Tja, das ist eine Frage, die sich so kaum beantworten lässt. Letztendlich muss Du schon selbst entscheiden, was für Dich an einer Kamera, bzw. am Kamerasystem wichtig ist. Falsch macht man eigentlich mit keinem System etwas, jedes hat aber seine Vor- und Nachteile. Wichtig, aber das hast Du wohl schon erkannt: Geld kosten die Objektive (wenn man am neuen Hobby gefallen findet), die Kamera, die Du Dir jetzt kaufen willst, wirst Du höchstwahrscheinlich in spätestens 3 Jahren durch eine andere ersetzen.
Kurzer Überblick:
Canon: wird hier gelegentlich wie das Microsoft-Gegenstück der Fotografiewelt behandelt. Man ist halt nicht besonders individuell damit ;-) Canon ist allerdings Marktführer und bietet das mit Abstand grösste Objektivsortiment. Desweiteren gelten die Canon Sensoren als besonders rauscharm bei höheren ISO-Zahlen. Canon ist auch der einzige Hersteller, der Kameras mit Crop 1.3 oder Vollformat baut (liegt aber beides ausserhalb Deines Budgets).
Bildstabilisierung optisch in den Objektiven. Empfehlung: für den Anfang die 400D, sofern sie Dir nicht zu klein ist. Die 30D wird mit ziemlicher Sicherheit im Herbst einen Nachfolger erhalten.
Nikon: früher Marktführer, seit einiger Zeit die Nummer 2. Nachdem der Digitalzug anfangs beinahe verpasst wurde ist Nikon heute was die Kameras angeht meine Meinung nach besser gestellt als Canon (vom Profisegment abgesehen). Grosses Objektivsortiment. D80 wäre meine Empfehlung, wenn's eine Nikon sein soll.
Bildstabilisierung optisch in den Objektiven.
Sony: früher Minolta, später Konica-Minolta, jetzt also Sony. Sony will das System deutlich ausbauen, hat bisher aber neben der A100 keine Kamera auf dem Markt und zur vergangenen PMA (grosse Foto-Messe) damit enttäuscht, kein zweites Modell auf den Markt zu bringen (sondern nur Prototypen zu zeigen). Ein weiterer Body (oberhalb der A100) soll aber noch dieses Jahr folgen. Objektivauswahl bisher eher eingeschränkt, einige Schlüsselobjektive fehlen noch.
Bildstabilisierung in der Kamera durch Sensorverschiebung.
Pentax: Fristete ein Schattendasein, mischt den Markt aber jetzt kräftig auf, insbesondere durch die neue K10D. Die Kamera bietet enorm viel Ausstattung für's Geld, dafür ist die Objektivauswahl recht eingeschränkt. Dennoch gibt es einige Schätzchen, die sich so bei keinem anderen Hersteller finden (Limited-Serie, Pancake-Objektive).
Bildstabilisierung in der Kamera durch Sensorverschiebung.
Olympus: hat ein komplett neues System entwickelt (Four-Thirds). Vorteil: von Grund auf auf digital ausgerichtet. Nachteil: noch recht übersichtlich, desweiteren mit einem Crop-Faktor von 2 gegenüber Kleinbild die kleinsten Sensoren im DSLR-Markt. Das macht sich hauptsächlich in winzigen und dunklen Suchern bemerkbar. Dennoch: die wenigen Objektive die es bisher gibt decken schon einen Grossteil möglicher Bedürfnisse ab und sind obendrein qualitativ sehr hochwertig.
Mit der neuesten Olympus (E-510) hält auch Bildstabiliserung in der Kamera Einzug.
Mit der E-410 baut Olympus die derzeit kleinste DSLR (die mir persönlich viel zu klein ist, um damit vernünftig fotografieren zu können).
Mit LiveView bietet Olympus derzeit als einziger Anbieter (erschwingliche) DSLRs, bei denen man auch das Display zum Bildgestalten nutzen kann.
Was die Bildstabilisierung angeht, gibt es zwei verschiedene Ansätze: in der Kamera oder im Objektiv. Beides hat Vor- und Nachteile.
In der Kamera funktioniert die Stabilisierung mit jedem Objektiv, muss also nur einmal mit der Kamera bezahlt werden. Für Vollformat ist es allerdings keine Option, weil der Bildkreis der Objektive dafür kaum Luft bietet, um den Sensor darin noch hin und her zu schieben.
Im Objektiv kann die Stabilisierung besser auf die Brennweite des Objektivs abgestimmt werden (arbeitet also effektiver), zudem ist der Effekt direkt im Sucher sichtbar. Dafür muss es mit jedem Objektiv erneut bezahlt werden.
Ich persönlich würde Dir raten, zu einer Einstiegskamera zu greifen (zum Beispiel EOS 400D, Nikon D40 oder D80). Damit kannst Du für einen relativ geringen Einstandspreis versuchen herauszufinden, ob Dir Fotografie im Allgemeinen und eine Spiegelreflex im Speziellen Spass machen.
Speziell im Hinblick auf den Segelflug (*neid*, ich hab leider kurz vor dem Scheinerhalt wieder aufgehört, ärgere ich mich heute noch regelmässig drüber) hat das Olympus-System natürlich seinen Reiz. Zum einen sind die Kameras und Optiken recht kompakt (Platz ist im Cockpit in aller Regel ja eher Mangelware), zum anderen ist LiveView hier ein wahrer Segen. Will man im Cockpit fotografieren, dann geht das per Sucher nur durch die Haube, allerdings hat man dabei auch alle Reflexionen in der Haube mit drauf -> unschön.
Durch's Schiebfensterchen geht das aber so gut wie nicht, jedenfalls nicht, ohne sich abzuschnallen und selbst dann erfordert's einige Verrenkung, ist also wenn überhaupt sowieso nur im Doppelsitzer möglich.
Allerdings steht Olympus mit diesem Feature nicht mehr ganz alleine da. Canon hat mit der EOS 1D Mark III etwas ganz ähnliches im Programm (für oberhalb 4000,- EUR), aber es besteht zumindest begründete Hoffnung, dass diese Funktion auch bald in kleinere EOS-Kameras Einzug halten wird.
-- Markus