OS X – Entwicklung der Benutzeroberfläche

Mir ist es Anfangs passiert, dass ich das Gamecenter an Stelle der Fotos-App gestartet habe. Sowohl bei Mac OSX als auch bei iOS.
Erst nach der Verbannung des GC passiert das nicht mehr.
 
Dieses Flat Design, das von Microsoft (!) erfunden und groß erstmals eingeführt und dann von Apple kopiert (!!) wurde, ist das Übelste, was es an GUI-Design jemals gab.

Kann mich nur denjenigen anschließen, die überhaupt kein Problem mit Skeumorphismus und dreidimensionalem GUI-Design haben.

Alleine, dass das Fenster im Vordergurnd häufig keinen Schatten mehr wirft, nervt. Gott sei Dank ist das BS meiner Wahl (Ubuntu) da konservativer und arbeitet noch mit simulierten Schlagschatten und ähnlichem. Macht die optische Orientierung deutlich einfacher als bei diesem flachen Kacheldesign-Mist, wo man eine Schaltfläche teils nicht von einer simplen Überschrift unterscheiden kann.

EDIT: Ach ja, einen hab ich noch ..... benutze zwar selbst kein OS X mehr, aber habe mir neulich mal auf der Apple-Website ein paar Screenshots angeschaut. Kann es sein, dass die Farbpalette von OS X sich mittlerweile an dem Geschmack 10jähriger Japanerinnen orientiert? Hauptsache bunt und "garish".....

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Jedenfalls hatten Fenster an ihrer oberen Kante früher einen deutlich stärkeren Schatten. Heute (Stand El Capitan) ist der praktisch nicht mehr wahrnehmbar (falls überhaupt noch vorhanden). Das ist teilweise schon irritierend Fenster, deren oberer Bereich sich überlagert auf einen Blick auseinanderzuhalten. Überhaupt ist das das Ergebnis vieler Änderungen (mit allerdings durchaus auch einigen positiven Ausnahmen): Es braucht öfters einen längeren, zweiten Blick, mehr Nachdenken, teilweise sogar eine Mausbewegung/Scrollen/Klicken wo früher ein kurzer Blick ausreichte um direkt klar Alles erfassen zu können.
 
Das sind auch die Beispiele, die im Blogeintrag erwähnt wurden. Dass Schattem entfernt wurden und das nicht nur zur Unterscheidung von inaktiven oder aktiven Fenstern, sondern auch auf dem Schreibtisch.

Der Name der Symbole war früher stärker mit einem Schatten hinterlegt mit dem Ziel, die Lesbarkeit zu erhöhen. Gleiches unter iOS vor iOS 7 - auch hier hatten Texte, zum Beispiel in den Einstellungen, Schatten - mittlerweile überhaupt nicht mehr.
 
Also ich bin sehr froh, dass die Zeiten von Aqua, Brushed Metal, TimeMachine Sternenhimmel und Leder vorbei sind. Es gab und gibt sicher Programme, wo solche Interface-Elemente angebracht sind aber irgendwann hat das (imho) überhand genommen und die Spielereien die eigentlichen Funktionen überlagert. Wie sinnlos die Adressbuch-App verkompliziert wurde, nur um sie in die Metapher eines echten Adressbuchs (mit ausfahrbaren Gruppen, klar!) zu pressen… Himmel.

Wo ich zustimme (aber das ist auch schon sehr, sehr lange ein wiederkehrendes Problem) ist das Thema aktive vs. inaktive Zustände von sog. Kombi-Buttons. Immer wieder schwer zu erkennen.
Das Beispiel "Pages" ist gar nicht so inkonsistent. Der Pfeil nach unten zeigt an, dass es sich um Dropdowns handelt. Bei Tabellen und Charts gehen Pop-Overs auf. Was ganz anderes. ;)

Im Vergleich zu Classic MacOS war mir OS X immer etwas zu bunt und das Interface hat sich häufig zu sehr in den Vordergrund gespielt. Nicht alle aktuellen Entwicklungen finde ich gelungen aber zumindest hier stimmt die Richtung für mich. Um die stagnierende Weiterentwicklung der Funktionalität der Apple-(Pro!)-Apps ging es ja nicht…
 
(...) Innovationszwang? Wer will schon,
dass sein neues Betriebssystem aussieht, als wäre es 10 Jahre alt?

Ich arbeite auf SnowLeopard und finde es super. Auch optisch. El Capitan ist auch ok, aber
es muss nicht unbedingt sein. Übersichtlicher ist es nicht geworden, eher im Gegenteil.

Meine Zeichenblöcke, Stifte, Aquarellfarben und sonstige Materialen sind auch seit Jahrzehnten gleich
und das ist gut so. Es muss nicht immer wieder neu erfunden werden.
 
Was bin ich froh, dass diese Korkhintergründe, Ringbuchoptik und 3D-Puppenstubendesign Geschichte ist und hoffentlich nie mehr wieder kommt. Gehört in die gleiche Schublade wie Gelsenkirchener Barockmöbel. :D

Das Flatdesign ist genau mein Geschmack, komme auch super klar damit.
 
Was bin ich froh, dass diese Korkhintergründe, Ringbuchoptik und 3D-Puppenstubendesign Geschichte ist

Das muss nicht sein, und das habe ich auch nirgendwo in SnowLeopard.

Aber so ein wenig farbliche Unterscheidung in der linken Finderspalte ist schon nützlich, ich
arbeite auch gern mit eingefärbten Ordnern ... bin eben ein eher visueller Mensch.

Absolut nichts sagende iOS Symbole muss man erst erlernen und sind farblich oft sehr
ähnlich und zu verwechseln.
 
Ich habe vorhin auf dem MBP meines Sohnes Windows upgedated und dabei auch einen Blick auf sein Mavericks geworfen. Sieht schon etwas altbacken aus, wenn man ElCap gewöhnt ist...

Was mir allerdings bei MS aufgefallen ist...zumindest die MS Office Icons sind aus einem Guß. Excel, Word, PowerPoint, Access, OneNote, Outlook, alle sachlich im selben Design, trotzdem gut zu unterscheiden. Da sehen die Apple Icons für Pages, Numbers etc. schon ein bißchen albern aus, sind aber vor allem in dem ganzen Wirrwarr mit anderen Icons kaum wiederzufinden. Was hat eigentlich ein Browser mit einer Kompassnadel zu tun? Warum wird für Musik eine Note benutzt, für den iTunes Store auch, obwohl es dort auch Filme gibt? Und iTunes Store, Apple Store und App Store haben eigentlich nichts gemeinsam, der Apple Store hat statt dem Kreis plötzlich diese komische Tüte. iBooks ist auch Store, aber ohne Kreis. Warum sind Musik und iTunes in 2 Apps?

Vermutlich hat man sich dran gewöhnt, aber konsequent ist es nicht.
 
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Ich arbeite auf SnowLeopard und finde es super. Auch optisch. El Capitan ist auch ok, aber
es muss nicht unbedingt sein. Übersichtlicher ist es nicht geworden, eher im Gegenteil.
Ich bin noch mit Leopard unterwegs und auch mit EC und finde auch, dass Leopard das hübschere OS ist
Was hat eigentlich ein Browser mit einer Kompassnadel zu tun?
Stichwort: Navigation ;)
 
Ich habe vorhin auf dem MBP meines Sohnes Windows upgedated und dabei auch einen Blick auf sein Mavericks geworfen. Sieht schon etwas altbacken aus, wenn man ElCap gewöhnt ist...

Was mir allerdings bei MS aufgefallen ist...zumindest die MS Office Icons sind aus einem Guß. Excel, Word, PowerPoint, Access, OneNote, Outlook, alle sachlich im selben Design, trotzdem gut zu unterscheiden. Da sehen die Apple Icons für Pages, Numbers etc. schon ein bißchen albern aus, sind aber vor allem in dem ganzen Wirrwarr mit anderen Icons kaum wiederzufinden. Was hat eigentlich ein Browser mit einer Kompassnadel zu tun? Warum wird für Musik eine Note benutzt, für den iTunes Store auch, obwohl es dort auch Filme gibt? Und iTunes Store, Apple Store und App Store haben eigentlich nichts gemeinsam, der Apple Store hat statt dem Kreis plötzlich diese komische Tüte. iBooks ist auch Store, aber ohne Kreis. Warum sind Musik und iTunes in 2 Apps?

Vermutlich hat man sich dran gewöhnt, aber konsequent ist es nicht.

Richtig. Über Farben und Grafik-Layouts kann man streiten, aber die Funktion ist eben anders als früher nicht mehr ein tragender Teil des Designs, wodurch es zu solch merkwürdigen Fehlzuordnungen kommt. Mitunter mutet das sogar - leider - sehr laienhaft an. Wie das allererste Programm eines Entwicklers, der ganz gut programmieren kann, aber sich noch nie mit so etwas wie Benutzerführung beschäftigt hat.
 
Genau das sind die Gründe wieso ich weg von OSX bzw. apple bin. Dieses ganze platte 2D one colour design, fand ich derart schrecklich dass ich mich von apple getrennt habe. Die übersicht ist inzwischen absolut katastrophal! die gesamte usability verliert sich in einem Labirint der eintönigkeit. Wo ich früher mit einem blick zum ziel kam, musste ich meine augen konzentriert von zeile zur zeile wandern um das richtige symbol zu finden.

daher sehe ich kein unterschied mehr zu windows und bin wieder zurück zum pc, der die doppelte leistung zum fast halben preis bietet.

da kann noch so viel alu um die hardware sein. nein danke, apple....
 
Darf ich dann dein Macbook Pro haben?
Screen Shot 2016-08-08 at 10.30.47 AM.png
 
Ich orientiere mich auf dem "flat design" leichter und intuitiver als früher. Ich empfinde es jetzt ja viel weniger Klicki-bunti als früher. Das erleichtert mir die Orientierung. Insbesondere mag ich die Neuerungen für ein produktiveres Arbeiten am Laptop-Bildschirm: Vollbildansicht, Split-Screen etc. Aber ganz im Ernst, nachdem man ein paar Tage intensiv mit einem OS gearbeitet hat, spielt das doch eh kaum noch eine Rolle, dann hat man seine Abläufe doch eh intus.
 
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mac OS ist farblich und vom Aufbau sehr professionell und erwachsen geworden.
 
Das Beispiel "Pages" ist gar nicht so inkonsistent. Der Pfeil nach unten zeigt an, dass es sich um Dropdowns handelt. Bei Tabellen und Charts gehen Pop-Overs auf. Was ganz anderes. ;)

Du hast natürlich Recht! Es handelt sich in Pages um Pop-Over-Menüs. Warum Apple aber bei diesen Menüs, die sich anscheinend genau so wie Drop-Down-Menüs verhalten, nun plötzlich auf die Pfeile verzichtet, erschließt sich mir im Sinne der Barrierefreiheit nicht.

Denn auch das hier ist ein Drop-Down-Menü und müsste eigentlich mit einem zusätzlichen Pfeil nach unten gekennzeichnet sein. Der Pfeil wurde eigentlich nur vergessen, denn früher war der Teilen-Knopf in OS X wirklich kein Drop-Down-Menü (wenn ich das richtig in Erinnerung habe). Es hatte sich ein neues Fenster geöffnet und kein Menü nach unten. Wenn man also auf Barrierefreiheit Wert legt, dann fehlt hier der Pfeil, der nach unten zeigt:

Dropdown.jpeg


Wie das allererste Programm eines Entwicklers, der ganz gut programmieren kann, aber sich noch nie mit so etwas wie Benutzerführung beschäftigt hat.

In den Einstellungen der Notiz-App hat man das Gefühl, dass hier auf Konsistenz komplett verzichtet wurde. Alle Einstellungen wurden in ein Fenster „geklatscht“, musste anscheinend möglichst schnell gehen – obwohl es in OS X üblich ist, Einstellungen in einem Fenster mit Reitern anzuordnen. Selbst bei wenig Einstellmöglichkeiten setzt OS X eigentlich darauf, Reiter zu nutzen:

Notizen:
Einstellungen.jpeg


Adressbuch:
Einstellungen2l.jpeg


Noch ein Punkt zu Barrierefreiheit. Zur Barrierefreiheit gehört es sich – wie in OS X eigentlich üblich – Symbolleisten so zu gestalten, dass diese mit Text angezeigt werden können. So, wie es z. B. in Mail möglich ist. Ich persönlich blende in machen Programmen den Symbolleistentext ein, da ich so schneller weiß, wo ich in der Symbolleiste hinklicken muss:

Symbolleiste.jpg


Jetzt zähle ich mal auf, in welchen Programmen das NICHT (mehr) möglich ist:
  • Safari (gerade Safari, das von etlichen genutzt wird)
  • Fotos
  • Kalender
  • Karten
  • Notizen
Benutzerfreundliche Alternativ:
2.jpeg


Nicht-benutzerfreundliche Alternative:
3.jpeg


Einher geht das häufig mit der Unmöglichkeit, die Symbolleiste überhaupt noch anpassen zu können.

Klar, das sieht optisch alles super aus. Aber man hätte das Flat-Design auch so gestalten können, dass die Barrierefreiheit nicht zu leiden hat. Das geht wohl einher damit, dass OS X jedes Jahr neu erscheint und so eine Notizen-App beispielsweise recht schnell auf den Markt geworfen wird. Da vergisst man dann mal die Möglichkeit, Text unter Symbolen einzublenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Flat-Design mutet schick an, nimmt aber dem Entwickler die Möglichkeit, realitätsnah zu gestalten. Für mich besteht ideale Benutzerführung auch darin, die echte 3D-Welt so gut wie möglich in 2D nachzuahmen, damit sich Bedienkonzepte intuitiver erschließen. Ein 3D-Button hat z.B. den Vorteil, das er klar als "Knopf, den man drücken kann" erkennbar ist. Der 3d Effekt beim drücken verstärkt diesen Eindruck eines aus der realen Welt entnommenen Konzepts. Statt also die Grafikleistung für immer für immer aufwendigere Animationen zu verschwenden, welche die Funktion nicht unterstützen, sondern nur funktionslos begleiten, könnte man sich z.B. Gedanken zu neuen oder eben weiterentwickelten Steuerelementen machen, die im Zeitalter der Gigabyte-Grafikkarten technisch problemlos machbar wären. So gibt es z.B. keine Kennzeichnung für Buttons, die auch eine Forcetouch-Funktion haben. Ebenso könnte es in jedem Menü eine Clip-Funktion / Siri-Funktion geben, die auf Text/Spracheingabe reagiert und Clip-Kurzanleitungen zu bestimmten Vorgängen zeigt, die nicht selbsterklärend sind. Farben könnten mehr dazu genutzt werden, um optische Warnhinweise zu geben - oder es könnte auf Wunsch gezieltes haptisches Feedback via Magic Mouse 2 oder Trackpad geben. Gesten könnten bei Steuerelementen zur punktuellen Vergrößerung eingesetzt werden... man könnte sich überlegen, wie sich virtual reality sinnvoll in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Usw, usw...
Statt dessen geht es nur noch um den Wiedererkennungswert, um einen Einheitsbrei, der Elemente und Funktionen versteckt, statt intuitiv bei der Suche zu helfen. Im Grunde arbeiten wir immer noch auf die gleiche Weise wie vor 25 Jahren - seit XEROX und der "Klauverbesserung" von Apple und später auch von Microsoft gab es hier wenig echte Kreativität.
Lange Zeit schienen die Ausreden wie z.B. fehlende Systemleistung, unzureichende fehlende Vernetzung oder einfach fehlende Basistechnologie eine schlüssige Entschuldigung zu sein. Diese Zeiten sind jedoch vorbei. Vielleicht braucht es hierfür einfach nur das richtige neue Startup, das noch nicht übersättigt ist und vielleicht auch mal der Versuchung erfolgreich widersteht, zu früh von den Großen eingekauft zu werden.
 
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