Honorar für Webpage //just another Thread…

Original geschrieben von BalkonSurfer
Okay, Steuern UND Versicherung .. aber das sind doch nicht mehr als 50%?? Oder etwa doch?
 

*ergehtmiraufdieketten,ergehtmiraufdieketten*
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Original geschrieben von Korgan74
Ich glaube man muss hier nochmal klarstellen: wenn man das nur nebenher als netten Zuverdienst betreibt, kannt man sich damit ein nettes Taschengeld dazuverdienen. Aber es bleibt einem ja nicht alles, da man das auch als Einkommen versteuern muss (oder man legt sich ein Nummernkonto in der Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg, etc. zu ;)).

Wenn man aber etwa als Selbstständiger davon leben muss, dann ist es auch nur ein "normales" Einkommen. Zieh mal von diesen Zahlen die Einkommenssteuer ab, die Sozialversicherung, Pensionsvorsorge, laufende Kosten, Investitionen (Hardware, Software, ...) und Du wirst schnell feststellen, dass es nach sehr viel mehr klingt als es am Ende tatsächlich ist. Denn der größere Teil Deines Umsatzes wird von eben diesen Punkten "aufgefressen".

Ich hoffe, ich habe keine Illusionen vom wartenden Reichtum zerstört. ;)
 

Full ACK!
Man muss da ganz klar differenzieren und Brutto- nicht gleich Nettoeinnahme rechnen. Wenn man zu den von Dir genannten Punkten noch den Steuerberater für die Quartalsanmeldungen und die jährliche Gewinn-/Verlustrechnung sowie den dringend benötigten Jahresurlaub (soll heissen: Kosten hierfür zuzüglich Verdienstausfall für die schönsten Wochen des Jahres) hinzuzählt, erscheinen die Beträge schon in einem anderen Licht.

Wichtig ist auf jeden Fall auch ein eindeutiger detailierter Auftrag um Missverständnisse mit dem Kunden von vornherein auszuschliessen. Nach dem Motto: "Oh, ich bin aber davon ausgegangen, die Leistung XY sei ebenfalls Bestandteil des Vertrages!"
 
Daraus entnehme ich, dass es mehr als 50% ist.. :) 75%?
(Da es mit ja keiner sagt, muss ich ja raten)

EDIT: Ich weiß ja nicht wieviel das ist, aber braucht man wirklich einen Steuerberater? Urlaub ist klar, aber man kann ja im Urlaub auch nebenbei programmieren (das ist ja das geile dara, es geht überall und immer)
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von macmeikel
 
Wichtig ist auf jeden Fall auch ein eindeutiger detailierter Auftrag um Missverständnisse mit dem Kunden von vornherein auszuschliessen. Nach dem Motto: "Oh, ich bin aber davon ausgegangen, die Leistung XY sei ebenfalls Bestandteil des Vertrages!"
 

Da stimme ich 100% zu. Am Besten eine Art "Pflichtenheft" machen, in dem man festhält, welche Leistungen Bestandteil des Auftrags sein sollen und welche nicht. Besonders letzteres wird gerne vergessen. Ich habe schon Projekte erlebt, da hatte man am Ende mehr als den doppelten Aufwand, den man ursprünglich geschätzt hatte. Wenn so ein Projekt dann auf Fixpreisbasis abgewickelt wird, dann kann man sich die Kugel geben, weil man meist noch was drauflegt anstatt damit etwas zu verdienen.

Aber das nur mal so nebenbei, da die Diskussion sonst etwas sehr weit vom ursprünglichen Thema abweichen würde. Ansonsten kann ich nur auf das hinweisen, was andere Vorredner und ich selber bereits gesagt haben: Kosten berücksichtigen und dann einen der Qualifikation entsprechenden Aufschlag dazurechnen. Wenn der Kunde dagegen sagt, ich zahle x €, dann andersherum ausrechnen, welche Leistungen er dafür bekommen kann. Die meisten Kunden haben Verständnis dafür, dass qualifizierte Leistung einen Preis hat.
 
Guten Tag zusammen.


Es wäre schön wenn es nicht wie im wirklichen Leben nun Streit gibt, nur weil jemand mit seinem Job scheinbar weniger verdient als ein Anderer und das gute, alte Geld zum „Ring“ mutiert.

Ich selbst versteuere meine Einnahmen natürlich. Ich mache eine monatliche UstVa und Ende des Jahres eine EkStE.
Wenn ich 2500€ im Monat Brutto verdiene und die MwSt. jetzt nicht mit einberechne, da ich nichts investiert habe und somit keine Vorsteuer abziehen kann, kann man folgende Rechnung aufstellen:

2500,00€

- 750,00€ Einkommssteuer
- 190,00€ private(!) Krankenversicherung
- 150.00€ private(!) Altersvorsorge
- 50,00€ BU Versicherung
- 60,00€ betriebliche Telefonkosten/Internetkosten
- 300,00€ Miete/Strom anteilmäßig

- 200,00€ Steuerberater
- 30,00€ Geschäftskontengebühr/Transaktionsgebühr


Insgesamt kann man dann sagen, das 700€ übrig bleiben. Der Staat steht einem übrigens nicht mehr zur Seite bezüglich Altersversicherung und Krankenversicherung.
Ihr bekommt keine Ratenzahlungskäufe mehr im AppleStore, sondern nur Leasing. Und das auch nur wenn ihr dann länger als 2 Jahre im Business seid.

Prinzipiell bist du als Freiberufler vogelfrei und darfst alles alleine machen, bekommst aber ordentlich Ärger wenn du etwas falsch machst.
Ich sage dazu, das die reinen PHP/MySQL Jobs unrealistisch sind, davon zu leben.

Wie gesagt, ich bekomme 90% der Jobs wegen Flash/Actionscript und Director/Lingo. Und diese Jobs kommen dann von großen, bekannten Agenturen, die auch entsprechend zahlen.

Alleine als freiberuflicher Student wette ich, kommt ihr aufgrund des nötigen Aquiseaufwands und der Verwaltungsarbeit gar nicht dazu, mehr als 1500,00€ im Monat zu verdienen.


Yves
 
Achherje .. das ist ja ganz schön viel Geld .. was macht der Staat damit? :)
Mal im Ernst: _Ich_ wusste nicht, dass das so viel ist.. jetzt weiß ich es .. danke
*frohseiangestellterzusein*
 
Hi,

du verursachst auch soviel Kosten… nur bekommst du nicht alles davon mit. Frag mal deinen Chef ;)



Yves
 
Original geschrieben von Yves
Hi,

du verursachst auch soviel Kosten… nur bekommst du nicht alles davon mit. Frag mal deinen Chef ;)



Yves
 

Un die Kosten sind auch nciht erade gering. Arbeitgeberanteil an SV, ...

MfG MDLC=)
 
Original geschrieben von Yves


....Alleine als freiberuflicher Student wette ich, kommt ihr aufgrund des nötigen Aquiseaufwands und der Verwaltungsarbeit gar nicht dazu, mehr als 1500,00€ im Monat zu verdienen....


Jo - so ist es - immer und fast überall. Egal, ob als freier Graphiker, Texter, Illustrator, Handwerker - die Auftragssuche ist der Parcour der die Spreu vom Weizen trennt....
 
Schönes Thema hier, da muss ich doch gleich mal zu euch stoßen :)

Derzeit gehe ich zwar noch zur Schule, aber da ich in knapp 2 Jahren auch studieren möchte, muss ich mir ja schonmal Gedanken über das Finanzielle machen, da ich ja auch irgendwie meinen Unterhalt und alles bezahlen muss. Hab deswegen überlegt als Webdesigner in einer Firma anzuheuern (^^) und mir so das Studium zu finanzieren. Leider weiß ich auch nicht so recht was man da bekommen kann und was ich als Studi alles an Versicherungen etc. abdrücken muss.

Hat da jemand Erfahrung?


PS: Meine Fähigkeiten:
- LineArt und 2D allgemein
- PHP und MySQL
- HTML
 
Original geschrieben von RaGGi
Hab deswegen überlegt als Webdesigner in einer Firma anzuheuern (^^) und mir so das Studium zu finanzieren. Leider weiß ich auch nicht so recht was man da bekommen kann und was ich als Studi alles an Versicherungen etc. abdrücken muss.
 

Meinst du Freiberufler werden? Oder in einer Firma anstellen lassen?

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, das wenn du ganz auf dich allein gestellt bist, schlechte Karten als Freiberufler in der Branche hast, sofern du wie ich Anfang 20 bist.
Mal eben zukunftssicher „das Studium finanzieren“ könnte schief gehen. Ein Jahr braucht es bestimmt, bis das Freiberuflerdasein aus den Miesen heraus kommt und du ein mehr oder weniger geregeltes Einkommen hast, das gerade so reicht.
Kunden werden nicht bei dir Schlange stehen, sondern du musst hinterlaufen.
Entweder hast du es wirklich drauf oder kannst Dinge, die nicht so verbreitet sind (Lingo 3D zb), um einigermaßen davon zu leben.
Leben musst du auf jedenfall mit dem Zustand, sich eben aufgrund des Alters und des laufenden, noch nicht abgeschlossenen Studiums, die Credibility zu „erkämpfen“.
Außerdem der ganze Verwaltungskram, monatliche UstVa, EkStE und UstVa nochmal Ende des Jahres, einigermaßen übersichtliche „Buchführung“ etc..
Wochenenden kannst du dann oft zu „Bürotagen“ machen und Rechnen, Quittungen sortieren, abheften, anmahnen etc. …
Denke auch dran das du dann auch „wirklich“ kommerzielle Lizenzen für deine Software brauchst… mit ner Studi-Version oder so ist leichtsinniger Hara-Kiri.
Auch Backups und der ganze Kram wird Pflicht… also ne Menge Verantwortung. Und Zeit und Streß hast du mehr als wenn du angestellt wirst.
Wenn du einmal krank wirst, was dann? Unfall und 4 Wochen im Krankenhaus? Also musst du dir noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung besorgen.
Private Krankenversicherung ebenfalls. Das sind gut und gerne schon mal 250,00€ jeden Monat. Von deinem Einkommen kannst du übrigens direkt 1/3 auf die Seite legen, das möchte Vater Staat Ende des Jahres ca. an Einkommenssteuer abhaben. Wenn das vorher ausgegeben wurde und Ende des Jahres nicht gezahlt werden kann, wird es dunkel. Sehr dunkel ;). Denk auch mal an deine Miete und alles andere was du zahlen musst. Natürlich kannst du auch gewisse Dinge Ende des Jahres absetzen… da besorgst du dir dann idealerweise noch einen Steuerberater. Und der kostet ebenfalls.

Ich denke, um als Freiberufler über die Runden zu kommen, benötigst du 2000€ Brutto im Monat MINDESTENS!. Und das werden wahrscheinlich immer sehr kleine Jobs sein, dafür ca. 2-3. Und dann geht es darum, JEDEN Monat 2 oder 3 Kunden zu finden. Bei diesen 3 Jobs bist du inklusive Verwaltung 8 Std. täglich, 6 Tage die Woche beschäftigt. Es ist nämlich ja noch viel, viel mehr als reine Arbeit die du erledigen musst. Angefangen von Kalkulationen, Auftragsbestätigungen über Rechnungen, Verträge für Nutzungs- und Leistungsrechte, Nachbesserungen… Termine beim Kunden… und auch Aquise vor Ort.
Von 10 Kunden sagt vielleicht einer zu. Und da musst du vorsichtig sein, das du nicht wie ein Staubsaugervertreter aquirierst. Und auch, das deine Arbeit solide ist, sonst ist der schlechte Name schneller da als man denkt.

Hört sich jetzt alles furchtbar klug an, aber ich bin oft genug gestolpert…

Ich habe nun das Glück einen recht gefragten Dipl. Designer kennengelernt zu haben mit dem ich Hand in Hand arbeiten kann und mich auch private sehr gut verstehe. Zu zweit oder nach dem Netzwerkprinzip geht das alles etwas leichter.
Am besten brauchst du eine starke Agentur, die deine Arbeit zu schätzen weiss und für sich arbeiten lässt. Auf jedenfall solltest du dann jetzt schon anfangen, eine Menge Bewerbungen zu schreiben. Auch als Freiberufler macht das Sinn. Wenn du dann irgendwann einmal integriert bist festig sich alles und du siehst ob du überleben kannst.

Achso… Studieren wolltest du noch nebenbei, oder? Hast du eine Freundin? Hobbies? Sportvereine? Samstags Party machen?

Ich selbst hatte mehr oder weniger persönliche/gesundheitliche Gründe nicht direkt mich bei einer Firma zu bewerben. Klingt komisch, ist aber so.
Als Freiberufler hast du dann mehr Distanz und weniger Kontrolle von Außen, was ich unbedingt gebraucht habe als ich damit anfing. Ich überlege nun einen mir angebotenen Arbeitsvertrag bei einer Agentur als Flashworker anzunehmen um ein sicheres Standbein zu haben.


Einen schönen abend noch, hoffe ich rede mich nicht um Kopf und Kragen ;)


Yves
 
Erstmal danke für deine sehr ausführliche Antwort :)

Da ich weiß was für eine schreckliche Arbeit es ist, wenn man als Freiberufler unterwegs ist, hatte ich eigentlich schon vor, für eine Argentur zu arbeiten, damit ich jeden Monat ein sicheres Einkommen habe und ich sicher durch's Studium komme. Nur muss ich ja halt auch die richtigen Leute erwischen, die nicht nach einem Monat pleite sind ^^.

Aufgrund meiner Krankheit mache ich derzeit weder großartig Sport (nur Radfahren), noch habe ich eine Freundin (hat auch andere Gründe) oder den Drang am Wochenende auf die Piste zu gehen. Sprich ich habe Zeit das alles unter einen Hut zu bekommen. Was mich allerdings wundert ist, dass es sehr viele Studenten gibt, die nebenbei arbeiten müssen. Wie kriegen die das denn alles geregelt? :) Hört sich nämlich irgendwie so an, als ob man als Student keinerlei Zeit mehr für Freund/Freundin, Familie und Hobbies hat.. das kann ich mir nicht ganz vorstellen.

Jedenfalls wäre für mich die Arbeit von zu Hause aus ideal, auch wenn das wahrscheinlich nichts wird. An Kosten hätte ich halt:
- Miete (?€, da ich noch zu Hause wohne ;))
- Verpflegung (schätze ich auf 150€/Monat)
- und was man halt an Kosten hat, Krankenversicherung etc.

weiß nicht ob ich was ausschlaggebendes vergessen habe, aber diese Kosten müssten auf jeden Fall gedeckt werden, sonst sieht's - wie du schon sagtest - dunkel aus ;)
 
Ich glaube, jeder der hier daran denkt, sich füher oder später als Freiberufler selbstständig zu machen, sollte den letzten Beitrag von Yves sehr genau durchlesen. Es ist nämlich genau so, wie Yves das schildert mit allen seinen Höhen und Tiefen. Ich habe genau dieselben Erfahrungen gemacht und bin heute froh, eine feste Anstellung mit geregelten Arbeitszeiten, fixem Einkommen, etc. zu haben.

Versteht das nicht falsch, hier will sicher keine schwarzmalen und die Selbstständigkeit runtermachen, man muss sich aber allemal der Gefahren und des erhöhten Risikos bewusst sein. Wenn man eine Festanstellung aufgibt, dann tauscht man Sicherheit gegen größere Freiheiten. Aber mit größeren Freiheiten sind eben immer auch größere Risiken verbunden. Ich kenne mehrere IT-Freiberufler, die nach einiger Zeit wieder eine Festanstellung angenommen haben, damit sie über die Runden kommen und ihre Miete zahlen können.

Es muss im Endeffekt jeder selbst entscheiden, was einem wichtiger ist.
 
so isses doch in jeder branche wo man als Freiberufler anfangen möchte... Sobald man mal irgendwo den Fuss in der Tür hat, Kontakte aufgebaut hat, bekannt ist...dann ja dann läuft es fast von selber...

aber bis es soweit ist.....schwierig schwierig...
 
Yve: ein netter Held, dochdoch!

.....ich möchte eigentlich nur noch ganz öffentlich sagen, dass
sich der Yves mit dem Thema hier, seiner Offenheit dabei, seinen
ehrlichen Empfehlungen und der Hilfsbereitschaft mit der er lange
Beiträge schreibt, ein echtes Vorbild geworden ist ... echt und wahr!

...und dafür einfach mal: Danke!

Karsten
 
Original geschrieben von Korgan74
Es muss im Endeffekt jeder selbst entscheiden, was einem wichtiger ist.
 

@Korgan74: Wer in Vorarlberg arbeiten darf, ist immer glücklich - egal ob freiberuflich oder angestellt. Einfach traumhaft diese Gegend...
 
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