Glyphosat allgegenwärtig in der Nahrungskette

Das war sogar für den Privatanwender geplant, glücklicherweise scheint es eine andere Wendung zu nehmen, es war wohl doch zu krass^^
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=973

Ja, da gab es einigen Aufschrei, zB gerade auch bei den Kartoffeln, da hätte es die Verdrängung aller alten Sorten bedeutet.

Schlimm genug dass man Industriesorten anbauen muss, aber dem privaten User eines Gemüsebeetes sollte man doch nicht auch noch Vorschriften machen mit welchen Kartoffeln der online gehen will
 
Interessant in dem Zusammenhang übrigens, dass sich Monsanto gerade ziemlich um eine Übernahme von Syngenta bemüht...
 
Gegen Youtubevideos kommt man als Biologe einfach nicht an.
 
Nun habt ihr walfrieda durch euer gedisse und anzweifeln verjagt.

Falls du hier noch liest: Vielen Dank für deinen Beitrag, ich fand es sehr interessant.
Und falls du hier noch schreibst^^, habe ich auch mal eine Frage: Kann es sein, dass es mittlerweile ungesünder ist, auf dem Land zu leben, wenn der Wind die Luft von den Feldern einem ins Haus geweht weht, oder immer noch in der Stadt, trotz grüner Plaketten?
 
Glaubst du, als Biologe brauche ich eine Doku von Arte, um wissenschaftliche Daten zu verstehen? :D
Ich will dir da sicher nicht an den Karren fahren und hoffe, du bleibst hier im Thread weiter aktiv, aber Biologie ist ein weites Feld… es soll hochqualifizierte Mikrobiologen geben, die einen Spatz nicht von einem Kuckuck unterscheiden können.
Solche Diskussionen sind leider meistens schnell emotional aufgeladen. Selbst als naturwissenschaftlich vorgebildeter Mensch ist die Einordnung der Ergebnisse von Studien schwierig, gerade wenn dann auch noch Statistik eine Rolle spielt, nicht nur für Laien, auch für Wissenschaftler oft ein schwer zu verstehendes oder mißverstandes Gebiet. Oder eben die Tatsache, daß viele Studien nicht unbedingt strengen Kriterien genügen, vom Auftraggeber auch, sagen wir mal "durch das Kleingedruckte" beeinflusst werden können, daß Studien, die nicht opportun sind, gar nicht veröffentlicht werden. Da muß man nicht an Verschwörungstheorien glauben, das ist reale Marktwirtschaft.
Da finde ich es durchaus lobenswert, wenn ein renommierter Sender wie Arte da mal was zusammenfasst. Auch wenn das dann nur eine Nischengruppe erreichen wird.
Die Gefährlichkeit eines Produkts ist schwer zu bewerten, alleine die Toxizität (zum Beispiel als LD50) sagt nicht alles aus. Manchmal ist es wichtiger, wie das Gift abgebaut wird, wie lange es in der Nahrungskette bleibt und sich anreichert. Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Diskussion mit einem Chemiker, der DDT verteidigte, es gäbe in der Natur zahlreiche viel toxischere Stoffe. Sicher. Nur: DDT fand man schon damals selbst im Fettgewebe von antarktischen Pinguinen, wo es immer noch als Gift wirkte, gegen all die üblichen ach so gefährlichen natürlichen Gifte dagegen haben sich im Laufe der Evolution Abbaumöglichkeiten entwickelt.
 
Kann es sein, dass es mittlerweile ungesünder ist, auf dem Land zu leben, wenn der Wind die Luft von den Feldern einem ins Haus geweht weht, oder immer noch in der Stadt, trotz grüner Plaketten?
Sorry, aber auf so eine pauschale Frage kann höchstens ein Politiker oder ein Jurist mit JA oder NEIN antworten.
Nicht nur Garmisch-Partenkirchen und Offenbach unterscheiden sich da sicher um Welten, auch "das Land" gibt es nicht. An der Mosel sieht das sicher völlig anders aus mit eventuellen Belastungen als in Mecklenburg-Vorpommern, in der Hallerdau anders als in Ostfriesland.
Mal ganz abgesehen davon, daß das "ungesünder" nicht definiert ist. Wenn du einen Schlaganfall hast, ist das Leben auf dem Land ganz sicher ungesünder als in der Stadt.
 
Ja schon, aber so ungefähr. Sonst hat man doch immer gesagt auf dem Land sei so gesund wegen der guten Luft, würde man sowas immer noch sagen?
 
Nein, das kommt auf die Region an. In den waldarmen Gebieten Westniedersachsens, die eine hohe Dichte an Mastställen haben, weist die Luft viele Schadstoffe auf, die Allergien und sogar Krankheiten auslösen können. Glyphosat und andere Agrarchemiecocktails nimmt man aber über die Nahrung auf, z. B. Brot.

In waldreichen Regionen oder an der Küste dagegen ist die Luft meistens sehr gut und weitgehend schadstofffrei.
 
natürlich meine ich nicht mitten in der wildnis.

lieber neben einem Feld oder einer 4 spurigen straßen.. so..
 
Ich will dir da sicher nicht an den Karren fahren und hoffe, du bleibst hier im Thread weiter aktiv, aber Biologie ist ein weites Feld… es soll hochqualifizierte Mikrobiologen geben, die einen Spatz nicht von einem Kuckuck unterscheiden können.

Solche Leute gibt es in jedem Beruf, keine Frage. Ich habe einen Kollegen, der wirklich sehr gute biologische Grundlagenforschung betreibt, aber neulich total verblüfft war als ich bei einem gemeinsamen Arbeitsessen aus einer seltenen Tomatensorte die Kerne herausgepult habe, und meinte, die wächst dann nächstes Jahr bei mir auf dem Balkon ;) Daß das "funktioniert", war für ihn ein Konzept, das er absolut nicht "auf dem Schirm" hatte. Da habe ich mich dann schon gewundert.

Solche Diskussionen sind leider meistens schnell emotional aufgeladen.

Eben deswegen muß man als Fachmann etwas dazu sagen - aber mir ist schon klar daß man die allermeisten Leute mit Argumenten oder gar Fakten nicht erreichen kann, wenn irgendjemand eine hübsche bunte Website oder eine Fernseh-Doku gebastelt hat, die die Emotionen ansprechen - auch wenn die Fakten dort möglicherweise falsch oder verdreht sind (was ich bei dieser Doku schlicht nicht beurteilen kann, weil ich sie nicht gesehen habe). Aber man muß halt wissen, daß Journalisten immer etwas suchen, was sie möglichst "alarming" darstellen können.

Selbst als naturwissenschaftlich vorgebildeter Mensch ist die Einordnung der Ergebnisse von Studien schwierig, gerade wenn dann auch noch Statistik eine Rolle spielt, nicht nur für Laien, auch für Wissenschaftler oft ein schwer zu verstehendes oder mißverstandes Gebiet. Oder eben die Tatsache, daß viele Studien nicht unbedingt strengen Kriterien genügen, vom Auftraggeber auch, sagen wir mal "durch das Kleingedruckte" beeinflusst werden können, daß Studien, die nicht opportun sind, gar nicht veröffentlicht werden. Da muß man nicht an Verschwörungstheorien glauben, das ist reale Marktwirtschaft.

Real ist auch, daß Wissenschaftler wie ich, die seit 25+x Jahren "im Geschäft" sind, miese Studien von vernünftigen oder guten Studien unterscheiden können. Das ist - auch wenn das die meisten Leute nicht denken - eine der Kernkompetenzen eines Wissenschaftlers. Wie müssen diese Unterscheidung drauf haben, weil wir sonst in unsere Forschungsarbeit ständig von irgendwelchen Sche!ss-Publikationen abgelenkt würden. Und wenn man einen durch viel Erfahrung vernünftig justierten Bullshit-Filter hat, kann man ohne Probleme auch Studien beurteilen, die nicht aus dem direkten eigenen kleinen Fachgebiet sind. Ich bekomme fast wöchentlich von wissenschaftlichen Fachzeitschriften Publikationen zur Begutachtung geschickt, die etwas beschreiben was nur im weiteren Sinn meine Expertise umfasst. Trotzdem kann ich immer klare Beurteilungen schreiben, und das Manuskript ablehnen oder zur Veröffentlichung empfehlen, oder - meistens - weitere Experimente fordern, die gemacht werden müssen bevor ich das Manuskript zur Veröffentlichung empfehlen kann. Statistiken kann ich sehr gut "lesen", und wenn ich mal etwas nicht beurteilen kann, kreuze ich bei meinem Gutachten das bei vielen Fachzeitschriften schon vorgesehene Feld an, das sagt daß das Manuskript noch von einem Statistik-Experten begutachtet werden muß. Das kommt allerdings sehr selten vor. Meistens kann ich ganz gut sagen, ob die gewählten statistischen Methoden/Tests adäquat sind.
Daß Studien, die nicht opportun sind, nicht veröffentlicht werden, trifft für Firmen-finanzierte Forschung durchaus zu. Aber zu "alten" Wirkstoffen wie Glyphosat gibt es genügend "freie" Forscher, die ungehindert publizieren können was sie herausgefunden haben.

Da finde ich es durchaus lobenswert, wenn ein renommierter Sender wie Arte da mal was zusammenfasst. Auch wenn das dann nur eine Nischengruppe erreichen wird.

Zweifellos ist es gut und lobenswert, wenn vernünftige Dokumentationen produziert werden. Aber die können natürlich nicht auf einem wissenschaftlich relevanten Niveau sein; im besten Fall auf "Bild der Wissenschaft"-Niveau. Das ist schon toll! Aber für Wissenschaftler eher uninteressant.

Die Gefährlichkeit eines Produkts ist schwer zu bewerten, alleine die Toxizität (zum Beispiel als LD50) sagt nicht alles aus. Manchmal ist es wichtiger, wie das Gift abgebaut wird, wie lange es in der Nahrungskette bleibt und sich anreichert.

Das ist korrekt. Aber Glyphosat schneidet bei solchen Vergleichen ziemlich gut ab, nach allem was ich dazu an wissenschaftlichen Daten kenne. Sollte man das Zeug deshalb wild in der Gegend herumspritzen? Sicher nicht! Sollte man es verbieten, solange es kein nachweislich umweltschonenderes Mittel gibt? Da sehe ich halt die Gefahr, daß man ein gut charakterisiertes Gift durch ein weniger gut charakterisiertes ersetzt, das möglicherweise viel schädlicher ist.
 
Mal wieder etwas aus den öffentlich Rechtlichen:

 
Allarmierende Informationen über die Allgegenwärtigkeit von Glyphosat von Monsanto, das unter Anderem unter dem Namen Roundup vertrieben wird.
Bei AndyD und Andy W weiß man immer gleich worum es doch geht. Ihr wisst doch bestimmt , wer eigentlich immer hinter allem steckt?
 
Weshalb eigentlich die Betonung auf öffentlich-rechtlich bei den letzten zwei Videos? Arte gehört ja auch ARD und ZDF (nicht alleine, aber auch)?
 
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