeoOffice fahren mit dieser Schiene gut)
 
Dem Entwickler entsteht durch eine illegale Kopie nur dann ein Schaden, wenn diese eine legale und kostenpflichtige Kopie verdrängt. Das ist sicher oft genug der Fall, oft aber eben auch nicht.

Kannst du ohne lange nachzudenken tatsächlich 5 Fälle nennen, bei denen dies tatsächlich geschah? Ich nicht.
 
Dem Entwickler entsteht durch eine illegale Kopie nur dann ein Schaden, wenn diese eine legale und kostenpflichtige Kopie verdrängt. Das ist sicher oft genug der Fall, oft aber eben auch nicht.

Richtig. Ich wehre mich auch nur gegen die generalisierte Behauptung, es würde überhaupt kein Schaden entstehen. Auf die These, das nicht durch jede illegale Kopie unbedingt ein Schaden entsteht können wir uns gerne einigen.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist, dass es ja Software-Projekte gibt, die sich seit langer Zeit als Donationware finanzieren.

Gar keine Frage! Das meinte ich damit, dass es ja genügend Alternativen gibt. Die werden m.E. auch häufig viel zu stiefmütterlich behandelt! Auch hier im Forum gibt es viele Leute, die erstmal glauben, sie müssten unbedingt die kommerzielle Software ABC klauen, ohne sich zu informieren, ob die kostenlose Software XYZ das vielleicht auch kann.

Alex
 
Kannst du ohne lange nachzudenken tatsächlich 5 Fälle nennen, bei denen dies tatsächlich geschah? Ich nicht.

Da muss ich nicht lange nachdenken. Wenn jemand einen neuen Rechner für EUR 2.500 kauft, und dann eine Software illegal vom Netz lädt, weil er sagt "die EUR 20 sind mir zu teuer", dann fehlt mir da jedes Verständnis.

Und ich kenne genug Firmen, die es sich durchaus leisten könnten, alle Arbeitsplätze legal mit Software auszustatten. Da ist dann aber das eigene Gewinnstreben vor.

Alex
 
Gar keine Frage! Das meinte ich damit, dass es ja genügend Alternativen gibt. Die werden m.E. auch häufig viel zu stiefmütterlich behandelt! Auch hier im Forum gibt es viele Leute, die erstmal glauben, sie müssten unbedingt die kommerzielle Software ABC klauen, ohne sich zu informieren, ob die kostenlose Software XYZ das vielleicht auch kann.

Alex

Ganz meine Rede - ich finde es absolut genial, dass komplette exzellente Betriebssysteme (die in ihren Kompetenzbereichen jede kommerzielle Software übertreffen) frei zur Verfügung stehen, ganz zu schweigen von ganzen Office-Suiten die frei verfügbar sind usw.

Noch was anderes: Wer in seiner Firma Software ohne Lizenz einsetzt, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen! Wenn die von dir genannte Person, die die 20 € "spart" dies jedoch auf ihrem privaten Rechner tut, so hätte er doch sowieso nie die Lizenz erworben, sondern dann eben auf das Produkt verzichtet.
 
Kannst du ohne lange nachzudenken tatsächlich 5 Fälle nennen, bei denen dies tatsächlich geschah? Ich nicht.
Ja natürlich, aus meinem ganz persönlichen Umfeld. Ich habe mir früher oft zusammen mit einem Kumpel ein Spiel gekauft. Der eine hat das Original bekommen, der andere hat sich eine Kopie gemacht. Wir wollten es beide spielen. Hätte es keine Möglichkeit zum Kopieren gegeben, hätten wir es beide gekauft. Da ist also dem Spiele-Entwickler für jede Kopie tatsächlich Umsatz entgangen.
 
Zurück
Oben Unten