macOS als Alternative zu Win 10 - Schwerpunkt Datenschutz?

WalterWO

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Hallo in die Runde!

Da Microsoft immer mehr zum Google-Klon wird und das Geschäftsmodell vom Verkäufer von Software auf das Sammeln und Auswerten von Benutzerdaten umstellt, werde ich auch als langjähriger Windows-Nutzer den Schritt auf Windows 10 nicht mitgehen. Klar, kann man Windows 7 noch eine Weile benutzen, bis es keine Updates mehr erhält, und auch Windows 8 lässt sich mit Drittanbieter Software so konfigurieren, dass man den klassischen Desktop mit Startmenü hat, aber nichtsdestotrotz muss man irgendwann umsteigen, wenn einem Windows 10 nicht zusagt.
Momentan bleiben als Alternativen eine Linux Distribution sowie macOS übrig. Zu Linux - was soll ich sagen: die Zeiten, in denen ich Stunden und Tage an PC und Hardware gebastelt und probiert habe sind vorbei. Ich möchte ein Gerät kaufen, anschalten, ein wenig konfigurieren und dann nutzen. Klingt ja schonmal so als ob macOS passen könnte.

Jetzt stellt sich bei mir in Anbetracht des in absehbarer Zeit anstehenden Neukaufs eines Notebooks sowie der baldigen Ankündigung der neuen Macbooks die Frage: Sind diese denn interessant für mich?
Äußerst wichtig wäre mir, das Notebook mit wenigen Klicks so konfigurieren zu können, dass keine Cloud-Datenübertragung/Synchronisation abseits des Mailprogrammes mit meinem Anbieter (mailbox.org) stattfindet und sich Apple auch sonst nicht um meine Nutzungsgewohnheiten schert. Kurzum: Ich will Kunde und Nutzer sein, nicht das Produkt.
Hier im Forum habe ich folgenden interessanten Thread gefunden:
https://www.macuser.de/threads/datenschutz-einstellungen-fuer-mac-os-x-ios-wichtig.718606/
Leider wurde er jedoch schon länger nicht mehr aktualisiert.

Kann mir hier jemand weiterhelfen: Eignet sich macOS unter den genannten Voraussetzungen (Fokus auf Datenschutz) für meine Zwecke? Hat sich seit macOS Sierra in Bezug auf die Auswertung der Nutzerdaten eine negative Entwicklung ergeben (Stichwort: kann ich bspw. Siri vollständig deaktivieren?)?

Beste Grüße
 
Auch OS X bzw macOS wie es jetzt heisst geht immer mehr Richtung Cloud ... auch wenn sich dies momentan noch mehr oder weniger abschalten lässt. Inwieweit Apple diese Daten auswertet und weitergibt ist offen.
Wenn meine Prioritäten auf der "Cloud-Vermeidung" liegt, würde ich mich nicht für dieses OS entscheiden.
Dann doch lieber Linux wo kein kommerzieller "Hersteller" dahintersteckt. Die Zeiten von Basteln anprobieren sind bei Linux auch schon länger her .... installiert bekommt man ein solches System mittlerweile auch ganz gut.
Irgendeinen "Tod" muss man eben sterben......
 
Aus "Anwendersicht" gibt es zwischen W10 und Sierra bzgl. Datenschutz keinen allzu großen Unterschied. Beide haben standardmäßig erstmal alles aktiv und bei beiden kann man das in den Systemeinstellungen mit ein paar Mausklicks deaktivieren. Man muss keine Cloud oder Siri nutzen, Ortungsdienste lassen sich abschalten und "Diagnoseinformationen" kann man auch verbieten.
Was im Hintergrund vielleicht dann doch noch passiert ist für den Endanwender erstmal nicht transparent, wenn man den offiziellen Einstellungen nicht glauben will führt an Linux eigentlich kein Weg vorbei.

Bei OS X habe ich persönlich zunehmend bedenken, dass Apple immer mehr für mich entscheiden möchte, was ich mit dem Rechner machen kann und was nicht. Noch ist OS X nicht "Locked In", mit jedem Major-Release kommen wir dem aber einen Schritt näher.
 
@roedert
Hm nja sowohl windows 10 wie auch macOS kann man ohne Cloud Anbindung nutzen.
Bei windows 10 ist es einfach sehr schwierig da man dann auch vom Store ausgeschlossen ist, dies sehe ich jedoch nicht als Problem.
Bei macOS kann mann die iCloud ganz weglassen oder einfach auf gewisse dienste begrenzen.. Auf die Funktion in Cloud Speichern würde ich dann natürlich nicht nutzen..

Die iCloud wird einem noch nicht so aufgezwungen wie das MS Konto bei windows 10!

Bei Linux hast du diese Sorgen natürlich nicht nur ist Linux nicht für jeden Anwendungsbereich das Gegeite Betriebsystem.

Code:
Eignet sich macOS unter den genannten Voraussetzungen (Fokus auf Datenschutz) für meine Zwecke?
https://de.wikipedia.org/wiki/FileVault
Version 2 XTS-AES 128
Was es da für linux gibt weis ich nicht da ich mich da zu wenig auskenne.
 
@roedert
...
Bei windows 10 ist es einfach sehr schwierig da man dann auch vom Store ausgeschlossen ist, dies sehe ich jedoch nicht als Problem.
....
ich nutze ein lokales Konto ohne Cloud und kann mich trotzdem noch im Store anmelden. Wie bei Apple auch.
 
@Tobich: FileVault ist, vor allem auf mobilen Rechnern, sicher zu empfehlen, aber da gibt es auch für Win und Linux ähnliche Lösungen. Unter klassischen Datenschutz fällt das aber eher nicht, das greift ja nur, wenn jemand den abgeschalteten Rechner in die Finger bekommt.
Persönlich halte ich da Teilverschlüsselungen übrigens für sinnvoller - die können auch greifen, wenn ich den Rechner nicht abschalte. Ich schließe einfach die betreffende Datei, und gut ist's. Mir wäre das mit einem MacBook zu nervig, sicherheitshalber ständig bei Nichtbenutzung abschalten zu müssen oder wenigstens den Benutzer abmelden (falls das hilft). Oder habe ich das falsch verstanden?

Was Datenschutz betrifft, würde ich unter OS X immer empfehlen, ein Programm wie LittleSnitch zu benutzen, mit dem man das "Nach-Hause-Telefonieren" blockieren kann.
 
Mir wäre das mit einem MacBook zu nervig, sicherheitshalber ständig bei Nichtbenutzung abschalten zu müssen oder wenigstens den Benutzer abmelden (falls das hilft). Oder habe ich das falsch verstanden?
Bei Nichtbenutzung (nach Zeit oder beim Zuklappen) wird der Mac ja gesperrt ... somit benötigst du das Benutzerkennwort um an die Daten zu kommen. Hast du das nicht, hast du auch keinen Zugriff auf die Daten.
Außer eben Zugriff "von außen" (ausgebaute Festplatte, Start von externem Medium etc) - aber dazu muss der Mac ausgeschaltet oder neu gestartet werden ... und da greift wieder das FileFault-Passwort.
Geschützt ist der Mac also zu jeder Zeit - wenn auch über 2 verschiedene Wege.

Das alles hat aber mit dem vom TE gewünschten Schutz vor der "Neugier" der OS-Hersteller nichts zu tun.
 
@Schiffversenker
Hm es reicht eigentlich bereits wen du beim Benutzer das Anmeldefenster wählst... Dann ist die Kiste dicht...

Das alles hat aber mit dem Schutz vor der "Neugier" der OS-Hersteller nichts zu tun.
Das ist mir auch Klar da gibt es nur eines: iCloud nicht nutzen und garnicht erst anmelden, und die Sache ist Safe:D.
 
Dann doch lieber Linux wo kein kommerzieller "Hersteller" dahintersteckt. Die Zeiten von Basteln anprobieren sind bei Linux auch schon länger her .... installiert bekommt man ein solches System mittlerweile auch ganz gut.
Sollte ich vielleicht in der Tat einfach mal testen, vielleicht eine Live Distribution...
Ansonsten hat man ja noch durchaus die Hoffnung, bei Apple schon so viel für die Hardware zu bezahlen, dass die keinen Bedarf mehr haben, auch noch die Daten zu versilbern.

Aus "Anwendersicht" gibt es zwischen W10 und Sierra bzgl. Datenschutz keinen allzu großen Unterschied. Beide haben standardmäßig erstmal alles aktiv und bei beiden kann man das in den Systemeinstellungen mit ein paar Mausklicks deaktivieren.
Das Hauptproblem bei Win 10 sind aus meiner Sicht die eben nicht vollständig deaktivierbaren "Diagnose- und Ortungsdaten". Soweit ich das überblicke ist von macOS ähnliches nicht bekannt?

Bei OS X habe ich persönlich zunehmend bedenken, dass Apple immer mehr für mich entscheiden möchte, was ich mit dem Rechner machen kann und was nicht. Noch ist OS X nicht "Locked In", mit jedem Major-Release kommen wir dem aber einen Schritt näher.
Ja, ich muss zugeben, den Punkt, dass Apple der Versuchung erliegen könne, macOS so zu verdongeln wie iOS sehe ich auch. Die Hardware ist ja schon ziemlich "locked" mittlerweile (was ich jedoch vllt. abgesehen von den SSD Upgrade Preisen noch verschmerzen könnte).

Was Datenschutz betrifft, würde ich unter OS X immer empfehlen, ein Programm wie LittleSnitch zu benutzen, mit dem man das "Nach-Hause-Telefonieren" blockieren kann.
Sehr interessant, vielen Dank! Ich werde mich da mal einlesen, aber das sieht doch schon sehr vielversprechend aus.

da gibt es nur eines: iCloud nicht nutzen und garnicht erst anmelden, und die Sache ist Safe:D.
Kann ich denn bspw. nur den Store nutzen und auf sonstige Cloud Dienste verzichten oder bin ich auch mit meiner ID eingeloggt, wenn ich auf iTunes Musik höre, weil Apple mir gerne noch welche verkaufen möchte? Bzw. kann ich das System komplett als rein lokaler Nutzer nutzen?
 
OS X lässt sich komplett ohne Cloud nutzen, wie auch Windows 10. Wenn ich mir eine Apple ID anlege und im App Store nutze wird die auch wirklich nur da genutzt. Für die iCloud müsste man an anderer Stelle die Logindaten noch mal eingeben.

OS X nutze ich persönlich allerdings mit iCloud, da für mich die Vorteile überwiegen (ich bin aber auch ein faules Schwein :D). Windows nutze ich ohne Cloud, habe gar kein MS-Konto.

Ob schon mal eine kompetente Person macOS Sierra auf seine Datenschutzversprechungen untersucht hat weiß ich nicht...
 
Ansonsten hat man ja noch durchaus die Hoffnung, bei Apple schon so viel für die Hardware zu bezahlen, dass die keinen Bedarf mehr haben, auch noch die Daten zu versilbern

Apple = amerikanische Firma. Als solche unterliegt sie dem Patriot Act. Wenn die NSA ruft, steht auch Apple „Gewehr bei Fuß“. Und der Noch-Präsident Obama hat die Verlängerung des entsprechenden Gesetzes am 2. Juni 2015 per Unterschriften-Automat abgezeichnet. Einfach mal googeln oder bingen.
 
Da hast du grundsätzlich Recht. Aber wie man bspw. an iMessage bzw. dem Streit um die iPhone Verschlüsselung sieht, verfolgt Apple einen ganz anderen Ansatz als MS, Facebook und Google: ihr Geschäftsmodell lebt nicht davon, möglichst viele Nutzerdaten zu sammeln und auszuwerten. Wenn sie aus technischen Gründen, oder weil diese schlicht nicht gesammelt werden, keine Daten herausgeben können, läuft jede Anfrage ins Leere.
 
Das ist halt schon die Snowden-Hardcore-Variante ;)
Im Prinzip will ich einfach nur ein OS nutzen, bei dem nur Browser, Mailprogramm und Updatesoftware aufs Internet zurückgreifen und nicht der Anbieter meine Daten für Werbenetzwerke oder sonstige "Diagnosezwecke" missbraucht. So wie man es von Windows bis 7 kennt. Irgendwelchen Klaut-Speicher oder mitlauschende Assistenten will ich garnicht nutzen.
 
Da hast du grundsätzlich Recht. Aber wie man bspw. an iMessage bzw. dem Streit um die iPhone Verschlüsselung sieht, verfolgt Apple einen ganz anderen Ansatz als MS, Facebook und Google: ihr Geschäftsmodell lebt nicht davon, möglichst viele Nutzerdaten zu sammeln und auszuwerten. Wenn sie aus technischen Gründen, oder weil diese schlicht nicht gesammelt werden, keine Daten herausgeben können, läuft jede Anfrage ins Leere.
das tut MS genauso viel oder wenig wie Apple ;).
 
das MS mit der NSA zusammenarbeitet ist weder ein Geheimnis noch ein Drama. Apple tut das in gewisser Weise auch.
Das ist aber etwas anderes als deine Aussage, das MS
ihr Geschäftsmodell lebt ...davon, möglichst viele Nutzerdaten zu sammeln und auszuwerten.
 
das MS mit der NSA zusammenarbeitet ist weder ein Geheimnis noch ein Drama. Apple tut das in gewisser Weise auch.
Das ist aber etwas anderes als deine Aussage, das MS
Achso. Na dann frag dich einfach mal, wie MS so viele Cloud Dienste kostenlos anbieten kann und warum sie Windows 10 ein Jahr lang jedem versucht haben aufzuzwingen. Und wieso man da nicht die Datensammlung -übertragung und -auswertung komplett unterbinden kann?
MS hat schlicht und ergreifend gemerkt, dass Google mit dem Ansatz, den Herstellern das OS (Android) kostenlos zur Verfügung zu stellen, sich aber dafür alle Daten abzuzweigen fast den kompletten Smartphonemarkt übernommen hat. Wenn MS am klassischen Geschäftsmodell des Verkaufens von Lizenzen festgehalten hätte, wäre der PC Markt das nächste Opfer. So haben sie zumindest noch die Chance den Marktanteil von Windows hochzuhalten, aber auch das wird immer schwieriger (Erfolg der Chromebooks in den USA).

ist das bei Skype für den Mac anders/besser?
Nein. Der Vergleich war eher gedacht um den von iMessage (Apple möchte garnicht mitlesen können) abweichenden Ansatz aufzuzeigen.
Ich frage mich einfach, ob sich dieser Ansatz auch im OS niederschlägt.
 
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