Erfahrungsbericht: Mac Mini 3,1 [late 2009] mit macOS 12.7.1 Monterey per OCLP 1.2.1

Calamaio

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Achtung TL;DR (Ist ein bisschen wie Opa erzählt vom Krieg ;) Ist auch mein erster Post hier in dieser netten und hilfreichen Community. Viel Spass!

Inspiriert von diesem Thread und dem ganzen OCLP-Hype zur Zeit habe ich mir meinen alten Mini 3,1 hergenommen, um ihm neues macOS-Leben einzuhauchen. Bis 2016 war das der Fernseh-Mac in unserer Familie. Lag zwischen 2009 und 2016 unter einem damals neumodischen flachen HD-fähigen TV-Fernseher, um diesen etwas smarter zu machen. 2013 wurde der Mini bereits auf 8 GB gepimpt und mit einer 512 GB Samsung SSD versehen. Ab 2015/16 von einem Apple TV der 3. bzw. 4. Gen ersetzt. Ab 2018 gab es dann keine macOS Unterstützung mehr. El Capitan war das Ende vom Lied. Daher hab ich Ihn plattgemacht und Linux draufgebügelt. Als Fileserver, Entwicklungsumgebung und Testsystem lief er dann so vor sich hin.

Vorbereitung:
Da Frickeln manchmal auch Spass machen kann und OCLP mittlerweile ein richtig nettes Werkzeug geworden ist, habe ich mich also rangemacht, um den Mac Mini damit zu beglücken. Na klar macht man immer ein Backup und schiesst ein Image seiner bestehenden Umgebung um einen Weg zurück zu finden, bevor man sich auf so ein Experiment einlässt. Und da ich bei OS-Installationen erfahrungsmäßig konservativ bin habe ich nicht gleich Ventura/Sonoma draufgejagt, sonder erstmal nur Monterey.
Nach Durchsicht der OCLP Doku, ist das wohl auch die beste Lösung z.Zt. für diese Combo. Wer andere Erfahrung gemacht hat gerne in die Kommentare :D

Das Ganze sehe ich mehr als ein Experiment. Daher gerne selber ausprobieren, aber nicht eine vollproduktive Umgebung erwarten. Man ist auf OCLP Unterstützung angewiesen, bei jedem Update das Apple auf seine macOS Releases wirft, sollte man in dieser Umgebung immer schön die Füße still halten und erst auf die OCLPatches warten. Erinnert alles ein bisschen an das Hackintosh-Projekt.

Action:
Der Mac sollte mit dem letzten OS und Patchstand ausgestattet sein, welches von Apple angeboten wurde. Beim Mini 3,1 war das macOS X El Capitan 10.11.6.
Eine SSD ist absolut von Nöten, oder aber man hat endlos Zeit :D
8 GB RAM helfen ebenfalls. Eingabegeräte (Maus+Keyboard) per USB dranhängen. Netz per LAN-Kabel.

Nachdem man den ganzen OCLP Kram und die Bedienung des Tools erlernt hat, ist die Installation sehr einfach aus der Hüfte zu erledigen. Man benötigt nur etwas Geduld. Das dauert. Bei mir knapp 3 Std.: Das Vorbereiten (12 GB Image laden), Stick erzeugen, eigentliche Installation und Patching der Firmware, einfüllen der Kernel Extensions, gefühlt 5-6 maligem Reboot, Root-Patching. OCLP nimmt einem viel Arbeit ab. Man muss nur beim "Klicken" etwas konzentriert sein und erst lesen, um eventuell zu verstehen was man macht ;)

Erster Eindruck:
Die Grafikkarte ist natürlich nicht "Metal" fähig und es ist daher jetzt nicht mit "fancy" Desktop Effekten oder anderen Spielereien zu rechnen, welche eine Grafikbeschleunigung benötigen würde. Der erste Eindruck des gezeichneten Desktops auf einen 4K-Monitor ist auch etwas wuschig, blurry und krumm (2048x1020). Das ist aber kein größeres Problem. Mal sehen was sich da noch tweaken lässt. Hängt man einen alten non-HD oder gerade-so-HD-Bildschirm dran, sieht es besser aus und gibt einem dieses echte "Retro-Feeling".
Der Mini beherrscht nativ 720p und 1080p.

Auffälligkeiten und Funktionseinschränkungen:
Was mir auffällt ist, dass der Wifi-Stein (Broadcom BCM4321) nur unzuverlässig funktioniert. Es kommt laufend zu Abbrüchen. Kann das jemand nachvollziehen bzw. hat ähnliche Erfahrung ggf. auch unter Ventura/Sonoma gemacht?

Gut, der Workaround ist direkt nen LAN-Kabel an den Ethernet-Port zu hängen. Nur dann muss der Mini bei mir immer in der Nähe eines Switches oder Router sein. Was etwas unglücklich wäre. Unter El Capitan (ohne OCLP), Linux, Windows 10 gab es diese kapitalen Aussetzer nie. Scheint daher wohl an der Treiberunterstützung zu liegen. Oder aber der Stein bzw. das Board auf dem der sitzt hat einen Hau. Die Broadcom b43xx Chipsets kenn ich aus der Linux-Welt. Sehr zickig die Biester, da proprietär. Ubuntu/Debian und andere Linuxe ziehen b43-Treiber als Binary an, kompilieren und laden diese als Modul in den Kernel.

Fazit und Ausblick:
Erstmal natürlich "Chapeau" an die OCLP Community. Tolles Projekt. So macht auch das Frickeln etwas mehr Spass.
Man kann den Mac Mini 3,1 im neuen Gewand durchaus als Surfstation verwenden, für unaufwendige Office-Tätigkeiten und als Medienaufnahme und- Abspielgerät benutzen.
Videos und Musik lassen sich schön "retro" über den Superdrive abspielen und Sound per Klinke aus und einleiten.

Einige "neuere" macOS Features gehen erwartungsgemäß nicht (Airdrop, SideCar, Universal Control, Airplay-Receiver).
Airplay per Music App zickt insgesamt und versagt im Ggs. zum alten macOS El Capitan oder MS Windows 10 per iTunes auf dem gleichen Blech.
Screenrecordings mit Quicktime sind möglich und machbar, was für die alte Möhre echt nicht schlecht ist. Auch das Powermanagement scheint zu gehen. Das Gerät geht in den Sleep Mode. Und überhaupt ist er sehr leise. Das war damals schon der Grund mir das Teil anzuschaffen.
iCloud Features habe ich nicht getestet.

Mit der Aussicht das macOS Monterey noch bis ca. Ende 2024 Patches bekommt, ist das Gesamtergebnis schon mal nicht verkehrt für HW die 14 Jahre alt ist.
Längerfristig wird das Eis aber wohl die kommenden Jahre dünner werden für macOS auf so einem museumsreifen Rechner.
Windows 10 ist noch bis Ende 2025 eine Alternative und mit dem Mini gut benutzbar. Wer das mag.
Erstaunlich das alte Apple Intel-Geräte länger patchseitig mit Windows laufen als macOS, auch was die Treiberunterstützung angeht.

Langfristig ist ein Linux mit MATE, LXDE, XFCE Desktop-Umgebung aber die bessere Wahl, um noch viele Jahre Nutzen und Freude am Gerät zu haben bevor es dann ins Museum gehört ;) Um vielleicht als "Offline"-Schönheit wieder mit Snow Leopard reinkarniert zu werden ...seufz

Specs:
Mac Mini 3,1 (late 2009)
Modell: A1283
EMC: 2336
Main/Logic Board ID: Mac-F22C86C8
CPU: Intel Core 2 Duo "Penryn" P8800 2.66 GHz 64-Bit
NVIDIA MCP79 Chipset
SMBus / Frontside Bus Speed 1066 MHz
GPU: NVIDIA GeForce 9400 256MB VRAM
RAM: 2 x 4 = 8GB DDR3 (Maximalausbau)
Festplatte: Samsung SSD 840 Series 512 GB am SATA3 Controller seit 2013
Integriertes 8x doublelayer DVD/CDROM Superdrive Laufwerk: OPTIARC DVD RW AD-5670SF

4 USB-2.0 Ports
1 Mini-Display-Port
1 Mini-DVI-Port
1 Firewire 800 Port
1 Ethernet RJ-45 10/100/1000Base-T Port
1 Audio-Out Klinke
1 Audio-In Klinke

Airport Extreme Card: WiFi 802.11 a/b/g/n Broadcom Chip BCM 4321 rev 05 (0x14E4, 0x09)
Soundchip: NVidia MCP79 HD Audio Chipset mit Realtek Audio Codecs (ALC889A ; Azlaia Spec) digital und analog
Infra-Rot Empfänger: Apple IR receiver
Dazu mitgelieferte Apple Remote (Aluminum) A1294
 
Workaround ist direkt nen LAN-Kabel an den Ethernet-Port zu hängen.
Alternativ eine WLAN-Ethernet-Bridge ... (Besetzt aber dann auch einen USB-Port, um befeuert zu werden.)

Einige "neuere" macOS Features gehen erwartungsgemäß nicht
... und KartenApp und AppleTV-App.

Schöner Mut-mach-Bericht!
Der gleiche Gerät steht zum gleichen Behufe hier auch bei uns im WZ. Werde nicht demnächst vllt auch nochmal daran machen, den auf Monterey zu bringen, bin aber aktuell mit Mojave glücklich(er).
 
Also die meisten Ui effeckte sollten mit der GT 9400 eig funktionieren außer man schaltet sie für eine bessere pervromance ab (zumindest ist mir unter monetry mitt meinen macbook mit gt9400 nicht viel auzfgefallen). Was auch etwas umständlich ist das die web video widergabe nur via Sfari richtig gut funktioniert der läuft aber sonst im vergleich zu crhome und firefox wie ne schnecke auf so alte macs.

Windows 10 ist noch bis Ende 2025 eine Alternative und mit dem Mini gut benutzbar
Windows 11 Sollte man via rufus etwa genau so gut laufen. Was mich wundert das du keine problme mit dem grafiktreiber bekommen hast.

Alternativ eine WLAN-Ethernet-Bridge ... (Besetzt aber dann auch einen USB-Port, um befeuert zu werden.
Oder rman baut nen neues Wlan modul ein dan sollte auch airdrop gehen oder habe ich da einen denkfehler ?
 
@bobesch
Danke für den Tipp :) Ich habe tatsächlich noch so kleine USB-WLAN-Funker-Stecker (Edimax) hier rumfliegen, die früher in alten Raspis werkelten. Können nur 2,4 GHz funken aber was soll's. Probieren geht über studieren.

@Terabyte100
Windows 11 lass ich nicht auf diesen Mac. Windows 10 ist per Bootcamp schon drauf. Frage mich gerade auch wie das gehen soll mit Rufus. Das ist ja auch nur ein Werkzeug, um bootbare USB-Sticks zu erzeugen und kein deshalb kein Zauberstab. Windows 11 wird wahrscheinlich erstmal die Mitarbeit völlig verweigern auf der ollen Hardware von 2009 ohne TPM usw. Klar kann man da auch rumtricksen. Aber ob das lohnt? Kannst ja mal ein Tutorial erstellen zu dem Thema. Windows 11 auf einem Mac Mini 3,1 (late 2009). Ist bestimmt lustig ;)

Neue "alte" WLAN-Karte oder eine Substitution derselben mit anderen Specs, in die Büchse einbauen ginge natürlich auch. Dazu muss ich erst mal rausfinden, ob das Teil tatsächlich defekt ist, oder aber nur schlecht treiberseitig (OCLP Monterey) unterstützt wird.

Die Grafikkarten-Performance ist nicht der Brüller, dass ist klar non-metal ohne Grafikbeschleunigung (keine non-metal graphics acceleration) eben und es handelt sich ja um einen vom OCLP Team umgebogenen NVidia Tesla Treiber. Für meinen experimentellen Use-Case reicht die Performance aus. Es sollen ja auch keine 8k-3D-Filme flüssig abgespielt werden. Mal sehen was die Experten bei Dortania noch alles aus den Hut zaubern, um die User-Experience zu verbessern.
 
@bobesch
Danke für den Tipp :) Ich habe tatsächlich noch so kleine USB-WLAN-Funker-Stecker (Edimax) hier rumfliegen, die früher in alten Raspis werkelten. Können nur 2,4 GHz funken aber was soll's. Probieren geht über studieren.

@Terabyte100
Windows 11 lass ich nicht auf diesen Mac. Windows 10 ist per Bootcamp schon drauf. Frage mich gerade auch wie das gehen soll mit Rufus. Das ist ja auch nur ein Werkzeug, um bootbare USB-Sticks zu erzeugen und kein deshalb kein Zauberstab. Windows 11 wird wahrscheinlich erstmal die Mitarbeit völlig verweigern auf der ollen Hardware von 2009 ohne TPM usw. Klar kann man da auch rumtricksen. Aber ob das lohnt? Kannst ja mal ein Tutorial erstellen zu dem Thema. Windows 11 auf einem Mac Mini 3,1 (late 2009). Ist bestimmt lustig ;)

Neue "alte" WLAN-Karte oder eine Substitution derselben mit anderen Specs, in die Büchse einbauen ginge natürlich auch. Dazu muss ich erst mal rausfinden, ob das Teil tatsächlich defekt ist, oder aber nur schlecht treiberseitig (OCLP Monterey) unterstützt wird.

Die Grafikkarten-Performance ist nicht der Brüller, dass ist klar non-metal ohne Grafikbeschleunigung (keine non-metal graphics acceleration) eben und es handelt sich ja um einen vom OCLP Team umgebogenen NVidia Tesla Treiber. Für meinen experimentellen Use-Case reicht die Performance aus. Es sollen ja auch keine 8k-3D-Filme flüssig abgespielt werden. Mal sehen was die Experten bei Dortania noch alles aus den Hut zaubern, um die User-Experience zu verbessern.
Wen ich mich nicht irre kan man mit rufus die künstlichen Beschränkungen von ms aufheben. Im Gegensatz zu mac os hatt win 11 alles was es braucht um auf PCs ab 2006 laufen zu können. Wichtig ist eig nur das man 4 GB ram eine ssd und eine 64 bit x86 oder arm cpu hatt. Da win 10 nicht mer lange unterstützt wird, lohnt sich das schon. Ich werde es bald mal auf meinen i Mac von 2007 testen.
 
Gerne. Mach das. Bestimmt spannend. Ich werde bei meinem Plan bleiben. Linux auf das Teil zu schieben, wenn die Zeit kommt.
 
Linux alte auf dem Teil recht problemlos laufen.

Win 11 habe ich nun installiert. scheint auf dem imac gut zu laufen.
 
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