Zwischenbericht: Leben mit dem Computer-Wrack
Ja, mit dieser Utility habe ich den Intel-Grafik-only-Modus erzwungen, und damit läuft mein anscheinend/möglicherweise mit dem ignorierten Grafikfehler infiziertes MBP jetzt durch. Womit ich ohne weitere Analyse gut leben könnte, wenn es einfach so bleibt.
Es wäre sicher theatralisch, mein MBP ein 3'000-Euro-Wrack zu nennen, denn soviel hatte ich zwar Anfang 2011 bezahlt, aber das wäre es heute auch im best case nicht mehr wert. Allerdings ist es wohl doch ein 1'000-Euro-Wrack, denn für so viel gehen heute gleiche MBPs in Ebay über den Tisch. Wobei man allerdings nicht mal weiss, ob die nicht auch den Bug haben, und der Verkäufer einfach dazu schweigt...
Zurück zum Thema: Es ist leider nicht so geblieben, wobei der Verlauf vielleicht dem einen oder anderen etwas sagen mag:
Vor zwei Wochen schien das Erzwingen der internen Grafik mein MBP stabil zu machen. Aber nach ein paar Tagen wurde die Kiste wieder so unstabil, dass ich fast schon aufgeben wollte.
Nach einigem Rummurksen habe ich dann das Logicboard und alle darauf führenden Stecker mechanisch bearbeitet (gedrückt), um Wackelkontakte zu bearbeiten, und habe auch noch einmal Mavericks aufgespielt. Ausserdem überwache ich seitdem die 3 Temperaturen CPU- / CPU-Nähe- / GPU, und habe die Lüfter auf minimal 4'000 Touren eingestellt. Die Zwangseinstellung auf interne Grafik habe ich aufgegeben, überwache mit gfxCardStatus aber weiterhin, welche GPU aktiv ist.
Witzigerweise läuft das MBP seitdem ohne Probleme durch, mittlerweile sogar schon seit einer Woche. Es lässt sich ohne Hängen rebooten und hält auch mehr als 10 Stunden mit nahe 100% CPU durch, wobei die 3 Temperaturen auf ca. 85° / 75° / 70° steigen. Auch ein 10-stündiges Gesichter-Dekodieren mit Aperture (wobei die externe GPU aktiviert wird) mit 85° / 75° / 75° machte keine Probleme.
Ich gebe mich nicht der Illusion hin, dass mein MBP die Probleme hinter sich hat, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die Serie eine diffuse Verlötungsproblematik hat, nicht nur beim GPU-Chip, und dass nach Jahren von Heiss- und Kalt-Perioden die Verlötungen halt insgesamt wackelig geworden sind und unter bestimmten Umständen den Dienst versagen. Mein mechanisches Rumdrücken mag für den Augenblick für erneut ausreichende Kontakte gesorgt haben, vor allem wo es de facto ja nur um wenige micron gehen dürfte.
Dabei dürften gleichmässige Temperaturen, egal ob heiss oder nur warm, auch für mechanische Kontakt-Stabilität sorgen.
Von Apple erwarte ich insbesondere angesichts der - nach meinem Eindruck - diffusen Problemlage auch in Zukunft keine Hilfe.
Weiss jemand eigentlich, ob die Mitte 2012 eingeführte Nachfolger-Serie, also die letzten Nicht-Retina-15"-MBPs mit klassischer HDD, definitiv frei von derartigen Fehlern ist?