So nen ausführlichen Bericht von jmd., der komplett von Apple zu MS gewechselt ist, würde mich brennend interessieren.
Den kann ich Dir nicht liefern, aber Jahre habe ich MS und Apple "parallel" genutzt: MS bis Juni 2012 bei der Arbeit und Apple seit 2005 privat, jetzt beruflich.
MS hat mit einem recht schwierig zu bedienenden System angefangen, dieses zwar steig verbessert, aber dabei auch immer wieder kräftig "ins Klo gegriffen". Win98 brauchte drei Anläufe um gut zu funktionieren, NT war ein reines Arbeitspferd und ein Graus, was die Benutzerfreundlichkeit betrifft, ME war ein Windows 98 mit dem Versuch, ein 2000 für Privatuser zu schaffen, Vista hat einen Mittelklasse PC schon beim Booten quasi lahmgelegt usw.
Mit Windows 7 ist MS ein großer und guter Fortschritt gelungen. Es sieht für bisherige MS-Verhältnisse sogar gut aus. PCs, die unter Vista fast zusammengebrochen sind, laufen wesentlich flüssiger, insgesamt hat Win7 noch einmal zum sehr ausgereiften XP an Zuverlässigkeit gewonnen. Die Bedienung ist in Win7 im Vergleich zu XP nicht wesentlich besser geworden.
Windows bietet nahezu alle Konfigurationsmöglichkeiten über eine graphische Oberfläche an, die ein Lernen von Kommandozeilenbefehlen überflüssig macht.
Zu Windows 8 kann ich nicht viel sagen, habe nur nur mal oberflächlich kurz anschauen können. Sieht chic aus, wie gut es funktioniert, das wissen andere.
Windows hat sich zu einem sehr ausgereiften OS entwickelt, von dem ich niemandem mehr grundsätzlich abraten kann. Es tut sehr gut was es soll, die Auswahl an Soft- und Hardware ist sehr groß und nach wie vor für Powergamer alternativlos.
Die Stärken des Apple Systems sind uns ja allen bekannt. Besonders sticht Apple nach wie vor durch seiner einmalig gute Abstimmung von Hard- und Software heraus. Auch mein vier Jahre altes MacBook in Grundausstattung läuft prima unter Mountain Lion. Den Arbeitsspeicher habe ich günstig auf 8GB (wegen Bildbearbeitung, sonst reichen auch 4GB) erweitert und letzte Woche eine SSD nachgerüstet. Es war trotz relativ hohem Anschaffungspreis auf lange Sicht gesehen das günstigste Notebook, das ich je gekauft habe!
Das Unibodygehäuse ist nach vier Jahren täglichem Einsatz noch völlig intakt. Nix verkratzt, nix gebrochen.
OS X bedarf wesentlich weniger Anpassungs- und Einstellarbeit als andere Systeme. Es ist aber dennoch möglich es tiefergreifender zu konfigurieren, als es die graphische Oberfläche der Systemeinstellungen erscheinen lassen. Man muss dann aber mit Kommandozeilen umgehen können.
Die Handhabung ist insgesamt nach wie vor bei OS X wesentlich angenehmer, intuitiver und "Laien" haben wesentlich weniger Möglichkeiten, das System zu "schrotten".
Ein weiterer Vorteil von Macsystemen ist, dass die nicht wie die meisten MS-PCs mit lauter "Probesoftware" und Herstellergimmikkrempel vollgemüllt sind. Das erste, was ich mit einem Windows-PC nach der Anschaffung mache, ist eine saubere Installation des nackten Windows, und dann nach Bedarf die Software installieren, die auch benötigt wird. Das wirkt Wunder! Ist aber auch ein paar Stunden Arbeit, bis das System läuft.
Im übrigen ist es meist auch gerade dieses ganze Trialgeraffel, das durch Werbesubventionen die Anschaffung eines Windows-PC so preisgünstig macht.
Die Auswahl an Software ist für meine Begriffe sehr gut, wenn auch nicht so vielseitig wie bei MS. Bisher habe ich ausser dem einen oder anderen Spiel allerdings noch nichts vermisst.
Das Design der Benutzeroberflächen ist Geschmacksache und daher möchte ich es außen vor lassen.
Die beiden Systeme haben einen Reifegrad erreicht, der es meiner Einschätzung nach nur noch bei bestimmten Gegebenheiten nötig macht zu wechseln. Der Mac bietet aber nach wie vor das angenehmere Arbeiten und das bessere Handling des Gesamtsystems.
Wer nicht auf spezielle, nur auf Windows funktionierende Software angewiesen ist, dürfte kaum einen rationalen Grund haben, seinen Mac in die Ecke zu stellen.