Mein erster Kontakt mit einem Rechner war geprägt von der Tatsache, dass ich diesen Rechner nie zu sehen bekam. Fortran-Kurs so ca 1982: Man bekam Programmieraufgaben, die man zuhause handschriftlich löste. Dann musste man zum Institut ... Am nächsten Tag konnte man dann das Ergebnis ausgedruckt abholen.
Hehe!
Meinen ersten Kontakt hatte ich glatt unterschlagen.
Doch hatte ich den ersten Rechner betreten dürfen. In einem extra dafür gebauten Gebäude standen riesige Schränke auf einer schwingugsgedämpften(?) Bodenplatte mit Abstand zur Wand im vollklimatisierten Raum. Wahnsinn.
Doch an der höchstmodernen Technik durften wir noch nicht "spielen" - zu teuer, nur großen Firmen und der Wissenschaft vorbehalten. In einer Disko konnte man sich derweil schonmal mit einem Computerspielautomaten beschäftigen: Autos gegeneinander fahren oder nicht. Wobei die "Autos" ganz schlichte Andeutungen von Fahrzeugen waren.
Doch dann, Jahre später, durfte auch ich (fast genauso wie elsch) mit Fortran programmieren, das Progämmchen 'ner netten Dame in die Hand drücken am nächsten Tag abholen - entweder war die Berechnung erfolgt oder man bekam einen Fehlerhinweis und durfte nochmal die ganze Leier durchspielen.
Dann hatte ich die Gelegenheit, einen gebrauchten C64 Brotkasten zu kaufen (Gleiche Prozessorklasse wie bei Apple), mit Datassette, später noch Speichererweiterung und Diskettenlaufwerk und hatte gelechzt nach einer richtigen Festplatte (10MB?)
Aber einen Nadeldrucker mit 9 eckigen (! ) Nadeln hatte ich. Ein Suuuuperdrucker
Dem Nadeldrucker hatte ich in der Firmware noch ein "ß" verpaßt.
Später - nach 1990 - hatte ich noch einen EPSON LQ angeschlossen (Ich glaube, es war sogar der LQ1050+ mit A3+Papierformat, der immernoch genutzt wird).
17Schreibmaschinenseiten A4 paßten in die 64kB RAM des C64 + Programm Vizawrite. Wenn man mehr schreiben wollte, konnte man auf Diskette auslagern. Irgendwann gab es sogar ein Modul für eine grafische Oberfläche (1986?) namens GEOS. Das war aber eher Spielerei. Man kannte ja die wichtigen Befehle und war damit sowieso viel schneller.
Gelegentlich hatte ich den C64 sogar weit nach 1990 noch benutzt, um EPROMs zu brennen.
Leider war der Chip, der auf dem C64 für die Ausgabe auf den Drucker zuständig war, nicht abgesichert, man mußte also sehr darauf achten, daß man wirklich nur im ausgeschalteten Zustand die Peripherie anschließt. Zum Glück konnte man den Chip einfach durch einen neuen ersetzen.
Der C64 mit Drucker hatte zusammen mit der Technik vieler anderer kleiner Leute einen wichtigen Beitrag in der Vor-Wendezeit geleistet um Aufrufe des Neuen Forum so schnell zu verbreiten, daß die Zeitungen der SED es schwer hatten, Lügen über das Neue Forum zu verbreiten. Wir hatten das Medienmonopol der SED durchbrochen.
Nun steht der "Brotkasten" mit defektem Peripheriechip irgendwo rum. Schade.
Irgendwie hatte ich auch Datenaustausch mit PCs hinbekommen - Es war eine aufregende Zeit.