Aber mal eine ganz allgemeine, vielleicht dumme Frage eines Laien:
Was macht eine Kompaktkamera besser / schlechter ggü. einer Sony alpha 6000 bspw.?
Gibt es da ganz allgemeine Vor- oder Nachteile - jetzt abgesehen von Gewicht / Größe?
Die Sensorgröße, die Aktualität des Sensors (hier gibt es große technische Fortschritte!) und die Software dahinter sind sehr entscheidend!
Ein größerer Sensor hat bei gleicher Megapixelzahl in aller Regel ein besseres Rauschverhalten bei schlechten Lichtverhältnissen.
Die Aktualität des Sensors entscheidet über Farbtreue und Kontrastumfang. Also ob man in den Lichtern und Schatten noch Details sehen kann. Und auch wie weiß weiß und wie schwarz schwarz ist.
Und die Software (angetrieben durch mehr oder weniger leistungsfähige Prozessoren) steuert die Geschwindigkeit und Präzision des Autofokus, kompensiert Bildfehler wie Verzeichnungen und Chromatische Aberrationen und setzt das Bild aus diversen Einzelbildern zusammen, um Verwacklungen und Bildrauschen zu eliminieren. Und auch der Kontrastumfang wird ggf. mit HDR erhöht. Hier gibt es große Qualitätsunterschiede, wie gesagt auch bedingt durch den technischen Fortschritt.
Gestern erst ist eine Edelkompakte von Sony vorgestellt worden, die RX100VII, die trotz 1"-Sensor mit Sicherheit in der Profiliga angesiedelt ist (Augen-Autofokus, Objekterfolgung, Zeiss-Objektiv usw...). Allerdings wird sie auch so um die 1200 € oder sogar mehr kosten.
Genau genommen werden aber die Bilder nicht mithalten können, wenn man die einer Vollformatkamera der neuesten Generation daneben hält, einfach weil der Sensor viel kleiner ist. Vielleicht sieht man es nicht sofort, aber wenn man ins Bild hineinzoomt oder einen Bildausschnitt nutzen will, wird es offensichtlich.
Jetzt bist du natürlich schon eingeschränkt durch dein Preislimit. Die A6000 ist zwar schon ein älteres Modell (danach kam die A6300, die A6500 und als letztes die A6400), aber immer noch eine sehr gute, kompakte und vor allem sensationell preisgünstige spiegellose Systemkamera mit APS-C Sensor. Dieser Sensor gehört immerhin schon zu den größeren Sensoren. Für 500 € solltest du sie problemlos mit dem 16-50mm Kitobjektiv bekommen können. Diese Kombination merkst du kaum, wenn du sie bei Wanderungen dabei hast und sie macht sehr gute Aufnahmen. Wenn du Spaß am Fotografieren bekommst, kannst du alle möglichen Objektive hinzukaufen, die du weiter verwenden kannst, falls du du mal umsteigen solltest auf eine höherwertige Kamera.
Eine Kompaktkamera ist natürlich in erster Linie kompakter. Wo du bei der A6000 vielleicht eine kleine Umhängetasche brauchst, passt eine Kompaktkamera in jede Jackentasche. Aber die geringe Größe hat auch einen Nachteil: wo du bei größeren Kameras für alle möglichen Funktionen eine direkte Taste hast, musst du dich bei kompakten Kameras durch die Menüs hangeln und Tasten sind mehrfach belegt. Sie sind halt klein.
Meine persönliche Meinung dazu:
Die Kameras in den Smartphones sind in den vergangenen Jahren dermaßen gut geworden, dass sie letztlich Kompaktkameras überflüssig gemacht haben. Die Kamerahersteller leiden unter extremen Umsatzeinbußen. Google mal danach.
Smartphones sind die wahren Immer-dabei-Kameras. Sie sind vernetzt mit Clouddiensten, Bilder und Videos können sofort geteilt werden.....
Ich wüßte nicht, welchen Kaufgrund es für eine Kompaktkamera überhaupt noch gibt, ganz ehrlich.
Die einzigen Kameras, die sich noch im Hinblick auf Qualität und Gestaltungsmöglichkeiten (z.B. durch Wechselobjektive) noch von Smartphones absetzen können sind Systemkameras mit den Sensorgrößen MFT, APS-C und Vollformat (also z.B. auch die Sony A6000). Aber da ein solcher Einstieg auch ein neues Fass aufmacht, lohnt es sich nur, wenn man Fotografieren wirklich zu seinem Hobby machen will.
Sorry für meinen langen Text....