Fast schon ein wenig ungeduldig musste ich bis letzten Freitag warten. Dann
waren die Bonuspunkte bei meinem Orange-Account (ehem. one) soweit,
dass sich das 16GB um 190 Eupeken und einer Vertragsbindung auf zwei
Jahre ausging. Kurz: Ich bin hellauf begeistert! Ein einwandfreies
Angebot.
Zunächst ein kleiner Ärger: Es gab kein schwarzes mehr, auch die
Filialen in der Nähe führten keines. Dabei hatte mir der Filialleiter
vor vier Wochen unmissverständlich und per Handschlag zugesichert,
mir für das Datum eines beiseite zu legen. Ich machte mir ein wenig
Luft in dem schicken Laden des Mobiltelefonie-Providers, der übrigens
selbst nicht telefonisch erreichbar ist. Zum Trost bekam ich also
eine Docking-Station (neunundzwanzig Eupeken) geschenkt, und
inzwischen gefällt mir auch das weiße ganz gut. Weiße gibt es nur bei
den 16GB-Modellen, und sie passen besser zu den geschenkten Docks.
Die meisten haben schwarze.
14 Euro für drei Gigabyte Datenvolumen pro Monat. Dazu: Eintausend
Minuten Telefonie in alle Netze der Europäischen Union um 22 Euro 50
Cent pro Monat (25 Cent pro SMS). Danach gibt es zusätzlich insgesamt
viertausend Minuten für österreichweite Anrufe zu Orange sowie zur
Sprachbox. Es wären auch noch andere Telefonietarife zur Verfügung
gestanden, auch meinen uralten (von dem sie gar nichts mehr wissen
;-) hätte ich übernehmen können. Dann ist allerdings für zwei Jahre
ein Tarifwechsel ausgeschlossen. Auch eine Rufnummernmitnahme war nur
so möglich. Keine weiteren Umstellungs- oder Aktivierungsgebühren.
Günstige Roaming-Konditionen können monatsweise abgeschlossen werden.
http://www.orange.at/Content.Node/tarife/hallo_europa/hallo_europa_0/
Der Verkäufer gab mir noch einen Tip: "Wenn beim Anmelden unter
iTunes nach einer namentlichen Registrierung gefragt wird, einfach
auf 'Weiter' klicken. Also vorerst ohne Namen registrieren, das
können sie dann später in ein paar Tagen nachholen." Auf meine Frage
nach dem Warum meinte er: "Wenn mit dem Gerät irgendetwas gleich am
Anfang nicht funktioniert, kann man dann nichts mehr machen, zum
Beispiel einen unbürokratischen Austausch." Okay. Der Tip war
allerdings sinnlos, denn ohne Namensangabe war der
Registrierungsprozess nicht vollständig durchführbar, weit und breit
keine "Weiter"-Taste. Die Leute bei Orange kommen mir irgendwie
oberflächlich bemüht aber ahnungslos vor.
Man muss seine Kreditkartendaten angeben. Auch das war vorher nicht
ausgemacht. Es hatte geheißen: "Wird alles über Ihren Orange-Account
abgerechnet, auch wenn Sie im iTunes Store etwas einkaufen. Sie
brauchen nicht mal Geld mitbringen beim Kauf." Da ich keine von den
eher wenigen angebotenen Kreditkartensorten besitze, musste ich -
unter gehörigem Protest - bei einer gewissen Firma ClickandBuy, von
der ich noch nie etwas gehört habe, und die mir reichlich virtuell
vorkommt, einen Account anlegen. Großer Ärger! Wenn ich das vorher
gewusst hätte...
Ein Anruf beim Orange-Service ergab, dass ich keine andere Wahl
hatte. Ich habe aus Sicherheitsgründen noch nie meine Bankdaten über
das Internet bekanntgegeben. Aber das coole Teil musste schließlich
zum Laufen gebracht werden, also durch. Vier Seiten Formulare...
Ansonsten war das Anmelden und Einrichten ein kinderleichter Klacks.
Alles weitgehend vollautomatisch, wie man es von Apple gewohnt ist.
Sogar die MAC-Adresse ("WiFi-Adresse") des iPhones fand ich ohne
Konsultation des Handbuchs, um meinen Router entsprechend zu
konfigurieren (der reagiert nämlich nicht auf jeden, der
vorbeikommt). Nach fünfzehn Minuten konnte schon wieder telefoniert
werden, alle Internet-Services funktionierten. Tonqualität beim
Telefonieren auf beiden Seiten der Leitung ausgezeichnet.
Das Update auf die aktuelle Firmware des iPhones dauerte allerdings
fast eine halbe Stunde.
Habe alles auf Default gelassen, der ganze Kram wurde vollautomatisch
über mein MacBook Pro eingerichtet und synchronisiert, alle
Lesezeichen (und alle Kontaktadressen, die auf der alten Sim-Karte
waren) sind da, alle Mails kommen an und werden abgeschickt, man kann
sofort loslegen.
Besser kann man einen Browser bei dieser Bildschirmgröße nicht
konstruieren. Nach wenigen Minuten und dem Studium eines kleinen
beigelegten Faltblatts lässt sich das Ding absolut intuitiv bedienen,
wer - wie ich - schon mal jemandem dabei kurz zugesehen hat, braucht
nicht mal das.
iTip der Wiener Linien verrät mir auf die Minute genau, wann die
Öffis abfahren. Live-Abfahrtsanzeige bei
http://www.wienerlinien.at/itip/
Was alleine das schon Zeit spart! Keine Wartezeiten mehr an den
Haltestellen.
Meine Dienstpläne und alle Termine habe ich ständig auf dem
aktuellsten Stand bei mir. Im Wald, auf dem Berg, mitten am See, in
meiner Hemdtasche. Der Data Detektor von Mac OS X trägt mir die
Daten, die von einer Datenbank per http übermittelt werden, mit ganz
wenig Interaktion meinerseits in meinen höchstpersönlichen
Terminkalender ein samt Notizen, Adressen und fein justierbaren
Alarmzeiten. Unglaublich praktisch. Ein deutlicher Fortschritt.
Und erst die technische Qualität, die Verarbeitung, wie das
Smartphone in der Hand liegt... Die Grafik und der Bildschirm
(spiegelnd) sind fabelhaft, fahre gerade mächtig auf BiiBall Light
ab, schon die Gratisversion unterhält für viele Stunden. Mir völlig
wurscht, ob mich die Leute in der Schlange vor dem Postschalter
komisch ansehen, wenn ich das Teil mit 60 fps durch den
Parcours lenke, beschleunige, bremse und die bösen Würfel abschieße.
Mit beiden Daumen tippen funktioniert auch immer besser. Der
Touchscreen ist äußerst sensibel, wie gesagt, man kann rasante Spiele
damit steuern. Nur mit den Fingern bedienbar, keine Stifte o. Ä. Habe
schon mehrere Postings in Foren abgesetzt, dieses allerdings entsteht
zu Hause am MBP.
Tip:
Das gebührenfreie Programm Firemail bietet die breite
Landscape-Tastatur auch für Eingabefelder im Mailprogramm.
http://www.conceitedsoftware.com/products/firemail
Die von der eingebauten Kamera produzierten und auf Wunsch
geogetaggten ;-) Fotos sind gar nicht mal so übel bei guten
Lichtverhältnissen. Sogar bei schlechtem Licht produziert sie noch
brauchbare Schnappschüsse, wenn man das Gerät beim Auslösen irgendwo
stabilisieren (Stativ-Ersatz) kann. Fabelhaft wie die
Synchronisation mit iPhoto oder Aperture abläuft. Nette Diashow auf
dem Phone.
Karten und wissenschaftlicher Rechner beeindruckend.
iPod-Funktionen und Video erwartungsgemäß einwandfrei. Die
YouTube-Applikation ist eine Wucht. Mannah, mannah... Auch die
beigelegten Kopfhörer mit dem multifunktionalen Mikrofonknopf sind
gar nicht so schlecht, wie ich befürchtet hatte und wie viele
behaupten. Der Lautsprecher ist für die Größe in Ordnung. Das extrem
kleine Netzteil zum Aufladen eines von den vielen Details, die man an
Apple zu schätzen weiß.
Ein hinreißendes Gadget. Grase gerade die zahlreichen Gratisprogramme
im Store ab, bisher ca. 40 installiert und ausprobiert, viele davon
sind sehr brauchbar und willkommene Hilfen beim mobilen Einsatz.
Bisher kein Absturz oder auch nur irgendeine Unsicherheit oder
unerklärbare Phänomene.
Für mich persönlich hat sich das Gerät schon alleine wegen dem
genialen und physikalisch vorhandenen Stumm-Schalter (außer Wecker)
ausgezahlt. Ich brauche das sehr oft, und bei meinem alten Nokia war
das jedesmal eine Prozedur von zwölf Tastendrücken (inkl.
Tastensperre). Zwölf beim Aktivieren, zwölf beim Deaktivieren,
zwanzig Mal täglich.
Vielleicht muss der jungfräuliche Akku ja noch etwas trainiert
werden, es geht ihm nämlich bald die Puste aus. Okay, wir haben
stundenlang dieses süchtigmachende Game gespielt... Inzwischen gibt
es um wenig Geld so kleine Power-Packs, die man anstecken kann, und
die wieder ein paar Stunden Unabhängigkeit und Freiheit ermöglichen.
Bestes Telefon ever.