NickdieErdnuss schrieb:
So sehr ich auch OS X gegenüber Win überlegen halte, dann ist in diesem Punkt die HIGL meiner Meinung nach einfach Mist.
Wie oft komme ich denn in die Situation ein in einer mir unbekannten Sprache eingestelltes System zu benutzen? Und ich wage es zu bezweifeln, das ich mich dann auswendig daran erinnern kann, welcher Menüpunkt wo war.
Man kann sich z.B. umgekehrt an den Tastenkürzeln orientieren. Und man kann z.B., wenn man ein deutsches System gewohnt ist und darauf ein Programm benutzt, dass es nur in englisch oder französisch gibt, trotzdem die Standardbefehle wie gewohnt benutzen (sie sind immer an der gleichen Stelle und haben immer die gleichen Tastaturkürzel.)
Wenn ich z.B. ein Dokument in einem Format bekomme, zu dem es nur ein französisches Programm gibt, dann kann ich das mit Ficher > Ouvrier öffnen, mit Édition > Coller einen Text einfügen und das Dokument dann mit Ficher > Enregistrer sichern, ohne auch nur ein Wort französisch zu können. Denn die Position und die Tastenkürzel der Befehle (Öffnen, Einfügen und Sichern bzw. Apfel-O, Apfel-V und Apfel-S) sind mir von meinem deutschen System bekannt.
Oder, wenn Du auf der Arbeit und zuhause mit dem gleichen Progamm arbeitest. Auf der Arbeit in englisch und zuhause auf deutsch. Dann musst Du nach der Vorgabe der HIGL Deine Tastenkürzel trotzdem nur einmal lernen.
Damit ich also für den unwahrscheinlichen Ausnahmefall gerüstet bin, muss ich bei meiner täglichen Arbeit englische Kürzel in Kauf nehmen. Klingt nicht so logisch für mich.
Bei Word 2001 unter OS 9 musste man um die Schrift "fett" zu machen noch "Befehl-F" drücken. Das war für mich logisch. Wieso muss ich jetzt unter OS X bei Word 2004 "Befehl-B" drücken? Nur damit ein Amerikaner mein deutsches Word ohne Probleme nutzen kann? Kapier ich nicht.
Weil in allen Programmen die Schrift mit Apfel-B fett gemacht wird. Unter OS X sind jetzt mehr Tastenkürzel standardisiert, als unter Mac OS 9 standardisiert waren. Schrift Fett gehört dazu.
Bei einem deutschen System auf englische Tastenkürzel zu setzen ist für mich einfach nur Anwenderfeindlich.
Dass englische Tastenkürzel benutzt werden, ist nur ein Nebenprodukt. Es geht darum, dass die Tastenkürzel Programmübergreifend und Sprachübergreifend immer gleich sind.
Mal davon abgesehen, dass es viele (Nicht-Apple-) Programme nur in englisch gibt. Möchtest Du, dass dort andere Tastenkürzel verwendet werden, als in den deutschsprachigen Programmen? Möchtest Du Dich gerne bei jedem Programmwechsel umstellen? Also Kopieren und Einsetzten von dem englischen zum deutschen Programm mit Apfel-C und Apfel-E, von deutschen zum englischen aber mit Apfel-K und Apfel-P.
(Das ist genau das, was M$ seinen Kunden zugemutet hat, bis sie wenigstens ein paar der Apfel-Befehle als ctrl-Befehle in Win95 übernommen haben. An vielen Stellen, mit den alt-Befehlen mutet M$ das seinen Kunden immer noch zu.
Und in Word 2001 haben sie das offensichtlich auch dem Mac-User zugemutet, entgegen den Vorgaben von Apple. Ich gehe mal davon aus, dass M$ das in anderen Sprachversionen von Word 2001 ein anders Tastenkürzel, als Apfel-F verwendet hat. In Word 2001 gab es ja auch Sichern-Dialoge mit Ja - Nein.)
Die HIGL sind an der Stelle nicht einfach Mist, die Leute haben einfach nur weiter gedacht, als Du.