Hallo,
LibreOffice nutze ich u.a, auf einem MacBook Pro (2017) bei einer Auflösung von 2.560 x 1.600. Derzeit arbeite ich an einem Dokument mit 214 Seiten, 52 Kapiteln und diversen Unterkapiteln und 52 eingebundenen Grafiken. Das Inhaltsverzeichnis wird automatisch generiert. Das Programm läuft flott; der Engpass bin ich. Also geht es wohl um neuere Macs mit einer höheren Auflösung.
Besonderes Highlight: Ich verwende noch ein PowerBook G4 von anno dunnemals. Auch für Mac OS X 10.6 (?) gibts noch eine Version von LibreOffice und ich kann das PowerBook G4 verwenden. Wobei ich nur die Abwärtskompatibilität (als mit der neueren Version eine ältere Version laden) nutze. Es gibt aber nicht das Problem, dass der Softwareanbieter eine Version abkündigt (wie jetzt MS mit Office 2016) und dann keine Installationen oder Aktivierungen oder gar Downloads möglich sind.
Zur Programmierung der grafischen Benutzeroberfläche eines Programmes greifen die Programmierer auf Bibliotheken zurück. Wenn ich nur für den Mac programmiere, dann nutze ich natürlich die von Apple bereitgestellten Bibliotheken. Bei einem Projekt wie LibreOffice geht das natürlich nicht. Da man nicht für jede Plattform alles individuell programmieren kann, braucht es Bibliotheken, die für alle Plattformen zur Verfügung stehen. Es bleibt dann noch genug Anpassungsarbeit. Offensichtlich sind die Bibliotheken für LibreOffice und hohen Auflösungen sub-optimal. Also braucht es andere Bibliotheken oder die bestehenden müssen angepasst werden. Da aber alles mit allem zusammenhängt, ist das eine aufwändige Aufgabe. Plattformunabhängige Programmierung ist nicht so einfach.
Zumal dann, wenn es sich um ein OpenSource-Projekt wie LibreOffice handelt. Die funktionieren mit einem großen Einsatz ehrenamtlicher Programmierer und - verwunderlich - dadurch, dass Firmen wie IBM Programmierer gegen Geld für das Projekt abstellen. Offensichtlich gibt es keine so große Unterstützung für das macOS-Projekt von LibreOffice. Der Marktanteil und damit die Bedeutung von macOS am Weltmarkt wird von Apple-Nutzern häufig deutlich überschätzt. Es stellen sich ja viele die Frage, warum Microsoft ein Office für den Mac auf die Beine stellt. Direkte wirtschaftliche Gründe kann das kaum haben. Bestenfalls die, dass es eine kleine aber bedeutende Benutzergruppe gibt, die für Microsoft wichtig ist. Weil sie ohne diese Gruppe ihre Vormachtstellung bei großen IT-Netzen nicht durchsetzen könnte.
Das kann ich beklagen und bedauern. Ich kann mich ärgern, dass ich auf ein (vorübergehend?) falsches Pferd gesetzt habe. Doch moralische Ansprüche habe ich bei einem Projekt wie LibreOffice gegen niemanden. Es sei denn, jemand hätte gelogen.
Glaubensfragen sind auch langweilig. Alle Programme haben Vor- und Nachteile. Pages fügt sich am besten in die Oberfläche von macOS ein, Mellel macht Spaß, mit LaTeX geht fast alles, Microsoft Office nutzt am Ende fast jeder. Jetzt kommt es auf die Aufgabenstellung und persönlichen Vorlieben an. Mehr nicht. Es gibt nicht
das beste Office-Paket für den Mac.
Den Hinweis von
@fa66 möchte ich noch mal aufgreifen: Softmaker hat ein eigenes Office. Der Preis ist überschaubar; es gibt auch eine (eingeschränkte) kostenlose Version. Es ähnelt Microsoft Office in der Bedienung. Hat aber einen ganz entscheidenden Vorteil: Die hierarchische und alphabetische Darstellung von Absatz- und Zeichenvorlagen. Das erleichtert die Arbeit ungemein. Die Kompatibilität mit MS-Office ist sehr gut, wenn auch nicht vollständig. Beispiel: Änderungs-Datum und -Uhrzeit als Feldbefehl in der Fußzeile.
Peter