Original geschrieben von marshallgrobi
Schuster, bleibe doch bitte bei deinem Leisten!
Ich habs mir wohl genausolange überlegt, ob ich dazu was sage,
1. weil ich hier neu bin in eurem klasse forum (lob!), und hier keine grundsatzdikussion vom zaun brechen will. (wir sind ja nicht bei heise).
2. weil ich als studierter fotograf zwar ne gestalterische ausbildung habe, mir den ganzen grafik- und typo-kram (mit dem ich seit jahren mein geld verdiene) aber selber erarbeiten musste.
also:
a) das abchecken von preisen, rechten und nutzung verbraucht bei mir oft mehr hirnschmalz, nerven und zeit als der eigentliche job. da gibts einfach keine festen richtlinien. wer mit agenturpreisen (oder bruchteilen davon) rechnet, muss bedenken, das in einer richtigen agentur nicht nur leute irgendwelche sachen zusammenkloppen, sondern das auch viel nachgedacht und dikutiert werden muss. ausserdem bezahlen die preise noch jene leute, die für den kunden den psychiater machen und meistens den audi a6 mit navi-system von chef. und was die repro-bude um die ecke nimmt, ist einfach kein masstab, bei der derzeitigen konkurrenz verschenken die viele sachen.
ich rechne so: wie lange brauche ich wirklich für den job (inklusive rumtelefonieren, emails schicken und mit dem kunden quatschen)? da gebe ich 1/5 für den fall der fälle (der fast immer eintritt) zu.
wieviel geld brauche ich in dieser zeit fürs leben bzw. wieviel geld will ich verdienen? dazu zähle ich meine fixkosten (steuer, miete, krankenversicherung usw.) für diese zeit. das ergebnis multipliziere ich mit dem "freundschaftsfaktor" (wenns ein echt geiler job ist, mit dem ich hinterher prahlen kann, mach ichs für die hälfte, wenns nur stress und nerv wird, sinds 3/2.
das ist der preis.
b) glücklicherweise haben wir heute computer!!!
ich meine, niemand muss mehr schriftsetzer lernen, um ne druckfähige seite zu produzieren. freut euch doch, dass wir dank der modernen programme vom handwerk befreit sind. ich erinnere mich, dass die leute früher postscript-code manuell editiert haben.
die handwerklichen grundlagen (mikrotypographie, druckvorstufe usw.) kann sich doch jeder, der nicht blöd ist und zwei augen im kopf hat, erarbeiten. das ist ncht einfach, aber machbar. da gibts ne menge schlauer bücher, aber das abgucken von sachen, die einem gefallen, ist die beste schule.
wenn alle schuster immer bei ihren leisten geblieben wären, würde steve j. heute in indien den guru machen oder immer noch konsolenspiele zusammenschrauben, und wir würden alle befehlszeilen in ms-dos 10 oder 12 eintippern.
mecks
PS: wenn man in corel 80% der funktionen nicht benutzt und vorher weiss, wie hinterher aussehen soll, gehts auch....