Für die meisten Deiner Bilder gibt es eine grosse und extrem billige Konkurrenz: Stocks. Die haben dafür gesorgt, dass der Fotografie-Markt in den USA zusammengebrochen ist und hier eine ähnliche Entwicklung droht.
Deine Fotos der Canyons oder vom Hundertwasser-Haus leben von der Optik des Motives selbst und sind auch schon zigtausendfach fotografiert worden.
Von der Fotografie leben kann man nur ausserhalb dessen, was schon so viel und umsonst angeboten wird.
Entweder man ist ein Super-Studioprofi oder ähnlicher Spezialist, oder Reporter, oder Künstler.
Für alle drei Bereiche braucht man, glaube ich, eine gute Ausbildung und Jahre, um sich durchzusetzen. Und enorm viel Energie und Mut, weil die Konkurrenz so groß ist.
Um dir eine ehrliche Antwort zu geben: Schon die Frage, ob du mit deinen Fotos Geld verdienen kannst, zeigt, dass du es nicht kannst.
Diese Frage würde dich nicht interessieren, wenn dir deine Energie und Leidenschaft für die Fotografie und der Wunsch, anderen Menschen etwas mit deinen Fotos mitzuteilen, gar keine andere Wahl lassen – dann wirst du vielleicht irgendwann auch Geld damit verdienen können.
Die große Mehrheit der Künstler, Autoren und anderen kreativen Menschen schafft es nicht, sich so weit durchzusetzen, dass sie von ihrer Kunst leben können. Sie ziehen es vor, in einem Job Geld zu verdienen und in ihrer Kunst kompromisslos das zu machen zu können, was ihnen wichtig ist.
Sie organisieren sich in Fotoclubs oder Verbänden wie dem BBK (Bund Bildender Künstler), zeigen ihre Bilder auf Ausstellungen oder lesen ihre Texte auf Veranstaltungen. Oft sind es sehr gute Leute, die sich bewusst nicht den Zwängen des Medien- und Kunstmarktes aussetzen wollen.
Ich kenne dich nicht, deshalb schreibe ich das mit aller Vorsicht: Es kann gut sein, dass auch du so glücklicher mit deiner Fotografie wirst.