KI übersetzt, unterstützt, formatiert
Egal jedoch, was im Gehäuse steckt und woraus es hergestellt wird: Samsungs KI ist immer an Bord. Sie soll sowohl für Sprache als auch für Texte als Simultanübersetzer fungieren, Textnachrichten und persönliche Gespräche in mehrere Sprachen übersetzen können. Auch bei Telefonaten soll das klappen. Man selbst und seine Gesprächspartnerin oder Gesprächspartner würden die Aussagen der jeweils anderen Person dann in ihrer Muttersprache von einer KI vorgetragen bekommen.
Wie das in der Praxis aussieht, konnte ich am Rande der CES in Las Vegas bereits mit verschiedenen Sprachen ausprobieren, ich wählte Spanisch und Koreanisch. Die Vorträge der Übersetzungs-KI waren dabei mal hervorragend, mal verwirrend – kamen aber nie in Echtzeit. Zu Beginn eines solchen Gesprächs weist eine Computerstimme zunächst beide Teilnehmenden auf ihre Anwesenheit und auf ihre Aufgabe hin. Das ist auch wichtig, weil das darauffolgende Prozedere für die Angerufenen ansonsten hochgradig irritierend sein könnte.
Disziplin und Geduld
Denn Funkdisziplin ist bei Gesprächen mit zwischengeschalteter Samsung-KI enorm wichtig, wie die Probegespräche zeigten. Immer, wenn sie den Eindruck hat, dass man mit seiner Aussage fertig ist, beginnt die künstliche Intelligenz mit der Übersetzung und trägt diese vor. Solange die KI mit diesen Vorgängen beschäftigt ist, sollte man schweigen.
Was passiert, wenn man das nicht tut, zeigt sich im ersten Probelauf, dem Versuch, bei einer spanisch sprechenden Person auf Deutsch eine Pizza zu bestellen. Offenbar, weil ich ungeduldig das Gespräch vorantreiben wollte, bevor die KI fertig war, kam das System spürbar ins Schleudern. Statt der erwarteten Angaben zum Pizzabelag lieferte es vollkommen wirr klingende Aussagen, unter anderem zum einstigen YouTube-Trendvideo
Gangnam Style. Aus diesem Irrsinn war die KI auch durch gutes Zureden nicht mehr herauszubekommen. Der einzige Ausweg: Auflegen und es noch einmal versuchen.
Mit dieser Erfahrung im Hinterkopf orderte ich im Anschluss bei einem Koreanisch sprechenden Anbieter eine Taxifahrt. Mit der geforderten Geduld beim Übersetzungs-Pingpong klappte das problemlos. Möglich auch, dass es Samsungs Entwicklern gelingt, ihre Übersetzungs-KI bis zur Markteinführung robuster zu machen...