Ist LaTeX wirklich die Mühe wert? Dubio.

Hast du mal den Tipp von MacBarfuss probiert? Dann sollte eigentlich vieles einfacher gehen?
 
Cybernobbie: Naja, jedem das Seine.

Habe lange genug mit Word gearbeitet. Der Umstieg auf LaTeX war kein großes Ding und hatte etwas von einem Befreiungsschlag. Vielleicht fiel es mir leicht weil ich es unbedingt wollte. Weil ich einfach keine Lust mehr hatte.
Ich kann keine Software benutzen in die ich kein Vertrauen habe. Und Word hatte mein Vertrauen in es zerstört.
Habe ich in den beiden längeren Artikeln alles beschrieben. :)

Wenn ich das Gejammere höre von den ganzen Word-Problemen.... dann kommt als Antwort LaTeX. Dann ist Ruhe. :) Und dabei ist es unerheblich, ob das Problem vor dem Rechner sitzt oder nicht, wenn bei LaTeX diese Probleme alle nicht entstehen, kann es um den Anwender (in dem Fall bin ich das) nicht so schlimm bestellt sein.
 
Ich glaube, die Frage ist nicht, ob nun LaTeX oder Word oder was es sonst noch gibt, besser ist, sondern ob es zum Anwendungsbereich passt.

Ich möchte gerne auf LaTeX umsteigen, ich halte viel von typographisch anspruchsvollen Texten (und das kann Word in den Feinheiten nicht), aber am Wichtigsten ist, daß ich vernünftig schreiben kann. Der Inhalt kommt vor der Form — auch wenn sich dieser letztlich nur über die Form erschließen läßt.

ABER, wenn ich es mit LaTex nur auf 99% des Inhalts bringe, dann ist der Verlust zu groß — egal, ob die Ursachen nun vor dem Bildschirm sitzen oder irgendwo anders. Die Ursache hängt nämlich nicht nur von technischen Unpässlichkeiten des Benutzers ab, sondern auch von dessen Anwendungsgebiet. Ich würde ja nicht auf die Idee kommen, meine Photos mit „Paint“ (oder wie das heißt) so bearbeiten. Andererseits würde ich meiner Tochter sicher nicht „Aperture“ zum Malen geben.

Anyhow, the struggle continues! Hasta la victoria siempre!

P.S.: Ich habe keine Tochter.
 
sondern ob es zum Anwendungsbereich passt.

ABER, wenn ich es mit LaTex nur auf 99% des Inhalts bringe, dann ist der Verlust zu groß — egal, ob die

Ja, das ist natürlich völlig korrekt. Und ich kann auch nur von meinen bzw. unseren Anwendungsgebieten sprechen (meine und der Leute mit denen ich zu tun habe). Ich glaube sogar ich verstehe gar nicht richtig was dein Anwendungsgebiet ist. :)
Bei mir ist es halt so, dass ich mit Word zu viel Zeit für die Form brauche, dadurch der Inhalt reduziert wird (zwangsläufig) und weil LaTeX das automatisch macht, ist es eine richtige Effizienzverbesserung weil ich mich zu 100% auf den Inhalt konzentrieren kann. Und sowas mag ich richtig gerne. :)
Und in dieser Gedankenwelt steht der gesamte Mac-Switch. Das ist insgesamt eine große Effizienzverbesserung im Vergleich zu den Windows-Jahren.

Von daher ideal.
 
Neues von der LaTeX-Front:

1.) Erfolge: Durch eine Umstellung auf Unicode (UTF-8) in den LaTeX-Einstellungen, kann ich jetzt Transkribieren, wie ich es wollte — indem ich die Zeichen direkt eingebe. Dazu habe ich folgende Befehle verwendet:

\usepackage[german]{babel}
\usepackage{ucs}
\usepackage[utf8x]{inputenc}

Nur das unterstrichene „s“ will er nicht, aber das liegt daran, daß es in Unicode noch nicht vorgesehen ist.

2.) Mißerfolge: a.) Ich kann noch keine arabischen, hebräischen oder griechischen Zeichen eingeben. Diese müßten noch definiert werden, um nicht mehr als [U+0647] usw. herausgegeben zu werden:

! Package ucs Error: Unknown Unicode character 1580 = U+062C,
(ucs) possibly declared in uni-6.def.
(ucs) Type H to see if it is available with options.

See the ucs package documentation for explanation.
Type H <return> for immediate help.

b.) Die Installation zusätzlicher Pakete (z. B. ArabTeX) erfordert ein Informatikstudium.

Aber ich werde nicht aufgeben!

Nachtrag: Heute habe ich in einem Forum gelesen, daß LaTeX das vielleicht beste Textverarbeitungsprogramm mit der schlechtesten Dokumentation ist. Nach allem was ich bisher erlebt habe, kann ich nur sagen, daß dies völlig zutrifft. Empfehlen kann ich — im Gegensatz zu den Onlinedokumentationen — das Buch LaTeX. Basissystem, Layout, Formelsatz von Klaus Braune, Joachim Lammarsch und Marion Lammarsch, das ich heute zufällig in unserer Bibliothek entdeckt habe. Alles was ich davon ausprobiert habe, hat auch geklappt!

Gruß,

Lydecker

Nachtrag II: ArabTeX läuft wie geschmiert! Ich bin konvertiert! Und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Terminal bedient — und zwar richtig! Lang lebe LaTeX! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lohnt sich die Muehe?

nach 15 wiederwilligen Jahren mit Word experimentiere ich seit ein paar Monaten mit Latex und bin mir immer noch nicht sicher, ob es sich lohnt:
was mich am meisten aergert ist, dass in den Foren, an die Frau sich hilfesuchend wendet, haeufig keine Ratschlaege gegeben, sondern Informatikkurse empfohlen werden, nach dem Motto stell nicht so bloede Fragen, du hast ja die Referenz nicht gelesen, hat ja nur 500 Seiten... ICH HABE ABER NICHT DIE ZEIT MICH EINEN MONAT HINZUSETZEN UM ZU VERSTEHEN WIE ICH EINEN GANZ BLOEDEN FEHLER VERMEIDE !!!

ich hasse Word, aber diejenigen, die Tipps fuer Word geben, sind in der Regel sehr viel toleranter gegenueber Anfaengern und Fehlern als die Latexgemeinde. Zu meiner Ueberraschung herrscht auch unter den sonst doch weniger verbohrten Italienern der lebe Ton, den ich sonst nur von Ton, den ich bisher nur in LINUX Gruppen gehoert habe.
 
hey meghi!

Kopf hoch! Evtl. hattest du bis jetzt nur etwas Pech mit dem was du im Internet so gefunden hast. Hier bei Macuser.de wirst du wohl keine Kursempfehlung bekommen, zumindest von mir nicht.

Wenn du ein konkretes Probelm hast, dann kannst du mich gerne (per PN) danach Fragen.
 
Und dafür holst du den thread hoch?

wenn ich fragen posten musste, konnte mir entweder hier oder bei dctt schnell, freundlich und kompetent geholfen werden, ohne dass ein rtfm gekommen wäre.

grüße

edh
 
hier im Forum habe ich solche ERfahrungen nicht gemacht, sondern in spezifischen LATEX-foren, u.a. auch weil einige Probleme sprachenspezifisch (italienisch) sind. Demnaechst werde ich also Euch hier fragen, vielen Dank schon mal.
 
2.) Mißerfolge: a.) Ich kann noch keine arabischen, hebräischen oder griechischen Zeichen eingeben. Diese müßten noch definiert werden, um nicht mehr als [U+0647] usw.
...
Nachtrag: Heute habe ich in einem Forum gelesen, daß LaTeX das vielleicht beste Textverarbeitungsprogramm mit der schlechtesten Dokumentation ist. Nach allem was ich bisher erlebt habe, kann ich nur sagen, daß dies völlig zutrifft.

Bei Zeichen fremder Sprachen hast du eventuell nen Vorteil mit XeTeX, das beherscht durch native Unicode Unterstützung Unmengen von Zeichen.

Wenn du eine Dokumentation zu einem bestimmten Paket suchst bekommst du die im Normalfall durch ein kurzes "texdoc paketname" im Terminal.
 
Hi,

auch ich habe während meines Studiums Tex für Laborberichte, Hausarbeiten oder Projektberichte eingesetzt. War damit sehr zufrieden und die Ergebnisse sahen fantastisch aus. Meine Diplomarbeit musste ich jedoch mit Word erstellen, da mein Prof eine strickte Vorgabe mit den einzelnen Formatvorlagen hat und zusätzlich eine *.doc - Datei haben möchte. Nun gut, an Word führte also kein Weg vorbei und ich began mit der Diplomarbeit.
Nach 180 Seiten Arbeit kann ich nun sagen, dass Word bei weitem nicht so schei*** ist, wie es von manchen hier gemacht wird. Bei entsprechender Bedienung (Einheitung der Formatvorlagen, Verwendung von expliziten Umbrüchen, Vorsicht bei Gleitobjekten,...), kann mit Word wunderbar gearbeitet werden. Hätte dies vorher nicht gedacht. Habe übrigens in der Firma Word 2003 und zu Hause Office v.X verwendet.

Nachwievor würde ich jedem empfehlen für größere Arbeiten Tex zu verwenden, ein totales Desaster ist Word jedoch nicht.

mfg
 
so, heute also eine bitte um Hilfe:
mein langes Dokument (5kapitel + biblio) habe ich als
\documentclass [a4paper,12pt] {report}
formatiert, und benutze
\pagestyle {headings}
jetzt wuerde ich aber gerne die Einleitung nicht, wie die anderen Kapitel, numerieren lassen, habe also zu Beginn der Einleitung geschrieben
\chapter*{Introduzione}
mit dem unerfreulichen Ergebnis, dass in der Kopfzeile jetzt der Titel des vorherigen "Kapitels", naemlich "Inhaltsverzeichnis" erscheint. Wie bekomme ich den Kapiteltitel "Einleitung" bzw. "Introduzione" in die Kopfzeile, wenn ich das Kapitel nicht numerieren lassen will? danke schon im Voraus fuer Eure Hinweise
 
hallo meghi,

hast du es schon mit \addchap probiert?

also statt des befehls \chapter*{Introduzione}

einfach an die entsprechende stelle ein

\addchap{Intro}

wenn ich es richtig im kopf habe, gilt das für die dokumentenklasse scrreprt, für scrartcl müsste es entsprechend addsec heißen.

auch für italienische texte würde ich dir die koma-klasse empfehlen.

hoffe, das hilft.

grüße

edh

PS: habs noch mal getestet und addchap funktioniert anscheinend nur bei den koma-klassen. habs im text geändert
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachwievor würde ich jedem empfehlen für größere Arbeiten Tex zu verwenden, ein totales Desaster ist Word jedoch nicht.

Hallo,

das entspricht exakt meinen Erfahrungen nach dutzenden nachbearbeiteter Diplom-, Magister- und Doktorarbeiten. Der Empfehlung schließe ich mich an.

Peter
 
PS: habs noch mal getestet und addchap funktioniert anscheinend nur bei den koma-klassen. habs im text geändert

oops mir war es bisher immer schon kompliziert genug, daher habe ich um die Koma-klassen immer einen Bogen gemacht. Das Italienische hat mit den entsprechenden Paketen (frenchspacing, babel etc. ) nie Probleme bereitet. Kannst du mir vielleicht eine kurze zsammenfassende Einfuehrung zu den Koma-klassen nennen, und was ich dabei beachten muss (Kompatibilitaet mit anderen Paketen etc) ?
 
eine kurze einführung? und das bei meinen echt bescheidenen latex-kentnissen? :shame:

na gut; probier ich es mal.

ich schätze koma aus zwei gründen: erstens bietet es eine anpassung an deutsche konventionen (etwa papierformat und typographie) und zweitens bietet es zahlreiche anpassungsmöglichkeiten, die idR nicht kompliziert sind und in der vorbildlichen, sehr umfangreichen deutschsprachigen(!) dokumentation beschrieben sind. die einsatzmöglichkeiten sind also sehr vielfältig und reicht vom papierformat zur gestaltung von kopf- und fußzeilen.

in deinem fall wäre nicht viel mehr notwendig, als einfach die documentclass auszutauschen -- fertig (und du sparst dir das a4paper in der präambel^^). dann funktioniert auch der addchap-befehl. mit der kompatibilität sollte es keine probleme geben.

statt also

article - report - book

heißen die klassen bei koma

scrartcl - scrreprt - scrbook

hoffe, das hilft dir schon mal weiter.
probiere es einfach mal aus.

lg

edh
 
das kommt letztlich auf deine distribution an. imho ist bei allen 'neueren' das koma-skript dabei.

grundsätzlich musst du lediglich die documentclass ändern, das war es schon.
:)


alle weiteren pakete sind vom bedarf abhängig, bei koma etwa scrpage2, aber auch das kann im bedarfsfall einfach mit \usepackage eingebunden werden.

probier es einfach mal aus.

grüße

edh

PS: ein beinahe-minibeispiel:
4 Seiten, Zwei Überschriften, die Intro aber ohne Nummer und headings.

Code:
\documentclass[12pt, headsepline, smallheadings]{scrreprt} 
\pagestyle{headings} 
\begin{document}
\addchap{Introduzione}
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\newpage

\chapter{Kapitel Eins}
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\end{document}
 
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danke, es hat geklappt (als latex distribution habe ich wohl eine der neuesten MACos distributionen, mein mac ist noch ziemlich neu...)
jetzt muss ich nur ueberlegen, ob ich noch mal an der longtable herumfummele (die ist naemlich jetzt zersaebelt und die Fussnote verschwunden....) oder auf die pagestyle headings verzichte... und es bei der alten Formatierung belasse...
Uebrigens: das Titelblatt gefiel mir mit der alten Dokumentclass aber besser...
und: was macht Koma mit Abstracts unter scrrept?
 
Uebrigens: das Titelblatt gefiel mir mit der alten Dokumentclass aber besser...
und: was macht Koma mit Abstracts unter scrrept?

hallo,

freut mich, dass es geklappt hat.
wie hast du denn das titelblatt gestaltet und was genau gefällt dir besser/nicht? bei koma gibt es dazu eine eigene umgebung, die eigentlich recht viele einstellungsmöglichkeiten bietet. (scrguide S. 75ff.)

abstracts kannst du einfach in der abstract-umgebung setzen:

\begin{abstract}
Text text text text
\end{abstract}

(siehe auch scrguide S. 82)

oder wie war die frage gemeint?

happy texing und viele grüße

edh

ich weiß, dass lange dokumentationen dir ein greul sind, aber der index zum scrguide ist wirklich brauchbar - es lassen sich schnell alle gesuchten infos finden, und die seitenzahlen habe ich ja auch genannt^^
falls du scrguide noch nicht haben solltest:
HIER gibt es einen pdf-download
 
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