-Nuke- schrieb:
2. Wenn man auf ein veraltetes Dateisystem ein Journal "draufklatscht", heißt das nicht, dass das "neue" Dateisystem jetzt auf einmal hochmodern ist.
ext3 ist ja auch nicht ext2 plus Journal. Das ist EIN Feature von vielen. Du leitest deine Annahme irrtümlich aus der Abwärtskompatibilität ab.
-Nuke- schrieb:
3. OK, wenn ihr meint ext2 sei besser, dann will ich das akzeptieren...
Eben das hat ja auch niemand gesagt. Filesystem1 ist niemals überall besser als Filesystem2, sonst hätten wir nur noch Filesystem1.
Ich versuche mal zu rekapitulieren:
Der OP sucht ein Filesystem für einen kleinen Internet-Fileserver für seine Kumpels. Das heisst: Seine Filesystem-Performance ist relativ egal, weil die ganze schöne Hardware hinter seinem DSL-Modem Schlange steht und schnarcht.
Wenn er für /boot ext2 nimmt, hat er den Vorteil einer weiterverbreiteten Kompatibilität, falls er mal ein Reparaturtool braucht.
Was er für / nimmt, ist relativ egal, denn der Rechner wird sich sowieso langweilen. Aus der Aussage "egal" würe ich nicht ableiten, er solle ext2 nehmen - das kann er ohne weiteres tun, ohne irgendwas wichtiges zu verlieren - aber warum sollte er? xfs, ext3, jfs oder ReiserFS sind stabil, die Einschränkungen von /boot treffen hier nicht zu, sie können Journaling, also hat er freie Auswahl. Was er nicht nehmen sollte, wäre hfsplus (kein Reparaturtool) oder vfat (keine Attribute).
Natürlich wäre ext3 sinnvoller als ext2 wg. des Journals. So rasend wichtig ist das aber alles nicht (und ein ext2 lässt sich auch nachträglich zum ext3 hochbocken). Nochmal: ext2 wäre kein Problem - würde ich aber trotzdem von abraten.
für "/partition_mit_den_movies" sieht die Welt schon wieder anders aus. Da braucht er eine Mindestgröße, die ext2 wohlmöglich nicht liefern kann. Die Performance auf dieser Platte ist wieder relativ egal, denn wie gesagt: Netzwerk ist der Flaschenhals. Und irgendwelche Sonderfälle wie "viele kleine Dateien werden laufend re-indiziert" treffen hier auch nicht zu - also hat er freie Auswahl: ext3, xfs, jfs, ReiserFS.
Eine tiefergehende Diskussion wäre notwendig, wenn es spezielle Anforderungen gäbe. Ich bin z.B. zu xfs gekommen, weil ich Fonts sammle und sehr viele sehr kleine Dateien immer wieder rumschiebe. Wer Videoschnitt macht, braucht hingegen ein FS mit geringen Latenzzeiten - wohlmöglich tatsächlich ext2. Und wer große Websites hostet, sollte sich mal mit Reiser4 auseinandersetzen, das ist mit vielen kleinen Dateien sehr schnell, und wenn was kaputtgeht, hat man die Daten ja sowieso im Backup.
Bei den Stabilitätsproblemen von ReiserFS muß man sich sowieso fragen, was "echt" ist und was "psychologisch". Reiser hat damals zu früh released, und das hat ein paar Leuten ihre Daten gekostet. Seitdem hört man immer wieder, ReiserFS sei unsicher und instabil, aber so richtig relevant viele "Opfer" findet man auch nicht. Wenn im falschen Moment der Strom ausfällt, ist halt was im Ar...gen, das ist anderswo auch nicht anders. Und ein übereifriger APMd kann genau sowas beim Ausschalten auslösen.
Gruß,
Ratti