Ich bin etwas verwundert, dass ihr den Lauf der Dinge als gegeben hinnehmt und anscheinend meint, es muss zwangsläufig so sein, dass man ständig neue, schnellere Hardware kaufen muss. Warum fragt keiner danach, wo die Rechenleistung bleibt? Wir stellen uns heute einen Dual-G5 mit Kühlkörpern so groß wie für mechanische Leistungsmaschinen unter den Tisch, verbraten 'ne Menge Energie und heizen die Bude auf, nur um in einen Textdokument scrollen zu können? Das kann doch nicht sein, oder? Okay, es gibt sicherlich einige Bereich, wo man die Rechenleistung wirklich braucht und wo man mit modernen Systemen Dinge machen kann, die früher nicht möglich waren. Signalbearbeitung, Bild- oder Filmkomprimierung oder 3D-Animation beispielsweise.
Es gibt aber auch andere Bereiche, wo ich dies nicht akzeptabel finde. Zum Beispiel Textverarbeitung. Auch damals hat man schon Bücher mit hunderten Seiten und tausenden von Grafiken und Fotos gesetzt. Und heute? Pages, Word und wie sie alle heißen, verzweifen schon bei 30 anspruchsvoll gesetzten Seiten. (Sofern diese Textverarbeitungen überhaupt eine »Gestaltung« ermöglichen.)
> Du kannst eine Textdatei von damals schlecht mit einem heutigen mordernen Format vergleichen.
Keine Ahnung was Du sagen willst. Wenn man das Format geändert hat, und die Möglichkeiten sind immer noch beschränkt, aber es werden mehr Ressourcen gebraucht - wo ist da der Sinn? Selbstzweck?
> Hast du aber alle Spielereien aktiviert, die ein OS heute so dabei hat
(das Text Programm natürlich auch) musst du dich nicht wundern...
Exakt das ist das Problem, Spielereien hier und objektorientierte Programmiertechniken dort. Keiner fragt mehr, was der Kunde braucht. Und die Kunden denken, sie brauchen »Spielereien«. Übrigens ist Apple meiner Meinung nach die einzige Firma, die überhaupt noch eine Chance hat den Ausweg daraus zu finden.
>Möchte mal sehen, wie Du bei 1000-facher Scrollgeschwindigkeit noch erkennen kannst, wohin Du scrollst.
Was ist das für ein Argument? Wir reden hier davon, dass wir ständig neue Rechner kaufen müssen, um überhaupt arbeiten zu können. Die Frage ist nicht »1000-fache Geschwindigkeit«, sondern was die Maschinen zu leisten imstande wären, wenn die Rechenleistung nicht so sinnlos verbraten werden würde. Stichworte: stromsparende, kleine, kühle Systeme. Und einfachere, benutzbare Systeme.
> nahezu paralel zur leistung steigen auch die features und möglichkeiten der software..
Teilweise hast Du sicherlich recht. Bei vielen Programmen frage ich mich allerdings wo der Fortschritt bleibt. Beispiel: Was kann Pages besser als Pagemaker? Was haben wir in den 20 Jahren dazugewonnen?
>7.1 hatte niedrigere Anforderungen … 2 Disketten heute 1 DVD
Davon rede ich ja! Wofür der Aufwand?
>Indesign ist dafür in anderen Sachen schneller, also bitte
Bitte was? Ich will hier nicht Quark mit ID vergleichen. Ich will nur klar machen, wie viel Performance-Spielraum in der Softwareentwicklung steckt bzw. vergeudet wird.
> damals hast du … und heute sind …
Vielleicht im Hobbybereich. Wir reden hier von Macs. Mit denen hat man damals A4 4c-Prospekte gemacht und heute auch noch. Klar geht das heute einfacher und ein fettes Bild lässt sich leichter handlen, trotzdem haben wir damals Hi-End-Produkte erstellen können.